Vorab möchte ich mich bei Hardwareluxx, QNAP und Seagate für das Testpaket bedanken.
Das Review ist recht textlastig und auch etwas länger, da ich bei dem ein oder anderen Punkt etwas ausführlicher getestet habe, wiederum andere Punkte habe ich dann versucht, etwas kürzer zu fassen. Wem es zuviel zu lesen ist, tja....leider Pech gehabt ;-)
Sollte jemand etwas in diesem Lesertest vermissen, kann ich gerne versuchen, dies noch nachzureichen, soweit es meine Zeit zulässt.
Aber nun geht’s endlich los:
Lieferumfang
Zum Lieferumfang gehören das QNAP TS-251D mit 4GB RAM, ein Netzteil, ein Netzwerkkabel, Schrauben für 2,5“ und 3,5“ Datenträger, sowie eine Kurzanleitung und eine Infokarte zur Garantieerweiterung. Für einen Aufpreis von 99$ kann die Garantie um 3 weitere Jahre, also insgesamt 5 Jahre, verlängert werden.
Dazu kommen die beiden 3,5“ Seagate IronWolf NAS HDDs mit je 4 TB Speicherkapazität und 64 MB Cache.
Kurze Infos zur TS-251D Hardware
In dem NAS werkelt eine Intel Celeron J4025 Dual-Core CPU mit bis zu 2,9 GHz. Als Arbeitsspeicher stehen 4GB DDR4 RAM zur Verfügung. Dieser kann relativ einfach auf bis zu 8GB erweitert werden, wobei in manchen qnap-Foreneinträgen auch von mehr als 8GB zu lesen ist. Ausprobiert habe ich dies bisher jedoch noch nicht. Zur Belüftung dient ein 70mm 4PIN-Lüfter, dessen Geschwindigkeit softwareseitig gesteuert werden kann.
Ansonsten verfügt das NAS an der Front über diverse Status-LEDs, eine PowerOn/-Off-Taste, einen USB 3.2 Typ-A Anschluss und eine One-Touch-Kopie-Taste, mit dem Daten von einem USB-Gerät zum NAS oder vom NAS per Knopfdruck gesichert werden können. Wird der Rückseitige HDMI-Port genutzt, dann kann die One-Touch-Kopie-Taste auch zum Neustart der HybridDesk Station-Anwendung genutzt werden; auch dazu später noch ein kurzer Erfahrungsbericht.
Auf der Rückseite findet sich dann ein weiterer USB 3.2 Typ-A Anschluss, sowie drei USB 2.0 Typ-A Anschlüsse, ein LAN-Anschluss, ein HDMI 2.0 Port und eine Reset-Taste.
Außerdem kann das NAS mit einer PCIe-Karte erweitert werden, indem es z.B. eine WLAN-Netzwerkkarte, eine USB 3.2 Gen.2 mit zwei Typ-A-Ports oder auch eine QM2 Karte für einen 10GbE-Port spendiert bekommt.
Zudem lässt sich das NAS mit einer optionalen IR-Fernbedienung bedienen, wenn es per HDMI an einen Fernseher oder Monitor angeschlossen wird und die HybridDesk Station verwendet wird.
Installation der Festplatten
Die Installation der Festplatten ist in wenigen Minuten erledigt und kann, zumindest bei 3,5“-HDDs werkzeuglos erfolgen. Dazu kann die Front des NAS entriegelt und abgenommen werden, sodass direkt dahinter die beiden Festplatteneinschübe sichtbar werden. Die beiden Plastikkäfige können dann herausgezogen und – wie in meinem Fall - mit zwei Seagate IronWolf NAS HDDs in der 4 TB Version, bestückt werden. Dazu lassen sich die HDDs ohne Schrauben in den beiden Käfigen mittels Plastikschienen links und rechts fixieren; wer möchte, kann die Platten noch zusätzlich im Rahmen verschrauben.
Ersteinrichtung und Firmwareupdate
Das TS-251D ist bei mir aktuell an einem Netgear Orbi-Mesh-Satellite per LAN-Kabel angeschlossen, da es für mich die komfortabelste Anschlussmöglichkeit darstellt. Mein Laptop hängt im WLAN und mein Desktop-PC ist ebenfalls per LAN-Kabel an den gleichen Satellite angeschlossen wie das NAS. Der Unterschied zwischen WLAN und LAN zeigt sich auch im Test der Lese- und Schreibgeschwindigkeiten beim NAS-Zugriff.
QNAP empfiehlt, die QTS-Installation mit Hilfe des Qfinder Pro-Tools, einem kleinen Stück Software, das ich dann brav auf meinem Windows-PC installiert habe. Da alle Geräte im selben lokalen Netzwerk sind, wurde das TS-251D auch schnell gefunden und ich konnte mich durch den Installationsprozess klicken. Außer der Einrichtung der Zeitzone und eines QTS Firmwareupdates passierte hier dann auch weiter nichts Nennenswertes.
Einrichtung und Konfiguration der Festplatten
Dann ging es an die Einrichtung der Festplatten und hier hatte ich erstmal das ein oder andere Fragezeichen über dem Kopf; denn als bisheriger Nutzer einer niedlichen Synology DS216j kannte ich das alles gar nicht, was mir QNAP an Auswahl vor die Füße warf. Mir war nur schon am Anfang klar, dass ich bei zwei HDDs ein RAID 1 haben und auch gerne Snapshots machen möchte.
Aber dann wollte QNAP von mir wissen, wie viele Volumes ich haben möchte, ob Thin- oder Thick-Volume, wieviel Speicher für die Snapshots geblockt werden sollen etc. Vieles wird auch erklärt, aber manchmal musste ich dann doch googeln, um alle Klarheiten zu beseitigen 😉
Am Ende ist es dann ein Raid 1 geworden, mit einem Speicherpool von 3,63 TB Gesamtgröße und einem Thick-Volume mit knapp 3 TB. Die restlichen ca. 0,63 TB sind für Snapshots und Systemgedönse reserviert. Ob das am Ende die beste Lösung ist, weiß ich noch nicht, aber dafür teste ich das NAS ja schließlich auch.
Über Erfahrungen und Empfehlungen zur Aufteilung von 4 TB (im RAID 1-Verbund) bin ich natürlich jederzeit dankbar.
Das Hauptmenü
Im Hauptmenü bekommt man eine Übersicht der einzelnen Anwendungen, ähnlich wie beim Windows Startmenü oder auch diversen Linux-Derivaten.
Mit fortschreitender Anzahl an Anwendungen wächst auch der Menüumfang und es gibt eine Menge Anwendungen für das NAS. Diesen Umfang kannte ich von meiner DS 216j bisher auch noch nicht, was aber auch an den 512 MB RAM liegt, die das Synology NAS nur hat und deshalb von Haus aus die Anzahl der kompatiblen Anwendungen direkt limitiert wird.
Am meisten habe ich zu Anfang die Systemsteuerung genutzt, da sie Dreh- und Angelpunkt vieler administrativer Eingriffe ist und auch das App Center, welches der Übersicht und Installation der diversen Apps gilt, wurde reichlich verwendet.
Doch wofür verwende ich das NAS eigentlich und was benötige ich alles? Diese Frage habe ich mir auch gestellt, und beantworte sie grob umrissen folgendermaßen: Ich möchte Daten, überwiegend Bilder, sichern und zudem auch noch neben Videos und Musik auf meinem Fernseher anschauen bzw. anhören können. Dazu kommen noch weitere kleine Punkte, die erst im Testverlauf auftauchten wie z.B. die Synchronisation versch. Ordner auf meinem Laptop, meinem Desktop-PC und dem TS-251D. Und außerdem wollte ich zumindest auch die Surveillance Station von QNAP testen, da ich mit der Variante von Synology (mit drei Kameras) zwar eigentlich zufrieden bin, die Performance aber aufgrund der 512 MB RAM doch etwas schwächelt. Auf die Überwachungslösung(en) von QNAP werde ich also auch noch eingehen.
Ich fotografiere in meiner Freizeit gerne und viel mit einer DSLR und habe so im Laufe der Zeit einige TB Bilddateien angesammelt, die sich auch mehrere externe und interne Festplatten verteilen. Zur Bildorganisation und -bearbeitung nutze ich eigentlich nur meinen Desktop-PC, so dass von hier auch die Bilder gesichert werden können.
Hinzu kommt einiges an Musik (überwiegend Rock und Metal - aber das ist dem NAS egal - welches über meine 5.1.2 Anlage wiedergegeben werden soll) und nicht zuletzt auch Videomaterial in Form von DVD-Rips.
Also brauche ich das NAS überwiegend als Backup und als Medienserver, so zumindest der Plan. Das man da mit zwei 4 TB, die als RAID 1 laufen, nicht so weit kommt, wenn man viele TB Daten hat, ist mir natürlich auch klar, aber dennoch durchaus nutzbar.
Nachdem das NAS nun einsatzbereit war bzw. ist, habe ich die Geschwindigkeiten der Festplatte ermittelt:
Intern gemessen erreichen die Festplatten beim sequenziellen Lesen rund 150 bzw. 155 MB/s, was ich für HDDs mit 5900 RPM als vollkommen in Ordnung betrachte. Mehr darf man dann beim Netzwerkzugriff auf die Platten logischerweise auch nicht erwarten.
Unterschiede in der Geschwindigkeit zeigen sich auch bei der Verwendung von LAN und WLAN, wobei das WLAN immer hinterherhinkt. Bei kleineren Dateien ist der Unterschied zwischen LAN und WLAN, mit fast der dreifachen Geschwindigkeit, sehr deutlich zu erkennen. Links die Geschwindigkeiten beim Zugriff übers LAN und rechts die Geschwindigkeiten beim WLAN-Zugriff:
Die Festplatten sind auch relativ laufruhig, liegen meist bei konstant bei 33° C und bisher gibt das SMART-Monitoring auch noch keinerlei Fehler für die Platten nach knapp 28 Tagen Betriebszeit. Mit einer oder mehreren SSDs würde das NAS sicher ganz anders performen und wäre auch leiser, aber das war nun mal nicht Gegenstand des Tests,
Fangen wir mit QuMagie an:
Wer Synology nutzt und dort die App Moments kennt, kennt auch QuMagie.
QNAP preist QuMagie als die Software zur Bildverwaltung an, die viel kann und die Arbeit mit Fotos erleichtern soll, wobei ich dem nicht so 100%ig zustimmen kann.
Aber fangen wir vorne an: Erstmal muss QuMagie mit Bildern versorgt werden. Dies ist auf verschiedenen Wegen möglich: So kann man einfach Bilder per drag&drop von einem Gerät (PC, Laptop usw.) in einen Ordner auf dem TS-251D ziehen oder per QSync einen oder mehrere Ordner von einem anderen Gerät mit dem NAS synchronisieren oder auch die QuMagie-App nutzen und von dort die Bilder automatisch auf dem NAS sichern lassen. Wichtig ist nur, dass man QuMagie dann auch die Ordner auf dem NAS als Inhaltsquellen angibt, damit die Bilder dort dann verarbeitet werden können.
Die QuMagie KI analysiert dann die Bilder und erkennt Personen anhand ihrer Gesichter und kategorisiert auch andere Dinge wie Autos, Badezimmer, Backwaren, Baum, diverse Tiere, Fahrzeuge, Türme, Vogel etc. Das die KI hier manchmal etwas und manchmal auch komplett daneben liegt ist teilweise lustig, aber auch nervig. Dass eine Holzstatue eines über 2 Meter großen Kängurus als Elefant erkannt wird, lasse ich noch durchgehen, immerhin ist es auch ein Tier. Oder das eine grüne Rasenfläche als „Golf“ kategorisiert wird oder ein Kinderwagen als Fahrzeug, ist ja auch nicht verkehrt. Aber dass das Bild eines 6 Monate alten Babys in die Kategorie „Backwaren“ fällt, zeigt deutlich die Grenzen der KI. Zumal in der Kategorie „Backwaren“ sogar eine Torte und ein Cupcake richtig erkannt wurden. Möchte man dann diese Zuordnung dann korrigieren, hat man Pech. Denn es lassen sich lediglich händisch zusätzliche Tags vergeben, aber dies macht bei vielen Tausend Bildern keinen Spaß, weswegen man ja gerne die KI nutzen möchte. Und letztlich ist das Baby dann zwar als „Baby“ getaggt, aber auch immer noch als „Backwaren“. Man kann lediglich ein Foto „melden“ und an QNAP senden, mit dem Hinweis, was auf diesem Bild zu sehen ist und was nicht. Leider ist das Senden dieser Informationen bei mir bisher immer fehlgeschlagen.
Eine eigene Korrektur der KI-erkennung ist nur für die Kategorie „Personen“, die sich rein auf die Gesichtserkennung bezieht, möglich.
Ein weiterer Punkt, der mir äußerst negativ aufgefallen ist, sind die Vorschaubilder von raw-Dateien, da diese äußerst pixelig sind. Doch leider sind es nicht nur die Vorschaubilder, sondern auch die raw-Bilder selbst, die extrem pixelig sind. In meinem Fall handelt es sich um NEF-Dateien (Nikon), die laut QNAP auch unterstützt werden sollten. Die Bilder liegen auch in der korrekten Größe auf dem NAS, werden also nicht beim Kopieren, von einer externen Quelle auf das NAS, komprimiert. Bilder im ARW- (Sony) oder CR2-Format (Canon), werden ebenfalls pixelig dargestellt. Ich hoffe also, dass dies nur ein Bug ist, der bald gefixt wird.
Lade ich mir diese Dateien runter und lasse Sie mir z.B. auf einem Windows-Rechner anzeigen, werden sie auch korrekt und nicht pixelig, angezeigt.
Bei Bilddateien wie z.B. jpeg ist die Auflösung auf dem NAS absolut in Ordnung. Ich hoffe also, dass dies auch nur ein Bug ist oder ich eine Einstellung zur Anzeige von hochauflösenden Bildern lediglich übersehen habe.
Zum Test habe ich nach einem Update von QuMagie, die Indexierung der Bilder und das Erstellen von Thumbnails (in groß für hochauflösende Bilder) neu gestartet, was übrigens recht viel Last auf der CPU (im Durchschnitt waren es um die 65 % Auslastung) erzeugt.
Leider hat auch dies nicht geholfen, was dazu führt, dass QuMagie für mich ein absoluter Reinfall ist und nicht nutzbar ist. Wenn auch hier jemand Ideen oder eine Lösung hat, bin ich für jeden Hinweis dankbar. Zudem scheine ich nicht der Einzige zu sein, der dieses Problem hat, da ich der Lösungssuche auch auf andere Nutzer gestoßen bin, die dieses Verhalten bei QuMagie beobachten mussten.
Ansonsten lassen sich alle Bilder und auch Videos der angegebenen Quellordner auf dem NAS in einer Gesamtübersicht anzeigen und nach verschiedenen Dingen, wie Zeitstempel, ähnlichen Fotos oder auch erkannten Personen, Dingen, Orten und selbst vergebenen Tags, filtern.
Auch können neue Alben erstellt werden, die dann nur die Bilder anzeigen, die dort hingeschoben werden. Dabei handelt es sich dann um Verlinkungen der Bilder aus den eigentlichen Quellordnern auf dem NAS. Auch so genannte „smarte Alben“ sind möglich, die dann automatisch mit Bildern befüllt werden, deren zuvor festgelegte Tags auf diese Bilder zutreffen. Da die KI aber noch nicht sehr zuverlässig ist, würde ich diese Variante nicht nutzen; es sei denn man verwendet nur Tags, die man zuvor selbst auch gesetzt oder zumindest kontrolliert hat. Dann kann man sich z.B. ein „smartes Katzen-Album“ erstellen, in das QuMagie dann nur die Bilder mit dem Tag „Katze“, einsortiert, und man kann sich an vielen Katzenbilder erfreuen.
QVR Pro (mit QVR Center)
Wer die Surveillance Station von Synology kennt und nutzt, wird bei qnap erstmal nicht direkt glücklich. Denn die Surveillance Station von qnap wurde abgekündigt, um den Modellen QVR Pro und QVR Elite, sowie QVR Center Platz zu machen. Leider habe ich das ganze System noch nicht ganz kapiert, aber ich gebe mein Bestes, um es hier mal kurz zu beschreiben. Sollte hier also etwas nicht stimmen oder so ganz korrekt sein, seht es mir bitte nach.
Anders als bei der Synology Surveillance Station, bei der man die Kameraverwaltung, Speicherung und Wiedergabe in einer Anwendung hat, teilt sich dies bei QNAP teilweise auf.
Das QVR Center dient der Verwaltung verschiedener Überwachungssysteme wie QVR Pro, QVR Elite und noch die alte Surveillance Station. QVR Pro und QVR Elite sind Überwachungslösungen für den Einsatz mit IP- und zum Teil auch USB-Kameras, wobei QVR Pro kostenlos bis zu 8 Kamerakanäle frei hat und bis zu 120 weitere einmalig dazu gekauft werden können. QVR Elite bietet ein Abo-Modell für 1,99$ monatlich oder auch 20 $ für 1 Jahr oder 50 $ für 3 Jahre und bietet 2 kostenlose Kamerakanäle. Jeder weitere Kanal kostet 1,99 $ pro Monat, so dass ich z.B. für 4 Kameras 3,98 $ pro Monat zahlen müsste. QVR Elite hat gegenüber QVR Elite hat deutlich geringere Hardwareanforderungen und soll sich eher an den Heimanwender richten, obwohl hier sogar bis zu 192 Kamerakanäle möglich sind, was meiner Meinung nach nicht mehr in jedem 08/15-Haushalt notwendig ist.
Hat man nun in QVR Pro oder QVR Elite seine IP-Cams im Netzwerk gefunden, einen Speicherplatz zugewiesen und auch die Aufnahmeart und -dauer konfiguriert, dann möchte man sich vielleicht auch mal die Aufnahmen anschauen. Hier kommt der QVR Pro Client ins Spiel, den man sich für Windows oder Mac runterladen muss.
Im QVR Pro Client kann man sich dann eine Übersicht der eingebundenen Kamerabilder festlegen bzw. auch verschiedene Ansichten definieren, wie z.B. alle Kameras einer einzelnen Etage oder nur Außenbereiche und vieles mehr.
Im unteren Bildbereich kann zwischen Echtzeitwiedergabe (also Live-View) und Wiedergabe von bestehenden Aufnahmen gewechselt werden. Zudem ist dort auch ein 24h-Zeitstreifen mit Markierungen bei Bewegungserkennung zu finden, um direkt zu den interessanten Punkten springen zu können. Im rechten Bildbereich ist die Ereignisbenachrichtigung zu sehen, sowie eine Gesichtssuche. Dafür ist jedoch QVR Face Insight notwendig. Dies ließ sich bei mir aber nicht installieren, da es 4 GB „freien“ RAM benötigt, mein System aber nur 4 GB RAM hat, wovon natürlich immer etwas belegt ist. Also müsste man vermutlich mindestens 8 GB RAM installieren, um 4 GB RAM für Face Insight frei zu haben. Evtl. werde ich dies bei Gelegenheit nachholen und den RAM aufrüsten.
Und was macht nun genau das QVR Center? Tja, warum es das gibt, weiß ich leider auch nicht so richtig. Fakt ist, dass ich hier die Anzahl meiner belegten Kamerakanäle sehen kann und auch welche QVR-Anwendung ich verwende, ebenso bekomme ich hier ein Protokoll über Verbindungsabbrüche angezeigt und auch eine grafische Übersicht über die Häufigkeit von Überwachungsereignissen, die z.B. durch eine Bewegung ausgelöst wurden. Einen Teil dessen sehe ich jedoch im QVR Pro oder im QVR Pro Client.
Man sieht, dass die QNAP Überwachungslösungen also definitiv komplexer sind als das, was Synology anbietet. Zudem habe ich den praktischen Home-Mode, wie es ihn bei Synology gibt, hier bei QNAP leider nicht gefunden.
QVR Pro und QVR Elite ließen sich übrigens nicht parallel auf dem NAS betreiben, so dass ich mich hier zum Test für QVR Pro entschieden habe, da es mehr kostenlose Kamerakanäle anbietet.
Weiter geht’s mit der Multimedia Console
Die Multimedia Console ist die zentrale Verwaltung für alle Dateien wie Bilder, Videos und Musik und ist für Einstellungen wie das Transcoding, Vorschaubild-Generierung und Indexierung zuständig. Von hier aus können die weiteren „speziellen“ Multimedia-Apps aufgerufen werden. Die Apps sind aber auch direkt aus dem Hauptmenü aufrufbar und müssen nicht zwangsläufig über die Multimedia Console gestartet werden. Dort enthalten sind Anwendungen wie z.B. Music Station, QuMagie oder Video Station. Hier gibt man auch die Quellordner an, aus denen sich die Multimedia Console für die Bild-, Ton- und Videoanwendung, bedienen soll. Es wird also nicht einfach das NAS nach sämtlichen verwertbaren Multimediadateien durchforstet.
Hier gehe ich nun nur kurz auf die Anwendungen ein, da sie mir nicht besonders gut gefielen und ich auf PLEX umgestiegen bin.
Die Music Station kann sowohl Internetradio als auch auf dem NAS befindliche Musikdateien wiedergeben. Der Zugriff per DLNA ist möglich und hat auch funktioniert. Doch leider wollte die Music Station vorerst keine flac-Dateien und kein Internetradio abspielen. Es nach der Installation der Basis-Version des Cayin MediaSignPlayers liefen plötzlich flac-Dateien und Internetradio. Dabei ist dieser Player eigentlich für die Transkodierung von Videodateien gedacht. Doch nun kommt das noch größere ABER: Bis eine flac-Datei abgespielt wird, dauert es im Schnitt 15 Sekunden, was dazu führt, dass die Pausen zwischen den Liedern ebenfalls 15 Sekunden lang sind. Bei mp3 Dateien lagen die Pausen dagegen nur bei knapp 2 Sekunden.
Die Video Station habe ich mir direkt geklemmt, weil es einfach viel zu frustrierend war, das Problem mit den nicht abspielbaren flac-Dateien zu lösen und dann zu merken, dass es doch nicht so wirklich gelöst ist.
Stattdessen habe ich die Anwendung PLEX als Alternative zur Multimedia Console installiert.
PLEX Media Server
Der Plex Media Server ist eine Anwendung, die ausgewählte Medien übers Netzwerk zur Verfügung stellt und unter anderem auf vielen Smart-TVs als App dann Zugriff auf diese gewährt. Die PLEX-App war auf meinem Hisense TV bereits installiert und für die erste Verbindung musste man sich nur gegen den Plex Media Server authentifizieren und damit war die Sache auch schon erledigt.
PLEX kann flac-Dateien ohne nennenswerte zeitliche Verzögerung abspielen und das auch schon bereits vor der Installation des Cayin MediaSignPlayers. Zudem performt PLEX deutlich flotter und flüssiger als die qnap Musik Station oder die Video Station.
Zu den Musikdateien lassen sich auch weitere Infos zum Interpreten nebst Albumcover oder Bandfoto, je nachdem, welche Ansicht bzw. Sortierung man in der PLEX-Oberfläche wählt, einblenden.
Updates des PLEX Media Servers lassen sich nicht mehr automatisch über das App Center installieren, aber immer noch händisch mit wenigen Klicks, ebenfalls über das App Center. Ein ssh-Zugang via Putty, um die qpkg-Datei zu installieren, ist also gar nicht notwendig.
Das Benachrichtigungszentrum
Wie der Name schon sagt, ist das Benachrichtigungszentrum da, um über diverse Ereignisse zu informieren. Hier kann man alles sehr granular einstellen und auswählen, ob man per E-Mail, SMS, Instant-Messaging und bzw. oder per Push-Benachrichtigung aufs Smartphone und Browser informiert wird.
Für nahezu jede Anwendung und deren verschiedene Dienste lassen sich Benachrichtigungen einstellen und dabei auch versch. Schweregrade wie Warnung oder Fehler auswählen und zusätzlich nach Schlüsselwörtern filtern und dadurch solche Ereignisse ein- oder ausschließen.
Anfangs habe ich das System etwas zu „grobmaschig“ eingestellt, was dazu führte, dass ich für jedes nicht erstellbare Vorschaubild meiner Videodateien eine E-Mail-Benachrichtigung bekam. Und es kamen hunderte E-Mails im Minutentakt. Es dauerte, bis ich die Einstellung gefunden hatte, da ich anfangs die Multimedia Console in Verdacht hatte, die Thumbnail-Erstellung aber irgendwo anders zu finden war. Man kann hier zwar nichts falsch machen, aber erschlagen werden will man dann non hunderten an Ereignissen auch nicht.
Und neben dem Benachrichtigungszentrum gibt es noch das:
QuLog Center
Hier geht’s dann nicht darum, wie etwas versendet wird, sondern was unter anderem alles so versendet wird. Also ein einfaches Protokoll sämtlicher Systemereignisse und Zugriffe, unterteilt in Informationen, Warnung und Fehler.
Dann wäre da noch die Hybrid Desk Station
Mit Hilfe der HybridDesk Station ist eine Direktverbindung des NAS mit einem HDMI-Anzeigegerät (TV, Monitor Smartphone etc.) möglich. Wer sich also das NAS direkt an den Fernseher anschließen will, kann das machen und dort direkt auf die Music Station oder einen Internetbrowser zugreifen. Für meinen Test habe ich eine Verbindung per HDMI-Kabel zwischen dem NAS und einem Monitor hergestellt, eine Maus per USB angeschlossen und dann mit Hilfe der Bildschirmtastatur am NAS angemeldet. Das hat bis dahin auch alles funktioniert. Dann wollte ich die Music Station starten und das NAS fing an zu rödeln bis dann irgendwann das Bild einfror. Weder über einen Webbrowser noch per ssh war das NAS ab diesem Zeitpunkt noch erreichbar. Über längeres drücken der One-Touch-Kopie-Taste kann man normalerweise die HybridDesk Station neu starten; in meinem Fall war das natürlich nicht so. Also half nur noch das lange Drücken der Power-Taste. Dies hatte dann wiederum zur Folge, dass das NAS nach wenigen Minuten wieder funktionsfähig war, aber der Syncprozess des RAID-1 angestoßen wurde, da das System nicht ordnungsgemäß heruntergefahren wurde. Interessanterweise war im QuLog Center nichts zu diesem Freeze zu finden, nur die Tatsache, dass der Plex Media Server nicht ordnungsgemäß runtergefahren wurde, was ja klar ist.
Und so ein Resync des RAID dauert recht lange; für die Leute, die es interessiert, hier noch eine kurze Info zum Syncprozess: Man kann den Resync unter „Speicher&Snapshots“ priorisieren, so dass dieser Prozess Vorrang hat und etwas schneller abläuft. Allerdings lag die Dauer bei „nur“ 4TB im RAID-1 Verbund dennoch bei sehr vielen Stunden. Nach bereits 40 % Resync wurde immer noch ca. 20 Stunden Restdauer angegeben, obwohl der Resync bereits mit hoher Priorität lief. Bei niedriger Priorität stieg die Dauer dann auf bis zu 180 Stunden.
Ein kleiner Tipp: Wenn man sich per ssh, zum Beispiel mit Putty auf das NAS verbindet, kann man dort den speed_limit_min-Wert für das raid höher setzen.
Von einem default-Wert von 1.000 habe ich den Wert einfach per echo-Befehl auf 100.000 gesetzt, wobei 500.000 das Maximum ist.
Mit dem Wert sollte man jedoch nicht übertreiben und auch ein Auge auf die CPU-Auslastung haben. Die Resync-Geschwindigkeit ließ sich so bei mir um ein paar MB/s steigern. Durchschnittlicht lag sie dann bei ca. 60 MB/s, anstatt anfänglich bei ca. 45 MB/s (ebenfalls bereits mit der Prioritätseinstellung von „Resync zuerst“).
Schnappschussmanager
Hier lassen sich sofortige Snapshots erstellen oder auch nach Zeitplan, wobei die geplanten Snapshots per Option, die sich „Smart-Snapshot“ nennt, nur dann erstellt werden, wenn es Veränderungen an den Daten des Volumes seit dem letzten Snapshot gegeben hat.
Die Aufbewahrungszeit der Snapshots liegt bei einer Woche, lässt sich jedoch auch auf mehrere Monate steigern oder zeitraumunabhängig auf eine bestimmte Anzahl an gespeicherten Snapshots umstellen. Außerdem kann angegeben werden wie viele stündliche, tägliche, wöchentliche oder monatliche Snapshots aufbewahrt werden; hierzu sollte man sich dann aber etwas eingehender mit seinen geplanten Snapshots beschäftigen. Das TS-251D unterstützt eine Aufbewahrung von bis zu 1024 Snapshots, wobei jedoch „nur“ 256 Snapshots pro Volume gespeichert werden können und der zur Verfügung stehende Speicher ebenfalls limitieren kann. Der Speicher, der für die Snapshots reserviert wird, kann zuvor festgelegt werden. Bei mir sind es 15 % des Gesamtplattenplatzes, also knapp 560 GB, die für Snapshots reserviert sind. Die Größe des Snapshots meines gesamten Volumes, von dem ca. 650 GB belegt sind, beträgt ca. 26 GB.
Das Erstellen der Snapshots läuft wunderbar und auch recht flott. Die Wiederherstellung eines Snapshots dauert einige Minuten, läuft aber ebenfalls reibungslos. Ich hatte nach dem Snapshot ein paar zusätzliche neue Dateien aufs System gepackt und ein paar bestehende Dateien verändert. Nach dem Zurückspielen des Snapshots waren die neuen Dateien verschwunden und die alten Dateien wieder in ihrem ursprünglichen Zustand. Es lasse sich aber auch nur einzelne Ordner oder Dateien anstatt des ganzen Volumes wiederherstellen.
Nach erfolgtem Zurückspielen eines Snapshots findet sich im QuLog Center die Information „[Storage & Snapshots] Finished reverting snapshot "[Snapshot GMT+01_2022-01-17_1627]". Volume: DataVol1.“. Zur Sicherheit wird vor dem Zurückspielen eines Snapshots noch ein aktueller Snapshot erstellt. Wer das nicht benötigt, kann diese Option aber auch abwählen.
Snapshots können auch geklont, exportiert oder wenn gewünscht, auch auf einem anderen QNAP-NAS gesichert werden.
Was mir nicht gelungen ist, war eine One-Way-Synchronisation von QNAP-Snapshots auf meine Synology-Diskstation, da ich das Verzeichnis, in dem die Snapshots abgelegt werden, partout nicht auswählen konnte. Lediglich eine One-Way-Synchronisation von der TS-251D zur Synology DiskStation per FTP war möglich und auch einfach einzurichten. Da die beiden NAS direkt nebeneinanderstehen, ist dies natürlich keine ideale Backup-Variante.
QSync
QSync gehört zu den Sicherungs-/Synchronisierungs-Anwendungen die QNAP zu bieten hat, und in diesem Bereich gibt es eine große Auswahl an Anwendungen. Auch das kannte ich von Synology bisher nicht in diesem Umfang.
Ich nutze die Anwendung, um ein paar Ordner zwischen meinem Laptop, meinem Desktop-PC und dem NAS in Echtzeit zu synchronisieren. Für Windows oder Mac ist der QSync Client notwendig, der sich dann mit dem NAS verbindet und in dem auch die zu synchronisierenden Ordner ausgewählt werden müssen.
Auf allen drei Geräten sind die Dateien auf den lokalen Festplatten gespeichert und nicht nur zum NAS verlinkt, was auch möglich wäre, um Platz zu sparen. Lösche ich synchronisierte Dateien auf dem NAS, so werden sie auch auf dem Laptop und dem Desktop-PC gelöscht. Lösche ich die Dateien dagegen auf dem Laptop oder dem Desktop-PC, so werden sie auch nur dort gelöscht, bleiben auf dem NAS jedoch weiterhin erhalten. Alle gelöschten Dateien können dennoch wieder hergestellt werden. In der Übersicht des QSync Clients sieht man den aktuellen Synchronisationsstatus, kann ein paar wenige Einstellungen vornehmen und sich auch den Speicherplatz der einzelnen Synchronisationsordner anzeigen lassen.
Natürlich ist dies kein Backup, aber trotzdem durchaus nützlich, wenn man seine Daten direkt auf mehreren Geräten zur Verfügung haben möchte.
McAfee Antivirus
Abgesehen von der Frage, ob ich eine Antiviren-Software auf meinem NAS brauche, habe ich dennoch mal McAfee getestet. Es lassen sich scheduled Scans festlegen (was ich bei einem Antiviren-Programm auch erwarte). Täglich, alle X Stunden, wöchentlich, monatlich mit Auswahl der Ordner und Dateitypen, die gescannt werden sollen. Nun jedoch zum ABER: Neben diesen geplanten Scans, die sich in der McAfee-GUI festlegen lassen, kann man scheinbar auch über die Systemsteuerung die Scans planen. Ich hatte zu Beginn meines Tests einen täglichen Scan in McAfee geplant, diesen dann aber nach drei Tagen wieder entfernt und auf einen Scan alle 7 Tage umgestellt. So war es dann auch in der McAfee-GUI zu sehen, jedoch wurde trotzdem jeden Tag um 23:00 Uhr ein AntiViren-Scan der McAfee-Software gestartet. Zudem tauchten diese täglichen Scans auch in den McAfee-Logs auf. Es hat dann etwas gedauert, bis ich diesen täglichen Scan dann in der Systemsteuerung unter „Antivirus“gefunden habe. Eine Synchronisation der geplanten Scans zwischen McAfee und der Systemsteuerung findet hier also nicht statt; meiner Meinung nach handelt es sich dabei um einen bug. Und übrigens: Wenn alle Dateien auf den Festplatten gescannt werden, dauert der Scan viele Stunden, und das bei nur ca. 300 GB belegtem Plattenplatz und keinen weiteren laufenden Prozessen.
Fazit
Ich konnte in diesem Test bei weitem nicht alles ausprobieren und eingehend "durchleuchten" was mit diesem NAS möglich ist. Und ich denke, es gibt auch noch genug Stellschrauben, an denen man drehen kann, um sich das Leben mit dem NAS schöner zu machen.
QuMagie werde ich auch nochmal eine Chance geben und alle Fotos neu hochladen und dann erneut indexieren lassen. Vielleicht werde ich das NAS auch neu aufsetzen und meine Festplattenpartitionierung anders gestalten. Wer hier best-practice-Empfehlungen hat, ist herzlich willkommen, sich mit mir auszutauschen.
Auch die Möglichkeit, die QNAP-Snaphots automatisiert auf einem anderen NAS (eines anderen Herstellers) sichern zu können, fände ich sehr gut.
Ansonsten bietet das TS-251D eine Menge Anwendungen, die auch recht performant laufen bzw. zu denen sich dann zufrieden stellende Alternativen finden lassen.
Im HelpCenter findet man zu nahezu jedem Aspekt Dokumentation, die zwar nicht immer, aber oftmals äußerst hilfreich war.
Für mich ist das QNAP TS-251D letztlich ein brauchbares NAS, dessen wahrer und umfänglicher Nutzen sich mir erst mit der Zeit zeigen wird.
Das Review ist recht textlastig und auch etwas länger, da ich bei dem ein oder anderen Punkt etwas ausführlicher getestet habe, wiederum andere Punkte habe ich dann versucht, etwas kürzer zu fassen. Wem es zuviel zu lesen ist, tja....leider Pech gehabt ;-)
Sollte jemand etwas in diesem Lesertest vermissen, kann ich gerne versuchen, dies noch nachzureichen, soweit es meine Zeit zulässt.
Aber nun geht’s endlich los:
Lieferumfang
Zum Lieferumfang gehören das QNAP TS-251D mit 4GB RAM, ein Netzteil, ein Netzwerkkabel, Schrauben für 2,5“ und 3,5“ Datenträger, sowie eine Kurzanleitung und eine Infokarte zur Garantieerweiterung. Für einen Aufpreis von 99$ kann die Garantie um 3 weitere Jahre, also insgesamt 5 Jahre, verlängert werden.
Dazu kommen die beiden 3,5“ Seagate IronWolf NAS HDDs mit je 4 TB Speicherkapazität und 64 MB Cache.
Kurze Infos zur TS-251D Hardware
In dem NAS werkelt eine Intel Celeron J4025 Dual-Core CPU mit bis zu 2,9 GHz. Als Arbeitsspeicher stehen 4GB DDR4 RAM zur Verfügung. Dieser kann relativ einfach auf bis zu 8GB erweitert werden, wobei in manchen qnap-Foreneinträgen auch von mehr als 8GB zu lesen ist. Ausprobiert habe ich dies bisher jedoch noch nicht. Zur Belüftung dient ein 70mm 4PIN-Lüfter, dessen Geschwindigkeit softwareseitig gesteuert werden kann.
Ansonsten verfügt das NAS an der Front über diverse Status-LEDs, eine PowerOn/-Off-Taste, einen USB 3.2 Typ-A Anschluss und eine One-Touch-Kopie-Taste, mit dem Daten von einem USB-Gerät zum NAS oder vom NAS per Knopfdruck gesichert werden können. Wird der Rückseitige HDMI-Port genutzt, dann kann die One-Touch-Kopie-Taste auch zum Neustart der HybridDesk Station-Anwendung genutzt werden; auch dazu später noch ein kurzer Erfahrungsbericht.
Auf der Rückseite findet sich dann ein weiterer USB 3.2 Typ-A Anschluss, sowie drei USB 2.0 Typ-A Anschlüsse, ein LAN-Anschluss, ein HDMI 2.0 Port und eine Reset-Taste.
Außerdem kann das NAS mit einer PCIe-Karte erweitert werden, indem es z.B. eine WLAN-Netzwerkkarte, eine USB 3.2 Gen.2 mit zwei Typ-A-Ports oder auch eine QM2 Karte für einen 10GbE-Port spendiert bekommt.
Zudem lässt sich das NAS mit einer optionalen IR-Fernbedienung bedienen, wenn es per HDMI an einen Fernseher oder Monitor angeschlossen wird und die HybridDesk Station verwendet wird.
Installation der Festplatten
Die Installation der Festplatten ist in wenigen Minuten erledigt und kann, zumindest bei 3,5“-HDDs werkzeuglos erfolgen. Dazu kann die Front des NAS entriegelt und abgenommen werden, sodass direkt dahinter die beiden Festplatteneinschübe sichtbar werden. Die beiden Plastikkäfige können dann herausgezogen und – wie in meinem Fall - mit zwei Seagate IronWolf NAS HDDs in der 4 TB Version, bestückt werden. Dazu lassen sich die HDDs ohne Schrauben in den beiden Käfigen mittels Plastikschienen links und rechts fixieren; wer möchte, kann die Platten noch zusätzlich im Rahmen verschrauben.
Ersteinrichtung und Firmwareupdate
Das TS-251D ist bei mir aktuell an einem Netgear Orbi-Mesh-Satellite per LAN-Kabel angeschlossen, da es für mich die komfortabelste Anschlussmöglichkeit darstellt. Mein Laptop hängt im WLAN und mein Desktop-PC ist ebenfalls per LAN-Kabel an den gleichen Satellite angeschlossen wie das NAS. Der Unterschied zwischen WLAN und LAN zeigt sich auch im Test der Lese- und Schreibgeschwindigkeiten beim NAS-Zugriff.
QNAP empfiehlt, die QTS-Installation mit Hilfe des Qfinder Pro-Tools, einem kleinen Stück Software, das ich dann brav auf meinem Windows-PC installiert habe. Da alle Geräte im selben lokalen Netzwerk sind, wurde das TS-251D auch schnell gefunden und ich konnte mich durch den Installationsprozess klicken. Außer der Einrichtung der Zeitzone und eines QTS Firmwareupdates passierte hier dann auch weiter nichts Nennenswertes.
Einrichtung und Konfiguration der Festplatten
Dann ging es an die Einrichtung der Festplatten und hier hatte ich erstmal das ein oder andere Fragezeichen über dem Kopf; denn als bisheriger Nutzer einer niedlichen Synology DS216j kannte ich das alles gar nicht, was mir QNAP an Auswahl vor die Füße warf. Mir war nur schon am Anfang klar, dass ich bei zwei HDDs ein RAID 1 haben und auch gerne Snapshots machen möchte.
Aber dann wollte QNAP von mir wissen, wie viele Volumes ich haben möchte, ob Thin- oder Thick-Volume, wieviel Speicher für die Snapshots geblockt werden sollen etc. Vieles wird auch erklärt, aber manchmal musste ich dann doch googeln, um alle Klarheiten zu beseitigen 😉
Am Ende ist es dann ein Raid 1 geworden, mit einem Speicherpool von 3,63 TB Gesamtgröße und einem Thick-Volume mit knapp 3 TB. Die restlichen ca. 0,63 TB sind für Snapshots und Systemgedönse reserviert. Ob das am Ende die beste Lösung ist, weiß ich noch nicht, aber dafür teste ich das NAS ja schließlich auch.
Über Erfahrungen und Empfehlungen zur Aufteilung von 4 TB (im RAID 1-Verbund) bin ich natürlich jederzeit dankbar.
Das Hauptmenü
Im Hauptmenü bekommt man eine Übersicht der einzelnen Anwendungen, ähnlich wie beim Windows Startmenü oder auch diversen Linux-Derivaten.
Mit fortschreitender Anzahl an Anwendungen wächst auch der Menüumfang und es gibt eine Menge Anwendungen für das NAS. Diesen Umfang kannte ich von meiner DS 216j bisher auch noch nicht, was aber auch an den 512 MB RAM liegt, die das Synology NAS nur hat und deshalb von Haus aus die Anzahl der kompatiblen Anwendungen direkt limitiert wird.
Am meisten habe ich zu Anfang die Systemsteuerung genutzt, da sie Dreh- und Angelpunkt vieler administrativer Eingriffe ist und auch das App Center, welches der Übersicht und Installation der diversen Apps gilt, wurde reichlich verwendet.
Doch wofür verwende ich das NAS eigentlich und was benötige ich alles? Diese Frage habe ich mir auch gestellt, und beantworte sie grob umrissen folgendermaßen: Ich möchte Daten, überwiegend Bilder, sichern und zudem auch noch neben Videos und Musik auf meinem Fernseher anschauen bzw. anhören können. Dazu kommen noch weitere kleine Punkte, die erst im Testverlauf auftauchten wie z.B. die Synchronisation versch. Ordner auf meinem Laptop, meinem Desktop-PC und dem TS-251D. Und außerdem wollte ich zumindest auch die Surveillance Station von QNAP testen, da ich mit der Variante von Synology (mit drei Kameras) zwar eigentlich zufrieden bin, die Performance aber aufgrund der 512 MB RAM doch etwas schwächelt. Auf die Überwachungslösung(en) von QNAP werde ich also auch noch eingehen.
Ich fotografiere in meiner Freizeit gerne und viel mit einer DSLR und habe so im Laufe der Zeit einige TB Bilddateien angesammelt, die sich auch mehrere externe und interne Festplatten verteilen. Zur Bildorganisation und -bearbeitung nutze ich eigentlich nur meinen Desktop-PC, so dass von hier auch die Bilder gesichert werden können.
Hinzu kommt einiges an Musik (überwiegend Rock und Metal - aber das ist dem NAS egal - welches über meine 5.1.2 Anlage wiedergegeben werden soll) und nicht zuletzt auch Videomaterial in Form von DVD-Rips.
Also brauche ich das NAS überwiegend als Backup und als Medienserver, so zumindest der Plan. Das man da mit zwei 4 TB, die als RAID 1 laufen, nicht so weit kommt, wenn man viele TB Daten hat, ist mir natürlich auch klar, aber dennoch durchaus nutzbar.
Nachdem das NAS nun einsatzbereit war bzw. ist, habe ich die Geschwindigkeiten der Festplatte ermittelt:
Intern gemessen erreichen die Festplatten beim sequenziellen Lesen rund 150 bzw. 155 MB/s, was ich für HDDs mit 5900 RPM als vollkommen in Ordnung betrachte. Mehr darf man dann beim Netzwerkzugriff auf die Platten logischerweise auch nicht erwarten.
Unterschiede in der Geschwindigkeit zeigen sich auch bei der Verwendung von LAN und WLAN, wobei das WLAN immer hinterherhinkt. Bei kleineren Dateien ist der Unterschied zwischen LAN und WLAN, mit fast der dreifachen Geschwindigkeit, sehr deutlich zu erkennen. Links die Geschwindigkeiten beim Zugriff übers LAN und rechts die Geschwindigkeiten beim WLAN-Zugriff:
Die Festplatten sind auch relativ laufruhig, liegen meist bei konstant bei 33° C und bisher gibt das SMART-Monitoring auch noch keinerlei Fehler für die Platten nach knapp 28 Tagen Betriebszeit. Mit einer oder mehreren SSDs würde das NAS sicher ganz anders performen und wäre auch leiser, aber das war nun mal nicht Gegenstand des Tests,
Fangen wir mit QuMagie an:
Wer Synology nutzt und dort die App Moments kennt, kennt auch QuMagie.
QNAP preist QuMagie als die Software zur Bildverwaltung an, die viel kann und die Arbeit mit Fotos erleichtern soll, wobei ich dem nicht so 100%ig zustimmen kann.
Aber fangen wir vorne an: Erstmal muss QuMagie mit Bildern versorgt werden. Dies ist auf verschiedenen Wegen möglich: So kann man einfach Bilder per drag&drop von einem Gerät (PC, Laptop usw.) in einen Ordner auf dem TS-251D ziehen oder per QSync einen oder mehrere Ordner von einem anderen Gerät mit dem NAS synchronisieren oder auch die QuMagie-App nutzen und von dort die Bilder automatisch auf dem NAS sichern lassen. Wichtig ist nur, dass man QuMagie dann auch die Ordner auf dem NAS als Inhaltsquellen angibt, damit die Bilder dort dann verarbeitet werden können.
Die QuMagie KI analysiert dann die Bilder und erkennt Personen anhand ihrer Gesichter und kategorisiert auch andere Dinge wie Autos, Badezimmer, Backwaren, Baum, diverse Tiere, Fahrzeuge, Türme, Vogel etc. Das die KI hier manchmal etwas und manchmal auch komplett daneben liegt ist teilweise lustig, aber auch nervig. Dass eine Holzstatue eines über 2 Meter großen Kängurus als Elefant erkannt wird, lasse ich noch durchgehen, immerhin ist es auch ein Tier. Oder das eine grüne Rasenfläche als „Golf“ kategorisiert wird oder ein Kinderwagen als Fahrzeug, ist ja auch nicht verkehrt. Aber dass das Bild eines 6 Monate alten Babys in die Kategorie „Backwaren“ fällt, zeigt deutlich die Grenzen der KI. Zumal in der Kategorie „Backwaren“ sogar eine Torte und ein Cupcake richtig erkannt wurden. Möchte man dann diese Zuordnung dann korrigieren, hat man Pech. Denn es lassen sich lediglich händisch zusätzliche Tags vergeben, aber dies macht bei vielen Tausend Bildern keinen Spaß, weswegen man ja gerne die KI nutzen möchte. Und letztlich ist das Baby dann zwar als „Baby“ getaggt, aber auch immer noch als „Backwaren“. Man kann lediglich ein Foto „melden“ und an QNAP senden, mit dem Hinweis, was auf diesem Bild zu sehen ist und was nicht. Leider ist das Senden dieser Informationen bei mir bisher immer fehlgeschlagen.
Eine eigene Korrektur der KI-erkennung ist nur für die Kategorie „Personen“, die sich rein auf die Gesichtserkennung bezieht, möglich.
Lade ich mir diese Dateien runter und lasse Sie mir z.B. auf einem Windows-Rechner anzeigen, werden sie auch korrekt und nicht pixelig, angezeigt.
Bei Bilddateien wie z.B. jpeg ist die Auflösung auf dem NAS absolut in Ordnung. Ich hoffe also, dass dies auch nur ein Bug ist oder ich eine Einstellung zur Anzeige von hochauflösenden Bildern lediglich übersehen habe.
Zum Test habe ich nach einem Update von QuMagie, die Indexierung der Bilder und das Erstellen von Thumbnails (in groß für hochauflösende Bilder) neu gestartet, was übrigens recht viel Last auf der CPU (im Durchschnitt waren es um die 65 % Auslastung) erzeugt.
Leider hat auch dies nicht geholfen, was dazu führt, dass QuMagie für mich ein absoluter Reinfall ist und nicht nutzbar ist. Wenn auch hier jemand Ideen oder eine Lösung hat, bin ich für jeden Hinweis dankbar. Zudem scheine ich nicht der Einzige zu sein, der dieses Problem hat, da ich der Lösungssuche auch auf andere Nutzer gestoßen bin, die dieses Verhalten bei QuMagie beobachten mussten.
Ansonsten lassen sich alle Bilder und auch Videos der angegebenen Quellordner auf dem NAS in einer Gesamtübersicht anzeigen und nach verschiedenen Dingen, wie Zeitstempel, ähnlichen Fotos oder auch erkannten Personen, Dingen, Orten und selbst vergebenen Tags, filtern.
Auch können neue Alben erstellt werden, die dann nur die Bilder anzeigen, die dort hingeschoben werden. Dabei handelt es sich dann um Verlinkungen der Bilder aus den eigentlichen Quellordnern auf dem NAS. Auch so genannte „smarte Alben“ sind möglich, die dann automatisch mit Bildern befüllt werden, deren zuvor festgelegte Tags auf diese Bilder zutreffen. Da die KI aber noch nicht sehr zuverlässig ist, würde ich diese Variante nicht nutzen; es sei denn man verwendet nur Tags, die man zuvor selbst auch gesetzt oder zumindest kontrolliert hat. Dann kann man sich z.B. ein „smartes Katzen-Album“ erstellen, in das QuMagie dann nur die Bilder mit dem Tag „Katze“, einsortiert, und man kann sich an vielen Katzenbilder erfreuen.
QVR Pro (mit QVR Center)
Wer die Surveillance Station von Synology kennt und nutzt, wird bei qnap erstmal nicht direkt glücklich. Denn die Surveillance Station von qnap wurde abgekündigt, um den Modellen QVR Pro und QVR Elite, sowie QVR Center Platz zu machen. Leider habe ich das ganze System noch nicht ganz kapiert, aber ich gebe mein Bestes, um es hier mal kurz zu beschreiben. Sollte hier also etwas nicht stimmen oder so ganz korrekt sein, seht es mir bitte nach.
Anders als bei der Synology Surveillance Station, bei der man die Kameraverwaltung, Speicherung und Wiedergabe in einer Anwendung hat, teilt sich dies bei QNAP teilweise auf.
Das QVR Center dient der Verwaltung verschiedener Überwachungssysteme wie QVR Pro, QVR Elite und noch die alte Surveillance Station. QVR Pro und QVR Elite sind Überwachungslösungen für den Einsatz mit IP- und zum Teil auch USB-Kameras, wobei QVR Pro kostenlos bis zu 8 Kamerakanäle frei hat und bis zu 120 weitere einmalig dazu gekauft werden können. QVR Elite bietet ein Abo-Modell für 1,99$ monatlich oder auch 20 $ für 1 Jahr oder 50 $ für 3 Jahre und bietet 2 kostenlose Kamerakanäle. Jeder weitere Kanal kostet 1,99 $ pro Monat, so dass ich z.B. für 4 Kameras 3,98 $ pro Monat zahlen müsste. QVR Elite hat gegenüber QVR Elite hat deutlich geringere Hardwareanforderungen und soll sich eher an den Heimanwender richten, obwohl hier sogar bis zu 192 Kamerakanäle möglich sind, was meiner Meinung nach nicht mehr in jedem 08/15-Haushalt notwendig ist.
Hat man nun in QVR Pro oder QVR Elite seine IP-Cams im Netzwerk gefunden, einen Speicherplatz zugewiesen und auch die Aufnahmeart und -dauer konfiguriert, dann möchte man sich vielleicht auch mal die Aufnahmen anschauen. Hier kommt der QVR Pro Client ins Spiel, den man sich für Windows oder Mac runterladen muss.
Im unteren Bildbereich kann zwischen Echtzeitwiedergabe (also Live-View) und Wiedergabe von bestehenden Aufnahmen gewechselt werden. Zudem ist dort auch ein 24h-Zeitstreifen mit Markierungen bei Bewegungserkennung zu finden, um direkt zu den interessanten Punkten springen zu können. Im rechten Bildbereich ist die Ereignisbenachrichtigung zu sehen, sowie eine Gesichtssuche. Dafür ist jedoch QVR Face Insight notwendig. Dies ließ sich bei mir aber nicht installieren, da es 4 GB „freien“ RAM benötigt, mein System aber nur 4 GB RAM hat, wovon natürlich immer etwas belegt ist. Also müsste man vermutlich mindestens 8 GB RAM installieren, um 4 GB RAM für Face Insight frei zu haben. Evtl. werde ich dies bei Gelegenheit nachholen und den RAM aufrüsten.
Und was macht nun genau das QVR Center? Tja, warum es das gibt, weiß ich leider auch nicht so richtig. Fakt ist, dass ich hier die Anzahl meiner belegten Kamerakanäle sehen kann und auch welche QVR-Anwendung ich verwende, ebenso bekomme ich hier ein Protokoll über Verbindungsabbrüche angezeigt und auch eine grafische Übersicht über die Häufigkeit von Überwachungsereignissen, die z.B. durch eine Bewegung ausgelöst wurden. Einen Teil dessen sehe ich jedoch im QVR Pro oder im QVR Pro Client.
Man sieht, dass die QNAP Überwachungslösungen also definitiv komplexer sind als das, was Synology anbietet. Zudem habe ich den praktischen Home-Mode, wie es ihn bei Synology gibt, hier bei QNAP leider nicht gefunden.
QVR Pro und QVR Elite ließen sich übrigens nicht parallel auf dem NAS betreiben, so dass ich mich hier zum Test für QVR Pro entschieden habe, da es mehr kostenlose Kamerakanäle anbietet.
Weiter geht’s mit der Multimedia Console
Die Multimedia Console ist die zentrale Verwaltung für alle Dateien wie Bilder, Videos und Musik und ist für Einstellungen wie das Transcoding, Vorschaubild-Generierung und Indexierung zuständig. Von hier aus können die weiteren „speziellen“ Multimedia-Apps aufgerufen werden. Die Apps sind aber auch direkt aus dem Hauptmenü aufrufbar und müssen nicht zwangsläufig über die Multimedia Console gestartet werden. Dort enthalten sind Anwendungen wie z.B. Music Station, QuMagie oder Video Station. Hier gibt man auch die Quellordner an, aus denen sich die Multimedia Console für die Bild-, Ton- und Videoanwendung, bedienen soll. Es wird also nicht einfach das NAS nach sämtlichen verwertbaren Multimediadateien durchforstet.
Hier gehe ich nun nur kurz auf die Anwendungen ein, da sie mir nicht besonders gut gefielen und ich auf PLEX umgestiegen bin.
Die Music Station kann sowohl Internetradio als auch auf dem NAS befindliche Musikdateien wiedergeben. Der Zugriff per DLNA ist möglich und hat auch funktioniert. Doch leider wollte die Music Station vorerst keine flac-Dateien und kein Internetradio abspielen. Es nach der Installation der Basis-Version des Cayin MediaSignPlayers liefen plötzlich flac-Dateien und Internetradio. Dabei ist dieser Player eigentlich für die Transkodierung von Videodateien gedacht. Doch nun kommt das noch größere ABER: Bis eine flac-Datei abgespielt wird, dauert es im Schnitt 15 Sekunden, was dazu führt, dass die Pausen zwischen den Liedern ebenfalls 15 Sekunden lang sind. Bei mp3 Dateien lagen die Pausen dagegen nur bei knapp 2 Sekunden.
Die Video Station habe ich mir direkt geklemmt, weil es einfach viel zu frustrierend war, das Problem mit den nicht abspielbaren flac-Dateien zu lösen und dann zu merken, dass es doch nicht so wirklich gelöst ist.
Stattdessen habe ich die Anwendung PLEX als Alternative zur Multimedia Console installiert.
PLEX Media Server
Der Plex Media Server ist eine Anwendung, die ausgewählte Medien übers Netzwerk zur Verfügung stellt und unter anderem auf vielen Smart-TVs als App dann Zugriff auf diese gewährt. Die PLEX-App war auf meinem Hisense TV bereits installiert und für die erste Verbindung musste man sich nur gegen den Plex Media Server authentifizieren und damit war die Sache auch schon erledigt.
PLEX kann flac-Dateien ohne nennenswerte zeitliche Verzögerung abspielen und das auch schon bereits vor der Installation des Cayin MediaSignPlayers. Zudem performt PLEX deutlich flotter und flüssiger als die qnap Musik Station oder die Video Station.
Zu den Musikdateien lassen sich auch weitere Infos zum Interpreten nebst Albumcover oder Bandfoto, je nachdem, welche Ansicht bzw. Sortierung man in der PLEX-Oberfläche wählt, einblenden.
Updates des PLEX Media Servers lassen sich nicht mehr automatisch über das App Center installieren, aber immer noch händisch mit wenigen Klicks, ebenfalls über das App Center. Ein ssh-Zugang via Putty, um die qpkg-Datei zu installieren, ist also gar nicht notwendig.
Das Benachrichtigungszentrum
Wie der Name schon sagt, ist das Benachrichtigungszentrum da, um über diverse Ereignisse zu informieren. Hier kann man alles sehr granular einstellen und auswählen, ob man per E-Mail, SMS, Instant-Messaging und bzw. oder per Push-Benachrichtigung aufs Smartphone und Browser informiert wird.
Für nahezu jede Anwendung und deren verschiedene Dienste lassen sich Benachrichtigungen einstellen und dabei auch versch. Schweregrade wie Warnung oder Fehler auswählen und zusätzlich nach Schlüsselwörtern filtern und dadurch solche Ereignisse ein- oder ausschließen.
Anfangs habe ich das System etwas zu „grobmaschig“ eingestellt, was dazu führte, dass ich für jedes nicht erstellbare Vorschaubild meiner Videodateien eine E-Mail-Benachrichtigung bekam. Und es kamen hunderte E-Mails im Minutentakt. Es dauerte, bis ich die Einstellung gefunden hatte, da ich anfangs die Multimedia Console in Verdacht hatte, die Thumbnail-Erstellung aber irgendwo anders zu finden war. Man kann hier zwar nichts falsch machen, aber erschlagen werden will man dann non hunderten an Ereignissen auch nicht.
Und neben dem Benachrichtigungszentrum gibt es noch das:
QuLog Center
Hier geht’s dann nicht darum, wie etwas versendet wird, sondern was unter anderem alles so versendet wird. Also ein einfaches Protokoll sämtlicher Systemereignisse und Zugriffe, unterteilt in Informationen, Warnung und Fehler.
Dann wäre da noch die Hybrid Desk Station
Mit Hilfe der HybridDesk Station ist eine Direktverbindung des NAS mit einem HDMI-Anzeigegerät (TV, Monitor Smartphone etc.) möglich. Wer sich also das NAS direkt an den Fernseher anschließen will, kann das machen und dort direkt auf die Music Station oder einen Internetbrowser zugreifen. Für meinen Test habe ich eine Verbindung per HDMI-Kabel zwischen dem NAS und einem Monitor hergestellt, eine Maus per USB angeschlossen und dann mit Hilfe der Bildschirmtastatur am NAS angemeldet. Das hat bis dahin auch alles funktioniert. Dann wollte ich die Music Station starten und das NAS fing an zu rödeln bis dann irgendwann das Bild einfror. Weder über einen Webbrowser noch per ssh war das NAS ab diesem Zeitpunkt noch erreichbar. Über längeres drücken der One-Touch-Kopie-Taste kann man normalerweise die HybridDesk Station neu starten; in meinem Fall war das natürlich nicht so. Also half nur noch das lange Drücken der Power-Taste. Dies hatte dann wiederum zur Folge, dass das NAS nach wenigen Minuten wieder funktionsfähig war, aber der Syncprozess des RAID-1 angestoßen wurde, da das System nicht ordnungsgemäß heruntergefahren wurde. Interessanterweise war im QuLog Center nichts zu diesem Freeze zu finden, nur die Tatsache, dass der Plex Media Server nicht ordnungsgemäß runtergefahren wurde, was ja klar ist.
Und so ein Resync des RAID dauert recht lange; für die Leute, die es interessiert, hier noch eine kurze Info zum Syncprozess: Man kann den Resync unter „Speicher&Snapshots“ priorisieren, so dass dieser Prozess Vorrang hat und etwas schneller abläuft. Allerdings lag die Dauer bei „nur“ 4TB im RAID-1 Verbund dennoch bei sehr vielen Stunden. Nach bereits 40 % Resync wurde immer noch ca. 20 Stunden Restdauer angegeben, obwohl der Resync bereits mit hoher Priorität lief. Bei niedriger Priorität stieg die Dauer dann auf bis zu 180 Stunden.
Von einem default-Wert von 1.000 habe ich den Wert einfach per echo-Befehl auf 100.000 gesetzt, wobei 500.000 das Maximum ist.
Mit dem Wert sollte man jedoch nicht übertreiben und auch ein Auge auf die CPU-Auslastung haben. Die Resync-Geschwindigkeit ließ sich so bei mir um ein paar MB/s steigern. Durchschnittlicht lag sie dann bei ca. 60 MB/s, anstatt anfänglich bei ca. 45 MB/s (ebenfalls bereits mit der Prioritätseinstellung von „Resync zuerst“).
Schnappschussmanager
Hier lassen sich sofortige Snapshots erstellen oder auch nach Zeitplan, wobei die geplanten Snapshots per Option, die sich „Smart-Snapshot“ nennt, nur dann erstellt werden, wenn es Veränderungen an den Daten des Volumes seit dem letzten Snapshot gegeben hat.
Die Aufbewahrungszeit der Snapshots liegt bei einer Woche, lässt sich jedoch auch auf mehrere Monate steigern oder zeitraumunabhängig auf eine bestimmte Anzahl an gespeicherten Snapshots umstellen. Außerdem kann angegeben werden wie viele stündliche, tägliche, wöchentliche oder monatliche Snapshots aufbewahrt werden; hierzu sollte man sich dann aber etwas eingehender mit seinen geplanten Snapshots beschäftigen. Das TS-251D unterstützt eine Aufbewahrung von bis zu 1024 Snapshots, wobei jedoch „nur“ 256 Snapshots pro Volume gespeichert werden können und der zur Verfügung stehende Speicher ebenfalls limitieren kann. Der Speicher, der für die Snapshots reserviert wird, kann zuvor festgelegt werden. Bei mir sind es 15 % des Gesamtplattenplatzes, also knapp 560 GB, die für Snapshots reserviert sind. Die Größe des Snapshots meines gesamten Volumes, von dem ca. 650 GB belegt sind, beträgt ca. 26 GB.
Das Erstellen der Snapshots läuft wunderbar und auch recht flott. Die Wiederherstellung eines Snapshots dauert einige Minuten, läuft aber ebenfalls reibungslos. Ich hatte nach dem Snapshot ein paar zusätzliche neue Dateien aufs System gepackt und ein paar bestehende Dateien verändert. Nach dem Zurückspielen des Snapshots waren die neuen Dateien verschwunden und die alten Dateien wieder in ihrem ursprünglichen Zustand. Es lasse sich aber auch nur einzelne Ordner oder Dateien anstatt des ganzen Volumes wiederherstellen.
Nach erfolgtem Zurückspielen eines Snapshots findet sich im QuLog Center die Information „[Storage & Snapshots] Finished reverting snapshot "[Snapshot GMT+01_2022-01-17_1627]". Volume: DataVol1.“. Zur Sicherheit wird vor dem Zurückspielen eines Snapshots noch ein aktueller Snapshot erstellt. Wer das nicht benötigt, kann diese Option aber auch abwählen.
Snapshots können auch geklont, exportiert oder wenn gewünscht, auch auf einem anderen QNAP-NAS gesichert werden.
Was mir nicht gelungen ist, war eine One-Way-Synchronisation von QNAP-Snapshots auf meine Synology-Diskstation, da ich das Verzeichnis, in dem die Snapshots abgelegt werden, partout nicht auswählen konnte. Lediglich eine One-Way-Synchronisation von der TS-251D zur Synology DiskStation per FTP war möglich und auch einfach einzurichten. Da die beiden NAS direkt nebeneinanderstehen, ist dies natürlich keine ideale Backup-Variante.
QSync
QSync gehört zu den Sicherungs-/Synchronisierungs-Anwendungen die QNAP zu bieten hat, und in diesem Bereich gibt es eine große Auswahl an Anwendungen. Auch das kannte ich von Synology bisher nicht in diesem Umfang.
Ich nutze die Anwendung, um ein paar Ordner zwischen meinem Laptop, meinem Desktop-PC und dem NAS in Echtzeit zu synchronisieren. Für Windows oder Mac ist der QSync Client notwendig, der sich dann mit dem NAS verbindet und in dem auch die zu synchronisierenden Ordner ausgewählt werden müssen.
Natürlich ist dies kein Backup, aber trotzdem durchaus nützlich, wenn man seine Daten direkt auf mehreren Geräten zur Verfügung haben möchte.
McAfee Antivirus
Abgesehen von der Frage, ob ich eine Antiviren-Software auf meinem NAS brauche, habe ich dennoch mal McAfee getestet. Es lassen sich scheduled Scans festlegen (was ich bei einem Antiviren-Programm auch erwarte). Täglich, alle X Stunden, wöchentlich, monatlich mit Auswahl der Ordner und Dateitypen, die gescannt werden sollen. Nun jedoch zum ABER: Neben diesen geplanten Scans, die sich in der McAfee-GUI festlegen lassen, kann man scheinbar auch über die Systemsteuerung die Scans planen. Ich hatte zu Beginn meines Tests einen täglichen Scan in McAfee geplant, diesen dann aber nach drei Tagen wieder entfernt und auf einen Scan alle 7 Tage umgestellt. So war es dann auch in der McAfee-GUI zu sehen, jedoch wurde trotzdem jeden Tag um 23:00 Uhr ein AntiViren-Scan der McAfee-Software gestartet. Zudem tauchten diese täglichen Scans auch in den McAfee-Logs auf. Es hat dann etwas gedauert, bis ich diesen täglichen Scan dann in der Systemsteuerung unter „Antivirus“gefunden habe. Eine Synchronisation der geplanten Scans zwischen McAfee und der Systemsteuerung findet hier also nicht statt; meiner Meinung nach handelt es sich dabei um einen bug. Und übrigens: Wenn alle Dateien auf den Festplatten gescannt werden, dauert der Scan viele Stunden, und das bei nur ca. 300 GB belegtem Plattenplatz und keinen weiteren laufenden Prozessen.
Fazit
Ich konnte in diesem Test bei weitem nicht alles ausprobieren und eingehend "durchleuchten" was mit diesem NAS möglich ist. Und ich denke, es gibt auch noch genug Stellschrauben, an denen man drehen kann, um sich das Leben mit dem NAS schöner zu machen.
QuMagie werde ich auch nochmal eine Chance geben und alle Fotos neu hochladen und dann erneut indexieren lassen. Vielleicht werde ich das NAS auch neu aufsetzen und meine Festplattenpartitionierung anders gestalten. Wer hier best-practice-Empfehlungen hat, ist herzlich willkommen, sich mit mir auszutauschen.
Auch die Möglichkeit, die QNAP-Snaphots automatisiert auf einem anderen NAS (eines anderen Herstellers) sichern zu können, fände ich sehr gut.
Ansonsten bietet das TS-251D eine Menge Anwendungen, die auch recht performant laufen bzw. zu denen sich dann zufrieden stellende Alternativen finden lassen.
Im HelpCenter findet man zu nahezu jedem Aspekt Dokumentation, die zwar nicht immer, aber oftmals äußerst hilfreich war.
Für mich ist das QNAP TS-251D letztlich ein brauchbares NAS, dessen wahrer und umfänglicher Nutzen sich mir erst mit der Zeit zeigen wird.