Mindfactory-Vorschlag zum Silent-Office-PC?

Salfe

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Hallo allerseits,

ich benötige einen Office-PC, der eigentlich nicht viel mehr können muss als auf einen Terminal-Server zuzugreifen. Was mich bisher ausnahmslos bei allen Rechnern, die mir im Büro vorgesetzt wurden, gestört hat, war die Lautstärke. Daher spiele ich mit dem Gedanken, mir einen PC selbst zusammenzustellen und zu bauen. Gute Erfahrungen dazu habe ich bereits mit einem mittelmäßigen Gaming-Silent-PC für zu Hause gemacht, der seit 3 Jahren einwandfrei und vor allem sehr leise bis gar nicht hörbar läuft.

Meine Frage hier wäre nun, was Ihr grundsätzlich zum Mindfactory-Vorschlag für einen Silent-Office-PC sagt und daran anknüpfend noch ein paar spezielle Fragen.

ich stelle Euch hier zunächst einmal kurz die Komponenten rein (oder hier zum Mindfactory-Blog):
Gehäuse: Fractal Design Node 202
Mainboard: Gigabyte X570 I Aorus Pro Wifi
Prozessor: AMD Ryzen 7 5700G
Kühler: Noctua NH-L9a
RAM: 16GB G.Skill Aegis DDR4-3200
SSD: 1 TB Samsung 970 Evo Plus PCIe 3.0
Lüfter: 2 be quiet Silent Wings 4
Netzteil: 450 Watt be quiet SFX Power 3

Generell gefällt mir das Gehäuse optisch (aber das hat natürlich die geringste Bedeutung). Wenn ich preismäßig bei ca. 600 € landen würde wäre das prima. wenn es ein bisschen mehr ist, ist es auch kein Beinbruch. Ich habe mal ganz kurz nach fertigen Systemen im Netz geschaut, da kommt man meistens auch nicht unter 600 € weg.

Nun zu meinen Fragen:
1. Das Mainboard gibt es scheinbar nicht mehr. Was ich ganz interessant fände wäre das hier: ASRock B550M PG Riptide So.AM4 Dual Channel DDR4 mATX Retail (hier). Ich finde es wegen den Anschlüssen ganz gut (DisplayPort und HDMI, 2500 MBit Netzwerk, ansonsten scheint es m.E. die wichtigsten Funktionen/Steckplätze zu haben. Wermutstropfen: kein WLAN. Preislich finde ich es gut. Alternativen?
2. Reicht auch ein AMD Ryzen 5 5600G? Oder bietet der 7er für ca. 60 € Aufpreis so viel mehr? Oder macht ein Intel-Prozessor mehr Sinn?
3. Macht es Sinn, schnelleren RAM zu nehmen? Die 16GB sollten definitiv reichen.
4. Würde eine PCIe 4.0 Festplatte einen großen Vorteil bringen?
5. Habe ich irgendetwas Essentielles übersehen?
6. Ach ja, und eine Frage, die eigentlich nicht hierher gehört, aber vielleicht lässt sie sich kurz mit beantworten: Ich habe eine Dockingstation, an die 2 Monitore angeschlossen sind und die man über USB-C (wahlweise USB) an die Rechner anschließen kann. Bei manchen Laptops und PCs wird anscheinend kein Bild beim Anschluss über USB-C übertragen, beim Anschluss über USB hatte ich das Problem bisher nur bei einem einzigen PC. Weiß jemand woran das liegt bzw. welche Voraussetzungen für die Bildübertragung erfüllt sein müssen?

Vielen Dank vorab für Eure Mühe!

Beste Grüße
Salfe
 
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Hallo und willkommen Salfe!

1. Mit B550 machste nix verkehrt - auf den Formfaktor achten - siehe 5!
2. Meine bescheidene Meinung: 5600G reicht völlig - um auf Terminal-Server zuzugreifen ist der sogar schon arg überdimensioniert ;-)
3. Für Terminalserver? Nein! Aber wenn Du für einen sehr geringen Aufpreis 3600er kriegst, dann nimm den. Die Aegis sind nicht die geilsten Speicherbausteine, das ist eher die Resterampe und manchmal zicken die wohl - aber ich hab auch selber welche hier, die funktionieren (bei mir) einfach solide.
4. Für Terminalserver? Nein! Auch sonst eher nicht im "erlebbaren" Bereich, in Benchmarks kann es einen Unterschied machen.
5. Das Gehäuse verlangt nach einem SFX-Netzteil. https://geizhals.de/fractal-design-node-202-v46735.html Muss es unbedingt das sein? Dann brauchst Du ein passendes mini-ITX Board. Ich würde eher auf µATX gehen.

6. Die Bildausgabe über USB-C kenne ich nur von Laptops, am PC hab ich davon noch nichts gehört - keine Ahnung.
USB-C kann den DisplayPort-Modus unterstützen, das mache auch die meisten aktuellen sicherlich. Aber wenn ein Laptop das nicht kann, kommt kein Bild übers Dock. Mein Dell Latitude 7300 funktioniert super, auch mit so einer billigen USB-C-Lösung von Amazon und dann über HDMI, aber ich hatte früher auch schon einen anderen Dell und einen Fujitsu, wo da so eine fifity-fiftySache war, mal ging's, mal nicht.....
 
Hallo Kuzorra,

vielen Dank für Deine Antwort!

Wegen dem Mainboard muss ich nochmal schauen. Tatsächlich hatte ich glaube ich auch einige mATX-Boards angeschaut, die wohl nicht passen. Mini-ITX-Mainboards gibt es anscheinend deutlich weniger. Insofern danke für den Hinweis, dann schaue ich mich nochmal bei den Gehäusen um. Ist ein SFX-Netzteil per se ein Problem bzw. schlechter als ein "normales"? (Ich frage weil Du das speziell erwähnt hattest, aber bei der Konfiguration ist ja eines dabei.)

Ansonsten scheint es aber ja nichts Prinzipielles auszusetzen zu geben. Hört sich für mich allerdings insgesamt so an, als ob man gar nicht so viel falsch machen kann, oder an was hängt letztlich die Lautstärke? Einzig an der Wärmeentwicklung? Dann erscheint es mir ja prinzipiell vernünftig, bei der Komponentenwahl eher ein bisschen bessere Komponenten zu wählen als notwendig wären, damit sie eher auf Sparflamme laufen.

Also vielen Dank nochmal und falls es noch andere Meinungen bzw. Anregungen gibt oder Tipps für ein Mini-ITX und/oder ein mATX-Mainboard, gerne her damit :-)

Viele Grüße
Salfe
 
SFX ist ein anderer Formfaktor, der halt zumeist in kleineren (mini-)ITX-Gehäusen zum Einsatz kommt.

Die Netzteile sind nicht per se schlechter, aber es gibt davon einfach deutlich weniger. Wenn's miniITX sein soll, dann wird sich da sicher was gutes finden lassen.
Aber wenn es nicht unbedingt miniITX sein muss, dann finden sich für µATX oder das größere ATX halt deutlich mehr Hardware-Komponenten und Gehäuse.

Viel falsch machen kann man nicht - wenn man schon bei der Zusammenstellung darauf achtet, dass die Teile zusammen passen. (Ein µATX-Brett passt nicht in ein ITX-Gehäuse, für einen AMD-Prozessor sollte man nicht unbedingt ein speziell für Intel optimiertes Speicherkit kaufen......). Das Zusammenbauen ist ein Klacks. Wenn Du das noch nie gemacht hast, schau Dir 1-2 Videos auf youtube an für die Komponenten, dann mit etwas Gefühl und ohne Gewalt und dann fluppt das schon.

Die Lautstärke hängt von vielem ab, aber letztlich dreht es sich immer um die Wärme:
- Hoher Stromverbrauch bedeutet mehr Wärme, die abgeführt werden muss. (Aber wenn man die Leistung einer starken CPU/GPU braucht, dann ist das halt so.)
- Mini-Gehäuse haben weniger Platz um einen guten Lufstrom zu realisieren. Außerdem passen nur kleinere Kühler rein, (Eine fette Workstation wird man daher nicht auf kleinsten Raum zwängen.)
- Ein fetter Metallblock als Kühler hat viel Wärmekapazität und mit Kupferleitungen kann die Hitze schnell von der CPU weggeleitet werden. Wenn kein Platz ist, muss es ein kleinerer Kühlkörper richten, da muss dann ggf. der Lüfter für mehr Abtransport sorgen.
- Ein kleiner Lüfter muss schneller (und damit meist lauter) drehen, als ein größeres Modell, um die gleiche Luftmenge zu bewegen. (Aber da gibt's auch Qualitätsunterschiede, außerdem ist selbst der beste große Lüfter machtlos, wenn er in einem hermetisch dichten Gehäuse betrieben wird.)

Das Mainboard muss halt die Anschlüsse liefern, die Du benötigst, das kann man bei geizahls sehr schön filtern:
(Beispielsweise B550-Chipsatz im µATX-Format, 4 RAM-Bänke, mindestens 2 x M.2)
WLAN, USB, Audio-Chip.... kan man alles als Filter nutzen - und für dn Monitor solltest Du natürlich auch den passenden DisplayPort oder HDMI-Port haben!

---> Liste fast wie oben, aber jetzt mit DisplayPort, HDMI und WLAN
Da gibt es dann nur noch 2 passende im µATX-Format und 7 weitere im ATX-Format

Bei Mini-ITX gibt es aber insgesamt nur 3 B550-Boards, dafür alle mit WLAN - das günstigste hat "nur" WLAN5 und Bluetooth4
 
Grundsätzlich hast du hier relativ viele Freiheitsgrade. Wir reden immerhin von einem System, das nach ggf. entsprechender Optimierung im Normalbetrieb keine 20 W aufnehmen sollte, und das selbst ohne gleich auf eine PicoPSU-Lösung zu setzen. Da ist quasi jeder Mini-Tower Luxusgröße. Ob jetzt AM4 monolithisch oder Sockel 1700 mit einem kleinen i3 ist dabei grundsätzlich egal, bei "Team Blue" ist die Boardausstattung gern etwas hochwertiger. Die Boardauswahl hat aber einen recht deutlichen Effekt in Sachen Stromverbrauch, je nach Onboard-Komponenten und BIOS-Optimierung. (ITX-Boards sind oft besonders sparsam.)

Unter diese Bedingungen ist selbst mit relativ kleinen Lüftern noch unhörbar eine ausreichende Belüftung möglich - mein Silent-Office-PC steckt z.B. in einem alten ASUS-Fertig-PC-Gehäuse von ~2006, das hinten 92 mm und vorne 80 mm aufnimmt. Da sind jetzt jeweils passende BQ Pure Wings 2 PWM drin (mit einem Splitterkabel), entkoppelt mit Noctua-Lüfternippeln, obendrein ist das Gehäuse schon seit Jahren reichlich mit Bitumenmatte beklebt, und ein gutes Stück Noppenschaum liegt auch drin. Auf dem ollen EKL-Top-Blower von 2012 (so ein typisches 65W-Ding in Vollalu) ist ein Noctua NF-A9 provisorisch festgeklemmt (das Original hatte leider einen 80er Lochkreis, aber es gibt immer Mittel und Wege). Das einzig wahrnehmbare Geräusch im Normalbetrieb (wenn man denn die Ohren spitzt) ist leichtes Lüfterknurren seitens des Pure Power 11 400W, das hat leider einen fest verschraubten. Der NF-A9 macht knapp unter 200 Touren im Leerlauf, der 92er Pure Wings 2 PWM hinten dreht mit etwa 570 Touren noch am höchsten - in einem Rechner unterm Tisch ist sowas natürlich garnix.

Bei den Anforderungen à la "besserer Thin-Client" würde ich vielleicht mal über sowas nachdenken:
ASRock N100M (90-MXBK80-A0UAYZ)
Dazu eine RTL8125-NIC, und ggf. noch einen Lüfter 80x80x15 PWM oder sowas auf den Kühlkörper hängen. Dazu ein 16-GiB-Riegel DDR4-3200 streng nach JEDEC (es sei denn, das Board kann XMP, dann vielleicht 1x Kingston Fury Beast DDR4-3200 CL16-18-18) und eine Samsung 870 EVO, als Netzteil PicoPSU mit externem NT (da ist so wenig dran, daß evtl. selbst die 90W-Variante noch oversized ist, bei der CPU liegt selbst PL2 nur bei 25 W). Sicher ist das nach heutigen Maßstäben kein Wunderteil der Rechentechnik, aber soviel Dampf wie der i5-3570S in meinem hat der N100 auch noch und das System dürfte i.d.R. deutlich im einstelligen Wattbereich zu betreiben sein (wohlgemerkt netzseitig). Da wird der Monitor deutlich mehr brauchen, selbst wenn wir von 24" WUXGA mit sRGB-Ambitionen sprechen.

PS - noch vergessen, bei SFX-Netzteilen sorgt die Kombination eines relativ kleinen, eher hochtourigen Lüfters mit einem begrenzten Regelbereich oft für eine nur mäßig befriedigende Geräuschkulisse, von weniger Auswahl und höheren Preisen im Vergleich zu ATX ganz zu schweigen. Wenn, dann am besten SFX-L, da geht wenigstens ein 120er Lüfter rein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr beiden,

vielen Dank für die Tipps, ich werde mir ein paar andere Gehäuse ansehen, die dann mATX kompatibel sind und dann entscheiden. Hat mir sehr geholfen, danke!

Viele Grüße
Salfe
 
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