MadCat69
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Beginnen möchte ich dieses Review mit einem herzlichen Dank an das Team von Hardwareluxx, das mich ausgewählt hat, und die beteiligten Firmen, die die Review-Geräte gestellt haben.
In diesem Review geht es primär um ein QNAP-TS253D-4G und zwei Seagate Ironwolf 8 TB HDDs, allerdings werde ich am Ende auch das QNAP-TR004 erwähnen.
Das QNAP-TS253D-4G ist ein 2-Bay-NAS, basierend auf einem Intel Celeron J4125 (Quad-Core ohne HT, 2.0 GHz Basistakt, 2.7 GHz Turbotakt) und 4 GB DDR4 Ram mit 2666 MHz als SODIMM. Die Seagate Ironwolf sind ST8000VN004 (es gibt auch 8 TB Ironwolf mit der Bezeichnung ST8000VN0022). Gegenüber älteren NAS-Festplatten von Seagate (in meiner Synology DS415play arbeiten vier ST3000VN000) ist die Rate der unkorrigierbaren Lesefehler von 1 pro 10E14 auf 1 pro 10E15 gesunken. Sie arbeiten weiterhin mit CMR (Conventional Magnetic Recording), was im NAS-Betrieb die beste Wahl ist.
Zunächst habe ich die HDDs zur Seite gelegt und mich dem Auspacken der TurboStation gewidmet.
Der Lieferumfang umfasst das 2-Bay-NAS selbst, ein 65 Watt Netzteil, ein Stromkabel, zwei kleine Tütchen mit Schrauben, zwei ca. 1 Meter lange Ethernet-Kabel, Schnellstartanleitung und eine Hinweiskarte auf eine mögliche (kostenpflichtige) Garantieverlängerung.
Das NAS einmal rundum:
Die Zugangsdaten zur Cloud-basierten Einrichtung habe ich auf dem zweiten Bild geschwärzt, so wie später auch die Seriennummern der HDDs.
Dann ging es daran, das NAS zu öffnen und die HDDs einzubauen. Dazu wird auf der linken Gehäuseseite an der Vorderkante (rechtes Bild in der vorherigen Reihe, ganz rechts) ein Schieber betätigt, der die Verriegelung der Frontabdeckung löst, diese kann dann nach links weggeschoben werden:
Danach kann man die Einbaurahmen für die beiden Festplatten nach vorne rausziehen:
Zeit, dass die beiden Ironwolf 8 TB HDDs zum Einsatz kommen:
Die Seitenleisten der Einbaurahmen können einfach nach außen weggenommen werden, dann legt man die Platte in den Rahmen und klipst die Seitenleisten wieder ein. Das fixiert die Platte im Rahmen und ist grundsätzlich ausreichend. Ich habe sie aber zusätzlich an der Unterseite des Rahmens mit den beiliegenden Schrauben befestigt. Es liegen neben den Schrauben für 3.5"-Laufwerke auch Schrauben für 2.5"-Laufwerke bei. Die Rahmen werden dann einfach wieder in das NAS-Gehäuse eingeschoben. Dann die Frontabdeckung wieder von der Seite aufschieben und die Verriegelung an der linken Gehäuseseite betätigen.
Somit ist das NAS einsatzbereit. Diese Schritte sollten auch ungeübten Personen keine Probleme bereiten.
Dann beginnt die Einrichtung des NAS. Ich habe es dafür zunächst mit einem Ethernet-Kabel an meinen TP-Link-Switch angeschlossen. Man hat die Möglichkeit ein cloudbasiertes Setup zu starten, ich habe mich aber dagegen entschieden und die QManager App auf meinem Iphone installiert. Diese zeigte mir sogleich ein gefundenes NAS an:
Es hatte sich ordnungsgemäß eine Adresse per DHCP geholt und war unter dieser per Weboberfläche nun erreichbar:
Man wird zunächst durch den Grund-Einrichtungsprozess geführt:
Somit hat man Schritt 1 der Einrichtung geschafft und wird dann vom System mit der Anmeldemaske begrüßt:
Dabei wird man darauf hingewiesen, dass es ein neues Systemupdate für das NAS gibt. Das habe ich vor dem Beginn weiterer Tests auch direkt durchgeführt.
Das QNAP stand während der ersten Einrichtung bei mir auf dem Schreibtisch, neben meinem Zweitmonitor.
Ich hatte direkt eine Funkmaus mit USB-Dongle und eine USB-Tastatur angeschlossen. Das Bild stammt aber vom PC, das ist (noch) nicht vom QNAP.
Nach dem Neustart des NAS habe ich zunächst einen Blick auf den Status der Netzwerkanschlüsse geworfen und auch dem zweiten Adapter eine feste IP verpasst:
Es ist grundsätzlich möglich einzelne Dienst an einen der beiden Anschlüsse zu binden. So kann man z.B. einen Port für rein netzinterne Dienste benutzen und den anderen für Dienste, die von außen erreichbar sein sollen. Ich habe im späteren Verlauf des Tests einen der Ports per 2.5GBit-Ethernet angebunden.
Der nächste Schritt ist die Einrichtung der Datenträger gewesen. Dabei begrüßt einen dieser Dialog:
Den habe ich abgelehnt, wie ich es bei all meinen Geräte nach Möglichkeit mache. Je weniger nach außen kommuniziert wird, desto besser. Das App-Modul "Storage & Snapshots" führt einen dann durch die weitere Einrichtung:
Zwei gleich große Datenträger - da bietet sich Raid 1 an. Ein Raid 0 bringt keine Geschwindigkeitsvorteile, dafür ein merklich erhöhtes Ausfallrisiko:
An der Stelle bemerkt man, obwohl es nur ein 2-Bay-NAS ist, sind Optionen für Raid 5, 6 und 10 vorhanden, wenngleich ausgegraut. Diese Raid-Level erfordern mind. vier Festplatten.
Danach kommen ein paar weitere Info-Fenster, die ich aus Platzgründen jetzt überspringe, bis man die Meldung erhält "Speicherpool 1 ist erstellt":
Im folgenden Fenster war ich dann das erste Mal etwas überfragt:
Statisches Volume - ok, aber von meiner Synology kenne ich weder Thick- noch Thin-Volume. Und leider ist auch die Erklärung an dieser Stelle ein wenig dürftig. Ich habe mich zunächst für ein Thick-Volume entschieden, das lt. Meldung "für die allgemeine Nutzung empfohlen wird". Und da ich den gesamten Platz brauchte um meine Daten von der Synology auf das QNAP zu transferieren, habe ich auch das Thick-Volume mit dem gesamten verfügbaren Speicherplatz erstellt. Man wird an der Stelle nochmal gewarnt:
Fand ich jetzt nicht schlimm, weder wollte ich weitere Thin-Volumes erstellen, noch Snapshots aktivieren. Also weiter mit dem Assistenten:
Nach Klick auf "Fertigstellen" dann ein neues Fenster und ein kleiner Schock:
227 Stunden für das Raid-Sync? Das es lange dauert bin ich gewohnt - bei der Synology durfte ich nach einem Plattendefekt mal ein Resync des Raid 5 machen - aber 9 Tage ist schon etwas heftig. Dann habe ich es versucht mit Erhöhen der Priorität, von "Standard" auf "Resync zuerst". So wurden aus 222 Stunden dann 208
Ich habe dann mal eine halbe Stunde gewartet und nochmal auf die laufenden Hintergrundaufgaben geschaut:
8 Stunden, ein viel passenderer Wert. Die dabei erreichten 253 MB/s dürften auch so ziemlich das Maximum sein, was die Ironwolf schreibend schaffen. Am nächsten Morgen konnte ich mir dann das Ergebnis der Synchronisierung ansehen:
So soll es sein, alles sah gut aus. Dann habe ich auch mal einen Blick auf den Datenträgerstatus einer Platte geworfen:
Man sieht, es gibt einen Eintrag "IronWolf Health Management". Diesen Punkt sieht man auch nur, wenn eine Ironwolf verbaut ist, m.W.n. gibt es etwas ähnliches bei Verwendung von Platten anderer Hersteller nicht. Auch wird einem hier direkt der Status des Seagate Rettungsplanes angezeigt, wenn man seine Festplatten bei Seagate registriert. Das habe ich später nachgeholt, ebenso wie den IronWolf Health Test (deswegen steht da Laufzeit der Platte 21 Tage):
Die angezeigte Temperatur habe ich versucht mit einem Infrarotthermometer zu verifizieren, in dem ich die Frontabdeckung entfernt habe und die Oberfläche der Festplatte anvisiert habe. Aus Platzgründen ist das nicht ganz so einfach, aber die Thermometeranzeige und der Wert im Datenträgerstatus waren nah beieinander, ganz identisch können sie ja nicht sein, weil an unterschiedlichen Punkten gemessen wird.
Leider wurde ich danach von einigen Fehlermeldungen geärgert, dass ich ja keinen Platz mehr verfügbar hätte und darum keine Snapshots gehen würden. Ich habe diese nervigen Meldungen auch zunächst nicht wegbekommen und deshalb das Thick-Volume in ein Thin-Volume konvertieren müssen. Seitdem sind die Meldungen weg. In einer ruhigen Minute werde ich mich damit nochmal befassen.
Edit: QNAP ermöglicht Snapshots, verwendet aber trotzdem das Filesystem ex4t und kein btrfs (https://www.qnap.com/solution/qnap-ext4/de-de/). Die Konkurrenz setzt hier hingegen auf btrfs - ob das gut oder schlecht ist mag ich an der Stelle nicht beurteilen, möchte es aber erwähnen.
Das NAS verbrauchte in dem Zustand ca. 24 Watt im idle und bis zu 34 Watt im Zugriff. Wobei da auch schon einer der Kritikpunkte kommt, das NAS ist gefühlt so gut wie nie idle, ich höre die Festplatten permanent. Die Kopfbewegungen sind im Vergleich zu meinen alten ST3000NV004 - die statt 7200 RPM natürlich auch nur 5400 RPM haben - wirklich laut. Auf dem Schreibtisch war es sehr unangenehm, jetzt steht das Gerät ca. 4 Meter Luftlinie von meinem Desktop weg und ich höre immer noch jeden Zugriff sehr deutlich.
Edit: Ein Blick in die Datenblätter bei Seagate zeigt, dass zwischen den 8 TB und 10 TB Platten ein "Bruch" ist, die 8 TB und kleiner sind durchweg lauter angegeben als ihre größeren Geschwister. Ich vermute daher, dass die 8 TB und kleiner luftgefüllt sind, während die 10 TB und größer mit Helium gefüllt sind. Ich würde daher, wenn man in Hörweite des NAS sitzt, auf jeden Fall zu den 10 TB Platten greifen.
Eine Überlegung im Vorfeld war, das NAS im Wohnzimmer aufzustellen und die HybridDeskStation zu benutzen um z.B. darüber surfen zu können. Aber die Lautstärke der Platten hat mich diese Idee schnell verwerfen lassen. Ich habe die HybridDeskStation dann aber trotzdem mal installiert und sie an meinem Monitor getestet. Leider war die Performance hier auch nicht das, was ich mir erhofft hatte, es fühlte sich ziemlich zäh an. Also kurz ausprobiert und beschlossen, das NAS lieber "nur" ein NAS sein zu lassen. Und an der Stelle muss ich dann die Performance loben - im Vergleich zu meiner alten Synology DS415play ist die QNAP TS-253D-4G wirklich schnell. Wenn ich z.B. größere Datenmengen kopiert habe, war es bei der DS415 kaum möglich die Weboberfläche aufzurufen, bei der TS-253D merkt man davon nicht viel und kann munter auf der Weboberfläche "rumspielen".
Mein nächster Schritt bestand dann darin, meine Daten möglichst einfach und schnell von der DS415 zur TS-253D zu bekommen. Dafür bietet QNAP das Feature "HybridMount", damit ist es möglich Freigaben auf einem anderen NAS zu mounten und sie dann innerhalb der File-Anwendung von QNAP anzusprechen. Simpel und einfach, wirklich gut gemacht. Leider habe ich davon keine Screenshots gemacht und da mich die DS415play mittlerweile verlassen hat, kann ich das auch nicht nachholen ...
Die knapp 7 TB komplett zu kopieren hat natürlich geraume Zeit gedauert, denn mehr als 100 MB/s in der Spitze waren nicht drin, mehr kann die DS415play einfach nicht. Und bei kleinen Dateien ging dieser Wert auch noch deutlich nach unten. Dabei sieht man dann die Auslastung der DS415play, während des Kopiervorgangs war bei ihr an nichts anderes zu denken:
Auf dem QNAP-NAS hingegen war alles ganz entspannt. Mit dem Umweg über meinen PC wäre das kopieren übrigens langsamer gewesen, von einer Netzwerkfreigabe auf der DS415play auf die TS-253D zu kopieren ging mit nur 76 MB/s:
Und auch das lag nicht an der QNAP-NAS, denn vom Laptop direkt auf eine Freigabe lief mit knapp über 100 MB/s, bzw. von der Freigabe zurück auf den Laptop auch:
Testweise habe ich am Laptop dann einen USB-3.0-Lan-Adapter mit 2.5 GB-Ethernet angeschlossen, um zu sehen zu welchen Schreib- und Lesewerten das QNAP-Seagate-Gespann dann fähig ist:
Lesend 261 MB/s und schreibend 235 MB/s, das sind hervorragende Werte und lesend wird damit die Leitung bis zum Anschlag ausgereizt. Mehr kann man an dieser Stelle wohl nicht erwarten, eine prima Leistung.
An der Stelle hatte mich die Kombi soweit überzeugt, dass ich beschlossen hatte, die alte DS415play in Rente zu schicken. Daraufhin habe ich ein 4 GB Speichermodul geordert
und die QNAP-Erweiterungseinheit TR-004. Und da ich noch eine 250 GB Samsung 970 Evo rumliegen hatte, auch noch einen Noname-PCIe-Adapter, denn der originale von QNAP QM2 war mir an der Stelle mit fast 120,- deutlich zu teuer:
Die Slotblende musste abmontiert werden, weil selbst eine Low-Profile-Blende noch zu groß ist. QNAP verwendet an der Stelle leider ein eigenes Maß. Die PCIe-Karte hat aber so wenig Gewicht und sitzt so fest im Slot, dass ich da keine Bedenken habe, auch wenn sie quasi waagerecht oberhalb der Laufwerke liegt:
Mit einem noname-Adapter ist es jedoch nicht möglich die SSD als normalen Speicherplatz zu verwenden, dies wird nur mit einem QNAP-Adapter unterstützt. Sie kann aber für die Einrichtung von QTier genutzt werden, dabei werden häufig genutzte Dateien vom System automatisch auf die SSD ausgelagert um einen schnelleren Zugriff zu gewährleisten. Ich habe QTier aber noch nicht eingerichtet, derzeit wird die SSD nur angezeigt aber noch nicht benutzt.
Hier sieht man jetzt ein Gruppenbild, links meine USV, mittig die TR-004-Einheit und rechts die TS-253DS. Schön wäre natürlich wenn TR-004 und TS-253D sich im Design gleichen würden. Am rechten Rand liegen dann noch die vier ST3000NV000:
Diese habe ich seinerzeit durchnummeriert, weil es wichtig war sie immer in der richtigen Reihenfolge wieder in die DS415play einzusetzen, sie waren dort als SynologyHybridRaid konfiguriert, im Grunde wie ein Raid 5, also Striping + Parity, so dass der Ausfall einer Platte kompensierbar war. Wie man sieht hat eine der Platten keine Nummer, diese wurde einmal nach einem Defekt ausgetauscht.
Der Einbau in das TR-004 gestaltete sich simpel, die einzelnen Rahmen können hier sogar nach vorne herausgezogen werden ohne eine Abdeckung abnehmen zu müssen:
Der Einbau der Platten in die Rahmen war dann identisch zum Vorgehen bei der Haupteinheit oben. Das TR-004 wird über ein eigenes Netzteil mit Strom versorgt, es ist das identische 65 W Netzteil wie bei der Haupteinheit und dann mit dem mitgelieferten USB3-Kabel angeschlossen.
Nach dem ersten Start wurde ich auf der Weboberfläche des QNAP NAS dann von der Mitteilung begrüßt, dass für das externe Speichergerät auch ein Firmware-Update bereit liegen würde:
Also auch dieses Update durchgeführt und dann die vier Platten im Storage Manager als Raid 5 konfiguriert - jetzt wird auch klar, warum die Optionen für Raid 5, 6 und 10 vorhanden sind, obwohl es nur ein 2-Bay-NAS ist, denn mit der TR-004-Einheit wird daraus ein 2+4-Bay-NAS (es kann kein Raid über alle 6 Platten erstellt werden). Mit einer weiteren TR-004-Einheit kann man sogar 2+4+4 draus machen. Alternativ gäbe es auch die 2-Bay-Erweiterungseinheit TR-002, diese ist m.A.n. aber preislich uninteressant, da nur wenig günstiger als die TR-004.
Der aktuelle Stand meiner Datenträger ist also dieser:
In der Systemsteuerung kann man sich auch den Hardware-Status anzeigen lassen, getrennt nach Haupt- und Erweiterungs-Einheit:
Unter "externe Geräte" besteht dann noch die Möglichkeit einen USB-Drucker anzuschließen und freizugeben, was ich nicht gemacht habe und der Status einer eventuell angeschlossenen USV wird angezeigt:
Und an dieser Stelle ziehe ich mein erstes Fazit:
Das QNAP TS-253D-4G ist für ein NAS wirklich leistungsfähig, die Hardware-Einrichtung ist ein Kinderspiel. Hingegen ist die Software-Einrichtung nicht immer so einfach, viele Optionen sind nicht oder nicht gut erklärt, zudem gibt es wahnsinnig viele Einstellmöglichkeiten auf verschiedene Stellen verteilt. Einerseits hat man dadurch mehr Möglichkeiten als beim Synology DiskManager, andererseits muss man erheblich mehr Zeit mit der Suche nach den Einstellungen verbringen. Die Menge der Optionen von QNAP mit der Oberfläche von Synology - das wäre meine ideale Kombination. Die einfache Erweiterung von Arbeitsspeicher, PCIe-Karte mit SSD und TR-004-Erweiterungseinheit sind große Pluspunkte, so kommt man mit recht wenig finanziellem Aufwand zu einem deutlich leistungsfähigeren System bzw. kann nachrüsten wenn man merkt, dass die eigenen Anforderungen gewachsen sind. Die Ironwolfs sind leider wirklich laut, andererseits aber auch schnell genug um im Raid 1 die 2.5 GB-Schnittstelle auszulasten und dann lieber etwas lauter aber schnell genug als leise und langsam. Die Integration mit Ironwolf Health Management und Seagate-Rescueplan ist gelungen und bietet einen gegenüber Laufwerken anderer Hersteller einen kleinen Pluspunkt. Über kurz oder lang werden meine vier alten 3 TB-Platten auch weichen müssen und ganz sicher kommen Ironwolf oder Ironwolf Pro in mein NAS, denn m.A.n. bieten diese den derzeit besten Kompromiss aus Preis, Performance und Features.
Ich werde dieses Review nach und nach ergänzen, als nächstes steht die Einrichtung meiner IP-Kameras in der Surveillance-Software an. Grundsätzlich zum laufen bekommen habe ich sie schon, aber Bewegungserkennung, Aufnahmetimer, PTZ-Steuerung, RTSP-Freigabe usw. wollen noch eingerichtet werden.
Danach überlege ich, ob ich wieder OpenVPN einrichte oder mal versuche Wireguard zum laufen zu bekommen. Auch die Einrichtung eines Teamspeak-Servers steht noch auf der ToDo-Liste.
Auch Ubuntu und Docker werde ich mir noch ansehen. Aber das alles braucht Zeit, die Möglichkeiten sind wirklich groß und man muss sich einarbeiten. Und wenn die offiziellen QNAP-Apps nicht reichen, kann man auf das Qnapclub.eu-Repository zurückgreifen, wo man noch mehr Anwendungen findet. Eine sehr große Spielwiese also
In diesem Review geht es primär um ein QNAP-TS253D-4G und zwei Seagate Ironwolf 8 TB HDDs, allerdings werde ich am Ende auch das QNAP-TR004 erwähnen.
Das QNAP-TS253D-4G ist ein 2-Bay-NAS, basierend auf einem Intel Celeron J4125 (Quad-Core ohne HT, 2.0 GHz Basistakt, 2.7 GHz Turbotakt) und 4 GB DDR4 Ram mit 2666 MHz als SODIMM. Die Seagate Ironwolf sind ST8000VN004 (es gibt auch 8 TB Ironwolf mit der Bezeichnung ST8000VN0022). Gegenüber älteren NAS-Festplatten von Seagate (in meiner Synology DS415play arbeiten vier ST3000VN000) ist die Rate der unkorrigierbaren Lesefehler von 1 pro 10E14 auf 1 pro 10E15 gesunken. Sie arbeiten weiterhin mit CMR (Conventional Magnetic Recording), was im NAS-Betrieb die beste Wahl ist.
Zunächst habe ich die HDDs zur Seite gelegt und mich dem Auspacken der TurboStation gewidmet.
Der Lieferumfang umfasst das 2-Bay-NAS selbst, ein 65 Watt Netzteil, ein Stromkabel, zwei kleine Tütchen mit Schrauben, zwei ca. 1 Meter lange Ethernet-Kabel, Schnellstartanleitung und eine Hinweiskarte auf eine mögliche (kostenpflichtige) Garantieverlängerung.
Das NAS einmal rundum:
Die Zugangsdaten zur Cloud-basierten Einrichtung habe ich auf dem zweiten Bild geschwärzt, so wie später auch die Seriennummern der HDDs.
Dann ging es daran, das NAS zu öffnen und die HDDs einzubauen. Dazu wird auf der linken Gehäuseseite an der Vorderkante (rechtes Bild in der vorherigen Reihe, ganz rechts) ein Schieber betätigt, der die Verriegelung der Frontabdeckung löst, diese kann dann nach links weggeschoben werden:
Danach kann man die Einbaurahmen für die beiden Festplatten nach vorne rausziehen:
Zeit, dass die beiden Ironwolf 8 TB HDDs zum Einsatz kommen:
Die Seitenleisten der Einbaurahmen können einfach nach außen weggenommen werden, dann legt man die Platte in den Rahmen und klipst die Seitenleisten wieder ein. Das fixiert die Platte im Rahmen und ist grundsätzlich ausreichend. Ich habe sie aber zusätzlich an der Unterseite des Rahmens mit den beiliegenden Schrauben befestigt. Es liegen neben den Schrauben für 3.5"-Laufwerke auch Schrauben für 2.5"-Laufwerke bei. Die Rahmen werden dann einfach wieder in das NAS-Gehäuse eingeschoben. Dann die Frontabdeckung wieder von der Seite aufschieben und die Verriegelung an der linken Gehäuseseite betätigen.
Somit ist das NAS einsatzbereit. Diese Schritte sollten auch ungeübten Personen keine Probleme bereiten.
Dann beginnt die Einrichtung des NAS. Ich habe es dafür zunächst mit einem Ethernet-Kabel an meinen TP-Link-Switch angeschlossen. Man hat die Möglichkeit ein cloudbasiertes Setup zu starten, ich habe mich aber dagegen entschieden und die QManager App auf meinem Iphone installiert. Diese zeigte mir sogleich ein gefundenes NAS an:
Es hatte sich ordnungsgemäß eine Adresse per DHCP geholt und war unter dieser per Weboberfläche nun erreichbar:
Man wird zunächst durch den Grund-Einrichtungsprozess geführt:
Somit hat man Schritt 1 der Einrichtung geschafft und wird dann vom System mit der Anmeldemaske begrüßt:
Dabei wird man darauf hingewiesen, dass es ein neues Systemupdate für das NAS gibt. Das habe ich vor dem Beginn weiterer Tests auch direkt durchgeführt.
Das QNAP stand während der ersten Einrichtung bei mir auf dem Schreibtisch, neben meinem Zweitmonitor.
Ich hatte direkt eine Funkmaus mit USB-Dongle und eine USB-Tastatur angeschlossen. Das Bild stammt aber vom PC, das ist (noch) nicht vom QNAP.
Nach dem Neustart des NAS habe ich zunächst einen Blick auf den Status der Netzwerkanschlüsse geworfen und auch dem zweiten Adapter eine feste IP verpasst:
Es ist grundsätzlich möglich einzelne Dienst an einen der beiden Anschlüsse zu binden. So kann man z.B. einen Port für rein netzinterne Dienste benutzen und den anderen für Dienste, die von außen erreichbar sein sollen. Ich habe im späteren Verlauf des Tests einen der Ports per 2.5GBit-Ethernet angebunden.
Der nächste Schritt ist die Einrichtung der Datenträger gewesen. Dabei begrüßt einen dieser Dialog:
Den habe ich abgelehnt, wie ich es bei all meinen Geräte nach Möglichkeit mache. Je weniger nach außen kommuniziert wird, desto besser. Das App-Modul "Storage & Snapshots" führt einen dann durch die weitere Einrichtung:
Zwei gleich große Datenträger - da bietet sich Raid 1 an. Ein Raid 0 bringt keine Geschwindigkeitsvorteile, dafür ein merklich erhöhtes Ausfallrisiko:
An der Stelle bemerkt man, obwohl es nur ein 2-Bay-NAS ist, sind Optionen für Raid 5, 6 und 10 vorhanden, wenngleich ausgegraut. Diese Raid-Level erfordern mind. vier Festplatten.
Danach kommen ein paar weitere Info-Fenster, die ich aus Platzgründen jetzt überspringe, bis man die Meldung erhält "Speicherpool 1 ist erstellt":
Im folgenden Fenster war ich dann das erste Mal etwas überfragt:
Statisches Volume - ok, aber von meiner Synology kenne ich weder Thick- noch Thin-Volume. Und leider ist auch die Erklärung an dieser Stelle ein wenig dürftig. Ich habe mich zunächst für ein Thick-Volume entschieden, das lt. Meldung "für die allgemeine Nutzung empfohlen wird". Und da ich den gesamten Platz brauchte um meine Daten von der Synology auf das QNAP zu transferieren, habe ich auch das Thick-Volume mit dem gesamten verfügbaren Speicherplatz erstellt. Man wird an der Stelle nochmal gewarnt:
Fand ich jetzt nicht schlimm, weder wollte ich weitere Thin-Volumes erstellen, noch Snapshots aktivieren. Also weiter mit dem Assistenten:
Nach Klick auf "Fertigstellen" dann ein neues Fenster und ein kleiner Schock:
227 Stunden für das Raid-Sync? Das es lange dauert bin ich gewohnt - bei der Synology durfte ich nach einem Plattendefekt mal ein Resync des Raid 5 machen - aber 9 Tage ist schon etwas heftig. Dann habe ich es versucht mit Erhöhen der Priorität, von "Standard" auf "Resync zuerst". So wurden aus 222 Stunden dann 208
Ich habe dann mal eine halbe Stunde gewartet und nochmal auf die laufenden Hintergrundaufgaben geschaut:
8 Stunden, ein viel passenderer Wert. Die dabei erreichten 253 MB/s dürften auch so ziemlich das Maximum sein, was die Ironwolf schreibend schaffen. Am nächsten Morgen konnte ich mir dann das Ergebnis der Synchronisierung ansehen:
So soll es sein, alles sah gut aus. Dann habe ich auch mal einen Blick auf den Datenträgerstatus einer Platte geworfen:
Man sieht, es gibt einen Eintrag "IronWolf Health Management". Diesen Punkt sieht man auch nur, wenn eine Ironwolf verbaut ist, m.W.n. gibt es etwas ähnliches bei Verwendung von Platten anderer Hersteller nicht. Auch wird einem hier direkt der Status des Seagate Rettungsplanes angezeigt, wenn man seine Festplatten bei Seagate registriert. Das habe ich später nachgeholt, ebenso wie den IronWolf Health Test (deswegen steht da Laufzeit der Platte 21 Tage):
Die angezeigte Temperatur habe ich versucht mit einem Infrarotthermometer zu verifizieren, in dem ich die Frontabdeckung entfernt habe und die Oberfläche der Festplatte anvisiert habe. Aus Platzgründen ist das nicht ganz so einfach, aber die Thermometeranzeige und der Wert im Datenträgerstatus waren nah beieinander, ganz identisch können sie ja nicht sein, weil an unterschiedlichen Punkten gemessen wird.
Leider wurde ich danach von einigen Fehlermeldungen geärgert, dass ich ja keinen Platz mehr verfügbar hätte und darum keine Snapshots gehen würden. Ich habe diese nervigen Meldungen auch zunächst nicht wegbekommen und deshalb das Thick-Volume in ein Thin-Volume konvertieren müssen. Seitdem sind die Meldungen weg. In einer ruhigen Minute werde ich mich damit nochmal befassen.
Edit: QNAP ermöglicht Snapshots, verwendet aber trotzdem das Filesystem ex4t und kein btrfs (https://www.qnap.com/solution/qnap-ext4/de-de/). Die Konkurrenz setzt hier hingegen auf btrfs - ob das gut oder schlecht ist mag ich an der Stelle nicht beurteilen, möchte es aber erwähnen.
Das NAS verbrauchte in dem Zustand ca. 24 Watt im idle und bis zu 34 Watt im Zugriff. Wobei da auch schon einer der Kritikpunkte kommt, das NAS ist gefühlt so gut wie nie idle, ich höre die Festplatten permanent. Die Kopfbewegungen sind im Vergleich zu meinen alten ST3000NV004 - die statt 7200 RPM natürlich auch nur 5400 RPM haben - wirklich laut. Auf dem Schreibtisch war es sehr unangenehm, jetzt steht das Gerät ca. 4 Meter Luftlinie von meinem Desktop weg und ich höre immer noch jeden Zugriff sehr deutlich.
Edit: Ein Blick in die Datenblätter bei Seagate zeigt, dass zwischen den 8 TB und 10 TB Platten ein "Bruch" ist, die 8 TB und kleiner sind durchweg lauter angegeben als ihre größeren Geschwister. Ich vermute daher, dass die 8 TB und kleiner luftgefüllt sind, während die 10 TB und größer mit Helium gefüllt sind. Ich würde daher, wenn man in Hörweite des NAS sitzt, auf jeden Fall zu den 10 TB Platten greifen.
Eine Überlegung im Vorfeld war, das NAS im Wohnzimmer aufzustellen und die HybridDeskStation zu benutzen um z.B. darüber surfen zu können. Aber die Lautstärke der Platten hat mich diese Idee schnell verwerfen lassen. Ich habe die HybridDeskStation dann aber trotzdem mal installiert und sie an meinem Monitor getestet. Leider war die Performance hier auch nicht das, was ich mir erhofft hatte, es fühlte sich ziemlich zäh an. Also kurz ausprobiert und beschlossen, das NAS lieber "nur" ein NAS sein zu lassen. Und an der Stelle muss ich dann die Performance loben - im Vergleich zu meiner alten Synology DS415play ist die QNAP TS-253D-4G wirklich schnell. Wenn ich z.B. größere Datenmengen kopiert habe, war es bei der DS415 kaum möglich die Weboberfläche aufzurufen, bei der TS-253D merkt man davon nicht viel und kann munter auf der Weboberfläche "rumspielen".
Mein nächster Schritt bestand dann darin, meine Daten möglichst einfach und schnell von der DS415 zur TS-253D zu bekommen. Dafür bietet QNAP das Feature "HybridMount", damit ist es möglich Freigaben auf einem anderen NAS zu mounten und sie dann innerhalb der File-Anwendung von QNAP anzusprechen. Simpel und einfach, wirklich gut gemacht. Leider habe ich davon keine Screenshots gemacht und da mich die DS415play mittlerweile verlassen hat, kann ich das auch nicht nachholen ...
Die knapp 7 TB komplett zu kopieren hat natürlich geraume Zeit gedauert, denn mehr als 100 MB/s in der Spitze waren nicht drin, mehr kann die DS415play einfach nicht. Und bei kleinen Dateien ging dieser Wert auch noch deutlich nach unten. Dabei sieht man dann die Auslastung der DS415play, während des Kopiervorgangs war bei ihr an nichts anderes zu denken:
Auf dem QNAP-NAS hingegen war alles ganz entspannt. Mit dem Umweg über meinen PC wäre das kopieren übrigens langsamer gewesen, von einer Netzwerkfreigabe auf der DS415play auf die TS-253D zu kopieren ging mit nur 76 MB/s:
Und auch das lag nicht an der QNAP-NAS, denn vom Laptop direkt auf eine Freigabe lief mit knapp über 100 MB/s, bzw. von der Freigabe zurück auf den Laptop auch:
Testweise habe ich am Laptop dann einen USB-3.0-Lan-Adapter mit 2.5 GB-Ethernet angeschlossen, um zu sehen zu welchen Schreib- und Lesewerten das QNAP-Seagate-Gespann dann fähig ist:
Lesend 261 MB/s und schreibend 235 MB/s, das sind hervorragende Werte und lesend wird damit die Leitung bis zum Anschlag ausgereizt. Mehr kann man an dieser Stelle wohl nicht erwarten, eine prima Leistung.
An der Stelle hatte mich die Kombi soweit überzeugt, dass ich beschlossen hatte, die alte DS415play in Rente zu schicken. Daraufhin habe ich ein 4 GB Speichermodul geordert
und die QNAP-Erweiterungseinheit TR-004. Und da ich noch eine 250 GB Samsung 970 Evo rumliegen hatte, auch noch einen Noname-PCIe-Adapter, denn der originale von QNAP QM2 war mir an der Stelle mit fast 120,- deutlich zu teuer:
Die Slotblende musste abmontiert werden, weil selbst eine Low-Profile-Blende noch zu groß ist. QNAP verwendet an der Stelle leider ein eigenes Maß. Die PCIe-Karte hat aber so wenig Gewicht und sitzt so fest im Slot, dass ich da keine Bedenken habe, auch wenn sie quasi waagerecht oberhalb der Laufwerke liegt:
Mit einem noname-Adapter ist es jedoch nicht möglich die SSD als normalen Speicherplatz zu verwenden, dies wird nur mit einem QNAP-Adapter unterstützt. Sie kann aber für die Einrichtung von QTier genutzt werden, dabei werden häufig genutzte Dateien vom System automatisch auf die SSD ausgelagert um einen schnelleren Zugriff zu gewährleisten. Ich habe QTier aber noch nicht eingerichtet, derzeit wird die SSD nur angezeigt aber noch nicht benutzt.
Hier sieht man jetzt ein Gruppenbild, links meine USV, mittig die TR-004-Einheit und rechts die TS-253DS. Schön wäre natürlich wenn TR-004 und TS-253D sich im Design gleichen würden. Am rechten Rand liegen dann noch die vier ST3000NV000:
Diese habe ich seinerzeit durchnummeriert, weil es wichtig war sie immer in der richtigen Reihenfolge wieder in die DS415play einzusetzen, sie waren dort als SynologyHybridRaid konfiguriert, im Grunde wie ein Raid 5, also Striping + Parity, so dass der Ausfall einer Platte kompensierbar war. Wie man sieht hat eine der Platten keine Nummer, diese wurde einmal nach einem Defekt ausgetauscht.
Der Einbau in das TR-004 gestaltete sich simpel, die einzelnen Rahmen können hier sogar nach vorne herausgezogen werden ohne eine Abdeckung abnehmen zu müssen:
Der Einbau der Platten in die Rahmen war dann identisch zum Vorgehen bei der Haupteinheit oben. Das TR-004 wird über ein eigenes Netzteil mit Strom versorgt, es ist das identische 65 W Netzteil wie bei der Haupteinheit und dann mit dem mitgelieferten USB3-Kabel angeschlossen.
Nach dem ersten Start wurde ich auf der Weboberfläche des QNAP NAS dann von der Mitteilung begrüßt, dass für das externe Speichergerät auch ein Firmware-Update bereit liegen würde:
Also auch dieses Update durchgeführt und dann die vier Platten im Storage Manager als Raid 5 konfiguriert - jetzt wird auch klar, warum die Optionen für Raid 5, 6 und 10 vorhanden sind, obwohl es nur ein 2-Bay-NAS ist, denn mit der TR-004-Einheit wird daraus ein 2+4-Bay-NAS (es kann kein Raid über alle 6 Platten erstellt werden). Mit einer weiteren TR-004-Einheit kann man sogar 2+4+4 draus machen. Alternativ gäbe es auch die 2-Bay-Erweiterungseinheit TR-002, diese ist m.A.n. aber preislich uninteressant, da nur wenig günstiger als die TR-004.
Der aktuelle Stand meiner Datenträger ist also dieser:
In der Systemsteuerung kann man sich auch den Hardware-Status anzeigen lassen, getrennt nach Haupt- und Erweiterungs-Einheit:
Unter "externe Geräte" besteht dann noch die Möglichkeit einen USB-Drucker anzuschließen und freizugeben, was ich nicht gemacht habe und der Status einer eventuell angeschlossenen USV wird angezeigt:
Und an dieser Stelle ziehe ich mein erstes Fazit:
Das QNAP TS-253D-4G ist für ein NAS wirklich leistungsfähig, die Hardware-Einrichtung ist ein Kinderspiel. Hingegen ist die Software-Einrichtung nicht immer so einfach, viele Optionen sind nicht oder nicht gut erklärt, zudem gibt es wahnsinnig viele Einstellmöglichkeiten auf verschiedene Stellen verteilt. Einerseits hat man dadurch mehr Möglichkeiten als beim Synology DiskManager, andererseits muss man erheblich mehr Zeit mit der Suche nach den Einstellungen verbringen. Die Menge der Optionen von QNAP mit der Oberfläche von Synology - das wäre meine ideale Kombination. Die einfache Erweiterung von Arbeitsspeicher, PCIe-Karte mit SSD und TR-004-Erweiterungseinheit sind große Pluspunkte, so kommt man mit recht wenig finanziellem Aufwand zu einem deutlich leistungsfähigeren System bzw. kann nachrüsten wenn man merkt, dass die eigenen Anforderungen gewachsen sind. Die Ironwolfs sind leider wirklich laut, andererseits aber auch schnell genug um im Raid 1 die 2.5 GB-Schnittstelle auszulasten und dann lieber etwas lauter aber schnell genug als leise und langsam. Die Integration mit Ironwolf Health Management und Seagate-Rescueplan ist gelungen und bietet einen gegenüber Laufwerken anderer Hersteller einen kleinen Pluspunkt. Über kurz oder lang werden meine vier alten 3 TB-Platten auch weichen müssen und ganz sicher kommen Ironwolf oder Ironwolf Pro in mein NAS, denn m.A.n. bieten diese den derzeit besten Kompromiss aus Preis, Performance und Features.
Ich werde dieses Review nach und nach ergänzen, als nächstes steht die Einrichtung meiner IP-Kameras in der Surveillance-Software an. Grundsätzlich zum laufen bekommen habe ich sie schon, aber Bewegungserkennung, Aufnahmetimer, PTZ-Steuerung, RTSP-Freigabe usw. wollen noch eingerichtet werden.
Danach überlege ich, ob ich wieder OpenVPN einrichte oder mal versuche Wireguard zum laufen zu bekommen. Auch die Einrichtung eines Teamspeak-Servers steht noch auf der ToDo-Liste.
Auch Ubuntu und Docker werde ich mir noch ansehen. Aber das alles braucht Zeit, die Möglichkeiten sind wirklich groß und man muss sich einarbeiten. Und wenn die offiziellen QNAP-Apps nicht reichen, kann man auf das Qnapclub.eu-Repository zurückgreifen, wo man noch mehr Anwendungen findet. Eine sehr große Spielwiese also
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