NAS System Vor-Kauf Check (4 Bay, QNAP TS-451A-4G)

burnersk

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Aktuell habe ich ein selbst gebautes "NAS", welches eigentlich nicht der Bezeichnung genügt. Aus Zeitmangel kann ich "sekundären" (u.a. dieses Datengrab) Geräten in meinem Netzwerk auch nicht mehr so viel Zeit widmen, wie diese eigentlich benötigen. Ich suche daher eine "Fertigsystem"-Lösung, welche auch mit (Sicherheits-)Updates kommen soll.

Bislang waren die Anforderungen an mein "NAS" sehr eingeschränkt. Primär war es ein Datengrab (zu 80%), sekundär wurden natürlich auch die Daten heruntergeladen/transferiert (zu 15%) und tertiär wurde es als Medien"streaming"plattform (DLNA-Server, Video/Audio/Bilder) verwendet (zu 5%). Mit Ausnahme (und auch nicht immer) vom Video"steaming" wurde alles über Samba-Shares durchgeführt.

Soweit die Vergangenheit/Gegenwart. Wie erwähnt soll nun ein neues "echtes" NAS beschafft werden, welches folgende Eigenschaften haben soll:
  • mind. 4 Festplatteneinschübe
  • SATA 6Gb/s
  • 2x 1 GBaseT mit RJ-45 (die ultimative eierlegende Wollmilchsau darf auch nur 1x 1 GBaseT haben)
  • mind. 2x USB 3.0
  • mind. RAID-Level: 0, 1, 10, 5, JBOD
  • mind. 4 GB RAM
  • Hot-Swap fähig
  • iSCSI
  • DLNA-Server
  • FTP-Server
  • optimaler Weise Cardreader für SD/CF (geht auch mit USB Cardreader)
  • WebDAV-Server
  • mind. 256 Bit AES-Verschlüsselung (optimaler Weise nur auf ausgewählte Partitionen/Ordner/Dateien anwendbar)
  • mind. 1080p On-The-Fly Transcoding
  • Download-Manager (HTTP, FTP, BitTorrent)
  • VM-Host-Server
  • Docker Engine
  • NAS OS/Einstellungen/etc. sollten intern und nicht auf zugesteckte Festplatten gespeichert werden.
  • optimaler Weise Active Directory Integration (Einbindung in bestehende Domäne)
  • optimaler Weise Active Directory Domain Controller (NAS erstellt und verwaltet neue Domäne)
  • optimaler Weise RADIUS, Kerberos
  • SSH Zugriff auf NAS OS für eigene (persistente) Sicherheitspatches und Anpassungen, welche nicht über NAS-Verwaltungsoberfläche möglich sind.
  • VPN (mind. 8 gleichzeitige Tunnel) mit OpenVPN und IPSec (IKEv1 und IKEv2)

Um es generischer zu halten hier die neuen Anforderungen (was ich da mit mache):
  • Datengrab für (legale) Software (Archivierung für späteren Zugriff wenn CDs defekt oder Software nicht mehr angeboten). Viele Dateien mit Größen von entweder bei 20 MB oder über 4 GB. Organisiert in Ordnern.
  • Ablage RAW-Bildern (bei 20 MB) und "entwickelter" Bilder (bei 8 MB) in Ordner organisiert nach Jahr und Ereignis (bei 500 "entwickelten" Bildern pro Ereignis).
  • Ablage RAW-Videos (bei 100 GB) und "entwickelter" Videos (bei 25 GB) in Ordner organisiert nach Jahr und Ereignis (bei 10 "entwickelten" Videos pro Ereignis).
  • Ablage Musik (mp3, flac, wma, wav)
  • Ansehen/Abspielen von Videos/Bildern/Musik über den Web-Browser (NAS Oberfläche).
  • Ansehen/Abspielen von Videos/Bildern/Musik über Ordnerfreigabe (gemountetes Laufwerk, Windows Explorer).
  • Ansehen/Abspielen von Videos/Bildern/Musik über TV, Smartphone, Tablet (DLNA, UPnP).
  • Zugriffsbeschränkung (Lesen/Schreiben, nur Lesen, verbieten) für Ordner und Dateien (vererbt).
  • VMs laufen lassen (sehr kleine Windows Server VM).
  • Docker Container laufen lassen.
  • VPN eingehend/ausgehend (mit Möglichkeit Netzbeschränkung) mit OpenVPN und IPSec.

Auch die Verteilung des Nutzens soll sich ändern. Streaming bei 50%, Video/Bilder Ablage bei 40% und Datengrab bei 10%.

Ich möchte ein RAID-5 fahren.

Aus meinen neuen Anforderungen habe ich mir, auch im hinblick auf den Preis, die Qnap Turbo Station TS-451A-4G ausgewählt. Nun soll es aber die Qnap Turbo Station TS-453A-4G werden.
Bei den Festplatten habe ich mich für die Seagate IronWolf NAS HDD (ST2000VN004) entschieden (vorher: Seagate IronWolf NAS HDD vs Western Digital WD Red | noch davor: Seagate Surveillance HDD vs Western Digital WD Purple).
Mir ist klar, dass beide Festplatten für den Dauerbetrieb gedacht sind. Dennoch sollte sich die Lebenszeit nicht merkenswert verringern, wenn man das NAS z.B. übers Wochenende ausschaltet. Ich bin nicht der Festplatten Experte und konnte aus den Kennzahlen nicht wirklich herauslesen, ob eine sich besser für dieses Scenario eignet.

Das NAS ohne Platten bekomme ich neu für ungefähr 465 €.
Die Platten bewegen sich bei ungefähr 75 € Stückpreis.

Macht bei 3 Platten (netto 4 TB) ungefähr 690 € (bzw. Ausbaustufe 2, netto 6 TB, bei 765 €).

Bevor ich das Gesamtsystem jetzt kaufe, gibt es zufällig Anmerkungen bzw. habe ich was übersehen, was nicht so funktioniert wie ich es mir vorstelle?
Gibt es ggf. ein anderes NAS-System was besser passt oder günstiger ist?
 
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Beide Platten, die Du Dir ausgesucht hast, sind für die Aufzeichnung von Videoüberwachung ausgelegt und bieten gute Leistungen beim sequentiellen Schreiben (Videostream eben), sind fürs NAS aber nicht ideal. Dafür wären WD Red oder Seagate Ironwolf die richtigen.
Wenn Du zukünftig mehr Streamen willst, wird irgendwann der Wunsch nach einem vernünftigen Media Server (bspw. Plex) auftauchen und sobald es ans Transcoden geht, ist die CPU im NAS Deiner Wahl zu schwach.
 
Habe jetzt mal die Festplatten ausgetauscht...

Mir hat jemand gerade über die Luftschnittstelle gesagt, dass die Performance von QNAP sehr gering sein soll; nur 20-30 MByte/s. Bei Synology ist es 60 MByte/s mit den gleichen Platten und Netzwerk. Stimmt das?
 
Kann nicht stimmen, habe eine TS-251A-4G, 2x WD Red, Netzwerk GB -> Datendurchsatz bei ca. 110 MB/s, WLAN 5GHZ AC -> ca. 60 MB/s...

Edit:
Ordentlicher Switch vorausgesetzt und nicht diese Billig China Kracher 8 Port Geräte....
 
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Nunja, bei Grossen Dateien ist die Transfergeschwindigkeit nicht ganz so das Kritische, die CPU wird hier noch relativ moderat belastet.
Wegbrechen tun die allesamt bei kleinen Dateien.

Die Datensicherungen auf ein QNAP haben mindestens 3mal so lange gebraucht wie jetzt auf einen Eigenbau auf AMD Basis
 
Mein QNAP hat zu Beginn auch 110-118MB/s kopiert (äußere Spuren und ohne Verschlüsselung). Später wurde es langsamer, aber 60-70MB/s gingen bei gemischten Daten immer.
 
Wäre der TS-453A-4G performancetechnisch (Netzwerk 1080p Transkodieren, Durchsatz) wesentlich besser?

Kernfrequenztechnisch ist die CPU (Intel Celeron N3150 vs N3060) gleich auf mit TS-451A-4G, hat aber 2 zusätzliche Kerne (4 vs 2 Kerne).

Gibt es da sonst noch Vorteile, ggf. ein besserer bzw. weiterer Hardware-De/Encoder-Chip für Video-Transkodierung?

PS: Der TS-453A-4G hat 4 LAN-Ports. Zur besseren Vergleichbarkeit wird angenommen, dass beide mit "nur" 2x 1000BaseT angeschlossen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ist wesentlich geeigneter wenn du transcoden willst.
Der N3060 hat 971 Passmarkpunkte, der N3150 hat 1680 Punkte.
Für mich sind etwa 2000 Punkte der Maßstab, um einen Stream transcoden zu können, aber nachdem QNAP beim TS-453A mit Transcoding wirbt, wird es damit wohl auch einigermaßen funktionieren.
 
Mir stellt sich gerade noch eine Frage:

Nehme ich Qnap Turbo Station TS-453A, fange mit einer Festplatte an (JBOD, single) und erweitere dann auf insgesamt drei Festplatten für ein RAID-5... kann das Qnap, welches ja explizit "online RAID level migration" kann, ein RAID-5 mit zwei Festplatten (quasi "ohne Parity-Festplatte") aufbauen, die Daten rüberschaufeln, dir ursprüngliche erste Festplatte dann in das RAID-5 als Parity-Festplatte integrieren?

Meines Wissens würde das natürlich nicht dem RAID-5 "Standard" entsprechen, aber wie sieht das in der Qnap Realität aus? Viele Hersteller legen die Standards ja kreativ aus, um das letzte bisschen (un-)sinnvoller Benutzerfreundlichkeit herauszukitzeln.
 
An der Stelle mal ein kleiner Hinweis: Das, was du beschreibst (n Daten-Platten + Parity-Platte) ist kein RAID 5 sondern RAID 3. Beim RAID 5 enthalten alle Platten sowohl Nutz- als auch Paritätsdaten. Siehe RAID.

Das einfachste dürfte sein, entweder direkt mit allen benötigten Platten anfangen (zur Not ein paar Monate später, wenn das Geld nicht reicht, um alle Platten sofort zu kaufen) oder die Daten der einen Platte sichern (du hast ja sicher sowieso ein Backup ;)) und nach dem Erstellen des RAIDs wieder zurückspielen. Ohne Backup ist jede RAID-Migration - egal, wie sie abläuft - sowieso ein Glücksspiel.
 
RAID ersetzen keine Backups, ein Backup der Daten auf einen NAS ist also unabdingbar, wenn man diese nicht doch eines Tages verlieren möchte. Dann ist ein RAID 5 mit 2 HDDs nicht machbar, wohl aber ein RAID 1 und dies kann man später zu einem RAID Online migrieren. Solche Migrationen sind immer mit einem Risiko verbunden, womit wir wieder beim Backup wären und man sollte in einem NAS nur NAS Platten verwenden, wenn die alten nur eine einfache Desktopplatte ist, würde ich sie sowieso nicht ins NAS bauen.

Die Ironwolf ist zwar den Dauerbetrieb geeignet, aber das ist nicht Zwangsläufig erforderlich. Nur bei den Enterprise Nearline HDDs würde ich eher nicht so vielen Start-Stopp Zyklen unterwerfen, bei der Seagate Constellation ES.2 steht sogar im Product Manual unter Reliability:
Bei allen anderen, selbst bei der Enterprise NAS sind es 10.000 (siehe 2.12) und bei der IronWolf oder SykHawk genauso, diese Enterprise Nearline sind also die einzigen bei denen ich Dauerbetrieb nicht nur als erlaubt, sondern sogar als empfohlen ansehe. Bei der aktuellen Enterprise Capacity steht nichts über die jährlichen Start-Stopp Zyklen.
 
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