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Viele Nutzer werden das Unternehmen Nanoxia noch aufgrund der PWMX-Lüftersteuerung und der FX- und DX-Lüfterserie kennen, doch in den letzten Jahren ist es um den Hersteller recht still geworden. Dies soll sich aber wieder ändern, denn Nanoxia möchte mit einem engagierten und erfahrenen Team wieder an den Erfolg der vergangenen Zeit anknüpfen. Die Lüfter aus der FX-EVO-Baureihe sind bereits ein neues Produkt aus der eigenen Entwicklungsabteilung und werden wie alle Produkte des Herstellers unter dem Motto „German Engineering“ vermarktet. Neben der neuen Lüfterserie umfasst das Portfolio des Unternehmens aktuell auch ein Gehäuse sowie gesleevte Kabel.
Der Hersteller gibt für die Lüfterserie kein konkretes Einsatzgebiet vor, verspricht aber neben einem geringen Arbeitsgeräusch auch eine gute Kühlleistung. Ob die Lüfter aus der FX-EVO-IFC Serie von Nanoxia im Vergleich zur Slip-Stream-Baureihe von Scythe dieses Versprechen einhalten, erfahrt ihr hier.
Technische Daten:
Die FX-EVO-Lüfter sind mit einem Durchmesser von 120 und 140 Millimetern erhältlich und werden je nach Anforderung des Kunden mit einem PWM-Anschluss oder einem 3-Pin-Anschluss ausgestattet sein. Zudem hat der Käufer die Wahl zwischen verschiedenen Drehzahlen. Die 12-cm-Lüfter mit einem 3-Pin-Stecker werden in 1000, 1300 und 1600 Umdrehungen pro Minute eingeteilt und die PWM-Version ist mit 1000 respektive 1500 Umdrehungen pro Minute erhältlich.
Bei den 140-mm-Lüftern hingegen steht aktuell keine PWM-Variante bereit. Die manuelle Drehzahlanpassung über die Spannung bietet entweder maximal 1000 oder 1500 Umdrehungen pro Minute.
Alle Lüfter der Serie werden auf ein Nano-Technology-Lager setzen. Durch diese Technologie erhofft sich der Hersteller neben einem leisen Betrieb auch eine hohe Robustheit. Dies spiegelt auch die hohe MTBF von 150.000 Stunden wieder und die gebotene Garantiezeit von 10 Jahren. Das Lager muss dank seiner speziellen Nano-Kunststoff-Oberfläche weder gefettet noch geölt werden und ist zudem unempfindlich gegenüber Wasser, Staub oder anderen Fremdkörpern die größer als ein Nanometer sind.
Als Testmuster steht uns der Nanoxia FX-EVO-IFC mit einem Durchmesser von 120 Millimetern und 1600 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung. Dieser Lüfter arbeitet im Drehzahlbereich von 630 bis 1600 Umdrehungen pro Minute und benötigt dabei laut Datenblatt eine Spannung zwischen 3,5 und 12 Volt. Neben dem verwendeten Lager stellt dies auch schon die erste Besonderheit des Lüfters dar, denn der Hersteller garantiert ein sicheres Anlaufen ab einer Spannung von 3,5 Volt. Viele Lüfter in dieser Klasse benötigen für den Start eine höhere Spannung. Die minimale Förderleistung gibt der Hersteller mit 50,3 m³/h an, wohingegen der maximale Volumenstrom 102,4 m³/h beträgt. Der statische Druck liegt bei 0,48 bis 1,45 mmH2O und der Lüfter soll ein maximales Geräusch von 20,3 dB(A) erzeugen.
Die technischen Daten nochmals tabellarisch zusammengefasst:
Technische Daten: Nanoxia FX-EVO-IFC 1600 | |
Maße | 120 x 120 x 25 mm |
Drehzahl | 630 - 1600 U/min |
Spannungsbereich | 3,5 - 12 Volt |
Nennstrom | 0,13 Ampere |
Leistungsaufnahme | 1,56 Watt |
Förderleistung | 50,3 - 102,4 m³/h |
Geräuschentwicklung | 10,7 - 20,3 dB(A) |
Statischer Druck | 0,48 - 1,45 mmH2O |
Kabellänge | 50 cm |
Anschluss | 3-Pin |
Lebensdauer | 150.000 |
Lieferumfang:
Der Lüfter wird für einen sicheren Transport in einer Pappschachtel samt Kunststoffbox geliefert. Zum Lieferumfang gehören neben dem Lüfter selbst vier Befestigungsschrauben, vier VibeKiller-Bolts und außerdem noch eine PCI-Lüftersteuerung, um die Drehzahl des Lüfters auch ohne eine zusätzliche Steuerung einstellen zu können. Das angelötete 3-polige-Kabel besitzt eine Länge von 50 cm und ist mit einem blickdichten schwarzen Sleeve ausgestattet.
Verarbeitung und Impressionen:
Das Design des Lüfters orientiert sich an den typischen Farben von Nanoxia. Der Rahmen erstrahlt in einem durchsichtigen Schwarz und das Flügelrad in Grün. Insgesamt setzt die 120-mm-Version auf sieben Schaufeln. (Die 140-mm-Variante ist mit neun Schaufeln ausgestattet).
Sowohl der Rahmen als auch als Flügelrad werden aus dem High-Tech Polycarbonat „Makrolon“ von Bayer Material Science gefertigt. Dadurch ist der Lüfter besonders leicht und trotzdem sehr robust und bruchfest. Außerdem wurde bei der Produktion des Rotors und des Flügelrades auf eine hohe Balance geachtet, denn laut Nanoxia sollen die Bauteile durch modernste Computertechnik eine Toleranz von weniger als 0,2 mm besitzen und damit perfekt ausgewuchtet sein. Zum Reinigen kann das komplette Flügelrad abgenommen werden und bequem mit klarem Wasser von Schmutz und Staub befreit werden.
Trotz des geringen Gewichts bietet der Lüfter eine ausgezeichnete Verarbeitung. Das Material fühlt sich wertig an und alle Kanten und Ränder sind sauber gearbeitet. Es sind keinerlei Mängel zu erkennen. Wie bereits erwähnt, benötigt der Lüfter durch das geringe Gewicht des Flügelrades eine sehr geringe Anlaufspannung für den Start. Die Startspannung wird vom Hersteller mit circa 3,5 Volt beziffert. Durch den Einsatz der ECO-Traction soll der Anlauf zudem besonders sanft ablaufen und die Umwandlung von elektrischer in Bewegungsenergie besonders effektiv ausfallen.
Testsystem und Messungen:
Als Testsystem kommt eine Wasserkühlung mit einem Triple-Radiator und drei 120-mm-Lüftern zum Einsatz. Die Wasserkühlung wird ausschließlich den Prozessor kühlen und mit einem Durchfluss von ca. 85 Litern in der Stunde betrieben. Zum Vergleich werden drei Scythe Slip-Stream Lüfter mit einer maximalen Drehzahl von 1900 Upm zum Einsatz kommen.
Testsystem:
- Prozessor: Intel Core i5-2500K auf 4,0 GHz übertaktet
- Mainboard: ASRock Fatal1ty P67-Professional
- Arbeitsspeicher: 8 GB DDR3
- Festplatte: Crucial m4 SSD mit 128 GB
- Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 460
- Betriebssystem: Windows 7 x64
Für die Messungen wurde die CPU mittels des kostenlosen Stresstest-Tools Prime 95 für 30 Minuten ausgelastet. Da der Small FFT-Test erfahrungsgemäß die höchste Wärmeverlustleistung mit sich bringt, kommt dieser Modus zum Einsatz. Die Messungen werden mit 700, 900 und 1200 Umdrehungen pro Minute wiederholt. Um die Ergebnisse vergleichen zu können, wird jeweils ΔT in Kelvin zwischen Raumtemperatur und Wassertemperatur ausgerechnet und grafisch dargestellt.
Wie die Temperaturmessungen zeigen, erreichen die Lüfter von Nanoxia und Scythe etwa das gleiche Leistungsniveau. Bei einer niedrigen Drehzahl haben die Nanoxia-Lüfter leicht die Nase vorne, wohingegen bei einer Drehzahl von 1200 Upm die Scythe Slip-Streams aufholen und sogar vorbeiziehen können. Trotzdem gelingt es den Scythe-Lüftern nicht sich eindeutig abzusetzen und somit kann wohl von einer fast identischen Kühlleistung gesprochen werden.
Lautstärke:
Leider steht für diese Messung nicht die passende Ausrüstung bereit und deshalb muss an dieser Stelle auf die subjektive Meinung zurückgegriffen werden.
Vor allem bei der Lautstärke kann Nanoxia seine Stärke ausspielen. Durch das eingesetzte Nano-Lager ist es Nanoxia gelungen, die Lüfter deutlich leiser agieren zu lassen, als dies bei den Slip-Sreams von Scythe mit einem Gleitlager der Fall ist. Besonders bei der horizontalen Montage leisten sich die Lüfter von Nanoxia keinen Fehler. Bei niedrigen Drehzahlen produzieren die Scythe Slip-Streams in der horizontalen Montage zum Teil bereits ein klackerndes Lagergeräusch, wohingegen die FX-EVO-Lüfter weiterhin leise vor sich hinarbeiten und dabei trotzdem genügend Kühlleistung bieten. Sowohl bei schnellen Drehzahlen als auch bei langsamen Umdrehungen sind weder ein Schleifen des Lagers oder sonstige Nebengeräusche wahrnehmbar. Lediglich das übliche Luftrauschen ist bei einer Drehzahlen oberhalb von ca. 1000 U/min zu hören.
Fazit:
Die Nanoxia FX-EVO Lüfter sind durch ihre technische Daten echte Allrounder. Der Hersteller gibt keinen konkreten Einsatzbereich vor und durch den angegebenen statischen Druck und die Förderleistung sind die Lüfter sowohl für den Einsatz an Radiatoren und CPU-Kühlern als auch für den Betrieb als Gehäuselüfter geeignet. Für manche Nutzer ist die Allroundfähigkeit aber vielleicht ein Nachteil, denn sowohl der statische Druck als auch die Förderleistung sind nicht auf dem höchsten Level. Da ein Hersteller aber immer den Spagat zwischen Lautstärke, Förderleistung und statischem Druck eingehen muss, hat sich Nanoxia bei dieser Lüfterserie wohl für den Mittelweg entschieden.
Die etwas geringere Förderleistung im Vergleich zu den Scythe Slip-Streams (Scythe: 149 m³/h; Nanoxia: 102,4 m³/h) können die Lüfter von Nanoxia durch den höheren statischen Druck ausgleichen. Die Kühlleistung fällt deshalb bei der Montage auf einem Radiator fast identisch aus, wobei die Nanoxia-Lüfter bei niedrigen Drehzahlen die Nase vorne haben. Zudem ist die Verarbeitungsqualität der Lüfter zweifelsohne auf einem hohen Niveau und das verwendete Nano-Lager weiß ebenfalls zu gefallen, da der Betrieb ohne nervende Nebengeräusche möglich ist.
Der Lieferumfang befindet sich auf Standardniveau, wobei die mitgelieferte PCI-Lüftersteuerung natürlich als Besonderheit angesehen werden darf. Aufgrund des leiseren Betriebs und des besseren Lieferumfangs gegenüber den Scythe-Lüftern ist der Preis von rund 14 Euro für die 120-mm-Version angemessen. Die Nanoxia FX-EVO Lüfter erhalten von mir eine klare Kaufempfehlung.
Positive Aspekte der Nanoxia FX-EVO Lüfter:
• Allroundfähigkeit
• Keine Nebengeräusche in allen Drehzahlbereichen
• Kühlleistung auf einem sehr hohen Niveau
• Sehr gute Verarbeitung
Negative Aspekte der Nanoxia FX-EVO Lüfter:
• Geringere Förderleistung gegenüber Scythe Slip-Stream
Zum Schluss möchte ich mich an dieser Stelle noch ganz herzlich bei PC-Cooling.de bedanken. Ohne die Bereitstellung der Testexemplare wäre dieser Test nicht möglich gewesen. Vielen Dank dafür!
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