Rahmenleinwand User-Review (Kingpin FS200 – 16:9)

todt

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Einleitung

Schon seit längerem war ich auf der Suche nach einem Ersatz für mein
bisheriges Leinwandprovisorium. Eine Selbstbau-Rahmenleinwand auf Basis
eines Keilrahmens schien lange Zeit die günstigste Variante zu sein, da
fertige Modelle in der gewünschten Größe eher im Preisbereich um
ca. 400.- aufwärts zu finden sind.
Die notwendigen Bauteile (Keilrahmen, Leinwand, Molton, schwarzer Velours
für die Maskierung usw.) hätte ich jedoch einzeln bei diversen Internet-
anbietern bestellen müssen und der erforderliche Zeitaufwand für den Bau
ist auch nicht zu unterschätzen (abgesehen davon, dass ich das Wohnzimmer
zur Werkstatt hätte umfunktionieren müssen).
Deshalb habe ich die Hoffnung nie aufgegeben eine "fertige" und günstige
Rahmenleinwand, möglichst bei einem Händler vor Ort, zu finden.
Vor ein paar Tagen bin ich durch Zufall bei NetOnNet fündig geworden und
habe gestern zugeschlagen.
Selbst bei Ladenverkauf ist dort ein Umtausch bei Nichtgefallen gegen Bares
kein Problem und der Preis ist auch in Ordnung (269.- ab Lager).
Geschockt über die Länge der Verpackung musste ich erstmal mein Auto
ausmessen (Fiat Punto). Es passt rein.

technische Daten:

Projektionsfläche: 194cm x 109,5cm
pulverbeschichteter, schwarzer Aluminium-Profilrahmen
rückseitig gespannte Vinyl-Leinwand


Verpackung und Lieferumfang

Die Verpackung ist vorbildlich. Ein demotivierter Spediteur dürfte
Schwierigkeiten haben den Inhalt ernsthaft zu beschädigen.
Die Abmaße: 15cm x 26cm x 226cm

20070222163054714_hkgsmsgbqo.jpg
20070222163925192_dhmsrdbqru.jpg



Hier ein Bild zum Lieferumfang. Im Gegensatz zu einigen Produkten eines
anderen großen schwedischen Kaufhauses fehlt kein einziges Teil (es ist
sogar ein Spannhaken zuviel enthalten).
Der Inbusschlüssel muss wohl schwedische Tradition sein und wird gerne
in meine Sammlung aufgenommen.

20070222164029594_zgkoxciwag.jpg



Die "Anleitung" ...
ist auf schwedisch ...har har ... dafür reicht mein
Ikea-Wortschatz leider nicht aus. Zum Glück sind genug Bilder vorhanden.
(Bei einem anderen Hersteller habe ich jedoch eine deutschsprachige Anleitung
zu einer Leinwand entdeckt, die meiner ziemlich ähnlich ist. Zufall?
http://www.medium.de/docs/downloads...dw%E4nde/2006/03012Rahmen%20Bildwand%20BA.pdf)

20070222164057599_pwxtkrpuqs.jpg



Aufbau

Es handelt sich um einen Steckrahmen mit innenliegenden Kunststoffwinkel-
stücken. Die Verschraubung stellt keine größere Herausforderung dar - ein
ehemaliger Metallbauer wie ich wünscht sich jedoch eine größere Passgenauigkeit
der Bohrungen.

20070222164159597_mwjtcndozi.jpg


Ganz wichtig ist es vor dem Zusammenstecken und Verschrauben die M6er Muttern
für die Metallplatten (zur Wandaufhängung) in das Profil zu schieben.
Ich habe das zunächst leider vergessen und mich später tierisch geärgert.

Hier sieht man den fertig verschraubten Rahmen.

20070222164230441_vxlwyqyucb.jpg


Die Leinwand wird jetzt ausgerollt und die beiliegenden Rundeisen einge-
führt. Zunächst war ich durch deren Überlänge irritiert - es hat jedoch keine
Auswirkungen.
Sind alle eingeführt ergibt sich folgendes Bild.

20070222164259766_nweqhpvynj.jpg


Jetzt kommt der anstrengende Teil des Aufbaus: Das Spannen der Leinwand.
Über die Rahmenbreite wollen immerhin 6,5cm gespannt werden und das ging grade
noch mit den Fingern, besser mit einer an den Auflageflächen gepolsterten
Wasserpumpenzange.

Die fertig gespannte Leinwand.

20070222164336023_yueobquoqx.jpg

(gut zu erkennen: die ins Profil geschobenen Muttern)

20070222164401590_xkryjkzpld.jpg


Dank der enormen Spannkräfte lässt sich die Leinwand als absolut Faltenfrei
bezeichnen.

20070222164434811_zwhmcisfhq.jpg


Jetzt noch schnell die Metallplatten anbringen und schon kann die Wandmontage
beginnen.
20070222164538756_ubvhzdifkr.jpg


Die beiliegenden Schrauben habe ich durch andere ersetzt, da ich die Wände in
unserer Wohnung kenne und weiß, dass ich längere benötige.


Die montierte Rahmenleinwand.

20070222164615160_uujihoynvw.jpg


Ein Detailfoto von der Rahmenecke. Hier erkennt man deutlich die Auswirkungen der
hohen Spannkräfte. Mit Winkelverbindern aus Metall wäre sicherlich weniger Luft
am Stoß der Profile entstanden. Der Preis für die Rahmenleinwand wäre dadurch
allerdings auch gestiegen.

20070222164642973_qsdwawymrz.jpg


Obwohl ein Foto wenig aussagekräftig ist, zumal es auf den verschiedensten
Monitoren betrachtet wird, habe ich hier der Vollständigkeit wegen die
Rahmenleinwand im Einsatz fotografiert. (Meine Digicam HP850 ist einfach grottenschlecht bei ungünstigen Lichtverhältnissen.)

20070222164721728_nhqzbgdmor.jpg

Gut erkennbar ist jedoch, dass sich das projizierte Bild am schwarzen, pulver-
beschichteten Rahmen leicht spiegelt (oben rechts gut zu erkennen).


Bewertung

Verarbeitungsqualität / Materialeigenschaften

Die Verarbeitungsqualität bezeichne ich, vor allem im Hinblick
auf den günstigen Anschaffungspreis als gut.
Die Pulverbeschichtung des Rahmens ist gleichmäßig und die
Schnittflächen haben keinen scharfkantigen Grat.
Kratzer oder Dellen sind keine vorhanden.
Das Leinwandtuch (Vinyl) ist fehlerfrei und die Struktur gleichmäßig.
Die Klammern zum Spannen der Leinwand sind nicht verbogen und
lassen sich leicht in den Rahmen einklicken.


Konstruktion

Wie schon angesprochen halte ich nicht viel von Kunststoffverbindungen.
Sie erfüllen ihren Zweck und sind der Preisklasse angemessen.
(Vermutlich muss man sehr tief in die Tasche greifen um eine Ausführung
aus Metall zu erhalten.)
Auf das Gesamtgewicht der Rahmenleinwand wirkt es sich jedoch positiv aus.
Was mich auch etwas stört ist die Tatsache, dass die Rundeisen im gespannten
Zustand exakt auf den Schraubverbindungen des Rahmens aufliegen.
Es wirkt sich jedoch nicht negativ auf die Funktion aus. (Bin halt ein
Millimeterfuchser)
Die Metallplatten zur Aufhängung an der Wand erfüllen voll und ganz ihren Zweck
und ermöglichen durch das angewinkelte Langloch, ähnlich wie bei Bilderrahmen,
eine nachträgliche Feinjustierung der Leinwand. (widerspenstige Bohrlöcher seien
gegrüßt)


Montage

Wenn man die Einzelschritte der Anleitung einhält, geht die Montage zügig von statten.
Vergisst man die Muttern rechtzeitig in die Profile einzuführen, muss man nach
dem mühsamen Spannen der Leinwand auf bewährte Methoden zurückgreifen, um die Wut auf
die eigene Dummheit in den Griff zu bekommen.
Damit wäre auch schon der einzige, etwas heikle Punkt der Montage angesprochen:
Das Spannen der Leinwand. Ich kann nur Empfehlen diesen Arbeitsschritt zu zweit aus-
zuführen. Steht kein Helferlein zur Seite muss man Druckstellen an den Fingern in Kauf
nehmen oder aber eine Wasserpumpenzange verwenden. (Ich hab beides probiert.)


optische Eigenschaften

Der Gain Faktor ist auf der Herstellerseite (http://www.kingpinscreens.com/ENG/index.html)
mit 0.85 - 0.90 angegeben. Das bestätigt sich durch den hohen Betrachtungswinkel und
kommt meinen Einsatzzwecken entgegen. Auch vom Essplatz ist das Bild gut einsehbar und
die Bildqualität gefällt mir (rein subjektiv) gut.
Da ich das Wohnzimmer gut abdunkeln kann, bringt der minimale Helligkeitsverlust (im
vergleich zu Leinwänden mit höherem Gain Faktor) keine merklichen Nachteile mit sich.
Sollten die Wände im Raum allerdings weiß und stark reflektierend sein, rate ich jedoch
zu einem höheren Gain Faktor, da das Streulicht von der Leinwand letztlich über die Wände
auf sie zurückfallen kann.
Zu kritisieren habe ich die leicht reflektierende Oberfläche des Alu-Profils.
Wie man auf dem oberen Bild erkennen kann, spiegeln sich helle Bildinhalte am Bildrand etwas
am Rahmen.
Falls es mich auf dauer stören sollte, werde ich den Rahmen mit selbstklebendem schwarzen
Samtvelours "pimpen".


Fazit

+ ordentliche Verarbeitung
+ absolut faltenfreie Leinwand (ist aber normal bei Rahmenleinwänden)
+ exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis

- leicht reflektierende Pulverbeschichtung des Rahmens
 
Zuletzt bearbeitet:
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Saubere Sache!
 
sehr schönes Review! Leider habe ich kein Platz für sowas ;)
 
Da geht mir doch glatt einer ab, wenn ich das sehe :bigok:
Schon eine feine Sache, wenn man sein eigenes Kino zu Hause hat.

@Threadersteller: Was hast du für einen Beamer und nutzt du ihn nur für Filme oder auch für`s ganz normale TV gucken?

MfG
 
Der Beamer ist der aus der Signatur, also der Panasonic PT--AE700E.
Ich nutze ihn überwiegend für Filme von DVD und auch Satellit. Bei letzterem sehen aber nur die Ausstrahlungen der öffentlich rechtlichen Sender gut aus. Bei den Privatsendern lässt die Qualität meistens zu wünschen übrig.
Ich bin aber dabei auf HD-DVD umzusteigen. Das Laufwerk von der XBox360 ist auf
dem drittletzten Bild zu erkennen (auf dem Rack).
Mich nervt allerdings das hin und her tragen meines PCs.
 
Der Beamer ist der aus der Signatur, also der Panasonic PT--AE700E.
Ich nutze ihn überwiegend für Filme von DVD und auch Satellit. Bei letzterem sehen aber nur die Ausstrahlungen der öffentlich rechtlichen Sender gut aus. Bei den Privatsendern lässt die Qualität meistens zu wünschen übrig.

analog oder digital TV?
 
Digital. Ist eine D-Box 2 von Phillips. Bedienung katastrophal aber gutes Bild.
 
HTPC kommt nicht in Frage, weil ich den dann zusätzlich zu meinem jetzigen PC bräuchte und das ist mir zu teuer.
Evtl. besorge ich mir noch die passenden Rollen aus dem Zubehörprogramm von Chieftech für mein Gehäuse.
 
Perfekt!

Wunderschöne Leinwand und wunderschönes Nubert System! :bigok:
 
Ich muss gestehen, dass ich mir das auch gedacht habe... :d

Aber so hässlich ist er garnicht... Die restliche Ausstattung ist einfach nur genial und deswegen sticht´s so ins Auge.

Hast du vielleicht auch noch ein Foto von den 310ern hinten bzw. vom kompletten Wohnzimmer ?
Was für Halterungen benutzt du für die Nubox 360? Ich weiß nämlich grad nicht wie ich meine gescheit befestigen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ eLw00d
Die Wandhalterungen sind von Nubert: BT-77 (http://www.nubert.de/webshop/pd1788975524.htm?defaultVariants=search0_EQ_Schwarz_AND_{EOL}&categoryId=26)
Ich habe auch nicht davor zurückgeschreckt, die Boxen mit kleinen Schräubchen zusätzlich zu sichern. (form follows function).
Die Wände werden noch in einer anderen Farbe gestrichen (wärmerer Farbton - den kühlen Blauton mag ich nicht) und die Kabel und Winkel (von den Vorhängen) kaschiert. Hab aber erstmal keine Lust mehr auf Heimwerken.;)

20070222232708056_adjurktpvj.jpg


20070222232731682_qhakiybwls.jpg


20070222232807727_aljwarjmpe.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön ! :hail: :hail: :hail:


@ eLw00d
Die Wandhalterungen sind von Nubert: BT-77
Danke!
genier.gif


Ich habe auch nicht davor zurückgeschreckt, die Boxen mit kleinen Schräubchen zusätzlich zu sichern. (form follows function).
Oha. :eek:
Muss das sein? Ich war schon erstaunt, dass die LS keine Gewinde eigearbeitet haben...


Hab aber erstmal keine Lust mehr auf Heimwerken.;)
Kann ich gut verstehen ;)
 
Anscheinend guckst du ausschließlich über den Beamer, hast du da keine Bedenken wegen der Lampenhaltbarkeit? Oder ist das gar nicht so schlimm wie es immer dargestellt wird?
 
Röhren-TV ist auch noch vorhanden (im Essbereich des Wohnzimmers) und den PC nutze ich auch öfters fürs normale TV-Programm.
 
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