[User-Review] QNAP TS-251B + 2x Seagate Ironwolf 14 TB

Stueckchen

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Zu Beginn möchte ich mich beim Team von Hardwareluxx, Qnap und Seageate dafür Bedanken, dass ich für den Lesertest der QNAP TS-251B sowie der beiden Seagate Ironwolf HDD's mit 14 TB ausgewählt wurde und mir die Hardware kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde.

Ich werde meinen Testbericht zu der NAS stückweise veröffentlichen und das Thema jeweils aktualisieren.
Falls ihr Anregungen habt werde ich versuchen auf diese bestmöglichst einzugehen.

Neben der Qnap läuft bei mir zur Zeit ein Fujitsu TX1320 (Xeon 1220 v3 24Gb Ram), als "Heimserver" unter PVE inkl. einer Freenas (VM 12 GB-Ram) und ab und zu eine Western Digital Ex2ultra. Dementsprechend habe ich doch den ein oder anderen "Vergleichspunkt". Daher bin ich auch gespannt wie sich die Qnap im vergleich zu einem "ausgewachsenem" Heimserver schlägt. Es gab nur die 2GB Version was die Virtualiserung etwas arg einschränken wird, aber vll kann ich mir noch einen SO-DIMM Riegel besorgen.
Leider hat 10G Ethernet noch keinen Einzug bei mir gehalten und ich bin für meine Tests auf 1G Limitiert bzw. SMB Multichannel angewiesen dazu später evtl mehr.


Vorstellung + Unboxing:

Es handelt sich genauer um:

Seagate Ironwolf 14TB (ST14000VN0008)
+ 14 TB Speicherplatz
+ 7200 U/min
+ 256 MB Cache
+ 180 TB / Jahr

Qnap TS-251B-2G
+ 2 Bay NAS
+ Intel® Celeron® J3355 Dual-Core 2,0 GHz-Prozessor
+ 2 GB Ram (1x 2Gb, 1x Leer)
+ PCIe Slot (Leer)
+ 1x Gigabit Ethernet
+ HDMI
+ 3x Audio
+ 3x USB 2.0 2x USB 3.0

Kommen wir mal von der Theorie zur Praxis und packen die Sachen aus:

Die HDD's kamen nicht in einer Retail Verpackung sondern als BULK in Antistatik-Folie. Die HDD's sind da mit Helium gefüllte verschweißst und nicht verschraubt.
IMG_20181111_173143 (2).jpgIMG_20181111_173350_LI.jpgIMG_20181111_173503_LI_Moment.jpg
Leider sind auch bei den Ironwolf 14TB an der Unterseite die Bohrungen nicht mehr "hinten" und in der Mitte, sondern vorne und hinten. Daher passen diese nicht mehr in alle HDD-Trays, z.B.: von Nanoxian.
Seitlich sind aber die standard 3 Bohrungen vorhanden.
IMG_20181121_211536.jpg
(Vergleich Seagate Barracuda 2TB / Nanoxian Tray / Ironwolf 14TB)

Sonst ist Optisch und Haptisch nicht viel zu sagen: Sind halt Festplatten :-)

Die NAS kam in Orginalverpackung: schlichter funktionaler, bauner Karton. Gut verpackt und trotzdem leicht auszupacken.
IMG_20181111_173601.jpgIMG_20181111_173614.jpgIMG_20181111_173621.jpgIMG_20181111_173631.jpgIMG_20181111_174048.jpg

Ausgepackt bekommt man:
+ NAS in Schutzfolie:
+ 12V 65W DC Netzteil + Stromkabel
+ Lankabel (ca. 1m)
+ 2x 8 Schrauben
+ Kurzanleitung
IMG_20181111_174116 (2).jpg

Die NAS macht ausgepackt einen soliden Eindruck. Das weiße Kunstoffgehäuse fühlt sich OK, aber nicht sehr "wertig" an. Die WD-EX2u fühlt sich trotz Kunstoffgehäuse hochwertiger an. Ein Metallgehäuse wie bei einer Netgear Readynas oder sogar Shuttle D20 ist einfach eine andere Sache.
Trotzdem klappert nichts oder wackelt. Die Gummifüße verhindern sicher das Verrutschen. Die Frontblende wird von 2 Magneten sicher in Postion gehalten und lässt sich so leicht entfernen um an die HDD-Trays zu gelangen.
Die einfachen Trays machen einen soliden und funktionalen Eindruck: 3.5" HDD's haben eine Entkopplung und lassen sich Werkzeuglos montieren oder über die Unterseite mit Schrauben befestigen. 2.5" HDD's können auch montiert werden müssen aber festgeschraubt werden.

Auf der Vorderseite sind zwei Schalter, Power und Copy/Backup; einmal USB 3.0, sowie Status LEDs für: Status, LAN, HDD 1/2. zu finden.
Auf der Rückseite sind LAN, 3x USB 2.0, 1x USB 3.0, HDMI, 3x Audio (2x Mic; 1x Out), PCIe Slot, 12V DC-IN, Kensigton-Lock, 70mm Lüfter Auslass sowie ein Speaker.
IMG_20181111_174328.jpgIMG_20181111_174456.jpgIMG_20181111_174445.jpgIMG_20181111_174400.jpgIMG_20181111_174349.jpgIMG_20181111_174339_LI_Moment.jpgIMG_20181111_174609.jpgIMG_20181111_174541.jpg
Die einzige besonderheit gegenüber vielen anderen NAS, auch hochpreisigen, ist der PCIe Slot. Über diesen lässt sich die NAS mit einigen Karten aus dem Hause Qnap erweitern: M2 SSD's (SATA, PCIe); 10G bzw SFP+; Wireless. Diese sind verhältnissmäßig teuer, daher werde ich im weitern testen in wiefern auch nicht Qnap-Hardware betreiben lässt (Dualport Lan bzw. PCIe to M2 Karte).

Zwischenfazit:
Die TS-251B ist eine Mittelklasse Consumer-NAS und wirkt auch so.

Postiv fällt hier vorallem der PCIe Slot auf, leider mit proritärer Slotblende.

Negativ Leider nur 2x USB 3.0; hier wären mehr USB 3.0 oder alle 5 Anschlüsse USB 3.0 zeitgemäßer.


Test - Seagate Ironwolf 14TB (ST14000VN0008):
Beim Test der Seagate Ironwolf 14TB HDD werde ich mich recht kurz halten und auf das Wesentliche beschränken, vor allem es ja bereits diverse Reviews gibt, auch auf https://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/storage/47330-seagate-ironwolf-st14000vn0008-mit-14-tb-im-test.html"]Hardwareluxx[/URL]
Die Tests der HDD's wurden am Desktop (Xeon E5 1650@4.3Ghz) durchgeführt um die Performace unabhänig von der NAS zu beurteilen. Hierfür wurde diese am X79 - SATA 3 betrieben.

Die ST14000VN0008 zeigt die erwartete und auch angegben Werte:
Sequenziel: read: 263.5 MB/s write: 260.5 MB/s
Random 1Q: read: 0.76 MB/s write: 2.4 MB/s
as-ssd-bench ST14000VN0008-2J 15.11.2018 20-18-41.pngSeagate Ironwolf 14 TB.PNG

Die Festplatten sind rein Subjektiv sehr Leise und Laufruhig, gerade für 7200 U/min Festplatten, meine alten Barracudas 2TB 7.2k bzw Toshiba 1TB sind lauter. Die WD Red 2TB 5.9K sind ähnlich laut.

Für genauers würde ich euch hier an den Test der Redaktion verweisen, den ich jetzt nicht nochmal in quasi eigenen Worten schreiben will, teils auch nicht so genau durchfürhen kann.

Zwischenfazit:
Die Seagate Ironwolf 14TB sind einfach gute Festplatten: Schnell, leise, groß. Also Perfekt für eine NAS :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Qnap TS-251B-2G - Test

Qnap TS-251B-2G - Erstinbetriebnahme:

So geht es mit der Einrichtung los: NAS auf den Schreibtisch, Strom- und Lankabel angeschlossen, Festplatten werkzeuglos in die Tray's und in die NAS, Anschalter drücken und Los.
Die NAS meldet sich leider mit recht lautem Brummen und Festplattengeräusen. Die Entkopplung könnte wohl besser sein: Im externen Gehäuse bzw Desktop waren die Festplatten sehr leise.

PC an, im Browser auf install.qnap.com (der Link steht auf Seitenwand der NAS). Die NAS wird direkt im Lan gefunden und kann von dort aus initialisiert werden.
Im nächsten Schritt möchte Qnap, dass man sich mit seiner Qnap ID anmeldet, bzw. sich eine erstellt, leider ist der "später ein Konto erstellen" Link/Button" klein und man muss ihn etwas suchen wenn man ohne ID fortfahren möchte.
firstinstall_1.PNGfirstinstall_2.PNG
Die eigentlich Initialiserung beginnt nun und man wird in 5 Schritten durch die Initialiserung geführt mit dem Festlegen des Hostnamens, Adminpasswort, Zeitzone bzw. Uhrzeit, Netzwerkeistellung, Freigabeoptionen (Windows/SMB, Linux/NFS, Mac/AFP). Nach ca. 2-3 min Initaliseren kann man sich nun auf der Oberfäche mit dem Admin Password einloggen.
firstinstall_3.PNGfirstinstall_11.jpg
Nach dem einloggen wird man etwas durch die Oberfläche geführt. Dies geschieht durch hervorheben der Menüpunkte und kurzen Infofeldern. Anschließend landet man im Menüpunkt Speicher & Snapshots und wird hier durch das Initialieren des Speicherpools/Festplatten/Raid geführt. Die 14TB Festplatten werden sofort erkannt und ich wähle hier RAID1, also die Spiegelung der Festplatten. Nach Abschluss beginnt die NAS mit der synchronisierung/builds des Raids. Was noch "eine Stimme aus dem Off" bzw. dem Lautsprecher der NAS auf Englisch verkündet. Dies dauert ~25h der Pool lässt sich, in der Zeit trotzdem normal nutzen. Warum der Build eines "leeren" Raid hier 25h dauert erschliest sich mir zwar nicht. Unter einem normalen Linux oder zRaid ist ein leerer Pool meist sofort bereit. Die Build/Rebuild Geschwindigkeit lässt sich aber auch steiger, verlangsamt aber das weitere nutzen der Festplatten.
firstinstall_12.jpgfirstinstall_13.jpgfirstinstall_14.jpgfirstinstall_15.jpgfirstinstall_16.jpgfirstinstall_17.jpgfirstinstall_19.jpg
Im nächsten Punkt muss nun auf die Speicherpool ein Volume erstellt werden,Im Menüpunkt Typ bleibe ich beim vorgeschlagen Standard Thick-Volume, um so Snapshots verwenden zu können. Bei "Thin" würden wir den Speicherplatz nicht reservieren, was bei einem normalen Storage weniger Sinn macht. Bei der Konfiguration lässt sich nun die Größe des Volumens wählen, für Testzwecke bleibe ich bei den 2.5 TB. Auch bleibe ich auch bei Standard 32K Inodes, wähle aber im Drop-Down Menü Erweitert Verschlüsselung. Warum die Inode größe hier zu den normalen einstellungen gehört und die Verschlüsselung untern Erweitert "versteckt" ist, ist mir nicht klar, gerade da bei aktueller Hardware Verschlüsselung der Dateien nur noch sehr wenig Nachteile hat.
firstinstall_20.jpgfirstinstall_21.jpgfirstinstall_22.jpg
Sobald das Volume bereit ist kann man sich in der Netzwerkumgebung auf die Standard freigabe ordner als Admin anmelden. Prinzipell ist die NAS nun nach ca. 10-15 min fertig eingerichtet und würde sich so auch ohne jegliche Vorkenntisse bewerkstelligen lassen.
Es Empfield sich jetzt noch einen oder mehere Benutzer zu erstellen, um nicht immer mit vollen admin Rechten auf die NAS zuzugfreifen. Dies kann man leicht under Systemsteuereung|Benutezer oder im Seitenmenü|Benutzer machen. Neue Benutzer erhalten auch automatisch ein Home-Verzeichiss mit Zugriffsrechten. Allerdings wird man darauf nicht hingewiesen. Es sind auch keine Freigaben ohne Password standardmäßig aktiviert bzw. man wird nicht danach gefragt, ob z.B die Public Freigabe so Konfiguriert werden möchte.
firstinstall_23.PNGfirstinstall_24.jpg

Die Freigaben lassen sich über die FileStation verwalten und einfach neue Ordner erstellen bzw. auch Ordner freigeben. Hierbei hat standardmäßig nur der Adminstrator Zugriff auf neue Ordner.


Zwischenfazit Ersteinrichtung:
Die Ersteinrichtung geht schnell und unkompliziert. So kann jeder auch ohne Vorkenntisse die NAS schnell einrichten und hat erste Netzwerkvolumen zur Speicherung von Daten. Einzig auf die Erstellung von neuen Benutzern könnte von der Software hingewiesen werden.

Zum Schluss möchte in darauf hinweisen, das ich vor dieser "Ersteinrichung" mir die NAS schon mal angeschaut habe und auch erstmal ein paar updates Installiert habe. Die Einrichtung ging allerdings auch vor den Updates gleich.



Qnap TS-251B-2G - Eindruck der Software:

Nachdem ich noch keine Erfahrungen Qnap Geräten (QTS) und auch nur kurz ein vergleichbares System von Synolgy in den Händen hatte, bin ich etwas von einfache Geräte von Netgear bzw. Western Digial bzw. von freien Alternativen wie OpenMediavault bzw. Freenas geprägt.

Daher der ist der erste Eindruck von mir: Sieht aus wie ein PC / Tablet Desktop und etwas Unübersichtlich. Wo kann ich was tun, es gibt viel zu klicken. Das ist vorallem im Vergleich zu denen, die ich kenne zu sagen (Netgear, WD, Freenas, Openmediavault), diese sind erheblich einfacher bzw. spartanisch aufgebaut.
QTS_1.jpg
Nach kurzen kennenlernen findet man aber die wichtigsten Dinge. Der "Desktop" zeigt die wichtigsten Anwendungen als Verküpfung. Diese können hier beliebig entfernt werden und bzw erweitert werden. Auf der linken Seite ein Menü für System Einstellungen bzw. Anwendungen. Der rechts oben auf dem Tacho, öffnet sich ein Dashboard um den Zustand der NAS zu betrachten, der "Roboter links unten, öffnet Qboost, mit dem man den Speicher Optimieren kann.
Oben in der Mitte findet sich eine Lupe über die man nach Stichworten suchen kann. Man bekommt entwerder passende Menupunkte oder Hilfethemen vorgesschlagen.
QTS_3.jpgQTS_7.jpg
Der Funktionsumfang lässt sich über das App-Center, indem man neue Apps installiert, noch erweitern. Die HybridDesk Station muss installiert werden um die QNAP TS-251b als Mediencenter oder PC über den HDMI-Port zu Betreiben.

Im Bereich Netzwerk(speicher) ist die Software bestens ausgestattet, und lässt wenig zu wünschen übrig:
  • Zugriff via SMB/NFS/AFP/iSCSI/Webdav
  • Domaincontroller
  • AC / LDAP Mitgliedschaft
  • SSH und Telnet Zugang
  • SNMP
  • FTP / Webserver
  • LDAP Server
  • SQL Server
  • Radius Server
  • TFTP Server
  • NTP-Server
  • Antivirus für Speicher
  • Druckerserver (USB)
  • USV über USB, SNMP, Netzwerk

Im Bereich Multimedia muss bis auf die Transkodierung die Funktionalitäten über die App's bzw. HybridDesk Station nachgerüstet werden.
Virtualisierung muss auch Funktionen als App nachgerüstet werden: Hierbei gibt es sowohl die Möglichkeit von vollwertigen Virtuellen Maschienen (VM) über die Virtualization Station (Qemu/KVM) oder Container Virtualisierung über die Container Station (Docker/LXC)
Hierzu jeweils später mehr.

Im allgemeinen ist die Software sehr umfangreich und besitzt sehr viele Einstellungsmöglichkeiten. Desweitern läuft die QTS Software auf dem er TS-251b mit den 2G Arbeitsspeicher, ohne weitere APP's sehr schnelle und flüssig. Allerdings sind ohne APPs bereits 70% 1.3GB des Arbeitsspeicher belegt.

Zwischenfazit Software QTS:
Nach kurzer Eingewöhnungszeit findet man sich schnell in der Software zu recht. Diese bietet auch sehr viele Möglichkeiten und lässt kaum Wünsche offen, was leider mit einer gewissen Unübersichtlichkeit einhergeht. Teils wäre auch eine Einstellung Basis / Erweitert gut um sich nur das "wesentliche" als Heimanwender anzeigen zu lassen.
Man hat mehr einen "Heimserver-Multimediastation" als einen reinen Netzwerkspeicher. Das merkt man aber auch am Speicherbedarf des Systems, für Multimedia oder Virtualisierung sind 2GB Ram sehr knapp bemessen.

Postiv: Großer Funktionsumfang, viele Möglichkeiten,.
Negativ: Teils etwas unübersichtlich; hoher Speicherbedarf (RAM)
 
Zuletzt bearbeitet:
Qnap TS-251B-2G - Performance, Netzwerk, Erweiterung:
Nachdem die NAS läuft und man sich mit der Software vertraut gemacht hat nun zum Test der Leistung und auch zur Erweiterung.

Geschwindigkeit ohne Erweiterung

Im Grundzustand ohne Erweiterungen besitzt die NAS einen Gigabit Ethernet Port, womit maximal ~115mb/s zu erreichen sind. Gerade bei älteren oder auch Einstiegsgeräten mit ARM-CPU stellt(e) dies kein Problem dar, da diese Geräte oft nicht oder nur knapp diese Transferraten erreichen.

Ab NAS der Mittelklasse, sollten die CPU Leistung nicht mehr der begrenzende Faktor bei Gigabit-Netzwerken sein.

Dies zeigt sich auch im ersten Test:
Sequenziel: read: 112.9 MB/s write: 117.8 MB/s
Random 1Q1T: read: 5.9 MB/s write: 8.2 MB/s
Seagate Ironwolf 14 TB_QNAP.PNGSeagate Ironwolf 14 TB_QNAP.PNG

Die sequenzielle Geschwindigkeit, entspricht hier der Netzwerkgeschwindigkeit. Auch die Verschlüsselung des Speicherpool zeigt keine negativen auswirkungen. Die Random 1Q1T Werte sind höher als die der Festplatte (siehe Oben), dies lässt sich auf das cachen der NAS bzw. asyncrones R/W zurückführen.

Geschwindigkeit und Erweiterung
Um der NAS mehr Leistung zu entlocken, lässt sich die TS251 über den PCIe-4x Slot erweitern. Hierfür biete QNAP verschieden Karten an, darunter 10G fähige SFP+ oder 10G-Base Karten an.
Neben 10G, gibt aber noch die möglich mehrere 1G Verbindungen zu nutzen, um den Durchsatz zu steigern.
Hierbei gibt es grundsätzlich 3 Möglichkeiten:
  • Nic Bonding/Teaming: mehrere Clients können parallel maximal 1G Datendurchsatz erziehlen, muss vom Switch unterstützt werden.
  • iSCSI / Multipath I/O: Konfiguration Aufwendig, keine "Standard Freigabe".
  • SMB3 - Multichannel: Nur Windows Clients aber Portzahl*Portgeschwindigkeit, einfach Konfiguration, nahezu Plug&Play.

Die QNAP TS-251B wurde dafür mit einer breits vorhanden Intel-CT-Desktop (vor ~8Jahren keine 20€ gekostet) ausgestattet. Hierzu muss das Gehäuse geöffnet und die Slotblende der NAS entfernt werden. Dazu müssen die Schrauben an der Rückseite und der Sicherungshebel gelöst werden, dass die eine Gehäusehälfte nach hinten entfernt werden kann.
So lässt sich die Netzwerkarte in den PCIe Slot stecken. Hierfür ist allerdings die Slotblende der Nic zu entfernen oder das Ende zu kürzen/absägen. Qnap hat hier leider weder Standard High- noch Low-Profil Slots verwendet.
IMG_20181129_185333.jpgIMG_20181129_185315.jpgIMG_20181129_185108.jpg

Nach dem Start der NAS wird die Netzwerkarte unter Netzwerk- und virtueller Switch direkt erkannt und funktioniert sofort.
SMB3.jpg
Es wurden zudem noch eine Dualport Intel-PT-Server Karte von HP und eine Dualport I350 von Fujtsu erfolgreich getestet, die Test wurden allerdings mit der Singleport druchgeführt.

Die Konfiguration für SMB3 Multichannel ist hier denkbar einfach: Beide Nics anschließen, SMB3 ist unter Netzwerk>Win/MAC/NFS>Microsoft-Netwerk>Erweiterte Optionen standardmäßig aktiviert und es sollte gehn. Allerdings muss der Dateidienst für Microsoft-Netzwerk (also der SMB-Server) einmal deaktiviert und wieder aktiviert werden; ein Neustart der NAS bringt nichts.

Der erneute Test zeigt nun ca. die doppelten Werte, annähernd was die HDD so kann:
Sequenziel: read: 234.1 MB/s write: 208.2 MB/s
Random 1Q1T: read: 6.9 MB/s write: 5.6 MB/s
Seagate Ironwolf 14 TB_QNAP_SMB3.PNG

Wlan per USB

Wer auf Wlan angewiesen ist, der kann die NAS auch über Wlan einbindnen, neben den PCIe-Erweiterungskarten von Qnap, reicht aber auch ein USB-Wlan-Adapter. Hier gilt wie bei der Netzwerkarte: Einstecken und Los. Unter Netzwerk>Wifi das passende Netzwerk auswählen und verbinden und die Nas ist mit dem Wlan verbunden. Die Zugriffsgeschwindigkeit ist nun deutlich vom Wlan limitiert.
Der von mir verwendete Wlan-Adapter TP-Link T4U ist laut Qnap-Compatibility List nicht "Recommended", und es wird statt AC auch nur N unterstützt, der noch ältere WN722 wird garnicht erkannt, obwohl diese im gegensatz zum T4U bereits lange volle Unterstützung des Linuxkernels hat.

Erweiterung

Neben der Erweiterung der Netzwerk Fähigkeiten, lässt sich die QNAP auch über den PCIe Slot auch mit Erweiterungskarten mit m2 NVMe oder Sata SSD's erweitern. Hierzu bietet Qnap die Möglichkeit zwei SATA oder 2 PCIe/NVEm SSD's über eine Erweiterungskarte nachzurüsten oder auch in Kombination mit einer 10G Nic, womit man nicht wieder auf die maximale Übertraung auf 1G bzw ~115mb/s limitiert ist. Allerdings ist diese mit ca. ~200€+ im Rahmen des Userreview von mir nicht zu beschaffen.
In wie weit eine generische PCIe > m2. oder Sata funktioniert, versuche ich evtl. noch nachzureichen. Allerdings sind zur Zeit leider alle meine m2 adapter + SSD's gerade fest in Benutzung. Ob sich ein SSD Cache oder Tearing bei 1G lohnt, hängt wohl auch stark vom Nutzungsverhalten ab.

Stromverbrauch
Mit HDD's, ohne Spindown:
idle: ~18-21W
last: ~28-31W
(pro HDD ~5-8W)

Ein wichtiges Thema bei einem Netzwerkspeicher ist natürlich der Stromverbraucht. Hier liegt die NAS inkl. der zwei Seagate Festplatten im Idle bei ~18-21W ohne Spindown, bei ~28-31W unter Schreiblast, als Festplattenunabhänig ca. 10W. Der Spindown der HDD's ist leider immer so eine Sache: zum einen verkürzt häufiger Spindown die Lebensdauer der HDD's. Zum anderen geht er häuftig nicht ohne weiteres. Auch im Fall der TS-251b legen sich die Festplatten, tortz der Einstellung im Menü nicht schlafen. Qnap bietet hier eine lange Liste an möglichen Gründen auf der Homepage an, allerdings habe ich das "Problem" nicht weiter untersucht.

Zwischenfazit Leistung und Erweiterung:
Allg. lässt sich sagen, dass der Celeron J3355 als CPU genügend Leistung bietet um ein Gigabit Netzwerk (sogar mit 2 Gigabit) zu sättigen. Allerdings wären hier 2x Gigabit Ethernet ab Werk bei dem Preis doch wünschenswert.
Postiv ist auch, dass die NAS zudem mit ca. 10W im Idle verhältnissmäßig spaarsam ist. In Bezug auf die Erweiterung der NAS bietet Qnap aus eigenem Hause interresante Lösungen, 2xm2 oder 2xm2 + 10G, welche aber schlecht Lieferbar oder recht teuer sind. Eventuell ist dann gleich eine anderen NAS wie der TS-453Be mit 4 Bay's und 2x Ethernet die bessere Wahl. Sofern Qnap nicht mit Softwareupdates die Benutzung von "fremd" Hardware (weiter) einschränkt, ist die möglichkeit die NAS im nachhinein an die Bedürfnisse anzupassen eine gut Entscheidung.

Positiv: Ausreichend schnelle CPU und eine Vielzahl an Erweiterungsmöglichkeiten bei geringem Stromverbrauch.
Negativ: Kein standard Slotblende, nur 1x 1G Netzwerk.



Qnap TS-251B-2G - Virtualisierung:

Eigentlich wollte ich mir dem Thema Virtualisierung stärker widmen, allerdings macht mir hier die Speicherausstattung mit 2 GB Arbeitsspeicher einen Strich durch die Rechnung. Das Erstellen von Virtuellen Maschien über die Virtualization Station benötigt mind. 4 GB Ram. Prinzipiell lässt sich der Speicher der TS-251b auf 16GB via 2x8GB SO-Dimms erweitern. Allerdings habe ich keinen zur Hand weswegen ich an die 2GB gebunden bin.
Auch für eine Container Virtualisierung über die Container Station sind die 2 GB, von denen nur noch ca. 25-30% im Normalbetrieb frei sind recht dünn. Als Test werde ich einen Nextcloud bzw. eine TVheadend installieren.

Container Virtualisierung
Hierzu muss zu allererst die App Container Station über das APP Center installiert werden. Beim ersten Start der Container Station muss noch der Speicher / Mountpoint für die Container gewählt werden. Anschließend lässt sich über die Container Station nach verschieden Templates/fertigen Containern suchen und diese installieren. Unter Erweitere Einstellungen lassen sich die Netzwerkeinstellungen, NAT, Host oder Bridge wählen, Parameter bzw. Volumen/Speicherzugriffspunkte wählen bzw. Geräte an die Container weiterreichen.
So lassen sich schnell die beiden "Test Container" erstellen. Der für TVheadend benötigte DVB-USB Stick ist nach installation der Firmware auch im TVHeadend-Container nutzbar. Die Nextcloud Instanz ist trotz des geringen Arbeitsspeichers erstaunlich zügig. Allerdings geht die Speichernutzung auf 85-90% im system hoch.
Container_1.jpgContainer_7_Tvheadend.PNGContainer_4_Nextcloud.PNGContainer_3.jpgContainer_8.PNGContainer_5_Nextcloud.PNGContainer_2.jpgContainer_6_Nextcloud.PNG

Zwischenfazit Virtualisierung:
Um ernsthaft eine Virtualisierung zu betreiben wird Arbeitsspeicher benötigt, je mehr desto besser. 2GB sind hier einfach zu wenig. Wer überlegt mehr als 1-2 kleine Container zu betreiben muss hier direkt Aufrüsten, mit +4 GB besser +8 GB RAM sind hier ratsam und dank des einen freien RAM Slots einfach machbar.
Die Nutzung der Container Station ist sehr einfach und schnell um Container zu nutzen. Große Vorkenntisse sind hierbei nicht nötig, um externe Geräte zu nutzen oder das Netzwerk der Container anzupassen.


Postiv: Einfach und durchdachte Software für die Container Virtualisierung für Docker
Negativ: Auswahl an LXC Containern könnte größer bzw. aktueller sein.

QNAP TS-251B-2G – Multimedia:

Im Bereich Multimedia beherrscht die QNAP zum einen eine Transcoding Funktion für gespeicherte Medien, sowie Streamingserver via iTunes oder DNLA, zum anderen kann die NAS als Mediencenter fungieren.

Über den HDMI lässt sich die NAS als Mediencenter zu nutzen. Hierzu muss noch die APP
HybridDesk Station, sowie die Apps die benutzt werden sollen installiert werden. Hier bietet QNAP verschiedene Apps zur Videowiedergabe, Bilderpräsentation, Kommunikation, oder Browser an.
Die Oberfläche lässt sich über die Weboberfläche der NAS, eine Android App (sicher auch IOS) bzw. eine Fernbedienung (nicht mitgeliefert und auch nicht gekauft) steuern.
Die Steuerung über die Android App Funktioniert sehr gut. Leider ist fühlt sich die Oberfläche im Vergleich zum Android Fire TV (BOX gen1) recht träge an. Dies kann leider wieder mit den beschränkten Ram zu tun haben, welcher von den 2GB zu ca. 85 % belegt ist.
Des weiteren Empfand ich die hauseigenen Apps, HD Player als sehr schwach, wenig Einstellungsmöglichkeiten über die Oberfläche, teils keine gute Bedienbarkeit. Hier kann ein Kodi, Plex Player, oder Emby sicher mehr. Des Weitern trügt die oben genannte Festplattenentkopplung das Vergnügen als Mediencenter zudem.
Die Trancodingfunktions soll sowohl im Hintergrund für vorhanden Dateien als auch „on-fly“ also beim Streamen Videos via Hardwarebeschleunigung transkodieren. Leider habe ich weder das eine noch das andere erfolgreich eingerichtet bekommen. Als Formate wurde weder eine .ts DVB-C Aufnahme noch *.iso - raw DVD sowie eine .mkv - H264 DVD Rip, trotz installierter Codes akzeptiert. Eine kurze Google Suche gibt, nennt hier Probleme mit Lizenzen sowie ein Workaround welches ich aber nicht ausprobiert habe.

Das Streaming via DNLA klappt mit den oben genannten Medien Dateien bestens.

Zwichenfazit:
Die Transcoding bzw. Mediencenter Eigenschaften haben mich bei der QNAP doch enttäuscht, da diese als Multimedia NAS angepriesen wird. Mit etwas Handanlegen und durch Fremdsoftware ließen sich die oben genannten Probleme sicher lösen, sowie mit guten Gummifüßen sicher auch die Vibrationen dämpfen. Die Hardware bietet hier eigentlich alles Möglichkeiten, die Software ist aber leider eher 2. Wahl,.
Als Streaming Server funktioniert die NAS allerdings direkt OTB gut.
Ein Test mit KODI bzw. Emby (evtl Plex) kann ich auf Wunsch noch nachreichen.

Positiv:
DNLA Stream funktioniert gut und ohne weitere eingriffe.
Neutral:
Software für die Medienwiedergabe über HDMI ist schwach.
Negativ:
Transcoding geht den getestet Formaten nicht.



QNAP TS-251B-2G – Fazit:

Die QNAP TS-251B-2G ist eine gute NAS, wobei hier mehr der Begriff „Network Application Server“ passt. Die Fähigkeiten gehen weit über das reine Bereitstellen von Speicherplatz im Netzwerk hinaus.

Die verbaute Hardware ist für die meisten Aufgaben die im Heimumfeld anfallen dürften mehr als ausreichend und die Erweiterbarkeit über den PCIe sehr schön.
Die Software ist trotz des großen Umfangs nach kurzer Eingewöhnung schnell und leicht zu bedienen. Einzig die 2Gb Arbeitsspeicher sind für alles, was mehr als Netzwerkspeicher ist, zu knapp. Hier ist zur 4Gb Version zu raten bzw. zu einem Upgrade mit DDR3L-Sodimms. Zudem könnte die HDD-Entkopplung etwas besser sein.

Persönlich sehe ich die TS-251B aber etwas zwischen den Stühlen zu sitzen. Als reines Netzwerk Storage im Heimbereich mit Gigabit ist sie eher zu viel des Guten, bzw. hier reicht auch ein Produkt mit ARM CPU. Um das Potential der NAS auszureizen, mit SSD-Storage/Cache und schneller(er) Netzwerkanbindung muss hier nochmal investiert werden. Hier ist zu überlegen ob nicht ein 4-Bay NAS mit PCIe und/oder 2 x Gbit Ports besser, wie die TS-453Be, wären.

Positiv
- Schnelle NAS
- Aufrüstbarkeit von RAM und über PCIe
- Gute Software mit vielen Möglichkeiten
- Geringer Stromverbrauch

Negativ
- Nur 1x Gbit,
- Festplatten Entkopplung unzureichend



Abschließendes:
Falls von euer Seite Fragen oder Anregungen zu weiteren Tests oder Aspekten der QNAP TS-251b oder der Seagtes gibt, gehe ich darauf gerne ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
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