Was sollen sie denn machen? Alu-Radiatoren bauen nun mal ein hohes Korrosionspotential auf wenn man sie mit Kupferkühlern im gleichen Kreislauf betriebt (es sei denn du könntet die Leitfähigkeit dauerhaft minimal halten, aber das gelingt nur mit Ionentauschern oder ähnlicher Aufbereitungstechnik im Kreislauf). Bei Alu und Kupfer im Kreislauf hat der Korrosionsschutz immer gut zu tun die Oberflächen dicht zu besetzen und dementsprechend steigt der Inhibitor-Verbrauch. Das ist ganz normal. Auch früher, als die Alu-Seuche im Wakü-Bereich noch grassierte (Inno
) war sogar bei bei sauber eloxierten Alu-Kühlern kein Kraut dagegen gewachsen, dass man überproportional viel Korrosionsschutz einsetzen musste und diesen häufig austauschen oder ergänzen musst, damit man möglichst lange vor sichtbarer Korrosion verschont blieb (auch wenn das selten wirklich gelang - selbst bei disziplinierten Usern
Thermaltake verwendet zwar nach eigenen Angaben eine vergleichsweise korrosionsbeständige Alu-Legierung (vermutlich eine korrosionshemmende sog. "Meerwasserbeständige" Alu-Legierung, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass das unvermeidliche hohe Korrosionspotential die Inhibitoren und die dran gekoppelten Farbstoffe aus dem Kühlmittel an die an die Wände zieht. Korrosionshemmende Alu-Legeringen schützen nicht selbstständig vor Korrosion - sie verlangsamen sie allenfalls im Vergleich zu anderen Legierungen und gegenüber Reinaluminium. Zudem kommt es bei Alu-Korrosion z. T. auf den Aushärtungszustand der Legierung und auf die Güte der Passivierung an. Nicht umsonst bringt man aber z. B. bei Alu-Schiffsrümpfen, die man natürlich aus solchen korrosionshemmenden Alu-Legierungen herstellt, grundsätzlich Opferanoden aus dem noch deutlich unedleren Magnesium, oder aus anderen noch unedlen Metallen an, die keine Passivierung ausbilden an, damit der Rumpf nicht so schnell korrodiert. Allerdings korrodieren u. U. auch dicke Opferanoden weg wie nichts. Man muss sie im Auge behalten und sie erneuern bevor sie aufgebraucht sind, denn sonst ist der Rumpf das schwächste Glied. Ohne oder mit verbrauchten Opferanoden ist da vor allem an Stellen wo edlere Metalle in der Nähe sind bzw. enger Kontakt über den Elektrolyten hergestellt ist, auch die korrosionshemmendste Alu-Legierung recht schnell durchkorrodiert.
Blankes Kupfer wie in Wasserkühlern ist als metallischer Gegner für Alu natürlich besonders tödlich mit seinem positiven Standardpotential. Da ist ohne intensive Korrosionschutzpflege einfach nichts zu machen, wenn man wenigstens ein eine gewisse Zeit was davon haben will. Besser wäre natürlich auf Alu ganz zu verzichten - was sich ja nicht umsonst auch allgemein im Wakü-Bereich durchgesetzt hat. Schwächere Korrosionspaarungen sind schon schlimm genug, aber Alu muss es nun wirklich nicht sein. Thermaltake macht dem eigenen wohlverdienten schlechten Ruf im Wakü-Bereich auch mit dem neuen Anlauf im Hochpreis-Segement imho mal wieder alle Ehre
. Die haben offenbar ein todsicheres Gespür dafür, nur ja kein Fettnäpfchen auszulassen, in das man treten kann...
Dass die Alu-Radis deutlich billiger sind glaube ich btw gar nicht mal. Die Kosten entstehen vor allem bei der Verarbeitung und Montage. Der Materialpreis ist da nur eine recht kleiner Anteil - egal ob Alu oder Kupfer. Das muss einfach nicht sein.
