Generell bin ich auch nicht gegen Studiengebühren. Ich halte das kostenlose Studium für eine gigantische Umverteilungsmaschinerie - und zwar von unten nach oben. Das Argument ist ein wenig ausgesaugt, aber nichtsdestotrotz ist es wahr, daß eine Familie, in der niemand studiert, die universitäre Ausbildung von Akademiker-Familien bezahlt. Da kann ich auch auf mich selber zeigen: Der Hausmeister, der hier im Studentenwohnheim den Rasen mäht, zahlt mein Studium, damit mein Vater weiter sein dickes Auto fahren und ich mal einen höher bezahlten Beruf ergreifen kann.
Natürlich sollte es für jeden die Möglichkeit geben, unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten zu studieren. Entsprechend müssten ausreichend Stipendien bereit stehen, die auch nach sozialen und nicht nur nach Leistungskriterien vergeben werden. Desweiteren könnte man die Studiengebühren auch nachgelagert bezahlen, sprich: Erst kostenfreies Studium und dann einige Jahre danach die Zahlung der Gebühren. Daß die Gebühren den Universitäten zugute kommen müssten und keine Haushaltslöcher der Finanzminister stopfen sollten, versteht sich dabei von selbst.