Der Boykott geht von einer Käuferschicht aus, die propagiert ein Produkt nicht zu kaufen, weil es nicht die Ansprüche dieser Käuferschaft erfüllt oder weil der Anbieter falsche Versprechungen gemacht hat.
In meinen Augen ist dies völlig legitim.
Im Umkehrschluß gibt es ja auch Fanboys, die durch die Foren ziehen und die Hypetrommel für das Game rühren. Kaufen um jeden Preis. Völlig egal wie zweitklassig der Inhalt ist.
Dämlich ist eigentlich nur der, der sich einer der beiden Gruppierungen als Mitläufer anschließt, ohne die eigenen Anforderungen an das Produkt vorher hinterfragt zu haben.
Für mich ist ein Boykott z.B. aufgrund der Einschnitte im MP völlig legitim. Und alle Spieler die ich kenne die selbige Ansprüche vertreten, haben sich das Spiel aus eben diesem Grund nicht gekauft. Hier sind wir wieder bei den persönliche Präferenzen.
Hätte das Spiel nur den halbgaren SP, aber dafür den gewünschten MP, hätte ich ohne mit der Wimper zu zucken zugeschlagen. So wie es jetzt auf den Markt kam ist es für mich wertlos.
Was glaubst Du wie viele Leute sich nicht stetig auf irgendwelchen News Seiten informieren und Sequels aufgrund der Beliebtheit der Vorgängen und der Versprechungen des Publishers blind kaufen und dann enttäuscht sind weil der Inhalt nicht dem entspricht was man sich erhofft hat?
Natürlich kann man sagen: "Selbst schuld. Schliesslich informiert man sich vorher."
Gibt ja auch genug Leute die für das Game 60 € auf den Tresen legen anstatt es für günstig Geld bei World of Video oder Amazon.co.uk zu bestellen.
Sicherlich kann man alles in klitzekleine "Pro und Contra" Argumente aufdröseln. Einen Konsens wird man trotzdem nicht finden. Geschmäcker sind verschieden und so auch die Einstellung gegenüber einem Produkt das den eigenen Geschmack eben trifft, oder auch nicht.
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Klar heisst Shooter nicht automatisch Sadist. Aber ein Headshot ist jetzt nicht wesentlich harmloser als die Folterszene. Man muss eben beides mit der notwendigen Distanz betrachten. Es ist eben nur ein Spiel.
Ich finde ab einem gewissen Grad der Darstellung ist dieses Argument "it's just a game" einfach ausgelutscht.
Demnächst schlüpft man in die Haut eines Pädophilen, lockt kleine Kinder in sein Versteck und mißbraucht sie.
Wer sich daran stört wird mit der "is doch nur ein Spiel"-Keule erschlagen, oder was?
Ich finde der Artikel auf 4players.de hat den Kern sehr gut getroffen. Man hätte diese Szene sehr gut storytechnisch einbinden können. Was geht in einem Doppelagenten vor der mit einer Gruppe Männer mitläuft, die Zivilisten niedermetzeln? Beschleunigter Herzschlag, innerer Monolog, Angst?
Diese Szene ist doch wirklich nur Bauernfängerei. Yeah, Tabubruch, Gewalt an Unschuldigen. Sowas abzuliefern ist doch wirklich nur schwach. Und vor allem wo, liegt die Relevanz in der Szene für's Spiel wenn man sie einfach überspringen kann?
Hauptsache hohe Absatzzahlen...