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Heute berichte ich über die ADATA XPG Gammix S70 Blade in der 1TB Fassung, die ich im Rahmen eines Lesertests begutachten durfte. Eine Schreibrate von bis zu 6800 MB/s sind schon eine Ansage, die ich hier in der Praxis jedoch nicht erreicht habe. 2 GB/s sind realistisch und bereits durchaus als flott zu bezeichnen. Beginnen wir aber mit einer kurzen Vorstellung des Produkts und den Eckdaten:
Die ADATA XPG Gammix S70 Blade ist eine NVMe SSD im 2280 M.2 Formfaktor mit einem PCIe4 x4 Interface, passt also flach unter die Grafikkarte, die Netzwerkkarte oder was man sonst so über seinen M.2-Slots verbaut, aber auch in eine PlayStation. Für die Leistung ist massgeblich der verbaute InnoGrit-Rainer-IG5236-Controller mit acht Kanälen und 3D-NAND-TLC-Speicherchips von Micron verantwortlich. Unterstützt wird dieser von einem SLC Cache.
Als kleines Gimmick ist auch noch ein Spruch auf die innere Klappe gedruckt:
Ich mag möglichst ressourcenarme Schachteln, die aber optisch dennoch etwas hergeben. ADATA hat hier meiner Meinung nach einen guten Weg gefunden. Allenfalls hätte die Schachtel noch etwas kleiner sein können, um sich der SSD und dem Kühler mehr anzuschmiegen. So hätte man noch Plastik einsparen können. Der rote Glanz ist ein gelungener Effekt und sticht im Ladengeschäft im Regal heraus.
Um die Schreibraten zu testen, muss ich zunächst ein paar Partitionen anlegen. Um einen Eindruck davon gewinnen zu können, welchen Einfluss das Dateisystem hat, lege ich vier Partitionen an: BTRFS, ext4, NTFS und XFS, die je ein Viertel der SSD erhalten. Anschliessend kopiere ich mein gesamtes Home-Verzeichnis in die neuen Partitionen und schreiben mit
zusätzlich noch 1 Gb an Daten darauf. Dies ergibt folgenden ersten Eindruck:
Die versprochenen 6800 MB/s werden also bei Weitem verfehlt, wenn man sich das Kopieren des Home-Verzeichnisses anschaut. Hierbei werden Dateien verschiedener Grösse kopiert, von wenigen kb kleinen Textdateien bis hin zu mehreren GB grossen Datensätzen. Der Kopiervorgang mit dd ist schon näher dran, ist aber auch deutlich synthetischer und entspricht eher den Idealbedingungen für die SSD. Auffällig ist, wie stark die Performance-Einbussen sind, die NTFS mit sich bringt. Beim Kopieren des Home-Verzeichnisses werden gerade einmal 202 MB/s erreicht. XFS knallt dieses mit 839 MB/s richtig hin, wobei BTRFS und ext4 mit 750 MB/s nicht weit ab davon sind.
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei den mit KDiskMark ermittelten Werten für Schreib- und Lesevorgänge. In jeweils neun Durchgängen habe ich ermittelt, wie schnell 16, 1000 und 64 000 Dateien à 1 MB geschrieben und gelesen werden und wie lange es dauert, 4000 zufällige Zugriffe auf den Speicher zu machen. Für den Benchmark habe ich die Real-World NVMe SSD-Voreinstellungen in KDiskMark gewählt.
Beim sequenziellen Schreiben werden über 2 GB/s erreicht. Weniger als die erhofften 6.8 GB/s, aber stattlich. NTFS fällt mit unter 1 GB/s ab.
Gelesen wird etwas schneller (ausser BTRFS aus mir noch nicht bekannten Gründen), die vom Hersteller angegebene maximale Lesegeschwindigkeit wird aber um über 50 % verfehlt. NTFS bleibt hier im Feld.
Schreiben und Lesen wechseln sich im Alltag meist laufend ab. Der Mix aus 70 % Lesen und 30 % Schreiben zeigt Schwächen von BTRFS als Dateisystem auf. Zudem zeigt sich, dass hierbei 1 GB/s von der SSD erwartet werden kann.
Zufällige Schreibvorgänge sind anspruchsvoll. Die verschiedenen Partitionen meistern dies ähnlich gut, mit XFS an der Spitze mit rund 270 MB/s.
Beim zufälligem Lesen hilft weder Puffer noch Cache. Hier ist der Controller gefragt. ext4 und XFS setzen sich an die Spitze und ermöglichen rund 80 MB/s zufällig zu lesen.
Bis zu 750 000 IOPS gibt ADATA an. ext4 und XFS ermöglichen dies auch fast bei zufälligen Schreibvorgängen. Puffer und Cache kommen hier sicherlich gut zum Tragen.
Beim zufälligen Lesen helfen Puffer und Cache aber nicht mehr. Die IOPS fallen auf etwa 200 000 ab, je nach Dateisystem auch darunter.
BTRFS belegt 32 GiB, XFS 29 GiB und ext4 und NTFS jeweils 27 GiB. Unterschiedliche Designphilosophien, Journaling, Redundanz, Prüfsummen zeigen sich bereits im Kleinen.
Die SSD
Die ADATA XPG Gammix S70 Blade ist eine NVMe SSD im 2280 M.2 Formfaktor mit einem PCIe4 x4 Interface, passt also flach unter die Grafikkarte, die Netzwerkkarte oder was man sonst so über seinen M.2-Slots verbaut, aber auch in eine PlayStation. Für die Leistung ist massgeblich der verbaute InnoGrit-Rainer-IG5236-Controller mit acht Kanälen und 3D-NAND-TLC-Speicherchips von Micron verantwortlich. Unterstützt wird dieser von einem SLC Cache.
Herstellerangaben
Kapazität | 1 TB |
Formfaktor | M.2 2280 |
Controller | IG5236 |
Masse (LxBxH) ohne Kühler | 80 x 22 x 4.3mm |
Masse (LxBxH) mit Kühler | 80 x 22 x 3.3mm |
Gewicht | 7 g (10 g mit Kühlkörper) |
Anschluss | PCIe4.0 x4 |
Maximale sequenzielle Leserate | 7400 MB/s |
Maximale sequenzielle Schreibrate | 6800 MB/s |
max. IOPS lesend | 750 000 |
max. IOPS schreibend | 750 000 |
TBW | 2960 TB |
Verpackung
Geliefert wird die SSD in einer soliden, einfach gehaltenen – aber auffällig roten und mit Perlmutt-Effekt versehener – Schachtel:Als kleines Gimmick ist auch noch ein Spruch auf die innere Klappe gedruckt:
Ich mag möglichst ressourcenarme Schachteln, die aber optisch dennoch etwas hergeben. ADATA hat hier meiner Meinung nach einen guten Weg gefunden. Allenfalls hätte die Schachtel noch etwas kleiner sein können, um sich der SSD und dem Kühler mehr anzuschmiegen. So hätte man noch Plastik einsparen können. Der rote Glanz ist ein gelungener Effekt und sticht im Ladengeschäft im Regal heraus.
Einbau
Eingebaut ist die SSD im Handumdrehen. Gehäuse öffnen. Merken, dass man die falsche Seite des Gehäuses geöffnet hat. Gehäuse wieder schliessen. Andere Seite öffnen. Merken, dass man andere Schraubenzieher benötigt. Schraubenzieher holen. Grafikkarte ausbauen. Kühlelement für die M.2 SSDs entfernen. SSD einstecken. Kühlelement aufsetzen und anschrauben. Grafikkarte wieder einbauen. Gehäuse wieder schliessen. Tada: die SSD ist startklar.Geschwindigkeitskontrolle
Direkt nach dem Einbau teste ich die Leserate: 13 576.45 MB/s gecacht und 3930.82 gepuffert verrät mir
Code:
sudo hdparm -Tt /dev/nvme2n1
Code:
sudo dd if=/dev/zero of=/mnt/btrfs/tmpfile bs=1M count=1024 conv=fdatasync,notrunc status=progress
Die versprochenen 6800 MB/s werden also bei Weitem verfehlt, wenn man sich das Kopieren des Home-Verzeichnisses anschaut. Hierbei werden Dateien verschiedener Grösse kopiert, von wenigen kb kleinen Textdateien bis hin zu mehreren GB grossen Datensätzen. Der Kopiervorgang mit dd ist schon näher dran, ist aber auch deutlich synthetischer und entspricht eher den Idealbedingungen für die SSD. Auffällig ist, wie stark die Performance-Einbussen sind, die NTFS mit sich bringt. Beim Kopieren des Home-Verzeichnisses werden gerade einmal 202 MB/s erreicht. XFS knallt dieses mit 839 MB/s richtig hin, wobei BTRFS und ext4 mit 750 MB/s nicht weit ab davon sind.
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei den mit KDiskMark ermittelten Werten für Schreib- und Lesevorgänge. In jeweils neun Durchgängen habe ich ermittelt, wie schnell 16, 1000 und 64 000 Dateien à 1 MB geschrieben und gelesen werden und wie lange es dauert, 4000 zufällige Zugriffe auf den Speicher zu machen. Für den Benchmark habe ich die Real-World NVMe SSD-Voreinstellungen in KDiskMark gewählt.
Beim sequenziellen Schreiben werden über 2 GB/s erreicht. Weniger als die erhofften 6.8 GB/s, aber stattlich. NTFS fällt mit unter 1 GB/s ab.
Gelesen wird etwas schneller (ausser BTRFS aus mir noch nicht bekannten Gründen), die vom Hersteller angegebene maximale Lesegeschwindigkeit wird aber um über 50 % verfehlt. NTFS bleibt hier im Feld.
Schreiben und Lesen wechseln sich im Alltag meist laufend ab. Der Mix aus 70 % Lesen und 30 % Schreiben zeigt Schwächen von BTRFS als Dateisystem auf. Zudem zeigt sich, dass hierbei 1 GB/s von der SSD erwartet werden kann.
Zufällige Schreibvorgänge sind anspruchsvoll. Die verschiedenen Partitionen meistern dies ähnlich gut, mit XFS an der Spitze mit rund 270 MB/s.
Beim zufälligem Lesen hilft weder Puffer noch Cache. Hier ist der Controller gefragt. ext4 und XFS setzen sich an die Spitze und ermöglichen rund 80 MB/s zufällig zu lesen.
Bis zu 750 000 IOPS gibt ADATA an. ext4 und XFS ermöglichen dies auch fast bei zufälligen Schreibvorgängen. Puffer und Cache kommen hier sicherlich gut zum Tragen.
Beim zufälligen Lesen helfen Puffer und Cache aber nicht mehr. Die IOPS fallen auf etwa 200 000 ab, je nach Dateisystem auch darunter.
Fazit
ADATA liefert mit der XPG Gammix S70 Blade eine hübsche kleine NVMe SSD, bei welcher im Alltag Schreib- und Leseraten von einigen wenigen GB/s erwartet werden können. Die maximalen Herstellerangaben beziehen sich jedoch – wie eigentlich immer – auf synthetische Benchmarks. Ein flottes System hat man hiermit allemal. Je nach Anwendungsfeld lohnt es sich vorab zu prüfen, welches Dateisystem zum Einsatz kommen soll. Hierbei spielen dann aber natürlich nicht nur die rohen Leistungsdaten eine Rolle, sondern auch das benötigte Featureset.Nachtrag zum Dateisystem
Auf alle 4 Partitionen wurden die gleichen Daten geschrieben. Die Speicherbelegung sieht jedoch leicht unterschiedlich aus:BTRFS belegt 32 GiB, XFS 29 GiB und ext4 und NTFS jeweils 27 GiB. Unterschiedliche Designphilosophien, Journaling, Redundanz, Prüfsummen zeigen sich bereits im Kleinen.