Neubau eines EFH - Netzwerk und BK-Verteilung in Eigenleistung

Nieter

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Guten Tag,

da ich bereits durch den Thread "Ein Heimnetzwerk entsteht" ein paar Ideen bekommen habe, möchte ich meine Pläne hier auch einmal vorstellen bzw. erstmal weitere Ideen einholen.
Aktuelle Situation: 28 Jahre, kinderlos, Freundin (wobei ich derjenige bin, der die Hütte bezahlt)

Was habe ich vor?
Ich baue ein EFH mit 153m² Wohnfläche, Satteldach mit ausgestelltem Erker.

Die Erweiterung der Elektroinstallation nehme ich zusammen mit meinem Vater in Eigenleistung vor (er ehemaliger Berufssoldat mit elektrotechnischem Hintergrund, ich Fachinformatiker für Systemintegration, beide handwerklich "begabt"). Wir wollen insbesondere die Netzwerk-Installation sowie die SAT-Installation in Eigenleistung vornehmen, ebenso setzen wir ein paar weitere Steckdosen.

Verkabelt werden soll mit Cat7 und klassischem Koaxialkabel via Sternverteilung.
Da ich bereits heute mit TVHeadend arbeite, glaube bzw. hoffe ich ich, dass in den nächsten 5-10 Jahren SAT>IP Standard sein wird, dennoch will ich nicht heute schon komplett auf SAT>IP gehen.

Die Grundrisse findet ihr ganz unten, blaue Dosen stellen Netzwerkdosen dar, grüne Dosen sind BK-Dosen.
Der rote Punkt im HWR soll den Technikschrank darstellen wobei dieser entweder an der Außenwand oder an der Innenwand sein soll.
Ich möchte die gesamte Technik in einem HWR-Technikschrank unterbringen und nach aktueller Planung auch keine großen technischen Anlagen auf dem Dachboden haben.
Auf dem Dachboden soll aber mindestens eine Netzwerkdose und ein SAT-Anschluss vorhanden sein.

Was besteht schon heute an Technik?
- HP Microserver Gen 8 mit XPEnology (siehe Signatur)
- DS211+ als Backup-Maschine
- Diverse Abspielgeräte (Amazon Fire TV Box mit Kodi, iPhone, iPad, Raspberry 2)
- Eine USV für den Microserver (Zukunft)
- Künftig soll der SAT-Receiver (Vu+ mit FBC Tunern) direkt auf das NAS aufnehmen und nicht auf einer lokalen Festplatte

Nun zu meinen Fragen...

Netzwerkverkabelung:

1.) Verlegt man heute Duplex-Kabel oder bleibt man bei Simplex oder hängt dies ganz und allein von den Ansprüchen ab? Ich würde z.B. zu den Dosen im Wohnzimmer in jedem Fall Duplex-Kabel legen, zu allen weiteren Dosen aber dann auf Simplex-Kabel gehen. Wenn man mal von 100 MB / Sekunde (Gbit) ausgeht, dann sollte das ja für die nächsten 15-20 Jahre locker ausreichen, zudem auch Cat 7 ja mit Gbit noch nicht ausgereizt ist.

2.) Meine Leitungslängen sind ja alle deutlich unter 100m (das Haus ist 9m breit und 11m lang), ich denke dass hier normales Kabel von Draka, Bigtec oder Ligawo reicht - korrekt?

3.) Gibt es Dosen, die Netzwerk und BK-Anschlüsse bieten? Wenn ja, wie heißen diese?

Wichtig: Ich muss meine Räume nicht so ausstatten, dass in jedem Raum 5 Dosen ankommen, es sollte nur so ausgelegt sein, dass man nicht quer durch den Raum ein Kabel ziehen muss wenn der TV mal umzieht.
Ich bin, wie ein anderes Forenmitglied auch, davon überzeugt, dass man im Zweifelsfall eh nochmal einen dezentralen Switch mit einbaut.
Wenn bei dem Sohnemann irgendwann die Playstation 8, der PC, der TV und Co. am LAN hängt, kann man ja de facto schon heute die ganze Wand mit Dosen vollmachen - das will ich nicht.


SAT-Installation:

1.) Wie macht man es am sinnvollsten? An der SAT-Schüssel (auf dem Cardportdach) werde ich ein Quattro-LNB installieren, dann gehe ich nach meiner jetzigen Einschätzung mit 4 Koaxialkabeln auf einen Unicable-Multischalter wie z.B. einen "DUR-line DPC-32 K - Einkabellösung - Programmierbare Unicable I+II-Kaskade - 1 Satellit + Terr. für 32 Teilnehmer". Dieser Multischalter hat einen Ausgang, am Ausgang wird dann wieder ein "SAT & BK-Verteiler - 8-fach Splitter - voll geschirmt - unicable & HD tauglich [DUR-line D8FV - Verteiler für Satelliten-Anlagen(DVB-S2)" angeschlossen und ich gehe mit meinem Kabel in die einzelen Räume. Ich kann natürlich auch mit einem 4-fach oder 6-fach Splitter arbeiten, wenn ich mit Durchgangsdosen / Stichdosen arbeite. Ist meine Annahme soweit korrekt?

2.) Dürfen Koaxialkabel und Netzwerkkabel eigentlich in einem gemeinsamen Leerrohr verlegt werden oder kommt es dazu zu Problemen?

3.) Was für Koaxialkabel sollte man nehmen? Ich habe mehrfach gutes vom Kathrein LCD111 gelesen, was aber auch recht teuer ist. Muss es das sein, oder reicht auch günstigeres Kabel? Ich will nicht geizen, aber auch nicht unnötig Kohle aus dem Fenster werfen.

4.) Wo ich mir noch nicht ganz sicher bin sind die Leitungslängen: Alles unter 100m ist glaube ich kein Problem, kennt jemand einen Rechner um Abschlusswiderstände bei den Dosen zu berechnen?

5.) Thema Erdung und Potenzialausgleich ist bekannt, daher soll die gesamte Installation auch möglichst nah am Hausanschlussschrank stehen, da dort der Fundamenterder installiert wird.

Soweit so gut und so viel.

Achso: Angeschlossen wird die Hütte via LWL, ich wohne glücklicherweise dort, wo es einen Provider gibt der sehr günstig LWL ins Haus bringt :-)

Frage: Habe ich irgendwas wichtiges / grundsätzliches vergessen?

Für Anregungen und Tips bin ich sehr dankbar!

Moritz
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Hi Nieter,
ich stand 2015 zum Baubeginn unseres Hauses vor derselben Aufgabe. Allerdings habe ich Elektro und Lüftungsanlage komplett in Eigenleistung erbracht (Da Elektriker in Meisterausbildung zeitgleich mit Hausbau und mittlerweile erfolgreich beendet :P)

Zum Thema Netzwerk.

1)
Ich würde überall hin immer ein Duplex Kat. 7 legen. Man kann nie genug Netzwerkleitung haben habe ich festgestellt:)
Es gibt die Kat. 7 mittlerweile auch in Triplex (also 12P) aber hab bis jetzt noch keine 3er LAN Dose gesehen nur 1er, 2er und 4er.

2)
Ich habe Draka Kat. 7 genommen. Allerdings geht jedes andere auch den Kat. 7 oä. bleibt Kat. 7 egal welcher Hersteller

P.S.
Für innen : Draka UC900 HS23 8P FRNC
und für außen : Draka UC900 SS23 4P (Netzwerkkabel für Überwachungskameras und Netzwerkdose für WLAN AP im Schuppen [da ein ziemlich großes Grundstück]

3)
Ich glaube von Homeway gibt es solche Dosen. Allerdings muss man sich mit dem Aufbau des Netzwerks mit Homeway belesen. Ich glaube wenn man Sat und LAN in einer Dose macht gibt es kein Gbit/Lan.

4)
Anmerkung: Nimm für die LAN-Dose keine normalen tiefen UP Dosen sondern Elektronik Dosen von Kaiser. Deine Nerven werden es dir danken 

Zum Thema Sat.

1,3,4,5)
Ich kann nur von einer Mehrkabel Installation berichten. Habe ich damals so aus dem Bauch heraus entschieden. und ganz ehrlich so teuer sind Koaxialleitungen auch nicht.
Aufbau:
85er Triax Parabolreflektor mit einem Quattro LNB + eine Triax UKW Antenne an den Dachsparrenhalter (Bei dir am Carportdach). Dann 5x Hirschmann Koax Kabel KOKA110A+PE (Schwarze UV-Beständige Leitung) + 1x 16mm² Kupfer PE Leitung zum Dachsparrenhalter von HPA. Die 5x Koax-Leitungen so nah wie möglich (z.B. unter dem Carportdach) auf einen Erdungswinkel bringen und diesen mit einer 1x4mm ² Kupfer-Leitung mit den Dachsparrenhalter verbinden. An den Erdungswinkel kommen dann noch idealer Weise 5x Überspannungsschutz (z.B. Dur-Line DLBS 3001/S). Von dort geht’s es dann zu dem Multischalter. In meinem Fall ein 5/18. vor dem Multischalter nochmal ein Erdungswinkel. Dort die 5x Koax-Leitung (Schwarz) und einer 1x4mm² Kupfer-Leitung vom ersten Erdungswinkel befestigen (!!!Den Erdungswinkel am Multischalter NICHT mehr mit einem PE, PA oder HPA verbinden!!!).
Vom Multischalter bin ich mit Hirschmann Koax Kabel KOKA110A+PVCwsS100 weiter zu den Stichdosen gegangen (hier musst du auch nix rechnen, einfach Leitung hin, ran und fertig). Ob es auch ein weniger wertiges tut... bestimmt aber ich wollte kein Risiko eingehen.

2)
Laut Norm nein. Was du machst ist dir überlassen. Falls es dir nur darum geht zu wissen ob sich beide Leitungen vertragen kann ich dir sagen ja hier hast du keine Probleme zu erwarten.
Allerdings muss man für jede Dose, ob LAN oder Sat (laut Norm) eine Leerrohr verwend um später, (z.B. bei Technologie Wechsel) ohne große Schäden an den Wänden die Leitungen wechseln zu können.
Allerdings. Dazu es bei deinem Eigenheim machst kannst du auch entscheiden :)

Gruß
Dogma
 
1)
Ich würde überall hin immer ein Duplex Kat. 7 legen. Man kann nie genug Netzwerkleitung haben habe ich festgestellt
Es gibt die Kat. 7 mittlerweile auch in Triplex (also 12P) aber hab bis jetzt noch keine 3er LAN Dose gesehen nur 1er, 2er und 4er.

Dann hast du scheinbar die letzten 10 Jahre aufm Mond gelebt. BTR (oder jetzt Metz) bietet sowas schon seit Ewigkeiten an. Und die gehören nun nicht zu den unbekannten Marken.

2)
Laut Norm nein.
Welche Norm und ggf. welcher Abschnitt?
Des Weiteren würde mich ebenfalls die Norm interessieren, die vorschreibt, dass man, zum Technologiewechsel, getrennte Rohre zu verwenden hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier steht:
"2.6 Telekommunikationsanlagen
Kabel und Leitungen für Telekommunikations -
anlagen sind wie die für Empfangs- und
Verteilanlagen auswechselbar zu verlegen.
Ausnahmen bestehen nur für Gebäude mit
maximal zwei Wohnungen, in denen aus
konstruktiven Gründen kein Rohrnetz eingebaut
werden kann. "

- soweit zur flexiblen Verlegung in Leerrohren. Für Ein-/Zweifamilienhäuser demnach nicht vorgeschrieben.

Allerdings schreiben in der Tat etliche DINs vor, dass Stromleitungen gegen mechanische Einwirkung gesichert zu sein haben. Das ist bei Verlegung in Leerrohren zusammen mit flexibel auszutauschenden CAT/Koax-Kabeln nicht der Fall.
Unser Betriebselektriker vertritt daher ebenfalls die Meinung, Strom und sonstiges haben in verschiedenen Rohren verlegt zu werden.

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btw: Schaue bezüglich der Sat/IP-Fragen bitte etwas weiter unten im Server-Forum nach, es gab in letzter Zeit etliche Anfragen dazu für "Heimnetzwerk entsteht" o.ä.
 
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