Next business day reaction bedeutet im Zweifel dass jemand zurückruft nicht unbedingt return to service innerhalb 48h. Das bedeutet nämlich dass ein Servicemensch quasi sofort losfahren kann und im Zweifel ein identisches Ersatzgerät dabei hat.
Bei einem Storagehersteller egal ob Qnap am unteren Ende oder insbesondere NetApp am oberen Ende mag das gehen. Die Produktpalette ist klein und der Serviceaufschlag heftig und das schon bei völlig überzogenen Grund-Hardwarekosten.
Das Konzept von SuperMicro als Systemhersteller mit hunderten von Komponenten und Variationen steht dem entgegen. Ein Systemhaus könnte diesen Servicelevel nur bieten, wenn es die Angebotspalette strikt klein hält und hätte dann das Problem, dass jeder den Serviceaufschlag sofort sehen würde da alle Einkaufspreise offen sind und die Hardware massiv im Online Preiswettbewerb ist.
Ein Wechsel von einem Komplettsystem Storagehersteller wie HP, Qnap, NetApp etc zu SuperMicro bringt einem völlige Flexibilität, super maßgeschneiderte Hardware zu einem Bruchteil der Kosten. Für einem üblichen Standardserver, egal ob ein Windows AD Server oder ein normales Storagesystem ist das bei Wahl einer für die Anwendung passenden Hardware (das was üblich ist, keine Experimente) unkritisch. Zudem kann man im Gegensatz zu HP oder Dell auch nach Jahren die Komponenten nachkaufen.
Ist 24/48h return to service ein kritischer Punkt, so geht man üblicherweise so damit um, dass man den Preisvorteil in ein Backup/ Failover System investiert und ansonsten auf die normale Garantie/ Gewährleistung bzw Ersatzbeschaffung setzt und bei einem Distributor mit guten SuperMicro Kontakten beschafft. Man könnte zwar die kritischen Bauteile Netzteil, Mainboard oder Ersatzplatte auf Lager legen, ein zweites Komplettsystem ist dann aber kaum teurer und ready to use und auch gut für allerlei Tests einer neuen System-Umgebung oder von Platten geeignet. Auch ist das sofort einsatzbereit wenn man beim ersten System Wartung ansteht
10TB Nutzkapazität ist ohnehin nichts. Ein Mirror von zwei 10TB Platten kann das. Es ist allerdings so, dass Daten wachsen, insbesondere wenn man mal Gefallen an ZFS Snaps gefunden hat, auch wenn deren Platzbedarf nur den geänderten Datenblöcken entspricht.
Software Disaster Recovery (Bootplatte defekt) ist ohnehin bei Solaris basieren Systemen völlig unktitisch wenn man sich an die Regel hält, keine extra Services auf dem Storagesystem (Webserver, Datenbanken etc) zu installieren. OS neu aufspielen und Targets aktivieren, das wars im Wesentlichen. Alles andere ist auf ZFS (wobei ich statt iSCSI auf NFS setze, das reduziert die Komplexität nochmal deutlich).
Mein Tipp bis 5000 Euro wären zwei identische SuperMicro 8bay Backplane Systeme, idealerweise das gleiche Mainboard aber einmal mit kleinster CPU und 8GB RAM und eventuell ohne redundantes Netzteil und dann das gleiche nochmal, optional mit mehr RAM (das wichtigste), eventuell besserer CPU und teurerem reduntantem Netzteil. In meiner eigenen Installation nutze ich immer zwei Backupsysteme gleichzeitig damit auch bei Wartungen immer eines aktiv bleibt (Wartung heißt ja auch System-Update mit Testphase).
Für ein Backup System reicht ein 1151 System
X11SSH-CTF | Motherboards | Products - Super Micro Computer, Inc. einmal mit Xeon und ab 16GB RAM und einmal mit G44 Celeron ab 8GB. 10G und SAS HBA ist bereits dabei. Das Board ist grundsolide und bei sehr vielen ZFS Systemen im Einsatz und bereits in der kleinen Variante der vorherigen Qnap deutlich überlegen. Performance bei ZFS vor allem bei kleinen Blöcken ist vor allem RAM abhängig (mehr RAM=mehr Schreib/Lesecache). Brauchts sync-write (sicheres Schreiben) dann eine Intel Optane 800P/900P als Slog hinzufügen da die dann alle kleinen random write aufnimmt und selbst sync-write Raten für 10G Anbindung ermöglicht.
Dazu mindestens 3 x 10 TB Platten als 3way Mirror oder als Reserve (Meine bevorzugte wäre HGST Ultrastar HE als SAS, sind kaum teurer als Sata). Dank built to order kein Problem (betriebsfertig liefern lassen, mit Happyware habe ich da gute Erfahrung, eventuell Sona). Meine Empfehlung für Komponenten z.B.
https://napp-it.org/doc/downloads/napp-it_build_examples.pdf
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Aus meiner Sicht spricht zwar nichts gegen Supermicro, aber günstiger kommt dir ein Dell T330 oder vergleichbares mit nur 8x 3,5" durchaus etwas günstiger. In einer simplen striped mirrored Konfiguration mit 4x12tb, kannst du um 5.000 Euro durchaus sogar ein zweites System mit 2x 12 Tb (mirror) bauen und entweder per zsync oder Veeam auf den zweiten Host sichern. In dem Fall wäre ein Ausfall kein Problem.
Ich würde zudem mal prüfen welche Last dein aktuelles Backup macht und ob eine längere Laufzeit ggf ein Problem wäre. EV Backup per Veeam macht viele kleine Zugriffe, ist mit ZFS nicht gerade ein Performance Wunder.
Dell hat in Kooperation mit NexentaStor auch auf ZFS optimierte Systeme, ansonst ist Dell sehr Windows lastig. Die serienmäßigen Raidcontroller z.B. sind für ZFS untauglich. Mit entsprechender Ausstattung wird Dell aber auch schnell teuer, ohne die Flexibilität von SuperMicro und ohne deren Option der Hardwarenachrüstung/ Tausch auch nach vielen Jahren (sind da halt Standardkomponenten, nichts herstellerspezifisches).