patrickbuhr
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Lesertest MSI MPG 271QRXDE QD-OLED
Vorwort und Testfokus
Ich hatte das Glück, von der Hardwareluxx-Redaktion als eines von drei Community-Mitgliedern ausgewählt zu werden, um den von MSI bereitgestellten Gaming-Monitor MPG 271QRXDE QD-OLED zu testen. An dieser Stelle möchte ich mich für die Auswahl bzw. die Bereitstellung bedanken und hoffe, dass mein nachfolgender Lesertest die Community bereichert.Der Testfokus meines Lesertests liegt nicht rein auf den messbaren Werten des Monitors. Abgesehen davon, dass ich weder Colorimeter noch Spektrofotometer besitze, wurden eben solche Messwerte, u.a. hier, bereits mehrfach professionell ermittelt. Mein unkonventioneller Test fokussiert sich ergänzend dazu mehr auf die subjektiven Eindrücke der Bildqualität. Mir persönlich sind am Ende die Messwerte egal. Bezüglich der Bildqualität erwarte ich, insbesondere bei einem Gerät dieser Preisklasse, schlichtweg einen „Wow-Effekt“.
Neben diesen subjektiven „Messungen“ der Bildqualität werden selbstverständlich auch die zahlreichen allgemeinen Anforderungen an einen Monitor (z.B. Ergonomie, Anschlüsse, Software, KVM...) von mir betrachtet. Hierzu wird sich der MPG 271QRXDE QD-OLED in verschiedenen Testsetups in unterschiedlichen Disziplinen gegen andere Bildschirme in meinem Umfeld behaupten müssen. Abgerundet werden sollen die Eindrücke durch diverse O-Töne meiner Familie und eines spieleversierten Freundes. Alle in den Testsetups gewonnen Erkenntnisse fließen schließlich in eine prozentuale (weder mathematisch noch wissenschaftlich fundierte) Bewertung und ein abschließendes Fazit ein.
Technische Daten und Lieferumfang
Aus technischer Sicht handelt es sich um einen 27 Zoll (real 26.5 Zoll) großen Monitor der zum Zeitpunkt dieses Lesertest aktuellen dritten QD-OLED-Generation. Die maximale Helligkeit beindruckt mit 1000 Nits. Als Auflösung kommt WQHD mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten zum Einsatz. Die Bildwiederholfrequenz beträgt hierbei stolze 360 Hz, mit der eine Reaktionszeit von nur 0.03 ms einhergeht. Es handelt sich also faktisch um einen hochkarätigen Gaming-Monitor.Der Lieferumfang ist, angesichts des aufgerufenen Preises von 999€, schlicht. Kabelseitig werden ein Stromkabel (Netzteil intern), ein zertifiziertes HDMI-Kabel und ein 3.0-A-B-USB-Kabel mitgeliefert. Die Kabellängen betragen jeweils ca. 150 cm, was in einem normalen Schreibtischsetup ausreichend sein sollte. Fraglich ist, warum hier nicht ebenfalls ein Kabel für den Displayport beigelegt wurde. Neben den Kabeln gibt es noch einen Quick Start Guide und Verlängerungsschrauben für einen Wall Mount.
Die Gestaltung der Verpackung ist mir persönlich egal. Die zwei Damen des Hauses äußerten sich allerdings ungefragt dessen und meinten, ich hätten einen Monitor aus den 2000er von irgendeinem Speicher erhalten. So richtig passend für die vermeintliche Zielgruppe der High-End-Gamer finde ich die Aufmachung allerdings auch nicht. Wichtig für mich an dieser Stelle ist, dass ich den Karton aufklappen kann. Das ist dann praktisch, wenn man den Monitor mal wieder für eine LAN-Party (ja, ich mache sowas noch) transportieren möchte.
Testsetup und Testkriterien
Testsetup 1: TV Bereich Wohnzimmer -> Bildqualität (Gewichtung: 70 %)
In diesem Testsetup geht es primär um die empfundene Bildqualität. Der MSI MPG 271QRXDE QD-OLED wird direkt neben dem Samsung QLED 4K Q95TC (High-End-Model 2020 mit 2000 Nits) aufgebaut. Beide Bildschirme stellen gleichzeitig identische 4K HDR Inhalte und Xbox Series X Spiele dar. Anzumerken ist hierbei, dass ich/meine Familie das Bild gerne bunt und scharf bevorzugen, was fernab der von Experten vorgeschlagenen Bildeinstellungen ist. Zudem ist zu erwähnen, dass der MPG 271QRXDE QD-OLED im Modus „Spitze 1000 Nits“ läuft. Alternativ dazu steht noch der Modus „True Black 400“ zur Verfügung. Die Auswahl dessen ist schon wieder eine Wissenschaft für sich. Wer mehr über die Unterschiede erfahren möchte, kann dies hier nachlesen.- Für den Vergleich der Farben, Kontraste, Schwarzwerte sowie der maximalen Helligkeit bei Videoinhalten kommen 4K HDR Ausschnitte aus einem Peak Brightness Test und dem Gemini Man Trailer zum Einsatz. Hierbei habe ich versucht, die für uns optimalen Bildeinstellungen des geliebten TVs auf den Monitor zu übertragen. Aufgrund der unterschiedlichen Panelarten ist dies selbstverständlich nicht vollumfänglich möglich. Der Monitor hat einen leicht wärmere Farbdarstellung, was nicht schlechter, sondern lediglich anders ist. Die Kontraste des Monitors gefallen mir leicht besser. Bezüglich der Schwarzwerte liegen für mich beide Geräte gleichauf. Die maximale Helligkeit des TVs ist mit 2000 Nits auf dem Papier deutlich höher als die 1000 Nits des Monitors. Dennoch bin ich positiv von dem subjektiv geringen Unterschied überrascht. Insgesamt würde ich die Bildqualität von Videoinhalten auf dem MPG 271QRXDE QD-OLED als sehr gut bezeichnen.
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- Der Monitor bietet einen Konsolenmodus, welcher es erlaubt, Spiele mit bis zu 48Gbps Bandbreite, 120 Hz, ALLM und VRR darzustellen. Zudem wird das Bild als 4K Inhalt interpretiert und auf 2K runterskaliert, um die Detailfülle zu maximieren. Für den Spieletest wurden zwei Xbox Series X an die Geräte angeschlossen und drei verschiedene Titel von meinen Kindern gespielt (das Gameplay bitte außer Acht lassen…). Hierbei haben wir versucht, gleichzeitig ähnliche Situationen auf beiden Bildschirmen darzustellen. Die Bildeinstellungen des Monitors blieben zum vorherigen Videotest unverändert, nur die In-Game-Einstellungen wurden so gewählt, dass das Bild möglichst gleich wirkt. Die im Videotest aufgefallen Unterschiede sind auch hier erkennbar. Im Gegensatz dazu gibt es aber einige Stellen, wo uns die Darstellung mal auf dem TV (Fortnite, vor Tempel) und mal auf dem Monitor (Diablo 4, Höhle) leicht besser gefällt. Ein VRR-Flicker ist mir persönlich auch nach ca. zehn Stunden Spielzeit nicht aufgefallen. Insgesamt sind wir mit der Bildqualität im Konsolenmodus sehr zufrieden.
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- Die empfundene Bildschärfe von 2K vs. 4K stufe ich in Spielen als gleichwertig ein, wenn man den für das jeweilige Gerät üblichen Sitzabstand einnimmt. Ich hatte hier, trotz der geringeren Pixeldichte des 4K TVs (67.78 PPI) erwartet, dass ich die 2K des Monitors (110.84 PPI) so nah vor den Augen als unschärfer empfinden würde. Dies ist aber nicht der Fall. Die Menüs, die Schriften und die HUD wirken alle so, wie auf dem 4K TV vom Sofa aus. Da dies mein Referenzgerät für die Bildqualität ist, bin ich auch diesbezüglich sehr zufrieden.
- Die Anfälligkeit für Spiegelungen wurde faktisch automatisch mitgetestet, da unser Wohnzimmer fensterbedingt sehr hell ist und die Aufnahmen um die Mittagszeit entstanden sind. Beide Geräte verfügen über extra beworbene Anti-Glare-Beschichtungen, die sich meiner Meinung nach auch bewährt. Das gerade für Spiegelungen anfällige OLED-Panel schneidet hier hervorragend ab. Auch die Blickwinkelstabilität meistern beide Geräte erstklassig.
- O-Ton Frau (bezüglich der Videotests): „Das Bild auf dem Monitor sieht fast so aus, wie das auf dem Fernseher – nur halt kleiner“.
Testsetup 2: Home Office Arbeitsplatz A -> Office-Tauglichkeit (10 %)
In diesem Testsetup, meinem Home Office Arbeitsplatz, geht es primär um das Gehäuse, die Verarbeitung, die Anschlüsse, die Optik, die Ergonomie und die Schriftdarstellung. Der MPG 271QRXDE QD-OLED wird sich hierbei in einzelnen Testkriterien gegen meinen iiyama G-Master GB3266QSU-B1 Red Eagle beweisen müssen.- Das Gehäuse macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Dies ist vorwiegend auf die von der Seite ersichtlichen sehr schmalen Ränder und die teilweise leicht strukturierten Flächen auf der Rückseite zurückzuführen. Auch die vorne angebrachte dunkel-anthrazite Leiste mit dem silber-grauen matten Logo fügt sich nahtlos in das Gehäuse ein. Es gibt keine überstehenden Ecken, keine Spaltmaße und es knarzt beim Anfassen und Drücken nichts. Die Verarbeitungsqualität überzeugt so, insbesondere im Vergleich zum minderwertig wirkenden iiyama G-Master GB3266QSU-B1 Red Eagle, absolut.
- Der Standfuß wirkt mit einer Breite von 27-31 cm und einer Tiefe von 20-25 cm vor der Montage zunächst etwas klobig, was er bei einem zu tragenden Gewicht von fast 11kg auch sein muss. Das Klobige relativiert sich in montiertem Zustand, da der Standfuß nur 1-4 cm nach vorne übersteht. D.h. die Fläche des Schreibtischs wird lediglich minimal eingeschränkt. Positiv ist zudem, dass der Standfuß nahezu flach ist. In Kombination mit dem weit hinten angebrachten Standbein kann so eine Tastatur problemlos auf dem Standfuß verstaut werden, ohne vorne überzustehen. Bezüglich Tastatur ist auch positiv zu erwähnen, dass beim Gaming eine leicht schräge Tastaturposition durch die Form des Standfußes eingenommen werden kann. Insgesamt ist der Standfuß damit erstklassig.
- Als Anschlüsse stehen 2 x HDMI 2.1, 1 x DP 1.4, 1 x USB Type-C 2.0, 1 x USB Type-B 2.0 (Upstream), 2 x USB Type-A 2.0 und 1x 3.5 mm Klinke zur Verfügung. Hier ist zunächst zu hinterfragen, warum der Monitor nicht über eingebaute Lautsprecher verfügt. Gerade für das Schauen von YouTube oder entspanntes Gaming haben sich solche meiner Meinung nach absolut bewährt. Auch zu hinterfragen ist, warum es deshalb dann nicht einen dritten USB Type-A Anschluss gibt, um günstige PC-Lautsprecher mit Strom versorgen zu können. Die übrigen zwei Anschlüsse sind bei Nutzung des KVM-Switches nämlich mit Maus und Tastatur belegt. Der iiyama G-Master GB3266QSU-B1 Red Eagle ist hier von der Anzahl der Anschlüsse her besser ausgestattet. Zuletzt stellt sich noch die Frage, warum es nur DP 1.4 sein musste. Die 360 Hz sind damit nur über den Umweg DSC zu erreichen (muss für einige Funktionen deaktiviert werden). Positiv hervorzuheben ist, dass das Netzteil intern verbaut wurde und damit Platz eingespart wird. Insgesamt überzeugen mich die Anschlüsse hinsichtlich der Anzahl und der technischen Spezifikationen allerdings nicht.
- Die Optik des Gaming Monitors ist für einen solchen überaus dezent. Es gibt keine farbigen Gehäuseelemente, keine aufdringlichen Logos oder sonstigen optischen Schnickschnack am Gehäuse. Die Bildschirmränder (oben 0.5 cm und seitlich 1.0 cm) hätte ich mir kleiner und gleichbreit gewünscht. Trotzdem sieht der Monitor noch „sportlich“ aus. Bei Bedarf kann die Beleuchtung auf der Rückseite einen weiteren optischen Akzent setzen. Akzent ist hier das richtige Wort, denn die Beleuchtung ist so klein und schwach dimensioniert, dass sie eine dahinterliegende weiße Wand nicht indirekt beleuchten kann. Man sieht sie also nur, wenn die Monitorrückseite nicht Richtung Wand ausgerichtet wird. Da mir die Beleuchtung egal ist, entspricht der Monitor, wie auch der iiyama G-Master GB3266QSU-B1 Red Eagle, zumindest voll meinen persönlichen optischen Ansprüchen für den Einsatz im Office.
- Die Ergonomie ist durch die guten Einstellmöglichkeiten aus meiner Sicht tadellos. D.h. alle für mich in der Praxis vorkommenden Sitz- und Stehpositionen können uneingeschränkt eingenommen werden. Für den kleinen Personenkreis, die einen Monitor dieser Größe gerne weit unten betreiben sei angemerkt, dass der Monitor in unterster Position 8,5cm über dem Schreibtisch beginnt. Die Pivot-Funktion bietet auch im Hochformat ein sauberes Bild. Hier sind, auch mit übertrieben nach hinten gekipptem Monitor, keine Veränderungen der Farben ersichtlich. Ob es durch das asymmetrische QD-OLED Pixel Layout im Dual-Monitorbetrieb (1x Hochformat, 1x Querformat) zu wahrnehmbaren Farbunterschieden kommt, kann ich mangels eines zweiten baugleichen Monitors allerdings nicht beurteilen. Ein netter Nebeneffekt der Pivot-Funktion ist auf jeden Fall, dass man die Kabel leicht ein und ausstecken kann. Insgesamt überzeugt der Monitor somit hinsichtlich Ergonomie, Pivot-Funktion und Erreichbarkeit der Anschlüsse.
- Die Schriftschärfe hat mich, wie auch die Einstellung der Bildqualität, einige Nerven gekostet. Das Standardprofile sind aus meiner Sicht nicht zu gebrauchen. Das Profil Office z.B. lässt keine hellen Kontraste erkennen und auch die allgemeine Schriftschärfe war zunächst erschreckend. D.h. die Lesbarkeit war deutlich schwieriger als auf anderen mir bekannten Monitoren. Dies war allerdings auf die Voreinstellungen zurückzuführen. Nach einer entsprechenden Anpassung lässt es sich wie gewohnt arbeiten. Einen optischen Unterschied zum iiyama G-Master GB3266QSU-B1 Red Eagle konnte ich, vielleicht auch aufgrund der höheren PPI des OLED, danach nicht mehr feststellen. Die höhere PPI führt auch dazu, dass ich weiterhin zwei Anwendungen nebeneinander (z.B. Browser und Word) mit guter Lesbarkeit ausführen kann. Ich war hier zunächst skeptisch, ob dies mit 5 Zoll weniger noch für mich funktioniert, bin mit dem Ergebnis aber sehr zufrieden. D.h. die Lesbarkeit ist für einen solchen Einsatzzweck bei normalen Sitzabstand einwandfrei. Bezüglich der Helligkeit ist es erforderlich, dass DSC aktiviert wird. Andernfalls ist der Helligkeit-/Kontrastregler ausgegraut. Für meine Ansprüche war das Bild ohne DSC für den Einsatz im Office nicht hell genug. Nach der Aktivierung von DSC gibt es hinsichtlich Helligkeit/Kontrast keine Beanstandungen; vermutlich liegen erst dann die vollen Nits an. Unterm Strich überzeugt der Monitor nach einigen Anpassungen somit hinsichtlich Schriftschärfe, Darstellung nebeneinander ausgeführter Anwendungen, der Lesbarkeit bei normalen Sitzabstand und der SDR-Helligkeit.
Testsetup 3: Home Office Arbeitsplatz B -> Mehrgeräte-Einsatz (10 %)
In diesem Testsetup, dem Home Office Arbeitsplatz meiner Frau bzw. dem Gamingplatz am Nachmittag/Abend geht es um die VESA-Montage, den KVM Switch (Notebook, Mini PC, Xbox Series X) und die umfangreiche Monitor Software (die man mit mehreren Geräten öfter nutzt).- Die zunächst geplante VESA-Montage habe ich verworfen (und den Monitor deshalb für das Testsetup anstelle des montierten einfach auf dem Schreibtisch platziert), da die Monitor-Halterung meiner Frau „lediglich“ bis 10kg geht. Der MPG 271QRXDE QD-OLED wiegt nämlich stolze 10.9kg, womit ich bei einer Größe von nur 26.5 Zoll niemals gerechnet hätte. Wer sich diesen, oder gar einen größeren OLED anschaffen und aufhängen möchte, der sollte das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Sofern eine ausreichend starke Monitor-Halterung zur Verfügung steht, so gestaltet sich die Montage auf jeden Fall gewohnt einfach. Hier ist, anders als bei diversen früheren MSI Monitoren, nämlich keine Adapterplatte erforderlich. Für eine Wandmontage liegen zudem entsprechende Verlängerungsschrauben bei. Für das Gewicht in Relation zur Größe und die sich daraus ergebene Herausforderung, sprich das Finden und Erwerben einer relativ teuren Monitorhalterung, gibt es am Ende leichte Abzüge in der B-Note.
- Der KVM-Switch ist aufgrund der limitierten Anschlussmöglichkeiten unspektakulär, können so doch nur 1 PC (über Upstream) und 1 Laptop (der über USB-C mit DP verfügt) gesteuert werden. Warum genau die Type-C-PD-Aufladung trotz Aktivierung im OSD und entsprechendem USB-C-20V/5A-Kabel ab und an nicht aktiv ist, ist mir bislang ein Rätsel. Wenn es denn mal nach einigem Herumklicken im OSD (Type-C-PD-Aufladung an/aus) wieder läuft, wird das Ganze auf jeden Fall faktisch durch das Ziehen des Kabels deaktiviert, obwohl es im OSD noch aktiv ist. Es schaltet sich dann wiederum leider mit Einstecken des Kabels auch nicht wieder real aktiv. Hier ist zu hoffen, dass dies mit einer Firmware behoben wird. Zu guter Letzt gibt es dann im Kontext KVM noch die PIP (BiB; Bild in Bild) bzw. PBP (Bild neben Bild) Funktionen. Diese lassen sich nicht aktivieren, wenn Adaptive-Sync, Optix-Umfang, HDMI-CEC oder DSC aktiviert sind. Gerade letzteres ist ein Problem, da damit die Helligkeit rapide absinkt (siehe Testsetup 2). Zudem haben die Funktionen durch die drastische Runterskalierung auf den lediglich 26.5 Zoll überhaupt keinen Spaß gemacht. Insgesamt ist die rudimentäre KVM-Funktionalität für mich ausreichend (wenn denn der Strom fließt), aber insgesamt dennoch enttäuschend.
- Die Bedienung mit dem 5-Wege-Joystick ist, für einen Joystick, prinzipiell gut. Die Platzierung in der Monitormitte ist auf jeden Fall deutlich angenehmer als am Rand. Zudem können die vier Joystickrichtungen über das OSD mit diversen Funktionen (Fadenkreuz, Alarm, Eingangsquelle etc.) für einen Schnellzugriff belegt werden. Neben dem Joystick gibt es links und rechts jeweils eine weitere Taste. Während die linke Taste für das Anschalten/Ausschalten bzw. Standby zuständig ist, kann die rechte Taste (nur über die App) mit diversen Funktionen (App starten, Nachtsichtmodus etc.) belegt werden. Insgesamt bin ich mit dem 5-Wege-Joystick und dessen erweiterbaren Funktionalitäten absolut zufrieden.
- Im OSD wird in einer linken vertikalen Spalte eine Oberkategorie mit übergreifenden Einstellungen angeboten, nach deren Auswahl eine zweite und ggf. dritte Spalte mit tiefergehenden Einstellungen erscheint. Wie bereits zuvor beim 5-Wege-Joystick beschrieben, lassen sich einige der Einstellungen direkt auf die Monitortasten mappen. In einer oberhalb der Spalten dargestellten Zeile werden schließlich durchweg die grundlegenden ausgewählten Einstellungen wie Auflösung, Hz, Profil etc. angezeigt, was sich für mich als sehr nützlich erwiesen hat. Statt vieler darstellender Fotos der Menüs ist es zielführender, an dieser Stelle auf einen Link mit einem Video darüber zu verweisen. Insgesamt halte ich das OSD bezüglich des Aufbaus und der Darstellung für durchaus gelungen.
- Nicht so gelungen finde ich leider die Profileinstellungen. Die voreingestellten Standardprofile sind aus meiner Sicht nicht zu gebrauchen. Dies ist jedoch bislang auch bei keinem mir bekannten Monitor der Fall gewesen. Mich stören vielmehr tatsächliche oder empfundene Bugs in der Software (Unklarheiten, warum wieder was ausgegraut oder überschrieben wurde). Neben denen beim KVM-Switch beschrieben Unstimmigkeiten schmerzt mich die Profilauswahl am meisten. Ich würde eigentlich gerne das Nutzerprofil für „Professional“ (heißt so, gemeint sind Officetätigkeiten) und das Nutzerprofil für „Gaming“ nutzen. Das Problem hierbei ist, dass ich zwar jeweils die Helligkeit und den Kontrast pro Profil wählen kann, nicht aber z.B. die Schärfe, Bildoptimierung und Farbtemperatur. Diese Einstellungen bestehen nämlich übergreifend (das muss ein Bug sein). D.h. ich habe beim Office-Nutzerprofil z.B. immer die dafür ungewollte Farbtemperatur des Gaming-Nutzerprofils. Der einzige Workaround den ich hier finden konnte ist, dass ich das Gaming-Nutzerprofil vollständig nach meinem Geschmack einstelle und als Office-Nutzerprofil auf das Standardprofil „Adobe RGB“ (mit angepasster Helligkeit und Kontrast) zurückgreife, da dies nicht von der Farbtemperatur beeinflusst wird bzw. diese aushebelt (ausgegraut). Dennoch muss ich immer je nach Anwendungszweck im OSD zwischen den Profilen wählen. Und hier wiederum kann ich zwar das Gaming-Nutzerprofil direkt auf eine Taste legen, nicht aber das Office-Standardprofil. Insgesamt bewerte ich die OSD Software bezüglich der Profileinstellungen somit als mangelhaft, gehe aber davon aus, das dies entsprechende Firmware-Updates korrigieren (oder ich einfach zu doof bin und noch die richtige Vorgehensweise finde).
- Abhilfe schafft leider auch nicht die Gaming Intelligence App. Hierbei muss man erstmal verstehen, welche der dort angebotenen Profile denen im OSD entsprechen, sind diese doch anders gegliedert und benannt. Hat man sich dann für ein Profil entschieden und dreht an den Reglern in der App, passiert es manchmal, dass sich die Werteanzeige im OSD nicht mit dreht. Ein nettes aber für mich nutzloses Feature ist, dass man *.exe mit einem Profil verknüpfen kann. D.h., dass man dann z.B. CS2 direkt mit dem Gaming-Nutzerprofil öffnet. Das ist schön, aber funktioniert zum einen natürlich nicht in Verbindung mit meiner Xbox. Zum anderen wechselt das Profil aber nach Beendigung der *.exe nicht mehr auf das davorliege Profil zurück, so dass man dies wieder manuell machen muss. Hier gibt es dann in Windows wenigstens die Möglichkeit, eine „Schnellstasteneinstellung“ (z.B. STRG+P) dafür zu definieren. Neben dieser halbgaren Funktion gibt es noch viele weitere, die ich aber leider für überfrachtend und sinnfrei halte (Zeigergeschwindigkeit, Lupe etc.). Positiv finde ich das Firmware-Update, welches einfach und intuitiv durchzuführen ist (dieses habe ich natürlich direkt nach dem ersten Anschließen des Monitors durchgeführt). Und auch das Mystic Light RBG lässt sich über die App einfach und nach Belieben einstellen. Am Ende rettet das die Gaming Intelligence App aber nicht davor, als dass ich sie als mangelhaft einstufe.
- Die MSI OLED Care Funktionen dienen dazu, den OLED zu schützen. Hierzu führt der Monitor selbständig Pixelverschiebungen durch und erkennt Logos, Taskleisten und Ränder zwecks einer Farb-/Helligkeitsanpassung selbstständig. Ich habe alle diese Funktionen aktiviert, aber bislang seltenes etwas diesbezüglich Auffälliges mitbekommen. D.h. diese Schutzfunktionen sind entweder sehr dezent, oder ich nehme sie einfach nicht wahr. Zu diesen Funktionen hinzu kommt der Bildschirmschutz. Hierzu erscheint alle vier Stunden ein OSD-Schutzhinweis, der dazu auffordert, eine Wartung laufen zu lassen. Während dieser ca. dreiminütigen Wartung schaltet sich der Bildschirm in den Standby. Der OSD-Schutzhinweis ist mehrfach wegklickbar. Alternativ dazu kann man den vierstündigen OSD-Schutzhinweis komplett deaktivieren. Spätestens nach 16 Stunden wird die Wartung dann aber zwingend durchgeführt. Je nach Einstellung erfolgt dies automatisiert, wenn der Monitor in den Standby versetzt wird. Die Schutzfunktionen funktionieren demnach unauffällig bzw. laufen im Hintergrund. Nur im Falle einer langen LAN-Party bzw. eines sehr langen Arbeitstages muss man darauf achten, den Bildschirmschutz zu einem günstigen Zeitpunkt zu aktivieren, um eine ungewollte Unterbrechung zu vermeiden. Bis auf diese kleine Ausnahme finde ich die MSI OLED Care Funktionen sehr gut umgesetzt.
- O-Töne Sohn und Tochter (diesmal direkt vor dem Monitor am PC): „Die Grafik (gemeint ist hier die Bildqualität) sieht so gut aus, wie auf unserem Fernseher… die bunte Beleuchtung ist echt mega, sowas will ich auch (die Rückseite des Monitors ist an dem Arbeitsplatz immer ersichtlich).“
Testsetup 4: Auswärtige Gaminghöhle -> High-End-Gaming-Features (10%)
Für dieses Testsetup habe ich den Monitor mit in die Gaminghöhle eines Freundes genommen, welcher jahrelang kompetitiv Counter Strike gespielt hat und inzwischen auf Apex umgestiegen ist. Er verfügt, anders als ich, auch über die Hardware, um den MPG 271QRXDE QD-OLED mit 240 FPS oder gar 360 FPS zu befeuern. Dafür steht dort ein System mit Intel i9 12900KS @ 5,2 Ghz Allcore/ E-Core deaktiviert, Gigabyte z690 Aorus Elite, 16 GB DDR 4 3600 CL14 und ASRock 7900XTX OC Edition zur Verfügung. Als Monitor wird ein BenQ ZOWIE XL2546K mit 240 Hz eingesetzt. Und eben dieser ist der Gegenspieler des MPG 271QRXDE QD-OLED.- Das Bild im Vergleich zum TN ist natürlich sehr eindrucksvoll. Zur besseren Vergleichbarkeit des gespiegelten Bildes ist beim MSI dabei der 24,5 Zoll-Modus und beim BenQ AMD Virtual Super Resolution (VRS) aktiviert. Das Bild ist erwartungsgemäß sehr klar und deutlicher kontrastreicher. Probleme mit Tearing, Motion Blur, Flicker etc. konnten subjektiv zu keiner Zeit festgestellt werden. Die Anti-Glare-Beschichtung ist für einen OLED wirklich gut, aber natürlich spiegelt der Bildschirm mehr als ein mattes Panel. Ein leichtes Abdunkeln des Raumes schafft dort Abhilfe, sofern man nicht sowieso am Abend spielt. Durch das insgesamt bessere Bild im Vergleich zum TN können damit unterm Strich definitiv kompetitive Vorteile entstehen.
- Der seit Firmware FW.010 verfügbare 24.5-Zoll-Modus (für Old-School-Gamer wie mich, ist übrigens auch ein 4:3-Modus vorhanden) bietet generell höchstens für sehr eingefahrene Spieler einen Mehrwert bzw. eine Erleichterung für den Umstieg, fällt der Größenunterschied doch nur sehr gering aus. Mein Freund z.B. würde direkt die volle Größe nutzen. Der Modus ist daher als nettes Feature für eine sehr kleine Zielgruppe zu betrachten.
- Die Gaming Intelligence Features umfassen ein „Smart Crosshair“ und den“ Optix-Umfang“ (heißt im Deutschen so… übersetzt von Optix-Scope…). Ersteres erlaubt es, ein Fadenkreuz dauerhaft über den Monitor einblenden zu lassen. Generell ist eine solche Funktion aber nichts neues oder Spektakuläres. Für uns spektakulär und neu ist der Optix-Umfang. Hierbei wird ein kleiner, mittlerer oder großer Bereich in der Mitte des Bildschirms 1.5 bis 4-fach vergrößert. Das Ganze lässt sich über die App definierbare Schnelltasteneinstellungen (Hotkeys) situationsbedingt ein- und ausblenden. Durch das Feature können im kompetitiven Bereich definitiv (unfaire) Vorteile entstehen. Für jemanden, den das moralisch nicht interessiert, ist dies durchaus ein Feature mit kompetitivem Mehrwert. Als Konsolenspieler ist die Funktion übrigens nicht nutzbar, da eine situationsbedingte Aktivierung nur über das OSD möglich ist, was in der Praxis den virtuellen Tod bedeutet.
- Die Wahrnehmung von 120 Hz vs. 240 Hz ist in CS2 (V-Sync aus, VESA-zertifiziertes DP-2.1-Kabel) bei schnellen Bewegungen und im Dauerfeuer auch für einen Laien wie mich deutlich spürbar. Überraschenderweise konnte ich auch den Unterschied zwischen 240 Hz vs. 360 Hz wahrnehmen. Der Unterschied ist hier deutlich geringer, aber dennoch spürbar. Wir würden diesen etwa mit ca. weiteren 20% Verbesserung der „Smoothness“ beziffern. Selbst in Apex war für meinen Freund, trotz der 300-FPS-Engine-Framecap, noch ein kleiner Unterschied spürbar. Generell ist zu beachten, dass neben den vorgenannten Spielen nur wenige andere Titel wie Valorant oder Overwatch 2 überhaupt hierfür in Frage kommen. Wer diese Titel spielt und über die entsprechende Hardware verfügt, kann zweifelsohne von den 360 Hz profitieren.
- O-Ton Semi-Progamer: „Das Bild ist krass und das Feeling ist sehr gut. Die 360 Hz, bzw. 300 Hz bei Apex, würde ich auf jeden Fall gegenüber den jetzigen 240 Hz bevorzugen. Der Unterschied ist mir aber für den aufgerufenen Preis für eine Aufrüstung zu gering. Wer neu kauft und kompetitiv spielt, der kann den Monitor, auch als Zukunftsinvestition, aber auf jeden Fall in Betracht ziehen.“
Bewertung und Fazit
Die in den Testsetups gewonnen Erkenntnisse bezüglich Bildqualität (70 von 70%), Office-Tauglichkeit (7 von 10 %), Mehrgeräte-Einsatz (5 von 10 %) und der High-End-Gaming-Features (10 von 10%) führen zu meiner, weder mathematisch noch wissenschaftlich fundierten, Lesertestbewertung von 92 %. Wenn die Probleme mit den Profileinstellungen über die Firmware korrigiert werden (oder das Problem bei mir liegt), kommen weitere 5 % hinzu.Der MPG 271QRXDE QD-OLED ist damit demnach für die vermutete Zielgruppe ein definitiv empfehlenswerter Monitor. Den Preis habe ich hierbei nicht berücksichtigt. Zum einen bewegen wir uns im High-End-Bereich, zum anderen ist man zum jetzigen Zeitpunkt auch immer noch Early Adaptor dieser Technologie.
Ich hoffe der ein oder andere kann mit diesen Informationen etwas anfangen. Fragen sind sehr gerne willkommen!
PS: Ich behalte mir vor, übersehene Formatierungs- und Rechtschreibfehler nach der Veröffentlichung zu korrigieren. Nennenswerte, über neue Firmware eingebrachte Verbesserungen der Software, werde ich zudem als Update unter dem Fazit aufführen.
Update 26.08.24: Pixelshift
Zuerst dachte ich, es war Einbildung. Aber der dargestellte Bildschirmrand ändert sich tatsächlich (z.B. links 1.5cm, rechts 1cm,). Das sieht unschön aus, wenn man drauf achtet. Hintergrund ist, dass dies das Pixelshift ist, was mir zunächst nicht klar war. Nach oben und unten geht es auch minimal. Der Monitor hat nämlich tatsächlich eine Auflösung von 2880x1608 Pixel. Und dies wird dazu genutzt, das Bild (nicht ersichtlich) innerhalb des sich daraus ergebenen Spielraums zu verschieben. D.h., das Bild ist ist im Gesamten nach oben/unten bis zu 168px und nach links/rechts bis zu 320px verschoben.
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