[Kaufberatung] NAS oder Serverspeicher Lösung

ic3m4n2005

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Moin zusammen,

am besten erkäre ich erstmal die Situation wie sie ist. Ich habe in meinem PC einen Areca 1680ix Raidcontroller mit 5x1,5TB Festplatten im Raid5. Die geben gerade den Geist auf (hoffe ich bekomme noch alle Daten runter)
Systemplatte ist atm Samsung 840 Evo 250 GB, voher Vertex 1 im Raid0.

Was mir nun sehr gefällt an der momentanen Lösung ist der schnelle Datenverkehr zwischen System und Speicher von mehreren hundert MB/s. Allerdings sind noch zwei weitere Familienmitglieder mit ihren Rechnern im Netz, wo sich dann halt eine NAS Lösung von Vorteil erweisen würde.

Also zur Frage, ich bräuchte eine Lösung die 4x3TB WD Red im Raid 5 beherbergt und möglichst wenig Strom verbraucht.
Mit wieviel Watt muss ich da rechnen (Beispiele, am besten von Usern gemessen) ?
Kann ich damit mein GB Lan auslasten lesend und schreibend?

Zusatzfrage, kann mein MSI Z87 Board SSDs im Raid0 betreiben (natürlich mit Trim)? Wo liegt das Limit der Datenrate?
 
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Die geben gerade den Geist auf (hoffe ich bekomme noch alle Daten runter)
Was Datensicherung bedeutet, weißt Du hoffentlich und ebenso, welche Vorteile es gegenüber einer Datenrettung hat. Vor allem bei den SSDs solltest Du darauf achten, denn wenn eine SSD mal ausfällt, dann kündigt sich das i.d.R. nicht an und meist kann man da auch nichts mehr retten.


Was mir nun sehr gefällt an der momentanen Lösung ist der schnelle Datenverkehr zwischen System und Speicher von mehreren hundert MB/s.
Die wirst Du mit einem billigen, sparsamen Consumer-NAS nicht erreichen. Schau Die die Reviews von denen mal an.

Mit wieviel Watt muss ich da rechnen (Beispiele, am besten von Usern gemessen) ?
Hängt von der jeweiligen Lösung ab, also vom konkreten NAS oder Microserver, je nachdem was Du verwenden willst. Meist gilt aber, entweder schnell oder sparsam.
Kann ich damit mein GB Lan auslasten lesend und schreibend?
Nein, die meisten günstigen und sparsamen Consumer NAS kommen nur auf so 50 bis 70MB/s, da ist dann ja nur ein ARM mit 256MB/512MB RAM drin und es wird immer nur ein SW-RAID mit mdadm oder bestenfalls ZFS realisiert, ZFS braucht aber mehr Resourcen, sind also nur deutlich leistungsfähigeren, teuren und weniger stromsparenden NAS oder eben Microservern vorbehalten. Ich habe ich erst kürzlich für eine HP N54L Microserver statt eines NAS entschieden, eben wegen der Performance.

Zusatzfrage, kann mein MSI Z87 Board SSDs im Raid0 betreiben (natürlich mit Trim)? Wo liegt das Limit der Datenrate?
Ja, aber nur wenn Du einen sehr aktuellen Treiber verwendest und wenn das passende OROM im BIOS ist. Das Limit ist die Anbindung des Chipsatzes, der bei Intel aktuell DMI 2 ist, was PCIe 2.0 x4 entspricht. Brutto ergibt sich damit eine Datenrate vom 2GB/s und netto (wegen des Protokolloverheads) so ungefähr 1.6 bis 1.7GB/s. 3 Schnelle SATA 6GB/s SSDs reichen also die Bandbreite des Chipsatzes auszufüllen und eine vierte bringt dann keine Performancevorteile mehr, dazu wäre dann ein RAID Controller nötig, der an den PCIe Lanes hängen muss, die direkt von der CPU kommen, denn die 8 Lanes des Chipsatzes müssen sich die Bandbreite ja ebenso mit den SATA Lanes teilen, wie die USB Ports.

TRIM kannst Du leicht selbst testen, wobei fsutil behavior query DisableDeleteNotify nur anzeigt, ob Windows überhaupt TRIM Befehle schickt und Tools wie CrystalDiskInfo zeigen die Eigenschaften der Disks an, also ob der Controller überhaupt TRIM Befehle versteht, nicht aber ob er welche bekommt. Ob TRIM wirklich funktioniert, kann man daher nur mit dem Tool TrimCheck prüfen, man lässt es zweimal laufen, beim ersten mal wird die Testdatei erzeugt und gelöscht, beim zweiten mal wird geschaut ob TRIM funktioniert hat. Dazwischen sollte man nichts am Rechner machen und ein paar Minuten warten. Wurde TRIM nicht als funktionierend erkannt, kann man es auch erneut laufen lassen und es prüft die Daten noch einmal.
 
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Super, schön ausführlicher Post.

Was Datensicherung, Datenverfügbarkeit etc. angeht bin ich auf dem Laufenden. Die wichtigen Sachen habe ich natürlich als Backup, von daher wärs keine Katastrophe mit den Daten auf dem Raid.
Was die LEse- und Schreibrate angeht, das ich nicht mehr so schnell bin wie vorher ist mir klar, daher würde ich auch gern die vollen 1xx MB/s vom GB Lan ausnutzen :)
Das das mit Z87 und RAid klappt ist schon mal super, wollte eigentlich auf zwei Raid0 gehen um dann von einem zu lesen und aufs andere zu schreiben, aber ist das immer noch schneller oder hat man keinen Vorteil mehr (gibt ja keine Lese und Schreibköpfe mehr)?
Jemand evtl. Beispiele seiner NAS Lösung mit Verbrauch?
 
RAID 0 ist von der Datensicherheit natürlich das schlechteste, von der Performance das Beste.

Beispiele für Performance und Stromverbrauch von den einzelnen NAS kannst Du doch in den meisten Reviews finden, da wird auch meist die WD Red verwendet, so dass die Wert recht genau mit dem übereinstimmen dürfte, was Du erwarten kannst. Achte aber beim Vergleich darauf, dass jeder Review andere Platten und Messgeräte verwendet und die Wert daher nur bei gleichen Voraussetzungen wirklich zu vergleichen sind, selten aber zwischen den Reviews unterschiedlicher Seiten oder User.
 
Gibts eingentlich ein NAS was auch mit schnellerer Schnittstelle an meinen Rechner angeschlossen werden kann?
Also normal ins Netz und ich sag mal als Beispiel per USB3 an meinen PC.
 
Klar, es gibt welche mit 10Gigabit Netzwerkanschluss, die kosten aber entsprechend mehr, Du brauchst auch eine entsprechende Karte und einen passenden Switch. Wenn es günstiger sein soll, versuche es mit einem NAS mit Dual-GBit Netzwerkanschluss, welches Link Aggregation unterstützt. Dein Rechner und der Switch müssen das dann natürlich auch unterstützen, aber bei den billigen NAS wird das wenig bringen, die schaffen es eben einfach nicht einmal ein Gigabit Netzwerk auszulasten. Schau Dir einfach mal entsprechende Reviews an und überlege, warum sich viele User lieber einen Heimserver kaufen oder selbst bauen.

Wenn Du an sowas wie USB3, eSATA 6Gb/s oder Thunderbolt denkst, dann hast Du kein NAS mehr, denn dann kann nur ein Rechner das Storage zur Zeit ansprechen. Wenn Du einen hohen Datendurchsatz zum RAID willst, mache es lokal im Rechner oder über ein passendes Gehäuse wie dieses hier.
 
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Das mit den 10GB Lan hatte ich schon im Server Forum gesehen. Manche kann man scheinbar sogar P2P betreiben ohne Switch dazwischen. Weiss aber net obs die richtige Lösung ist und überhaupt lohnt.
Hab schono ein paar Reviews durch und das richtige NAS zu finden ist echt schwer. Ist wie du schon gesagt hast entweder Leistung oder Verbrauch ;/
 
Leistung oder Verbrauch, das ist eigentlich im Leben immer so! Meine Lösung war am Ende der HP N54L Microserver. Ich habe die Version mit 4GB im November für 210€ gekauft, dazu noch 4GB RAM und einen Einschub für ein 2.5" und ein 3.5" LW anstelle des DVD LWs und dann mit einem eSATA-SATA Kabel den externen Ports nach innen gelegt. Dazu 5 WD Red 3TB im SW-RAID 5. Trotz der Aufrüstung liegt der Server im Verhältnis zum Preis der Platten nur bei etwa der Hälfte, macht also gerade ein drittel der Gesamtkosten aus.

Mit OpenMediaVault komme ich auf diese Werte:

HP54L_OpenMediaVault_Test3.png

Wieso die seq. Leserate so mies ist, weiß ich nicht. Die Schreibrate kann auch auch beim Kopieren einiger über 10GB großer Dateien von der internen SSDs nachvollziehen, die ist also real. Vielleicht probiere ich noch mal FreeNAS mit seinem ZFS aus.
 
Schaut super aus, ich hatte bis jetzt das Synology DS413 im Auge oder eben so einen Microserver. Das Synology soll halt sehr wenig verbrauchen, was für mich ideal wäre, da 90% oder so idle/sleep gefahren wird.
Wie viel verbraucht der Microserver von dir denn, oder haste keine Möglichkeit zu messen?
 
Erstens habe ich keine Möglichkeit das zu messen, da ich kein Messgerät haben und zweiten ist mir das auch relativ egal. Im Netz findest Du aber Leute, die ähnliche Lösungen betreiben und das auch gemessen haben.

Hier findest Du den Sammelthread zu dem HP.

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Ein Microserver bedeutet halt im wesentlichen mehr Bastelarbeit aber auch mehr Flexibilität. Bei einem normalen NAS musst Du praktisch nichts selbst machen, kannst aber auch nichts selbst machen. Wenn Dir was nicht so gefällt wie der Hersteller es gemacht hat, bist Du aufgeschmissen. Musst halt wissen, was Dir wichtiger ist.
 
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Eine Frage hätte ich dann doch noch, sagen wir ich stelle das NAS auf WOL, wann fährt er dann wieder hoch?
Wenn ich meinen PC boote, mal angenommen ich habe das NAS als Netzwerkplatte drin, oder erst wenn ich wirklich darauf zugreife?
Wie gesagt, die meiste Zeit würde ich das NAS halt nicht brauchen, daher spielt das für den Verbrauch ja schon ne großen Rolle.
 
Wie soll Dir das jemand beantworten, ohne konkrete Angaben zum NAS, Rechner, etc.

Lies mal hier: Wake On LAN, dann siehst Du, dass es verschiedene Ausführungen gibt.
 
Hmm die Frage scheint also eher zu sein was Windows dann macht... hat denn jemand ne Beispielkonfiguration und kann was dazu sagen? Ich geh mal davon aus das die NAS alle recht ähnlich reagieren, ist ja fast überall Linux drauf oder ?
 
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