RAID 0 an Marvell 88SE91 - Disk wird als UNALLOCATED angezeigt

Julo

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Hallo!

RAID ist kein BACKUP!

Erneut muss ich das lernen.

Einer der Marvell 88SE91 auf meinem Gigabyte GA X79 UD3 scheint abgeraucht zu sein. Die Disk wurde in Windows 7 plötzlich als unallocated angezeigt (in der Marvell Bios config wurde der RAID Verbund als ACTIVE angezeigt), wenn ich andere Festplatten im AHCI Modus angeschlossen habe, wollte der Pc teilweise nicht mehr starten.

Habe die Disks mit diversen tools nach verlorenen Partitionen abgesucht, ohne Erfolg. Ein Scan zeigt, dass die Daten auf den Platten noch vorhanden sind.

Habe es an den anderen Marvell angeschlossen und im BIOS in der Controller config das RAID1 neu erstellt (quick init), habe ich da auch die Informationen über die Dateistrukturen verloren?

3TB Daten nach Dateityp geordnet recovern wäre absolut schrecklich.


Kennt jmd von euch das Problem? Danke!!!!


Lg, Julian

edit: der Titel ist FALSCH, es ist RAID1 gemeint!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Eine andere Sache ist, dass RAID Controller wenn sie ihre Sache ernst nimmen, ein RAID als Volumen begreifen dessen Daten konsistent sein müssen. Wurde dann ohne eine der HDDs schon auf das RAID geschrieben, beim Booten passiert das bei jedem OS schon wegen der logs, dann hat man ein Problem. Ich weiß nicht mehr ob hier oder in einem anderen Forum, aber irgendwo war mal ein Thread, da hatte einer einen hochwertigen RAID Controller und zwei Platten im RAID 1 und hat sich beschwert, dass es nicht funktionieren würde. Er hat folgenden Test gemacht:
1. RAID 1 eingerichtet und (meine ich) Windows installiert
2. HDD 1 abgezogen und getestet, Windows hat normal gebootet, wurde wieder runtergefahren.
3. HDD 1 wieder eingesteckt und dafür HDD 2 entfernt.
4. Rechner hat nicht gebootet und darin hat er einen Fehler gesehen.

Das war aber kein Fehler, das war ein Profi-RAID Controller und kein Billig-Spielzeug RAID Controller, der einfach nur spiegelt. Der Profi-RAID Controller hat gemerkt, dass das RAID nach den Abziehe von HDD 1 degradiert war und da sein Inhalt überschrieben worden ist, weil Windows wie jedes OS ja auch Logs führt und damit immer auch auf sein Systemlaufwerk schreibt. Damit entsprechen nur noch die Daten auf HDD2 den aktuellen Zustand des RAIDs. Durch den direkten Tausch der beiden HDDs gab es nun diesen aktuellen Zustand nicht mehr, da die HDD2 auf der er gespeichert war, ja nicht eingebaut war und HDD1 die letzten Änderungen nicht kannte, der Controller hat das RAID also als defekt gesperrt und das war richtig.

Warum war es richtig? Nun hier hätte bei einem einfach RAID Controller der sowas nicht beachtet und wie der Type sie wohl auch nur kannte, der Rechner auch im Schritt 4 gebootet, eben ohne die Änderungen vom letzten Booten, den z.B. den Eintrag Windows hat um 11:30 gebootet der nur auf HDD2 stand. Dann wäre auf HDD 1 nun z.B. 11:45 als letzter Zeitpunkts des Bootens vermerkt. Was kommt raus, wenn man nun beide HDD bei so einem RAID wieder einbaut? Hängt davon ab, ob die Datei von der einen oder von der anderen Platte gelesen wird. Die Daten stimmen auch beiden Platten nicht überein und das fällt bei solche Billiglösung auch nicht gleichen auf, den RAID lesen immer nur von einer Platten und erst wenn es dort einen Lesefehler gibt, von der anderen. Beide Daten sind aber korrekt lesbar, weichen aber voneinander ab und das darf eben bei Enterprise RAIDs nie passieren, da können wichtig Daten drauf liegen und bei einem Abgleich kann dann auch nicht mehr sagen, welche korrekt sind.

Daher wäre der korrekte Test in dem Fall gewesen, den Schritt 3. so zu gestalten, dass man erst die HDD 1 wieder einfügt, dem RAID Controller Zeit gibt das Resync der Daten von HDD 2 auf HDD 1 abzuschließen und dann erst HDD 2 zieht. Dann hätte HDD 1 den korrekten Datenstand des RAIDs enthalten und es hätte funktioniert. Hoffentlich wurde nun verständlich was ich damit sagen will, wenn ich sage, dass ein RAID eben ein logisches Volumen und mehr als nur die Summe der Platte ist und wieso es gut ist, wenn ein Controller das auch so handhabt.

Ob diese einfachen Marvell RAID Controller das machen, weiß ich nicht aber ich vermute es stark denn so simple wie es scheint, sind sie nicht und der 9230 erlaubt sogar SSD Caching und TRIM für SSDs im RAID 0 mit dem Microsofttreiber, weil das alles ist nach außen transparent.

Dann kommt noch die Position der Metadaten des RAID auf den Platten hinzu, diese kann am Anfang oder am Ende der Platten sein und z.B. beim Linux md SW RAID hat sich das von Version zu Verison öfter geändert. Liegen diese Metadaten am Anfang, dann werden die Metadaten der Partitionierung nicht gefunden, da was in LBA 0 stehen müsste, dann z.B. im LBA 2048 steht. RAIDs ersetzen eben keine Backups, sie führen noch ein weiteres Ausfallrisiiko hinzu und nicht nur HW Ausfällen führen zu Datenverlust!

Übrigens: Bist Du sicher das es nicht doch ein Problem der HDD ist?
 
Hallo, danke für Deine ausführliche Antwort!

-Auf den PLatten ist kein Windows installiert.
-Wenn ich die Festplatten im AHCI Modus betreibe, findet die Scansoftware auf beiden Platten die Daten, die Platten scheinen also zu funktionieren.
-Wenn ich RAID1 aktiviere, zeigt der Controller im BIOS den RAID als ACTIVE an, die Scansoftware findet aber trotzdem ZWEI Festplatten (unallocated). Das Windows Disk tool sieht auch beide und will beide INITIALIZEN (was ich klarerweise nicht zulasse).
-Konkret will die die Dateien UND die Dateistruktur Recovern. Bei manchen Data Recovery Software Programmen kann man RAID0 Controller emulieren und ein Software RAID machen - für RAID1 habe ich keine Software gefunden- kennt jmd so was?

edit: "Marvell Tray", ein Webbasiertes Verwaltungstool sagt "Command [0x88] on physical disk 1 failed. Sense key=0xb, ASC=0x0, ASCQ=0x0"
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann nimm die Platten einzeln und suche Dir ein Recoverytool welches die Dateien mit ihren Namen recovern kann, es gibt ja von den kommerziellen Tools i.d.R. kostenlose Demoversionen die anzeigen was gefunden wird und ggf. auch ein paar Dateien zu probe retten, wobei man das Retten sowieso immer durch Kopieren auf eine andere Platten ausführt.
 
Hey, ja es scheint eh die letzte option zu sein...

Das Problem ist, dass es sich hier um 3TB Daten handelt, da sind Projektordner mit hunderten Dateien mit verschiedener Endung, das neu-ordnen würde Jahre dauern...
 
Dann probiere welches der kommerziellen Recoverytools es ggf. schafft die Namen und Ordnerstrukturen zu erhalten, es gibt ja von denen eigentlich immer kostenlose Demos die anzeigen was gefunden wird.
 
Ich werds versuchen - wo werden die Ordnerstrukturinformationen bei NTFS RAID 1 Systemen abgespeichert?

Vermutlich im Boot sector? Ein Programm hat eine 3MB große Partition recovern können, die BOOT heißt und den geschützten Ordner "System Volume Information" beinhaltet. Kann ich damit was anfangen?

Lg, Julian
 
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Wenn ich mich nicht irre sind die Ordner bei NTFS wie auch alle anderen Metadaten einfach als Dateien angelegt, können also im Prinzip überall stehen. Die einzige Datei die einen fixen Ort hat ist die $Boot, die fängt immer auf dem ersten Cluster des Filesystems an, der Rest ist danach dynamsich, so wie auch $MFT, in der meine ich die Dateinamen stehen sowie die Cluster die eine Datei belegt, aber nur ein Link auf das Verzeichnis in dem die Datei steht. So richtig ist NTFS ja nie öffentlich dokumentiert worden, es gibt nur hier und da Hinweise wie was gemacht ist.
 
OKay das heißt die BOOT Partition bringt mir jetzt eigentlich nichts?

Danke für Deine Hilfe!
 
Nein, 3MB sind ja sowieso fast nichts und wenn die Daten von einer anderen Partition stammen, dann können sowieso keine Ordnerstrukturen oder Dateinamen von der Partition um die es geht, drauf sein.
 
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