[User-Review] Mein Lesertest zum Aerocool Scar

mmi

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Herzlich Willkommen bei meinem Review zum Aerocool Scar.

Im folgenden werde ich Euch zunächst mit ins Unboxing nehmen, anschließend das System eines Freundes in das Aerocool Scar-Gehäuse installieren und im Anschluss das Gehäuse im Betrieb genauer unter die Lupe nehmen, bevor ich ein Fazit zum Aerocool Scar ziehen werde.

- Unboxing des Aerocool Scar -

Das Gehäuse hat mich in der handelsüblichen Verpackung erreicht, wobei im Rahmen des Transports eine Seite des Kartons eingedrückt wurde und gerissen ist. Dies geschah im unteren Bereich des Kartons und auf der Seite mit dem Stahl-Seitenteil - das Gehäuse hat glücklicherweise hierdurch keinen Schaden erlitten. Nach dem Entfernen der Styroporpolsterung und der Schutztüte, durch welche das Aerocool Scar geschützt wird, kommt das eigentliche Produkt zum Vorschein.

Das Gehäuse kommt im Fullsize-ATX Formfaktor daher und bietet ein sehr geordnetes Zweikammern-Design, welches im unteren Bereich Netzteil, Laufwerke und die Verkabelung beherbergt. Im oberen Bereich das Mainboard mit allen darauf befindlichen Komponenten. Die Maße des Gehäuses betragen laut technischen Spezifikationen 51,9x44,5x21,0cm (HxTxB), welche von meinem Maßband soweit bestätigt wurden. Somit bietet es ausreichend Platz für alle Komponenten, die im weiteren Verlauf verbaut werden sollen. Besonders hervorheben kann man an dieser Stelle auch, dass die Standfüße eine Bodenfreiheit von gut 2cm schaffen und somit auch auf Teppichboden dem Netzteil genug Freiraum zum atmen bleibt. Die Front und der Deckel des Gehäuses bestehen aus schwarzen Kunststoff, welcher keine Fingerabdrücke anzieht, dadurch dass die Oberfläche leicht angeraut ist. Zudem erstreckt sich über die gesamte Länge von der Front über den Deckel hinweg der sehr eindrucksvolle RGB-LED-Streifen, der sich über einen Taster im Deckel steuern lässt. Neben dem Schalter befinden sich zudem der Ein-Ausschalter und der Resetknopf sowie die Power- und HDD-LED. Direkt gegenüber sind je zwei USB2- und USB3-Ports eingelassen sowie die 3,5mm Front-Klinkenanschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer.

Zunächst habe ich die beiden Seitenteile demontiert, wobei direkt aufgefallen ist, dass das Tempered-Glass-Seitenteil beidseitig mit Schutzfolie foliert ist. Dies kannte ich schon vom Aerocool Cylon Mini und ich finde es äußerst praktisch, da auf diese Weise unerwünschte Fingerabdrücke auf der Scheibeninnenseite bis zur finalen Befestigung sehr gut vermeiden lassen. Das TG-Sidepanel wird mittels vier flachen Daumenschrauben befestigt und durch die verbauten Gummipuffer einerseits gut geführt, anderseits auch entsprechend entkoppelt. Auf der Netzteilabdeckung selbst befindet sich ein 2,5" Laufwerksschlitten, welcher ebenfalls entkoppelt ist und sich somit neben SSDs auch für klassische 2,5" HDDs eignet, bei Nichtnutzung aber auch abgeschraubt werden kann. Des Weiteren ist ein 3-Pin 120mm Lüfter aus dem Hause Flyalpine Electronics (Noname?) verbaut, wo ich schon sehr gespannt bin wie gut dieser wohl sein wird - bisher hatte ich mit den von Aerocool verbauten Lüftern noch nie Probleme und erwarte auch hier keine böse Überraschung. Ich selber werde keine Radiatoren in diesem Gehäuse verbauen, aber wer das möchte hat die Möglichkeit Radiatoren mit einer Größe bis zu 360mm in der Front, 240mm im Deckel und 120mm im Heck zu verbauen. Durch das voluminöse Design der Deckel gehe ich das aus, dass die Luftzufuhr sehr gut sein wird. Hinter den seitlichen Lüfteinlässen befinden sich zudem Schaumstoff-Staubfilter und am Netzteil ein herausnehmbarer Staubfilter. Bei abnehmen des Frontpanels habe ich außerdem entdeckt, dass dieses über ein 4-Pin-Kabel für die RGB-LEDS mit dem Deckel verbunden ist. Dieses lässt sich sehr einfach trennen und die Front zur Seite legen, wenn man beispielsweise Lüfter oder einen Radiator montieren möchte. Dabei habe ich bemerkt, dass die RGB-Beleuchtung durch Platikcover zum Innenraum hin abgeschirmt wird. In meinem Fall saß das Cover in der Front nicht richtig, ließ sich aber mit einem Handgriff richtig einstecken.

Im Netzteilschacht selbst befindet sich neben dem Stauraum fürs ATX-Netzteil, welches durch Schaumstoffpads ebenfalls entkoppelt wird, ein 3,5" HDD-Käfig für bis zu zwei 3,5" Laufwerke und drei Klett-Kabelbinder. Die Klett-Kabelbinder sollen das Kabelmanagement im sehr geräumigen Kabelkanal erleichtern und der HDD-Käfig lässt sich mittels drei Schrauben demontieren sofern er nicht gebraucht wird. Am Kabelstrang des Gehäuses befindet sich ein USB-2-, ein USB-3-, ein Frontpanel- sowie ein Front-Audio-Header, außerdem ein SATA-Stromstecker für die RGB-LED-Streifen auf dem Gehäuse. Einen RGB-Header zur Steuerung des RGB-LED-Stripes über das Mainboard sucht man hingegen jedoch vergebens. Das beiliegende Montagematerial fällt sehr üppig aus und umfasst neben der Einbau-Anleitung im Din-A3-Format alle erdenklichen Schrauben die man benötigen könnte. Schön wäre noch ein Mikrofasertuch zur Reinigung des Glasseitensteils gewesen, aber vermutlich hat sowas eh jeder im Haushalt. Ebenso wenig gehört ein PCI-Riser-Kabel zur Nutzung der vertikalen GPU-Slots zum Lieferumfang und muss optional erworben werden, sofern man denn sowas will.

Alles im allem konnte ich im Unboxing bereits einen sehr positiven Ersteindruck gewinnen. Die Verarbeitung ist größtenteils tadellos, das Design gefällt mir sehr gut (was natürlich subjektiv ist) und meine doch recht hohen Erwartungen wurden soweit erfüllt. Einziger minimaler Kritikpunkt bisher ist, dass die Slotblenden zum herausbrechen sind und keine verschraubten, weshalb sich einmal geöffnete Slots nicht mehr verschließen lassen. Wer das jedoch vorher beachtet dürfte damit eigentlich auch kein allzu großes Problem haben.

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- Systemeinbau im Aerocool Scar -

Im Großen und Ganzen ging der Systemeinbau sehr flott vonstatten, was zum einen daran lag, dass die zu verbauenden Komponenten allesamt bereits fertig montiert vorbereitet waren und zum anderen daran, dass keine allzu großen Schwierigkeiten aufgetreten sind. Die Komponenten haben auf Anhieb reingepasst, so dass das System nach wenigen Handgriffen und einigen Schraubenumdrehungen etwa 30 Minuten später zum ersten Boot bereit war. Besonders gut hat mir der ausgeprägte Kabelkanal gefallen, mit dem das Kabelmanagement wirklich ein Kinderspiel war und sich auch das Stahlseitenteil ohne Drücken schließen ließ. Die Einbau-Anleitung habe ich nicht wirklich benötigt, da sich der Einbau sehr intuitiv gestaltet hat und an keiner Stelle überraschende Bautechniken erforderte. Somit dürfte erfahrene PC-Builder und selbst Einsteiger keinerlei Probleme beim Zusammenbau haben. Allerdings gibt es tatsächlich einen Punkt den ich doch kritisieren muss und das ist der SSD-Tray auf der Netzteilabdeckung, wo definitiv noch Nachbesserungsbedarf besteht. Dieser ist nämlich verschraubt und lässt sich nur entfernen wenn keine SSD verbaut ist - das geht auch anders. Noch ärgerlicher ist jedoch, dass die Bohrungen quasi zu klein sind um die SSD-Schrauben hindurchzuführen, was an einer sehr dicken Lackschicht liegt. Nur mit großer Anstrengung ist es mir gelungen die SSD-Schrauben durch den Lack hindurchzudrehen, wobei 2 von 4 Gewinden nach mehrfachen rein- und rausdrehen der SSD-Schrauben nicht mehr existent waren (,sofern dort überhaupt welche gewesen sind und der Eindruck der Gewindes nicht nur durch die dicke Lackschicht entstanden ist). Grundsätzlich hätte man hier einfach die Bohrungen etwas größer gestalten sollen und auf die Gewinde verzichten, da diese ja ohnehin durch das Laufwerk bereitgestellt werden.

Oh und einen blutigen Finger gab es während des Einbaus auch, allerdings nicht aufgrund des Gehäuses, sondern dank des mörderisch scharfen Mainboardkartons ^_^

Verbaut wurden übrigens die folgenden Komponenten:
AMD Ryzen 5 2600X
CoolerMaster Hyper 212 Black Edition
ASRock B450 Steel Legend
Crucial P1 1TB
Crucial MX500 500GB
PNY GTX960
Corsair Vergance 16GB
BeQuiet PurePower 11 500 Watt
und natürlich das Aerocool Scar

Nachdem ich meinem Kollegen angeboten hatte das Gehäuse seines uralten Systems aufzuwerten, hatte sich dieser kurzerhand dazu entschieden sein altes FX-6300-System zu erneuern und nun auf die B450-Plattform mit einem Ryzen5 2600X gesetzt - ein Grafikkarten-Upgrade soll in Kürze noch folgen und die alte GTX960 von PNY ablösen.

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- Das Aerocool Scar im Einsatz -

Das erste Bootup ging problemlos über die Bühne und alles am Gehäuse funktionierte auf Anhieb so wie man es von einem neuen Gehäuse halt auch erwartet. Vor allem das Entkopplungskonzept geht bei diesem Gehäuse voll auf, es sind keinerlei störende Vibrationen wahrnehmbar. Einzig und allein der ratternde Lüfter der PNY GTX960 war herauszuhören. Demnach läuft auch der vorinstallierte 120mm schön leise und ist lediglich wahrnehmbar, wenn dieser voll aufgedreht wird.

Die Beleuchtungsmodis, welche sich über die entsprechende Taste im Gehäusedeckel einstellen lassen umfassen eine Vielzahl an Farbmodis. Zum einen ist es möglich die Beleuchtung statisch auf die gewünschte Farbe einzustellen, zum anderen werden auch eine Vielzahl RGB-Modis geboten, bei der man seinen Favoriten frei auswählen kann. Der gewählte Modus wird auch nach einem Systemneustart beibehalten und die Beleuchtung ist wirklich hervorragend.

Weitere Lüfter wurden im Gehäuse nicht verbaut, da die Temperaturen auch unter Volllast vollkommen im grünen Bereich lagen. Allerdings ist aktuell lediglich die GTX960 verbaut, mit einer RX5700XT könnte das jedoch schon wieder ganz anders aussehen. Vermutlich werden dann in der Front zwei weitere 120mm Lüfter zusätzlich verbaut werden.

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- Mein Fazit zum Aerocool Scar -

Alles in allem bin ich mit dem Aerocool Scar sehr zufrieden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist meiner Meinung nach für 60€ schon sehr gut, in Anbetracht dessen was man geboten bekommt. Besonders das Design finde ich sehr gelungen, mir gefällt zum einen RGB-LED-Beleuchtung, aber auch das Zweikammern-Design sagt mir sehr zu, ebenso wie die Konturen des Gehäuses. Schön ist auch, dass der HDD-Käfig entfernt werden kann und die vielfältigen Möglichkeiten zur Montage von Radiatoren. Der Lieferumfang bietet alles notwendige, aber auch nicht mehr als erwartet. Mein größter Kritikpunkt ist der SSD-Träger auf der Netzteil-Abdeckung der mich wirklich ein paar Nerven gekostet hat. Schön wären auch verschraubte PCI-Slotbleche gewesen.

Würde mich nun jemand fragen der Gefallen an diesem Gehäuse gefunden hat, ob er sich dieses holen soll oder ob ich schwerwiegende Einwände habe, so kann ich das Aerocool Scar guten Gewissens empfehlen. Im Falle eines Ratings würde ich das Gehäuse mit 84% bewerten.

Es war mir eine große Freude am Lesertest teilnehmen zu dürfen, weshalb ich mich an dieser Stelle auch nochmal beim Hardwareluxx-Team für die tolle Organisation und bei Aerocool für die großzügige Bereitstellung des Gehäuses bedanken möchte.

In meinem Album zum Lesertest des Aerocool Scar findet ihr noch ein paar zusätzliche Bilder: Hardwareluxx Lesertest: Aerocool Scar - Google Photos
 
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