Einleitung
Schon seit längerem war ich auf der Suche nach einem Ersatz für mein
bisheriges Leinwandprovisorium. Eine Selbstbau-Rahmenleinwand auf Basis
eines Keilrahmens schien lange Zeit die günstigste Variante zu sein, da
fertige Modelle in der gewünschten Größe eher im Preisbereich um
ca. 400.- aufwärts zu finden sind.
Die notwendigen Bauteile (Keilrahmen, Leinwand, Molton, schwarzer Velours
für die Maskierung usw.) hätte ich jedoch einzeln bei diversen Internet-
anbietern bestellen müssen und der erforderliche Zeitaufwand für den Bau
ist auch nicht zu unterschätzen (abgesehen davon, dass ich das Wohnzimmer
zur Werkstatt hätte umfunktionieren müssen).
Deshalb habe ich die Hoffnung nie aufgegeben eine "fertige" und günstige
Rahmenleinwand, möglichst bei einem Händler vor Ort, zu finden.
Vor ein paar Tagen bin ich durch Zufall bei NetOnNet fündig geworden und
habe gestern zugeschlagen.
Selbst bei Ladenverkauf ist dort ein Umtausch bei Nichtgefallen gegen Bares
kein Problem und der Preis ist auch in Ordnung (269.- ab Lager).
Geschockt über die Länge der Verpackung musste ich erstmal mein Auto
ausmessen (Fiat Punto). Es passt rein.
technische Daten:
Projektionsfläche: 194cm x 109,5cm
pulverbeschichteter, schwarzer Aluminium-Profilrahmen
rückseitig gespannte Vinyl-Leinwand
Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung ist vorbildlich. Ein demotivierter Spediteur dürfte
Schwierigkeiten haben den Inhalt ernsthaft zu beschädigen.
Die Abmaße: 15cm x 26cm x 226cm
Hier ein Bild zum Lieferumfang. Im Gegensatz zu einigen Produkten eines
anderen großen schwedischen Kaufhauses fehlt kein einziges Teil (es ist
sogar ein Spannhaken zuviel enthalten).
Der Inbusschlüssel muss wohl schwedische Tradition sein und wird gerne
in meine Sammlung aufgenommen.
Die "Anleitung" ...
ist auf schwedisch ...har har ... dafür reicht mein
Ikea-Wortschatz leider nicht aus. Zum Glück sind genug Bilder vorhanden.
(Bei einem anderen Hersteller habe ich jedoch eine deutschsprachige Anleitung
zu einer Leinwand entdeckt, die meiner ziemlich ähnlich ist. Zufall?
http://www.medium.de/docs/downloads...dw%E4nde/2006/03012Rahmen%20Bildwand%20BA.pdf)
Aufbau
Es handelt sich um einen Steckrahmen mit innenliegenden Kunststoffwinkel-
stücken. Die Verschraubung stellt keine größere Herausforderung dar - ein
ehemaliger Metallbauer wie ich wünscht sich jedoch eine größere Passgenauigkeit
der Bohrungen.
Ganz wichtig ist es vor dem Zusammenstecken und Verschrauben die M6er Muttern
für die Metallplatten (zur Wandaufhängung) in das Profil zu schieben.
Ich habe das zunächst leider vergessen und mich später tierisch geärgert.
Hier sieht man den fertig verschraubten Rahmen.
Die Leinwand wird jetzt ausgerollt und die beiliegenden Rundeisen einge-
führt. Zunächst war ich durch deren Überlänge irritiert - es hat jedoch keine
Auswirkungen.
Sind alle eingeführt ergibt sich folgendes Bild.
Jetzt kommt der anstrengende Teil des Aufbaus: Das Spannen der Leinwand.
Über die Rahmenbreite wollen immerhin 6,5cm gespannt werden und das ging grade
noch mit den Fingern, besser mit einer an den Auflageflächen gepolsterten
Wasserpumpenzange.
Die fertig gespannte Leinwand.
(gut zu erkennen: die ins Profil geschobenen Muttern)
Dank der enormen Spannkräfte lässt sich die Leinwand als absolut Faltenfrei
bezeichnen.
Jetzt noch schnell die Metallplatten anbringen und schon kann die Wandmontage
beginnen.
Die beiliegenden Schrauben habe ich durch andere ersetzt, da ich die Wände in
unserer Wohnung kenne und weiß, dass ich längere benötige.
Die montierte Rahmenleinwand.
Ein Detailfoto von der Rahmenecke. Hier erkennt man deutlich die Auswirkungen der
hohen Spannkräfte. Mit Winkelverbindern aus Metall wäre sicherlich weniger Luft
am Stoß der Profile entstanden. Der Preis für die Rahmenleinwand wäre dadurch
allerdings auch gestiegen.
Obwohl ein Foto wenig aussagekräftig ist, zumal es auf den verschiedensten
Monitoren betrachtet wird, habe ich hier der Vollständigkeit wegen die
Rahmenleinwand im Einsatz fotografiert. (Meine Digicam HP850 ist einfach grottenschlecht bei ungünstigen Lichtverhältnissen.)
Gut erkennbar ist jedoch, dass sich das projizierte Bild am schwarzen, pulver-
beschichteten Rahmen leicht spiegelt (oben rechts gut zu erkennen).
Bewertung
Verarbeitungsqualität / Materialeigenschaften
Die Verarbeitungsqualität bezeichne ich, vor allem im Hinblick
auf den günstigen Anschaffungspreis als gut.
Die Pulverbeschichtung des Rahmens ist gleichmäßig und die
Schnittflächen haben keinen scharfkantigen Grat.
Kratzer oder Dellen sind keine vorhanden.
Das Leinwandtuch (Vinyl) ist fehlerfrei und die Struktur gleichmäßig.
Die Klammern zum Spannen der Leinwand sind nicht verbogen und
lassen sich leicht in den Rahmen einklicken.
Konstruktion
Wie schon angesprochen halte ich nicht viel von Kunststoffverbindungen.
Sie erfüllen ihren Zweck und sind der Preisklasse angemessen.
(Vermutlich muss man sehr tief in die Tasche greifen um eine Ausführung
aus Metall zu erhalten.)
Auf das Gesamtgewicht der Rahmenleinwand wirkt es sich jedoch positiv aus.
Was mich auch etwas stört ist die Tatsache, dass die Rundeisen im gespannten
Zustand exakt auf den Schraubverbindungen des Rahmens aufliegen.
Es wirkt sich jedoch nicht negativ auf die Funktion aus. (Bin halt ein
Millimeterfuchser)
Die Metallplatten zur Aufhängung an der Wand erfüllen voll und ganz ihren Zweck
und ermöglichen durch das angewinkelte Langloch, ähnlich wie bei Bilderrahmen,
eine nachträgliche Feinjustierung der Leinwand. (widerspenstige Bohrlöcher seien
gegrüßt)
Montage
Wenn man die Einzelschritte der Anleitung einhält, geht die Montage zügig von statten.
Vergisst man die Muttern rechtzeitig in die Profile einzuführen, muss man nach
dem mühsamen Spannen der Leinwand auf bewährte Methoden zurückgreifen, um die Wut auf
die eigene Dummheit in den Griff zu bekommen.
Damit wäre auch schon der einzige, etwas heikle Punkt der Montage angesprochen:
Das Spannen der Leinwand. Ich kann nur Empfehlen diesen Arbeitsschritt zu zweit aus-
zuführen. Steht kein Helferlein zur Seite muss man Druckstellen an den Fingern in Kauf
nehmen oder aber eine Wasserpumpenzange verwenden. (Ich hab beides probiert.)
optische Eigenschaften
Der Gain Faktor ist auf der Herstellerseite (http://www.kingpinscreens.com/ENG/index.html)
mit 0.85 - 0.90 angegeben. Das bestätigt sich durch den hohen Betrachtungswinkel und
kommt meinen Einsatzzwecken entgegen. Auch vom Essplatz ist das Bild gut einsehbar und
die Bildqualität gefällt mir (rein subjektiv) gut.
Da ich das Wohnzimmer gut abdunkeln kann, bringt der minimale Helligkeitsverlust (im
vergleich zu Leinwänden mit höherem Gain Faktor) keine merklichen Nachteile mit sich.
Sollten die Wände im Raum allerdings weiß und stark reflektierend sein, rate ich jedoch
zu einem höheren Gain Faktor, da das Streulicht von der Leinwand letztlich über die Wände
auf sie zurückfallen kann.
Zu kritisieren habe ich die leicht reflektierende Oberfläche des Alu-Profils.
Wie man auf dem oberen Bild erkennen kann, spiegeln sich helle Bildinhalte am Bildrand etwas
am Rahmen.
Falls es mich auf dauer stören sollte, werde ich den Rahmen mit selbstklebendem schwarzen
Samtvelours "pimpen".
Fazit
+ ordentliche Verarbeitung
+ absolut faltenfreie Leinwand (ist aber normal bei Rahmenleinwänden)
+ exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis
- leicht reflektierende Pulverbeschichtung des Rahmens
Schon seit längerem war ich auf der Suche nach einem Ersatz für mein
bisheriges Leinwandprovisorium. Eine Selbstbau-Rahmenleinwand auf Basis
eines Keilrahmens schien lange Zeit die günstigste Variante zu sein, da
fertige Modelle in der gewünschten Größe eher im Preisbereich um
ca. 400.- aufwärts zu finden sind.
Die notwendigen Bauteile (Keilrahmen, Leinwand, Molton, schwarzer Velours
für die Maskierung usw.) hätte ich jedoch einzeln bei diversen Internet-
anbietern bestellen müssen und der erforderliche Zeitaufwand für den Bau
ist auch nicht zu unterschätzen (abgesehen davon, dass ich das Wohnzimmer
zur Werkstatt hätte umfunktionieren müssen).
Deshalb habe ich die Hoffnung nie aufgegeben eine "fertige" und günstige
Rahmenleinwand, möglichst bei einem Händler vor Ort, zu finden.
Vor ein paar Tagen bin ich durch Zufall bei NetOnNet fündig geworden und
habe gestern zugeschlagen.
Selbst bei Ladenverkauf ist dort ein Umtausch bei Nichtgefallen gegen Bares
kein Problem und der Preis ist auch in Ordnung (269.- ab Lager).
Geschockt über die Länge der Verpackung musste ich erstmal mein Auto
ausmessen (Fiat Punto). Es passt rein.
technische Daten:
Projektionsfläche: 194cm x 109,5cm
pulverbeschichteter, schwarzer Aluminium-Profilrahmen
rückseitig gespannte Vinyl-Leinwand
Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung ist vorbildlich. Ein demotivierter Spediteur dürfte
Schwierigkeiten haben den Inhalt ernsthaft zu beschädigen.
Die Abmaße: 15cm x 26cm x 226cm


Hier ein Bild zum Lieferumfang. Im Gegensatz zu einigen Produkten eines
anderen großen schwedischen Kaufhauses fehlt kein einziges Teil (es ist
sogar ein Spannhaken zuviel enthalten).
Der Inbusschlüssel muss wohl schwedische Tradition sein und wird gerne
in meine Sammlung aufgenommen.

Die "Anleitung" ...
ist auf schwedisch ...har har ... dafür reicht mein
Ikea-Wortschatz leider nicht aus. Zum Glück sind genug Bilder vorhanden.
(Bei einem anderen Hersteller habe ich jedoch eine deutschsprachige Anleitung
zu einer Leinwand entdeckt, die meiner ziemlich ähnlich ist. Zufall?
http://www.medium.de/docs/downloads...dw%E4nde/2006/03012Rahmen%20Bildwand%20BA.pdf)

Aufbau
Es handelt sich um einen Steckrahmen mit innenliegenden Kunststoffwinkel-
stücken. Die Verschraubung stellt keine größere Herausforderung dar - ein
ehemaliger Metallbauer wie ich wünscht sich jedoch eine größere Passgenauigkeit
der Bohrungen.

Ganz wichtig ist es vor dem Zusammenstecken und Verschrauben die M6er Muttern
für die Metallplatten (zur Wandaufhängung) in das Profil zu schieben.
Ich habe das zunächst leider vergessen und mich später tierisch geärgert.
Hier sieht man den fertig verschraubten Rahmen.

Die Leinwand wird jetzt ausgerollt und die beiliegenden Rundeisen einge-
führt. Zunächst war ich durch deren Überlänge irritiert - es hat jedoch keine
Auswirkungen.
Sind alle eingeführt ergibt sich folgendes Bild.

Jetzt kommt der anstrengende Teil des Aufbaus: Das Spannen der Leinwand.
Über die Rahmenbreite wollen immerhin 6,5cm gespannt werden und das ging grade
noch mit den Fingern, besser mit einer an den Auflageflächen gepolsterten
Wasserpumpenzange.
Die fertig gespannte Leinwand.

(gut zu erkennen: die ins Profil geschobenen Muttern)

Dank der enormen Spannkräfte lässt sich die Leinwand als absolut Faltenfrei
bezeichnen.

Jetzt noch schnell die Metallplatten anbringen und schon kann die Wandmontage
beginnen.

Die beiliegenden Schrauben habe ich durch andere ersetzt, da ich die Wände in
unserer Wohnung kenne und weiß, dass ich längere benötige.
Die montierte Rahmenleinwand.

Ein Detailfoto von der Rahmenecke. Hier erkennt man deutlich die Auswirkungen der
hohen Spannkräfte. Mit Winkelverbindern aus Metall wäre sicherlich weniger Luft
am Stoß der Profile entstanden. Der Preis für die Rahmenleinwand wäre dadurch
allerdings auch gestiegen.

Obwohl ein Foto wenig aussagekräftig ist, zumal es auf den verschiedensten
Monitoren betrachtet wird, habe ich hier der Vollständigkeit wegen die
Rahmenleinwand im Einsatz fotografiert. (Meine Digicam HP850 ist einfach grottenschlecht bei ungünstigen Lichtverhältnissen.)

Gut erkennbar ist jedoch, dass sich das projizierte Bild am schwarzen, pulver-
beschichteten Rahmen leicht spiegelt (oben rechts gut zu erkennen).
Bewertung
Verarbeitungsqualität / Materialeigenschaften
Die Verarbeitungsqualität bezeichne ich, vor allem im Hinblick
auf den günstigen Anschaffungspreis als gut.
Die Pulverbeschichtung des Rahmens ist gleichmäßig und die
Schnittflächen haben keinen scharfkantigen Grat.
Kratzer oder Dellen sind keine vorhanden.
Das Leinwandtuch (Vinyl) ist fehlerfrei und die Struktur gleichmäßig.
Die Klammern zum Spannen der Leinwand sind nicht verbogen und
lassen sich leicht in den Rahmen einklicken.
Konstruktion
Wie schon angesprochen halte ich nicht viel von Kunststoffverbindungen.
Sie erfüllen ihren Zweck und sind der Preisklasse angemessen.
(Vermutlich muss man sehr tief in die Tasche greifen um eine Ausführung
aus Metall zu erhalten.)
Auf das Gesamtgewicht der Rahmenleinwand wirkt es sich jedoch positiv aus.
Was mich auch etwas stört ist die Tatsache, dass die Rundeisen im gespannten
Zustand exakt auf den Schraubverbindungen des Rahmens aufliegen.
Es wirkt sich jedoch nicht negativ auf die Funktion aus. (Bin halt ein
Millimeterfuchser)
Die Metallplatten zur Aufhängung an der Wand erfüllen voll und ganz ihren Zweck
und ermöglichen durch das angewinkelte Langloch, ähnlich wie bei Bilderrahmen,
eine nachträgliche Feinjustierung der Leinwand. (widerspenstige Bohrlöcher seien
gegrüßt)
Montage
Wenn man die Einzelschritte der Anleitung einhält, geht die Montage zügig von statten.
Vergisst man die Muttern rechtzeitig in die Profile einzuführen, muss man nach
dem mühsamen Spannen der Leinwand auf bewährte Methoden zurückgreifen, um die Wut auf
die eigene Dummheit in den Griff zu bekommen.
Damit wäre auch schon der einzige, etwas heikle Punkt der Montage angesprochen:
Das Spannen der Leinwand. Ich kann nur Empfehlen diesen Arbeitsschritt zu zweit aus-
zuführen. Steht kein Helferlein zur Seite muss man Druckstellen an den Fingern in Kauf
nehmen oder aber eine Wasserpumpenzange verwenden. (Ich hab beides probiert.)
optische Eigenschaften
Der Gain Faktor ist auf der Herstellerseite (http://www.kingpinscreens.com/ENG/index.html)
mit 0.85 - 0.90 angegeben. Das bestätigt sich durch den hohen Betrachtungswinkel und
kommt meinen Einsatzzwecken entgegen. Auch vom Essplatz ist das Bild gut einsehbar und
die Bildqualität gefällt mir (rein subjektiv) gut.
Da ich das Wohnzimmer gut abdunkeln kann, bringt der minimale Helligkeitsverlust (im
vergleich zu Leinwänden mit höherem Gain Faktor) keine merklichen Nachteile mit sich.
Sollten die Wände im Raum allerdings weiß und stark reflektierend sein, rate ich jedoch
zu einem höheren Gain Faktor, da das Streulicht von der Leinwand letztlich über die Wände
auf sie zurückfallen kann.
Zu kritisieren habe ich die leicht reflektierende Oberfläche des Alu-Profils.
Wie man auf dem oberen Bild erkennen kann, spiegeln sich helle Bildinhalte am Bildrand etwas
am Rahmen.
Falls es mich auf dauer stören sollte, werde ich den Rahmen mit selbstklebendem schwarzen
Samtvelours "pimpen".
Fazit
+ ordentliche Verarbeitung
+ absolut faltenfreie Leinwand (ist aber normal bei Rahmenleinwänden)
+ exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis
- leicht reflektierende Pulverbeschichtung des Rahmens
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