Aufgrund der Ergebnisse von Backblaze und diverser Bewertung wollte ich mich für eine HGST mit 4TB entscheiden (seagate soll ja nicht so doll sein, WD sehr durchwachsen, zB. mycloud sehr schlecht auch bewertet bei z.b. Ama...) .
Bei Backblaze werden 45 (in den neue Pods 60) HDDs in einem Gehäuse verbaut und die dann in 19" Racks übereinander montiert, was ganz andere Bedingungen sind als bei Heimanwendern und erst recht als eine HDD an einer FB. Die Seagate die dort verwendet werden sind auch nur einfache Desktopplatten die für so einen Einsatz überhaupt nicht gedacht und geeignet sind, denn für einen HW Hersteller bedeutet Desktop das was in einem Büro auf dem Tisch steht und so genutzt wird. Da ist dann eine HDD drin verbaut und der läuft von Montags bis Freitags während der 8 Stunden Arbeitszeit und der einen Stunden Mittagspause und mehr nicht, kommt also auch nur auf maximal 2400 Betriebsstunden pro Jahr.
Dafür sind Desktopplatten geeignet und eben nicht für Dauerbetrieb, dann haben sie nach 2 Jahren mehr Betriebsstunden runter als nach über 7 Jahren bei der vorgesehenen Nutzung. Für Dauerbetrieb sollte man auch HDDs nehmen die eine Zulassung für den Dauerbetrieb haben und das wären mindestens die NAS Platten, also HDDs bei denen weniger kostenoptimiert wurde und die daher bessere Eigenschaften haben, eben die Eigenschaften wie sie bei einem NAS typischerweise gebraucht werden, was neben Dauerbetrieb auch einen gewissen Schutz vor Vibrationen umfasst, so sind die einfach NAS Platten wie die
Seagate NAS und WD Red nur für bis zu 8 HDDs (frühe Exemplare nur bis 5) in einem Gehäuse ausgelegt und haben eben keine so aufwendige Technik zum Schutz gegen Vibrationen wie z.B. die besseren Modelle wie die
Seagate Enterprise NAS oder WD Red Pro die für bis zu 16 HDDs in einem Gehäuse zugelassen sind und noch aufwendiger ist es bei den Enterprise Nearline HDDs wie die
Seagate Enterprise Capacity oder WD Re/Gold.
Diese Übersicht zeigt welche Kategorien von 3.5" HDDs Toshiba 2014 im Programm hatte und welche Eigenschaften und Workload Ratings (wie viele Daten pro Jahre gelesen und geschrieben werden dürfen) diese typischerweise haben, wobei die NAS und Surveillance dort fehlen, die hatte Toshiba damals noch nicht:
Alle alten Hitachi haben dagegen eine Zulassung zum Dauerbetrieb und dazu die aufwendige
Rotational Vibration Safeguard (RVS) Technik, die Megascale die Backblaze verwendet hat das übrigens auch (das ist eine als OEM vermarktete Enterprise HDD und entsprechend teuer) und eben auch die alten Deskstar, die ja ebenfalls 24/7 zugelassen sind und die man gar nicht mit einer einfach Desktop wie den Seagate Barracudas (jetzt Desktop genannt) vergleichen kann. Aktuell verwendet Backbalze von WD übrigens die einfachen Red und deren Ausfallraten liegen in 2016 noch weit über denen der Seagate HDDs dort:
Das HGST so gut abschneidet, liegt eben einfach daran, dass nur von HGST überhaupt Enterprise HDDs verwendet werden wie sie für deren Anwendung dort auch nötig sind. Die Platten von den anderen Herstellern werden dagegen weit jenseits der Spezifikationen betrieben und daher gibt es viel höhere Ausfallraten und die halten nicht so lange, denn die Seagate ST3000DM001 hat in den ersten beiden Jahren im Einsatz durchaus geringe Ausfallraten gezeigt:
Dafür das die Platten doch auch noch mit sehr vielen HDDs zusammen in einem Gehäuse betrieben werden, waren die Ausfallraten einschl. Q3 2013 nicht sehr hoch und sind dann vor allem in 2014 gewaltig gestiegen, als die eben so etwa 2 Jahre rum hatten. In Betrieb genommen wurden sie ja vor allem in Q1, Q2 und Q3 von 2012 und damit haben alle wenigstens ein Jahr, als bis Q3 2013 gut durchgehalten und als dann der Anstieg der Ausfallraten erfolgte, waren schon einige bei knapp 2 Betriebsjahren und als in Q3 die Ausfälle die Spitze erreicht haben, waren alle etwa 2 Jahre in Betrieb, außer denen die später nachgekauft wurden. Interessant wäre halt eine Statstik wie alt eine Platte war als sie ausgefallen ist, dann könnte man sehen wie viele Stunden die so einen Betrieb ausgehalten haben, für den sie gar nie gemacht wurden.
Das Seagate HDDs nicht so gut sein solle, ist totaler Mumpitz und lässt sich aus den Zahlen von Backblaze keineswegs ableiten, denn die vergleiche dort ja nur die Modelle sie die im Einsatz haben und die stammen eben aus ganz verschiedenen Kategorien und allenfalls die von Hitachi/HGST sind überhaupt für solche Einsatzbedingungen geeignet wie sie dort herrschen. Würden auch von Seagate, WD und Toshiba entsprechende Modelle genommen werden, würde das Ergebnis ganz anderes aussehen und nur dann könnte man auch eine Aussage bzgl. der Hersteller treffen. In der
Ausfallstatistik bei Hardware.fr liegt Seagate z.B. weit vorne, die Daten beruhen auf den als defekt eingestuften (teils getestet, teils aufgrund des Kundenfeedbacks, aber HDDs dürfte getestet sein, da ist der Aufwand ja gering, viel geringer als z.B. bei einem Mainboard) Rückläufern eines Händlers beruhen und so den Querschnitt der Angebotepalette und die typische Nutzung bei Heimanwendern besser wiedergeben:
Es ist also Unsinn aus den Zahlen von Backblaze, die ja oft im Netz wiedergegeben werden, Seagate Platten als nicht gut einzustufen, vielmehr sollte man aus den Zahlen ablesen, dass man eben die für den Einsatzzweck vom Festplattenhersteller vorgesehene HDDs verbauen sollte und die Baureihen eben technische Unterschiede haben, auch wenn manche Leute immer wieder behaupten es wäre reines Marketing und Abzocke.
Wenn die Platten dauernd laufen soll, dann nimm eine mit Zulassung für den Dauerbetrieb, also im einfachsten Fall eine NAS Platte und baue die in ein USB Gehäuse ein, denn die Platten die in den USB Gehäuses als fertige USB Platten verkauft werden, sind fast immer nur die einfachsten Desktopplatten.
Dann soll der USB an der FB sehr langsam sein...naja...wieder etwas nicht so dolles (oder reicht es doch für den Heimgebrauch?)
Das liest immer wieder, zur Widergaben von Videos reicht es, zumindest wenn es nicht zu viele auf einmal sind, aber beim Hochladen auf die Platte geht es wohl schon störend langsam.
Dann habe ich mich nach NAS umgesehen...dort wieder die Empfehlung die HGST zu kaufen und in ein Gehäuse einbauen (ja wie denn nun? Ich denke dir wird zu heiß??
Die HGST Deskstar NAS sind tolle Platten und auch gar nicht mal mehr so teuer, aber die drehen mit 7200rpm, brauchen als mehr Leistung und werden wärmer als HDDs die nur mit 5400rpm oder 5900rpm drehen. Zu heiß sollten sie nicht werden, sonst taugt entweder das NAS und sein Lüftungskonzept nichts oder der Aufstellungsort wurde falsch gewählt.
120€ für den 4TB HGST finde ich angemessen.
Eine
HGST Deskstar NAS 4TB kostet einiges mehr als 120€, Du meinst also sicher die
HGST Touro Desk Pro 4TB, USB 3.0, aber ob da die Deskstar NAS drin ist oder was für eine HDD sonst, kann ich nicht sagen. HGST gehört ja schon seit einigen Jahren zu WD und in letzter Zeit vermischen sich die Modelle immer mehr, so sind die 8TB HDDs von WD bei HGST mit deren Heliumtechnologie gefertigt.