MLC-NAND's identifizieren - 480GB SSD

Tequila009

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Moin an die SSD-Kundigen.
Ich bräuchte mal eure Fachexpertise bzgl. Speicherchips.

Ich hatte mir die Silicon Power S60 mit 480GB zugelegt.
Laut Homepage sollen MLC-NAND's verbaut sein: klick

Auf dem PCB (29.06.2015) befinden sich der Silicon Motion SM2246EN Controller (2015, 24. Kalenderwoche) und ein Nanya RAM.
Die 8 NAND-Bausteine tragen folgende Kennung:
P1509003
0651M09G000
2881916


Nun ist es so, dass Silicon Power innerhalb der Produktreihe wohl gerne die Komponenten wechselt, und so findet man im Internet Modelle mit dem SandForce SF-2281, Phison PS3108-S8 / PS3109-S9 / PS3110-S10 sowie bei mir jetzt mit dem Silicon Motion Controller.
Bei den NAND's verhält es sich ähnlich. Von original gelabelten Toshiba Toggle MLC bis hin zu unidentifizierten "möglicherweise MLC-NAND's" ist einiges zu entdecken.

Mein Sorge wäre nun, dass anstatt MLC einfach TLC verbaut wurde.
Daher meine Frage: Kann man das irgendwie feststellen um sicher zu gehen?

Leider spuckt die SSD nicht alle Daten aus, und weder mit AIDA64 noch mit SSD-Z wird der NAND angegeben.
Würde mich freuen wenn jemandem die Identifizierung gelingt. :)

Hier noch einige Fotos und Screenshots um euch ein Bild machen zu können.

1.jpg2.jpg3.jpg4.jpg
5.jpg6.jpg7.jpg8.jpg
AIDA64 - 1.jpgAIDA64 - 2.jpgAIDA64 - S.M.A.R.T..jpgCrystalDiskInfo.jpgSSD-Z - Device.jpgSSD-Z - S.M.A.R.T..jpg
 
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Deine Sorgen sollte sein, ob Du selbst gebinnte NANDs hast die die 3000 P/E Zyklen gar nicht schaffen die in den S.M.A.R.T. Werten im Attribut A8 hinterlegt sind. Crucial har bei der BX100 nur 2000 eingetragen und es hängt neben dem konkreten NAND Typ (Hersteller und Prozess) eben vor allem von der Qualitätsstufe ab, wie viele P/E Zyklen die NANDs aushalten. Solche SSD Hersteller die nicht selbst NAND fertigen bzw. Tochterfirmen von NAND Herstellern sind, greifen gerade bei Budget Modellen eben auch gerne mal auf Restwafer zurück, also Wafer bei denen der NAND Hersteller die besten Dies schon entfernt hat, lassen den Rest binnen und in Chips packen die dann eigene Beschriftungen bekommen. Gerade landet da dann auch das eigene Label wie AData oder Kingston drauf, woran man dann aber auch sofort erkennt, dass es selbst gebinnte NANDs sind, Herkunft und Qualitätsstufe als nur dem SSD Hersteller bekannt sind.

SSD-Z kann übrigens auch nichts über die NANDs wirklich auslesen, die Informationen dort stammen von einer Hintergrund Datenbank und diese SSD scheint dort eben nicht enthalten zu sein, weil der Programmierer der Tools eben auch nicht wusste welche NANDs dort verbaut sind und wie Du sieht, kennt das Tool nicht einmal die Namen der S.M.A.R.T. Attribute des Controllers. Die muss nämlich auch das auslesende Tool kennen, da die eben nicht vom Controller kommen. Da zeigt SSD-Z nur ein paar Namen genommen die eigentlich immer so sind, aber ob die stimmen weiß man dann auch nie, wenn man so viele Attribute ohne Namen (hier dann als Reserved bezeichnet, bei anderen Tools steht dann was anderes) sieht. Bei AIDA kennt die Attribute des SM2246 und die Namen dort stimmten mit denen meiner eigenen Liste für den SMI2246 auch soweit ich vergleichen habe überein.

Du wirst schon MLC NAND haben, der SM2246 war meine ich auch noch gar nicht für TLC ausgelegt, damit konnte erst der SM2256 umgehen. Die technischen Daten zu der SSD zeigen aber Werte die mit einem PHISON und nicht mit dem SMI erreichbar sind, weil dort vor allem die Schreibraten einen sehr großen Unterschied zwischen ATTO und CDM haben (für die 120GB 420MB mit ATTO zu 170MB/s mit CDM) und der kann mit Datenkompression des Phison erklärt werden, die hat der SMI aber nicht.

Wenn Du bestimmte NAND und auch bestimmte NAND Qualitäten haben willst, sollte Du nur noch SSDs von NAND Herstellern bzw. deren Tochterfirmen, also aus dieser Auswahl kaufen. Bei allen anderen weiß man umso weniger was man bekommt, je günstiger der Preis ist. Denn um günstige Preise machen und trotzdem Geld verdienen zu können, müssen die andere das einkaufen und verbauen was gerade günstig auf dem Markt zu haben ist.

TLC NAND ist übrigens kein Teufelszeug, es hängt aber davon ab um welches konkrete NAND es geht, die Unterschiede sind da gewaltig.
 
Danke Dir für diese umfangreiche Erläuterung.

Ich dachte tatsächlich immer, dass die Informationen auf der SSD untergebracht sind und nicht durch einen Abgleich von der jeweiligen Software kommen.

Was den SM2246EN angeht, kann dieser auch TLC und SLC (PDF). Januar 2016 wurde er dann für die 3D-NAND's erweitert.
Der SM2256 eigens für TLC kam August 2015 auf den Markt, soweit ich das weiß.

Naja, theoretisch wäre es also möglich, dass die SSD auf TLC basiert.

Es gibt also keine Möglichkeit, anhand der vorliegenden Daten und/oder optisch den Speicher zu identifizieren? Habe ich das richtig gedeutet?
Beim Test mit AS SSD Benchmark kam ein Score von ~900 bei raus, was für diese preisgünstigen SSD's wohl völlig in Ordnung ist.
Also dass hier sehr minderwertige NAND's verbaut wurden, kann man schon ausschließen, oder?
Die Platte dient für mich auch nur als Datenlager, die Systemplatte bleibt weiterhin die Samsung 830.

SPCC Solid S 31.01.2017 17-19-01.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Google doch mal nach dem was auf den NANDs steht, außer diesem Thread findet google da nichts, die dürfte also selbst gebinnt sein und das ist eben auch keineswegs ungewöhnlich bei so einer SSD.

Die Werte sehe normal aus, aber daraus kann man auch nicht wirklich auf das NAND schließen, zumal bei TLC ja eigentlich immer ein Pseudo-SLC Schreibcache verwendet wird, dann wären aber eigentlich eine noch höhere seq. Schreibrate zu erwarten. Wie hochwertig das NAND ist, kann man aufgrund der Werte nicht sagen, denn dies äußert sich bei NANDs fast gar nicht wie bei DRAM oder CPUs in der Geschwindigkeit, sondern eben bei der Haltbarkeit, also wie viele Zyklen das NAND aushält und das sieht man eben erst hinterher wenn die platt sind und dann vielleicht noch bei der Data Retention Time.

Also preisgünstig würde ich eine 480GB SATA SSDs die ab 160,75€ bei Geizhals gelistet ist nun auch nicht bezeichnen, die 850 Evo 500GB wäre einen Euro billiger und in jeder Hinsicht besser. Deren 3D TLC NANDs sind schneller als die meisten planaren MLC NANDs, die schafft als 500GB auch mit vollem Pseudo-SLC Schreibcache noch 500MB/s Schreibrate und die NANDs sind mit 3000 P/E Zyklen spezifiziert, mehr haben die planaren 15/16nm in Consumer SSDs auch nicht, wie gesagt hat Crucial der BX100 sogar nur 2000 in den S.M.A.R.T. Werten hinterlegt. Die TLC Phobie treibt aber eben leider manchmal seltsame Blüten und manche scheren eben alle TLC NANDs über einen Kamm weil sie nur zwischen MLC und TLC unterscheiden und bekommen dann eben am Ende zwar MLC, nur sind die damit schlechter als mit gutem TLC NAND dran.

Aber auch diese NANDs wirst Du kaum kaputt geschrieben bekommen, die meisten Heimanwender schreiben ja nur sehr wenige TB im Jahr auf ihre SSDs und so gut um dann viele Jahre zu reichen sind auch diese selbst gebinnten NANDs in aller Regel schon. Selbst wenn sie nur 500 P/E Zyklen halten, wird vorher was anderes kaputt gehen oder die SSD als zu klein aussortiert, wenn man nicht eine sehr schreibintensive Nutzung hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe für diese SSD 118,71€ inkl. Versand bezahlt.
Für 160€ hätte ich auch definitiv eine andere genommen. :d

Ja, die Kennungen auf den NAND's ergeben keine Treffer, das hatte ich auch schon überprüft.

Was die Werte angeht, gab es doch mal den Fall von Kingfast mit guten Chips für die Reviews und später für den Verkauf wurden dann irgendwelche Müll-Chips verbaut. Das hatte sich dann ja auch direkt im Benchmark gezeigt und die SSD war unterirdisch schlecht.
Also ich gehe schon davon aus, dass man an den Werten zu einem gewissen Teil die NAND-"Qualität" erkennen kann.

Naja gut, dann muss die Zeit zeigen wie haltbar die Speicher sind.

Auch wenn Du TLC verteidigst, MLC ist mir trotzdem lieber. :p
Allein aus der Logik des Zellenaufbaus und der damit verbundenen Fehleranfälligkeit.

Noch lustiger wird es dann mit QLC:

Plextor-TLC-SSD-2016-PR-2.jpg

Besten Dank für Dein Feedback.
 
Das bei dem Fall mit der Kingfast die Werte so schlecht waren, lag aber nicht an der Qualität des NANDs, die hat wie gesagt keinen Einfluss auf deren Geschwindigkeit, von daher kann man auch keine Rückschlüsse aus der Geschwindigkeit auf die Qualität der NANDs ziehen. Bei der Kingfast war es auch nicht wegen der Qualität der gefakten NANDs (von OCZ gebinnt, aber mit Micron Label), sondern weil man auch noch von synchronen auf asynchrone ONFI NAND gewechselt hat und der Sandforce mit den asynchronen sehr lahm ist. Ich glaube diese asynchronen ONFI NANDs gibt es heute gar nicht mehr, die machen auch keinen wirklichen Sinn, da die Fertigung deswegen ja nicht billiger wird weil das Interface langsamer ist.
 
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