Micro-Disconnects bringen mich um den Verstand

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Hey Leute. Ich habe seit einigen Monaten ein Netzwerkproblem das mich wirklich langsam den Verstand kostet.

Ich weiß nicht mehr genau wann das ganze anfing, aber ich war in irgendeinem Multiplayer-Game und hatte plötzlich 100% Packetloss in beide Richtungen. Irgendwann bin ich mal auf die Idee gekommen in die Windows Ereigniss-Anzeige zu schauen.

C21iUsx.png


Wie man dort sieht gibt es dieses wundervolle „e1rexpress“-Event. Wobei „e1rexpress“ eigentlich nur der Treiber-Name von meinem Netzwerkadapter ist. Dieses Event beschreibt eigentlich nur was passiert wenn man das Netzwerkkabel abzieht und wieder einsteckt. Je nachdem was für einen Netzwerkadapter verwendet wird der Eventname ein anderer sein. Wie mir gestern zum ersten mal aufgefallen ist, geht dieses Event meistens mit „DNS Client Events“ (ID 1014) einher. Es gibt zu „DNS Client Events“ eine Hilfeseite von Microsoft die unter anderem empfiehlt, IPv6 im Netzwerkadapter zu deaktivieren. Habe ich gemacht, das „DNS Client Events“ scheint behoben, aber die lustigen „e1rexpress“-Micro-Disconnects sind heute wieder aufgetaucht.

Microsoft Lösungsansatz für ID 1014

Wie oft und wann treten diese Micro-Disconnects auf? Schwer zu beantworten. Manchmal gar nicht. Und dann gibt es irgendwann wieder völlig willkürlich eine Kaskade von Micro-Disconnects. Manchmal 10 Stück innerhalb von einer Minute, dann ist eine halbe Stunde ruhe und dann fängt es wieder an. Dafür dann den Rest des Abends nichts mehr. Ich bilde mir ein, dass ein Neustart oder auch einfach nur ein Neustart des Adapters bzw. ein ein- und aus stecken des Kabels das Problem vorübergehend behebt.

So. Jetzt mal die „kurze“ Liste von Dingen die ich inzwischen versucht habe.

1. Da ich vor einigen Monaten Cat.7 Kabel über den Dachboden gelegt habe, bin ich zuerst von einem fehlerhaften Kabel ausgegangen. Ich habe inzwischen die Kabel 2 mal getauscht. In Steinwolle kriechend, von oben bis unten mit Staub besudelt und in der hinter letzten Ecke des unausgebauten Dachbodens. Eine große Freude. Hat allerdings nichts genützt.

2. Da das Problem für mich bisher nicht reproduzierbar erscheint (sonst hätte ich es vielleicht weiter eingrenzen können) habe ich auch mal den Rechner direkt an den Router angeschlossen. Bisher ging ich über einen Switch der wiederum über das Dachbodenkabel zum Router ging. Direkt am Router habe ich zumindest während der Testperiode keine Probleme feststellen können. Aber ich glaube inzwischen, dass wenn ich lange genug gewartet hätte es auch wieder zu Disconnects gekommen wäre. Aber das ist der einzige Hinweis den ich hatte, was zum dritten Lösungsansatz geführt hat:

3. Switch ausgetauscht und nachdem die Probleme blieben den Rechner direkt über ein Dachbodenkabel an den Router angeschlossen. Leider auch ohne Erfolg.

4. Ich habe mehrfach die Netzwerktreiber zurückgesetzt (was evtl. für kurze Zeit geholfen hat) und den DNS Cache gelöscht

5. Ich habe die Netzwerkkarte getauscht. Vorher Intel-Onboard, jetzt eine auf Intel I210 laufende Netzwerkkarte. Ebenfalls erfolglos.

6. Durch Tarifumstellung von Vodafone (von 200 auf 1000Mbit) habe ich auch einen Router-Tausch machen können. Bin jetzt auf der FRITZ!Box 6591 Cable.

7. Ich habe alle möglichen Geräte im Netzwerk getrennt (Überwachungskamera, Fileserver, etc etc). Nope. Auch nicht.

8. Firewall deaktiviert (ESET Smart Security benutze ich im Moment noch)

9. Die übliche Oldschool „Windows 98 ist kaputt“-Methode: Neuinstallieren. Nope. Hat auch nichts gebracht.

10. Andere Windows-Rechner im Netzwerk beobachtet. Meiner ist das einzige Gerät mit diesen unidentifizierten Disconnects.

Das EINZIGE was jetzt für mich noch vorstellbare wäre: Irgendein Konflikt mit der NordVPN-Software und den dazugehörigen Adaptern. Diese sind aber bei nicht-aktiver VPN-Verbindung aber eigentlich inaktiv. Eigentlich hab ich so gut wie alles versucht was mir irgendwie in den Sinn gekommen ist. Wahrscheinlich hab ich auch irgendwas hier in der Liste vergessen.

Ich weiß nicht ob meine Hardware irgendwie relevant ist, aber ich fahre einen i7 8700k auf ASRock Z370 Extreme 4 mit einer GTX 1070.

Ich habe inzwischen tatsächlich einige andere Leute gefunden, die unter den exakt selben Problemen leiden. Ein Beitrag bei drwindows (whatever that is) von 2015 und ein Beitrag vom Feb. 2020 bei windows-10-forum. Ich verzichte auf das Verlinken, da beide Beiträge keine wirklichen Lösungsansätze bieten. Vielleicht hat irgendein Windows-Update diese Probleme ausgelöst.

Mein Aufsatz ist vielleicht etwas lang und verbittert, aber hey… vielleicht hat ja jemand einen Geistesblitz und ich muss mich nicht mit den übrigen Verlegekabel aufknüpfen :LOL: Spaß beiseite, aber es hat mich schon viel zu viel Zeit gekostet und ich bin ziemlich akribisch wenn es darum geht lästige Hardware- oder Software-Probleme zu ergründen.
 
wie lang ist denn das verlegte kabel? >20m kommts sicher wegen der länge zu problemen. da würde ich dann einen verstärker zwischenlegen.
 
20m kommts sicher wegen der länge zu problemen.
Aber ganz sicher nicht.

Zum Thema Kabel, liegt da ein Verlegekabel oder ein Patchkabel? Weitere Kabel direkt daneben (vor allem Strom?)
 
Aber ganz sicher nicht.

Zum Thema Kabel, liegt da ein Verlegekabel oder ein Patchkabel? Weitere Kabel direkt daneben (vor allem Strom?)

ich nehme an, dass das lan kabel direkt zum dsl modem geht. und dann zählt die kabelllänge zur dämpfung des anschlusses dazu. ergo >20m probleme.
 
Wir reden hier von Netzwerk. Da sind 20m überhaupt kein Problem, selbst wenn das Kabel von der TAE/APL zum Router verlängert worden wäre, wäre das egal. Da spielen 20m überhaupt keine Rolle mehr. Das macht bei der Dämpfung dann auch keinen Unterschied mehr, so hättest du in sämtlichen Mehrfamilienhäusern ein Problem. Die Telekom lacht dich aus bei 20m Kabellänge für einen DSL-Anschluss. Mal ganz davon abgesehen das das Problem an einem Client auftritt, nicht am Router allgemein. Ich frag mich auch, was du da für einen Verstärker dazwischen setzten willst um das zu bessern.
 
man könnte einen günstigen router zwischenschalten, vorrausgesetzt er hat da noch ne steckdose irgendwo auf dem weg.
kann sein das mein wissen veraltet ist.
vielleicht liegt das problem auch beim neuen fritzbox router. schonmal geprüft ob es eine neue firmware gibt?
 
Das hat nichts mit veraltetem Wissen zu tun.

Die Länge über eine Twisted Pair Leitung, das ist das, was die meisten als Netzwerkkabel bezeichnen, ist seit fast 30 Jahren auf 100m als Spezifikation ausgelegt.
Es gibt daher keine Probleme bei 20m.

Des Weiteren gehören die 20m LAN-Kabel auch nicht zur Anschlussdämpfung, da das DSL auf der einen Seite eben DSL ist und auf der anderen Seite LAN ist und beide Technologien nicht im Ansatz irgendwie zusammengehören.
Außerdem haben wir hier kein DSL, da der TE DOCSIS als Internetuplink benutzt, was nicht im Entferntesten etwas mit DSL zu tun hat.

Wenn es mit der Leitung Probleme gibt, dann ist die Leitung scheiße und gehört entsprechend korrigiert. 100m sind kein Problem, selbst 150m, die außerhalb der SPEC sind, können noch ohne Probleme gehen.
 
Was ist denn in deiner Definition ein "Dachbodenkabel"?
(Verlegekabel mit ordentlich aufgelegten Dosen/Keystones an beiden Enden, Patchkabel, Verlegekabel mit aufgecrimten Steckern)
Ansonsten war ja Punkt 2 fehlerfrei im getesteten Zeitraum (Patchkabel an die FB)
 
Sorry, dass ich erst jetzt auf die Vorschläge reagiere. Ich habe vergessen Notifications zu aktivieren. Ich habe ein Cat7-Verlegekabel genommen. Dürfte höchstens 11m lang sein. So kurz wie möglich und so lang wie nötig eben. Und ja, die Zertifizierung für Cat.7 ist 10 Gigabit auf 100m. Da sollte eigentlich kein Problem bestehen. Die Dosen sollten eigentlich auch vernünftig aufgelegt sein. Ich habe inzwischen etwas Übung darin gesammelt :rolleyes2:
Eine Sache die hier erwähnt wurde, die mir aber bisher nicht in den Sinn kam: Von der Dose bis zum Rechner benutze ich ein Cat.6a Patchkabel. Und dieses geht an diversen Stromquellen als auch an sämtlichen aus dem Desktop rankenden Kabeln vorbei. Teilweise auch mit Kabelbindern gesichert. Vielleicht ist die Schirmung nicht genug. Ich hatte schon mal vor Jahren Probleme mit einem schlecht geschirmten Koaxialkabel (von Wand zum Kabel-Router) zu kämpfen was für ständige Internetausfälle gesorgt hat. Dort sind wahrscheinlich die Wireless-Frequenzen den Kabelfrequenzen in die Quere gekommen. Ich werde mal das Patchkabel vom Rechner etwas anders "routen". Ich glaube nämlich, dass ein Patchkabel vom Rechner direkt zum Modem (ohne an diversen Stromquellen zu passieren) das Problem mitigiert.
 
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