Problem mit der Rechtsschutzversicherung

Mika

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Hallo, es wäre sehr nett wenn mir jemand zu folgender Geschichte einen Rat geben könnte...

Jemand schliesst 1993 eine Familienrechtsschutz mit Verkehrsrechtschutz ab, Laufzeit 5Jahre, bezahlt wird Jährlich per Abbuchung und jedes Jahr bekommt man zur Fälligkeit den Versicherungsschein zugesendet. Eine Verkehrsrechtsschutz bestand schon seit 1980. Der Versicherungsnehmer ist seit 1987 selbsständig und hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Ausser Rechtsberatung beim Anwalt nie etwas gewesen. Diese Versicherung weigert sich jetzt den Rechtsbeistand und Gerichtskosten für einen Unfall zu zahlen den die Frau des Versicherten mit einem seiner Autos hatte da angeblich nur ein Auto versichert ist.

Es stellt sich jetzt nachträglich heraus das die Versicherung den Vertrag aufgrund der Selbstständigkeit 1997 eigenmächtig geändert hat ohne den VN darauf gesondert hinzuweisen. Lediglich ein Hinweis auf dem Versicherungsschein, "Wir haben den Vertrag geändert", welcher jedes Jahr zur Abrechnung per Post gesendet wird, war vermerkt, wurde vom Kunden aber nicht bemerkt. Deswegen lief der Vertrag bis heute unbemerkt zu deutlich schlechteren Bedingungen zum Nachteil des VN weiter und dies kam erst durch den Unfall der Frau ans Licht.
Auf Nachfrage zum Antrag des geänderten Vertrages wurde der Antrag von 93 gesendet da ein anderer nicht existiert. Ein Versuch die Sache telefonisch zu klären war nicht möglich, zwar bestätigten bei mehreren Telefonaten die netten Damen von der Hotline das der Vertrag so nur zum Nachteil des Kunden und "ungewöhnlich" wäre aber das diese Fragen nur über den Hauseigenen Rechtsberater zu klären sei.
Dieser Herr war aber gar nicht bereit zu einem Gespräch sondern verwies darauf das der VN selber dafür verantwortlich sei den Vertrag quasi nach seinen Wünschen zu gestalten und die Umstellung sei zwar nicht weiter dokumentiert aber telefonisch mit dem VN besprochen und somit rechtens. Der VN hat aber nichts telefonisch besprochen und eine Vertragsänderung ist nicht bekannt bis zum Zeitpunkt des Unfalls.

Ich zweifle stark an der Rechtmässigkeit dieses Vorgangs, schliesslich bezahlt der Kunde seit Jahren eine Leistung die er gar nicht bekommt weil sie von der Versicherung ohne Rücksprache gestrichen wurde. Die Versicherung hat einfach aus einer "Familienrechtsschutz mit Verkehrsrechtsschutz" eine Familienrechtsschutz "und" eine Verkehrsrechtsschutz (nur ein Fahrzeug versichert) gemacht.

Sorry für soviel Text aber können die das wirklich so einfach machen?

Thx. a lot....

Micha
 
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verzwickte situation... bei der sache sollte man wohl eher einen fachanwalt aufsuchen.

grundsätzlich fällt mir nur erstmal ein, daß bei eintritt einer selbständigkeit der vertrag geändert werden muß, da ansonsten kein versicherungsschutz mehr über den rs-vertrag für nichtselbständige besteht.

meinen kunden gebe ich immer eins mit... "lesen sie sich nach erhalt der police alles (inkl. der bedingungen) in ruhe durch. bei fragen rufen sie an."

inwieweit hier ein beratungsfehler vorliegt, wäre zu prüfen, da ja im alten vertrag besserer versicherungsschutz gewährt war,
allerdings müßte dazu die police näher studiert werden - problem dabei ist, daß das ganze schon einige jahre zurückliegt.

versuche es mal mit antrag auf kulanzregulierung, immerhin besteht seit über 20 jahren versicherungsschutz ohne größere schäden.
ansonsten hilft nur eins... versicherung wechseln.

wie hier ein gericht entscheiden würde, würde mich mal interessieren...
 
chibu schrieb:
verzwickte situation... bei der sache sollte man wohl eher einen fachanwalt aufsuchen....

Hab ich schon gemacht, auch andere Versicherungsvertreter gefragt, die Anwälte schweigen sich aus und überlassen mir das Risiko und zwei voneinander unabhängige Versicherungsvertreter sagen das es zwar ein Beratungsfehler oder eine unzulässige Änderung ist da der Vertrag ohne Absprache mit dem Kunden geändert wurde aber das nutzt mir ja erst mal wenig...


chibu schrieb:
grundsätzlich fällt mir nur erstmal ein, daß bei eintritt einer selbständigkeit der vertrag geändert werden muß, da ansonsten kein versicherungsschutz mehr über den rs-vertrag für nichtselbständige besteht.

naja, selbstständig (GBR) war ich schon seit 87, GmbH haben wir seit 92, mit GmbH´s ist das ja so eine Sache weil man quasi Angestellter in der eigenen Firma ist. Den Vertrag hat die Versicherung aber erst 1997 eigenmächtig geändert ohne das vorher mit mir abgesprochen zu haben.

chibu schrieb:
meinen kunden gebe ich immer eins mit... "lesen sie sich nach erhalt der police alles (inkl. der bedingungen) in ruhe durch. bei fragen rufen sie an."

wer liest das schon....Fachchinesisch was eh keiner versteht. Ist ein Fehler, ich weiss aber der Vertrag war ja okay so wie ich den abgeschlossen hatte. Das der im Nachhinein ohne konkreten Hinweis geändert wird und ich das erst über 8Jahre später durch einen Schadenfall heraus bekomme konnt ich ja nich ahnen.

chibu schrieb:
inwieweit hier ein beratungsfehler vorliegt, wäre zu prüfen, da ja im alten vertrag besserer versicherungsschutz gewährt war,
allerdings müßte dazu die police näher studiert werden - problem dabei ist, daß das ganze schon einige jahre zurückliegt.

Der alte Vertrag ist auch der einzige den die Versicherung, mit meiner Unterschrift, vorweisen kann, den neuen haben die einfach als jährlich ausgestellten Versicherungsschein zugeschickt...

chibu schrieb:
versuche es mal mit antrag auf kulanzregulierung, immerhin besteht seit über 20 jahren versicherungsschutz ohne größere schäden.
ansonsten hilft nur eins... versicherung wechseln.

hatte schon mehrere Telefonate mit denen deswegen, die beharren darauf und wollen nix kulanzmässiges unternehmen. Es sei denn ich schliesse einen neuen, natürlich wesentlich teureren 5 Jahres Vertrag
ab. Dann würden die "beide Augen zudrücken" und den Fall übernehmen. Ich halte das für Erpressung und überlege im Augenblick noch da ich mich im Recht fühle. Ich denke ich werde die Versicherung wechseln und ein paar nette Zeilen in Doyoo, Ciao, Wiso usw. hinterlassen...oder würdest Du Dich so veräppeln lassen?
Andererseits ist da die Sache mit dem Unfall wo man auch nicht so genau weiss was dabei herauskommt und das nervt mich natürlich an, was die natürlich genau wissen und ausnutzen...

chibu schrieb:
wie hier ein gericht entscheiden würde, würde mich mal interessieren...

oh ja, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen wie mich das interessiert. Die wollen mir noch nicht mal sagen wer den Vertrag geändert hat...
 
ich unterstelle dir jetzt einfach mal, daß du als geschäftsführer einer gmbh ne menge zeit hast... :d

besorge dir mal eine VVG (versicherungsvertragsgesetz) und stöbere da mal drin rum.

mein chef macht gerade seinen versicherungsfachwirt und erzählt mir jedesmal nach so einer schulung von solchen wilden fällen, die sie dort zerlegt haben bis ins letzte. unterm strich ist alles im gesetzestext festgehalten. also im bgb und vvg.

schlimm ist, daß ein anwalt, der sich womöglich noch auf ein solches gebiet spezialisiert hat, sich dazu nicht äußert. vielleicht sollte er über ein berufswechsel nachdenken...
 
chibu schrieb:
schlimm ist, daß ein anwalt, der sich womöglich noch auf ein solches gebiet spezialisiert hat, sich dazu nicht äußert. vielleicht sollte er über ein berufswechsel nachdenken...

naja, der will sich wohl den Rücken freihalten. Er sagt selber das es eine ziemlich vertrackte Situation ist...
 
chibu schrieb:
ich unterstelle dir jetzt einfach mal, daß du als geschäftsführer einer gmbh ne menge zeit hast... :d

mein chef macht gerade seinen versicherungsfachwirt und erzählt mir jedesmal nach so einer schulung von solchen wilden fällen, die sie dort zerlegt haben bis ins letzte. unterm strich ist alles im gesetzestext festgehalten. also im bgb und vvg.

schlimm ist, daß ein anwalt, der sich womöglich noch auf ein solches gebiet spezialisiert hat, sich dazu nicht äußert. vielleicht sollte er über ein berufswechsel nachdenken...

erstmal....du armer kerl.....ich möcht net wechseln...
@chinbu:
so aber der witz mit dem chef und der gmbh war gut.....kommt bestimmt vonem angestellten wa? aber BTT

dein Anwalt ist zum :kotz:.....wasn das fürn rechtsbeistand....? aber der chibu hat recht wenn er meint das es ne eindeutige regelung dafür geben muss. ich kenn mich nicht genau mit den versicherungstexten aus, aber guck mal in deiner kopie nach ob da ne klausel für abänderung drinsteht. es mag zwar sein, dass man sich nachdem man sich selbständig gemacht hat, dies auch bei der versicherung angeben muss, aber die versicherung hat die aufgabe die änderungen in den verträgen schriftlich mitzuteilen. die schreiben blos nen satz weil sie zu faul und manchmal auch zu dumm sind.Reciht aber in der Regel nicht. Absicht will ich ihnen mal nicht unterstellen.....

bleib dran. ich wünsch dir erstmal viel glück. :p
 
Akba schrieb:
erstmal....du armer kerl.....ich möcht net wechseln...
@chinbu:

bleib dran. ich wünsch dir erstmal viel glück. :p

Danke, ich hab am Freitag noch ein Gespräch mit einem guten Bekannten der für eine andere Versicherung arbeitet. Der meinte schon die dürfen das nicht und da hilft nur ein Schreiben an das Bundesaufsichtsamt & den Vorstand der Versicherung...

Der neue 5Jahres Vertrag den die mir jetzt freundlicherweise angeboten haben ist übrigens fast doppelt so teuer, umfasst nur 2 Fahrzeuge und schliesst Rechtsschutz in den Bereichen Beruf & Wohnen aus... :rolleyes:
 
ich habe nochmal ein bißchen gegrübelt und mit meinem chef gesprochen.

folgende sachlage...
eine änderung eines vertrages kann auch durch ein telefonat zustand kommen.
du als verbraucher solltest dir die änderung durchlesen.
falls du schlechter gestellt bist als im antrag oder im vorvertrag, hast du ein jahr zeit, den vertrag anzufechten.
nach ablauf des jahres und zahlung der nächsten prämie hast du den vertrag anerkannt.

somit siehts wohl erstmal schlecht aus für dich, was die wirksamkeit des vertrages angeht.
wie gesagt, es könnte noch über den weg des beratungsfehlers was zu holen sein.
freiwillig wird die gesellschaft jedoch nicht zahlen, so daß es wohl zum rechtsstreit kommen würde.

die sache mit der kulanz und teurerer neuvertrag wäre die wohl letzte alternative.
rechne für dich durch, was günstiger ist... mehrbeitrag für die nächsten 5 jahre oder mögliche anwaltskosten und gerichtskosten(da gehts dann nach streitwert).
 
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