Rückstauventile

vram

Neuling
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Hi, wollte gerne in mein WaKü-System eine Menge Rückstauventile einbauen, damit sich das WaKü-System im Bedarfsfall ohne großen Aufwand und Sauerei wieder auseinanderbauen läßt.

Wo ich mir allerdings nicht ganz sicher bin, ist die Frage, ob Rückstauventile nicht die Durchflußgeschwindigkeit reduzieren?
Weiß da jemand näheres?
 
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Was verstehst du unter Rückstauventilen? Rückschlagklappen, Kugelventile, Kugelhähne oder beidseitig sperrende Schnellkupplungen? Letztere und vorletztere sind im Wakü-Bereich für solche Zwecke üblich. Die beiden erstgenannten Möglichkeiten sind in den Dimensionen nicht zu bekommen bzw. funktionieren nicht unter den Randbedingungen in einem Wakü-Kreislauf.
In allen Fällen kommt es bezüglich Strömungswiderstand jedenfalls auf die konkrete Bauart und den Typ an, wobei wie gesagt weder Rückschlagklappen noch Kugelventile in den Dimensionen weder verfügbar sind, noch wirklich funktionieren oder den gewünschten Effekt ergeben - von daher bleiben dir sowieso nur Schnellkupplungen oder Kugelhähne (letzter wenn du mit Wasserverlust leben kannst).

Vernünftige Schnellkupplungen wie z.B. die Koolance VL3N oder QD3 Serie, sind recht empfehlenswert und erzeugen nur wenig Strömungswiderstand. Mit noch mehr finanziellem Einsatz kann man auch die Bitspower-Schnellkupplungen nehmen, aber Vorteile die den Mehrpreis gegenüber den ohnehin schon nicht ganz billigen Koolance-Kupplungen bieten sie eigentlich nicht.
Möglichkeiten ganz ohne zusätzlichen Strömungswiderstand gibt es hier naturgemäß nicht.
Etwas günstiger, dafür hässlich wie die Nacht, mit etwas Wasserverlust beim Kuppeln und deutlich mehr Strömungswiderstand wären noch CPC-Kunststoffkupplungen.

Falls du Kugelhähne meinst, solltest du zu welchen greifen, die einen ähnlichen Innenquerschnitt haben wie die Schläuche die du einsetzt, um keinen messbaren Einfluss auf die Strömungsgeschwindigkeit zu erhalten. Allerdings machen sich geringfügig kleinere Querschnitte in der Regel nicht besonders deutlich bemerkbar - hängt allerdings auch vom Ausgangsdruchfluss ab. Nachteil bei Kugelhähne ist natürlich der unvermeidliche Wasserverlust beim Trennen des Kreislaufs, selbst wenn man an der Trennstelle zwei Kugelhähne einsetzt, bleibt dazwischen ein gewisses Wasservolumen was beim Trennen in jedem Fall verloren geht.

Grundsätzlich sei aber gesagt: Durchfluss ist keinen sonderlich relevante Messgröße, wenn es um Kühlleistung geht und in den meisten Systemen bereit ab recht geringen Werten kein Grund sich darüber ernsthafte Gedanken zu machen. Der Durchfluss hat bei aktuellen Kühlern bereits ab relativ geringen Werten nur noch marginalen Einfluss auf die Kühlleistung und weitere Steigerungen machen sich zunehmend weniger bemerkbar. Außer an den Kühlern hat der Durchfluss ohnehin keine messbare Wirkung und auch dort ist er nur eine indirekte Messgröße, die über den eigentlich relevanten Parameter, nämlich die lokale Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Kühlstruktur, nichts aussagt. In normalen Wakü-Kreisläufen mit vernünftigen Kühlern sind messbare Einflüsse z. B. durch eine Verdopplung des Durchflusses im Regelfall bereits ab ca. 60l/h kaum oder gar nicht mehr sauber messbar, weshalb es im Regelfall wenig Sinn hat, dem Durchfluss mehr Aufmerksamkeit zu schenken als ihm gebührt. Was die Kühlleistung und damit die Temperaturen angeht, ist die Radiatorfläche und deren Be- und Entlüftung bei Weitem wichtiger als jegliche Durchflusspielereien. Hinzu kommt, dass hoher Durchfluss oft nur durch mehr Pumpenlärm als nötig, bzw. mehr Pumpenabwärme als nötig erkauft wird. Besonders letzteres kann in hohen Durchflussbereichen, bei denen Steigerungen meist ohnehin nur noch theoretische minimale Vorteile bieten, komplett kompensiert oder überkompensiert werden, was derartige Ambitionen ziemlich schwachsinnig erscheinen lässt. Auch passive Durchflussoptimierungen wie du sie anstrebst, stehen im Normalfall in keinem Verhältnis zum Effekt.
Bei sehr hohen Heizleistungen wie z.B. Multi-Graka-Setups mit mehreren stromhungrigen Grafikkarten im Kreislauf, kann man zwar mittels hohem Durchfluss die Temperaturdifferenzen zwischen den Hitzequellen etwas reduzieren, aber solange man auf der Radiatorseit vernünftig dimensioniert hat, wird auch dies nur in den seltensten Fällen wirklich substantiell nötig sein. An der bilanziellen Gesamtkühlleistung ändert der Durchfluss in solchen Fällen ohnehin nichts messbares. Man kann in solchen Situationen mittels hohem Durchfluss also allenfalls einen gleichmäßigere Verteilung der zu Verfügung stehenden Kühlleistung auf Komponenten erreichen, aber gesamt gesehen wird keine bessere Kühlleistung erreicht. Hinzu kommt, dass es mit vielen Kühlern in der Regel schwer ist, sehr hohe Durchflüsse ohne massive negative Nebenwirkungen zu erreichen.

In normalen Setups ist Durchflussoptimierung jedenfalls eine Spielerei die, wenn sie auch noch ernst genommen wird, eher auch Inkompetenz des Erbauers schleißen lässt. Als Optimierungs-Sahnehäubchen, oder gewollte Overkillmaßnahme, kann man Durchflussoptimierung im Kreislauf vllt. noch gelten, lassen sofern sie sich im Rahmen dessen hält, was negative Nebenwirkungen möglichst minimiert, aber im Regelfall ist Durchfluss nichts was einen sonderlich tangieren muss, sofern man nicht gewisse kritsche Mindestwerte unterschreitet, die sehr einfach ohne Durchflussoptimierungen und ohne besondere Sorgfalt bei der Komponentenauswahl erreicht werden können.

Im Übrigen ist es in der Regel nicht sinnvoll alle Komponenten im Kreislauf trennbar zu verbinden, da viele ohnehin nur bei einem Komplettumbau ausgetauscht werden muss, der so oder so die Entleerung des System erfordert. Abgesehen von externen Radiatoren o. Ä. ist statt Schnellkupplungen oder Kugelhähnen empfiehlt sich im Normalfall eine vernünftig gestaltete Ablassvorrichtung, um das Wasser im Bedarfsfall einfach entleeren zu können. Das ist meist erheblich effektiver, kostengünstiger und hat gar keinen Einfluss auf das Kühlsystem ;).
 
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