[News] Neue Vorwürfe gegen Amazon: "Als würden die Menschen dressiert werden"

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Extremer Leistungsdruck, systematische Überwachung des Arbeitspensums, schlecht temperierte Lagerhallen: Ehemalige Amazon-Mitarbeiter berichten der SZ von unmenschlichen Arbeitsbedingungen in einem Logistikzentrum des Online-Händlers. Protokolle aus der Amazon-Galeere.

15.05 Uhr, Amazonstraße 1, Schichtwechsel im Amazon-Logistikzentrum in Graben (Landkreis Augsburg). Durch sechs Drehtüren verlassen die Mitarbeiter des Internethändlers die grau-gelbe Lagerhalle. Die meisten haben ihre Mitarbeiterkarte um den Hals hängen, viele tragen knallorange Warnjacken und die schwarz-orangen Sicherheitsschuhe mit dem Firmenlogo. Viele wollen nicht mit der Presse sprechen. Diejenigen, die etwas sagen, zeigen sich zufrieden: "Ich bin Amazone und stolz darauf", sagt eine Frau. Eine andere sagt: "Als Ungelernte verdiene ich nirgends so viel wie hier." Der US-amerikanische Konzern steht unter verschärfter Beobachtung, seitdem die ARD-Dokumentation "Ausgeliefert" über Missstände im Umgang mit ausländischen Leiharbeitern am Amazon-Standort Bad Hersfeld berichtet hatte. Amazon reagierte daraufhin sehr schnell und trennte sich von zwei Dienstleistungsunternehmen, die für die Betreuung beziehungsweise die Sicherheit der Saisonkräfte zuständig waren.

Doch nun gibt es auch scharfe Kritik an den Arbeitsbedingungen im Logistikzentrum Graben. Mehrere ehemalige Mitarbeiter berichten der Süddeutschen Zeitung von extremem Leistungsdruck und unmenschlichen Arbeitsbedingungen, von systematischer Überwachung des Arbeitspensums und schlecht temperierten Lagerhallen, die zu zahlreichen Kreislauf-Kollapsen geführt hätten.


Quelle:Neue Vorwürfe - Protokolle aus der Amazon-Galeere - Bayern - Süddeutsche.de
 
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Mehrere ehemalige Mitarbeiter berichten der Süddeutschen Zeitung von extremem Leistungsdruck und unmenschlichen Arbeitsbedingungen, von systematischer Überwachung des Arbeitspensums und schlecht temperierten Lagerhallen, die zu zahlreichen Kreislauf-Kollapsen geführt hätten.

Ehemalige Mitarbeiter sind natürlich 100% Glaubwürdig :d

Spaß beiseite. Die Formulierungen sind ein Witz. Jedes Bürogebäude ohne Klimaanlage geht als schlecht temperiert durch. Dazu kommen noch diverse Jobs an der freien Luft. Im Sommer haben viele Menschen in ihrer Freizeit in der Fußgängerzohne einen Kreislaufkollaps. Wenn sie diesen jetzt zufällig auf Arbeit bekommen, ist daran doch nicht der Arbeitgeber bzw die Fußgängerzohne Schuld.
Überwachungs und Leistungsdruck ist subjektiv. Bei mir werden alle gemäß Tarifvertrag gleich bezahlt. Die Arbeit ist aber ungleichmäßig verteilt. Man nehme einen faulen und einen fleißigen Kollegen und bitte sie ihre Arbeit bzw die dafür benötigte Zeit aufzuschreiben. Wer von beiden wird sich wohl wegen Überwachung und Leistungsdruck beschweren?
 
+1 little_skunk

"Bei mir werden"
Respekt. Ist bestimmt nicht leicht in Zeiten von wuchernder Bürokratie und horrenden Steuer ein (hoffentlich) erfolgreicher Arbeitgeber zu sein.
 
Eine andere sagt: "Als Ungelernte verdiene ich nirgends so viel wie hier."

Das sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Ich frage mich wieviele, von denen die sich im Nachheinein über die Arbeitsbedingungen beschweren, ungelernt sind.

Ich kenne mehrere Leute die in den Bereichen Arbeitsbeschaffung, Arbeitsamt oder "Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt" tätig sind. Leider gibt es zuviele ungelernte Kräfte die einfach keine realistischen Vorstellungen haben.
Da wird sich über 10€/h beschwert und als Argument angeführt, dass ein Facharbeiter - salopp gesagt - das doppelte oder dreifache bekommt. In dem Zusammenhang fallen diesen Menschen natürlich auch die Ungleichheiten auf, dass einer nen Bürojob hat ohne viel Stress und dafür drei oder viermal mehr bekommt als jemand der nen Hilfsjob beim Bauhof hat und Gehwegplatten verlegt. Dass man sich vielleicht an die eigene Nase fassen muss um mal auf die Idee zu kommen "Hey, ich hab Schule und/oder Ausbildung abgebrochen und muss mich auf dem Arbeitsmarkt jetzt einfach hinten anstellen.." kommt sogut wie nie vor.

Leider regen die Medien immer von "annähernd Vollbeschäftigung" - sonst könnte man vielen dieser "Nörgler" sagen: Sei froh dass du einen Job hast in dem du vernünftig bezahlt wirst.
Man sollte solche Berichte dann vor allem den Jugendlichen zeigen, die gerade anfangen ihr Leben zu versauen indem sie ständig schwänzen oder die Schule abbrechen um irgendwo zu arbeiten (Keine Ausbildung).
Gibts ja leider noch genug von...
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wird sich über 10€/h beschwert

Ich stimme dir zu Hardwarekäufer, allerdings beschwert man sich da zurecht!

Ich finde es auch interessant, dass diese Niedriglohn Argumente immer gegen die Arbeitgeber gerichtet sind. Ich fühle mich in keinster weise von irgendwelchen Unternehmen ausgebeutet, deren Interaktion mit mir auf reiner Freiwilligkeit beruht.

Man findet per Google leider nicht allzu viel gutes Material dazu, wer sich das alles nicht vorstellen kann, der fragt am besten mal seinen Chef, was er an wahrem Brutto für ihn bezahlt und rechnet dann selbst nach.

Wenn man sich da beispielsweise mal folgenden Post anschaut:
Das Gelbe Forum - Nachtrag: Berechnungen der Steuerlast aus einer Leserzuschrift ...
Am Ende schreibt er noch:
"Meine Berechnung ist aus den achtziger Jahren gewesen"
"allein was die Mehrwertsteuer angeht hatten wir ja bisher fast 100% Erhoehung!"
Schaut man sich mal die Anzahl der Steuern an, wird man doch verrückt.

Hier ein aktuelleres Beispiel:
Viele kennen ihre wahre Steuerlast nicht | MorningBriefing News

Hier noch eine kleine Grafik:
http://www.marx-forum.de/grafik/arbeitswelt/nettolohn.jpg

Bei dieser Grafik steht auch Nettolohn dabei, da sind noch gar nicht Mehrwertsteuer, sonstige Steuern und Abgaben mit eingerechnet.

Bei all diesem sind allerdings die schleichende Enteignung durch Inflation nicht mit einberechnet.
Bei 2% wären das in 10 Jahren: 1.02^10 = 1,21
Da aber angeblich 3% Wirtschaftswachsum im Jahr vorhanden sind:
1.05^10 = 1.62

Da freut man sich doch über einen Inflationsausgleich von 2% ... und wünscht sich heimlich den Goldstandard zurück.

Hail dem Sozialismus, ich geh erst mal kotzen
 
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Ich hätte vielleicht 15€ schreiben sollen - die Zahl war exemplarisch. Mit geht es nicht um 5€, 10€ oder 15€/h sondern dass sich der ungelernte Arbeitnehmer mit Fachkräften vergleich die NATÜRLICH mehr Lohn bekommen. Alles andere wäre unfair.

Dass jemand der sich in der Schule angestrengt hat, mit den guten Noten einen guten Ausbildungsplatz oder sogar ein Studium erreicht hat, und dieses auch mit guten Noten abgeschlossen hat, einen Job bekommt mit dem er soviel verdient, dass er davon gut leben kann - das ist fair. Wenn diese Person dann nicht über die Runden kommt sollte man sich über das System wirklich Gedanken machen.

Ich wage mal zu behaupten, dass in 90% der Fälle der berufliche Misserfolg einfach mit der persönlichen Einstellung zu tun hat.
Auch wenn sie die später ändert - eine negative Einstellung der Schule/Ausbildung gegenüber rächt sich.
 
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Gemacht @Berlinrider

@Hardwarekäufer: Wie schon gesagt, ich stimme dir zu. Du meintest, dass man sich über den Arbeitgeber beschwert, ist hier falsch. Zustimmung!
Ich meinte, wenn man sich beschwert, sollte man sich erst mal über den Staat beschweren. Sehe da keinen Widerspruch. ;)

Bei der Einstellung gebe ich dir auch Recht. Ich weiß übrigens auch, auf welche Schule die Kinder geschickt werden, wenn die Eltern der Meinung sind "Hauptschüler sind die Coolsten".
Mir tun nur die Kinder Leid, die für ihre Eltern nichts können ..
 
Die fehlende Schulbildung kann man auf der Abendschule nachhohlen und so den kompletten Weg bis zum abgeschlossenen Studium auch nachträglich machen.
 
Dazu braucht man aber Ehrgeiz.. möglichkeiten zum beruflichen Erfolg gibt es viele.
Die meisten haben nur kein Bock drauf - lieber schneller irgendwo arbeiten damit auf jeden Fall auch schnell kohle da ist für Spaßkonsum.

Hatten se neulich im Fernsehen einen jungen Mann, mitte 20. Hat immer geschwänzt und dann schließlich die Schule abgebrochen.
Dann irgendwo gejobbt, aufm Bau, irgendwo im Lager etc - und hat dann eine Ausbildungsstelle bekommen irgendwo im Baubereich, und das OHNE Schulabschluss.
Nach einem halben Jahr hat er das geschmissen, weil er 38 std pro Woche in die Firma musste und weil ihm da Ausbildungsgeld "zuwenig" war - als Hilfsarbeiter hätte er doppelt soviel bekommen..

Tja wo soll man mit so jemandem hin...
 
TV ist natürlich auch eine sehr glaubwürdige Quelle. Ich hoffe das war nicht RTL sondern wenigstens einer der Sender wo man nicht sofort das Drehbuch eraten kann.
 
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