Mechanische Einwirkungen auf ausgeschaltete Festplatten erkennbar?

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Würde ein Aufprall, ein Umkippen, ein Stoß, also eine mechanische Einwirkung auf eine ausgeschaltete Festplatte (oder nur bei eingeschlateter?) als solche (nicht die Auswirkungen, die ja in den Werten wohl angezeigt werden) in den SMART-Werten gespeichert und angezeigt (ab einer gewissen Auswirkung / Stärke zumindest)?

Werden also mechanische Einwirkungen als solche auch bei ausgeschalteter Festplatte registriert? Ggf. dadurch entstandene Defekte würden mit gewisser Wahrscheinlichkeit nach dem Einschalten der Platte vermutlich angezeigt werden, oder?

Anders ausgedrückt, würde in den SMART-Werten angezeigt werden, dass ein Stoß gegen eine ausgeschaltete Platte stattgefunden hat und welcher Intensität der war? Oder läßt sich irgendwie feststellen, ob eine Festplatte etwa auf dem Transport beschädigt wurde bei äußerlich nicht sichtbaren Schäden?
 
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Da ein Platte im ausgeschalteten Zustand normalerweise keine Energieversorgung hat, kann da nichts elektronisch erfasst werden.
Mechanische innere Schäden könnten schon beim Einschalten hörbare Auswirkungen haben, oder sich wegen verbogenen Köpfen durch Datenverluste zeigen.
Aber zum Thema wieviel eine Platte aushalten könnte man das jeweilige Datenblatt betrachten. Stichpunkt Erschütterungsfestigkeit https://documents.westerndigital.com/content/dam/doc-library/de_de/assets/public/western-digital/product/internal-drives/wd-red-hdd/data-sheet-western-digital-wd-red-hdd-2879-800002.pdf
 
Da ein Platte im ausgeschalteten Zustand normalerweise keine Energieversorgung hat, kann da nichts elektronisch erfasst werden.
Ja, elektronisch vielleicht nicht, aber vielleicht auf andere Weise. Aber das offenbar auch nicht.

Mechanische innere Schäden könnten schon beim Einschalten hörbare Auswirkungen haben, oder sich wegen verbogenen Köpfen durch Datenverluste zeigen.
Ja, nur weiß man vermutlich nicht, dass sie durch mechanische Einwirkung kommen, es sei denn man wüßte von dem Ereignis. Ich dachte vor allem auch an Schäden durch derartige Einwirkungen, die sich nicht unmittelbar offenbaren, sondern vielleicht erst später, dann etwa sofort in Form von Datenverlust.

Vielen Dank für den Link. Besagte Werte zu interpretieren bin ich leider nicht fähig. Derartige Angaben sind aber grundsätzlich nicht für jede Platte im Datenblatt oder sonst angegeben, etwa nicht für Billig-Platten, zum Beispiel WD Elements, MyBook, Seagate Expansion und dergleichen, vermute ich.
 
Du scheinst mit deinen Platten ja echte Extrembedingungen fahren zu wollen.

Nach dem pdf von WD koennen die Platten 30G bei Lesen und Schreiben verkraften. Das klang fuer mich nach recht viel, weshalb ich versuche es nachzurechnen:
1G ist die Erdbeschleunigung von 9,81 m pro quadratsekunde. 30 G waeren also rund 295 m/s²
Du koenntest also die Platte um rund 300m transportieren, innerhalb von einer sekunde, falls du bei Null startest.
Umgerechnet waeren das ca. 1 Sekunde von Null auf hundert km/h, wenn ich richtig gerechnet habe.

Entscheidend ist wohl auch das Gewicht der Bauteile, allen voran das des Schreib/Lesekopfes. Keine Ahnung was der wiegt, aber nehmen wir mal 5 Gramm an. Der haette in dem Moment das 30fache seines Gewichtes und kaeme auf 150g. Das alles aber nur ueber einen Zeitraum von 2ms, wenn ich das pdf richtig interpretiere.

Was das ganze bedeutet, wenn man die Platte einfach fallen laesst, anstatt sie an Bord eines utopischen Sportwagens zu haben weiss ich nicht. Vermutlich sollte man es einfach nicht tun ;)
 
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Nein, nein, überhaupt nicht, ich will die Platten eigentlich extrem schonen.

Aber das gilt alles für eine eingeschaltete Platte?

Du koenntest also die Platte um rund 300m transportieren, innerhalb von einer sekunde, falls du bei Null startest.
Umgerechnet waeren das ca. 1 Sekunde von Null auf hundert km/h, wenn ich richtig gerechnet habe.
Das klingt aber nach einer extremen Belastung, von der ich denken würde, die Platte hielter der auf keinen Fall stand, jedenfalls nicht eingeschaltet.

Entscheidend ist wohl auch das Gewicht der Bauteile, allen voran das des Schreib/Lesekopfes. Keine Ahnung was der wiegt, aber nehmen wir mal 5 Gramm an. Der haette in dem Moment das 30fache seines Gewichtes und kaeme auf 150g. Das alles aber nur ueber einen Zeitraum von 2ms, wenn ich das pdf richtig interpretiere.
Er wöge also bei obengenannter Beschleunigung / Belastung 2 ms lang 150 g. Das heißt, trotz des 30fachen seines Gewichtes fügte er den Magnetplatten im Inneren der Platte und / oder sich selber oder anderen Bauteilen keinen Schaden zu.

Was das ganze bedeutet, wenn man die Platte einfach fallen laesst, anstatt sie an Bord eines utopischen Sportwagens zu haben weiss ich nicht. Vermutlich sollte man es einfach nicht tun
Ja, diese gar nicht abwegig erscheinende Vermutung hege ich auch. Das heißt auch, die Platte wäre wohl auch nicht geeignet in einem Düsenjet transportiert zu werden, jedenfalls nicht im Kampfeinsatz, anders als wohl in einem utopischen Sport- oder Kleinwagen. Beim Aufprall so einer Platte, etwa nach dem Fallenlassen, sind vermutlich stärkere Kräfte innerhalb einer kürzeren Zeit wirksam, die sich vermutlich schlimmer auswirken als weiter obengenannte.
 
Ich kann dir einen praktischen Wert liefern. 3,5" 2TB (WD Green) Festplatte in externem Gehäuse auf Sektkarton. Festplatte liegt am rand und fällt somit genau eine Sektflaschenlänge runter ohne zusätzliche Beschleunigung. Headcrash.

Dekahedron du musst auch die Kräfte beim Abbremsen einbeziehen.
 
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Im ausgeschalteten Zustand, nehme ich an. Im eingeschalteten reichte ja schon ein Umkippen vermutlich.

Wie ließ sich feststellen, dass es ein Headcrash war und nicht (auch noch) eine andere Beschädigung?
 
Sie war eingeschaltet und am Kopieren. Die Diagnose Headcrash würde ich begründen mit dem ekelhaften Geräusch, mit dem sie auf dem Boden auftraf und damit, dass danach noch Daten am Anfang und Ende der Festplatte lesbar waren. Ich bin davon ausgegangen, dass eine Scheibe in der Mitte gecrasht ist.
Beim Controller wäre denke ich garnichts mehr lesbar.
 
Schätze, 3,5"-Platten, die eingeschaltetet einen solchen Fall ohne Datenverlust überstehen, wird es wohl nicht geben. Vor allem die beweglichen Teile im Innern so einer Platten, vor allem während sie tätig sind (vielleicht gibt es noch so eine Art Ruheposition bei Inaktivität, in der sie weniger anfällig sind), lassen sich vermutlich maximal nur eingeschränkt schützen.
 
Festplatten sind Schallplattenspieler.. nur halt feinwerksmechanisch die Top Evolution - und entsprechend fragil, aber vergleichsfähig beeindruckend zuverlässig, wenn man bedenkt wie klein ein Bit auf der HDD geworden ist - so ungefähr zu vergleichen wie ; Ein Haar ist so groß wie ein Jumbojet und ein Bit so groß wie ein Mausloch - Und es funktioniert :)

Aber sie haben halt ihre Macken, mechanisch, elektronisch. Hab mal im Datacenter gearbeitet.
Kenne Festplatten wo der Arm es mechanisch geschafft hat sich durch einen Plattenteller zu schneiden, wo nagelneue Festplatten nach Jahrelanger Lagerung(neu/unbenutzt) beim einschalten draufgehen.

In lauffähigem Zustand erfassen Sensoren, z.b. im Stoßfall, gefahr, die den Arm in Ruheposition schieben.

Im aus-zustand ist der Arm eigentlich gesichert - aber wie erwähnt das ist alles sehr feinwerksmechanisch und man weiß nie so recht was evt im Stoßfall sich doch verschiebt/bricht und die funktionsfähigkeit beendet/verkürzt oder behindert. Platine kann reißen, Lötstellen brechen. Motorlager ne Mikrodelle erleiden welche sich dann auf längerfristige Laufzeit einseitig kaputtläuft, Spulen, Arm, Magnetkopf angeditscht worden sein, was in längerer zugriffszeit endet - alles nicht oder nur schwer messbar/erfassbar, nichts was Smart erfassen könnte - als wenn man eine kaputte festplatte ins Labor schickt und autopsie macht um zu wissen wie sie wirklich draufgegangen ist - also kann man machen, aber frag nicht nach Preis :) Datenrettung gehört zu den bestbezahltesten IT Jobs - und nebenbei erfährt man dann auch was der Platte zugestoßen ist - halt etwas was festplattenhersteller wissen wollen um die next gen besser zu machen - Stichwort Backblaze report https://www.backblaze.com/b2/hard-drive-test-data.html - n datacenter was statistken zu ihren platten führt, sieht man manchmal echt gut "die serie is schrott, 20% ausfallsqute vs andere serie von nur 0,11%"

ansonsten evt auch noch ganz lustig - sieht man was so festplatten von der außenwelt erfassen können https://www.youtube.com/watch?v=tDacjrSCeq4 - festplatte im laufenden betrieb anschreien...das merkt die .)

evt ist deiner Platte nichts passiert als sie vom küchentisch gefallen ist :) ..oder evt hat sich doch n knakcs weg den man erst in 6 monaten merkt, weil sie aufeinmal kaputt ist, obwohl noch zu jung war um schonaufzugeben :)

viel glück
 
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Oh Gott, oh Graus, welch Horror. Am besten man wüßte das gar nicht.

Vielen Dank, glaube, Glück kann ich echt gebrauchen.

Vielen Dank auch für die Links.
 
Dekahedron du musst auch die Kräfte beim Abbremsen einbeziehen.

Ja, das ist dann die negative Beschleunigung. Was die Platte killt ist natuerlich nicht das Loslassen, denn das ist ja nur ein sanfter Uebergang in die Schwerelosigkeit, sondern der Aufprall. Kann aber beliebig ausgetauscht werden.
 
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