RAID 5 im "Heimgebrauch" sinnvoll?

Pheenix

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Hallo,

da ich mir im Moment einen kleinen Server aufbaue, beschäftigen mich so einige Fragen zum Thema Raid.

Meine aktuelle Situation, die ich nach Weihnachten etwas ausbauen möchte, sieht wie folgt aus:
2x WD40EFRX im RAID1. Dazu habe ich 2x 2TB WD Green als Backup.

Jetzt habe ich mir überlegt das RAID um eine WD40EFRX zu erweitern auf RAID 5, und 2 weitere 2x 2TB WD Green holen um alles zu backupen. Jedoch ist nur ein Bruchteil der Daten wirklich existenziell wichtig (Bilder, Dokumente, Backups - ich sag mal < 2TB) der Rest ist vom Verlust her "verschmerzbar" (Filme, Musik). Oft höre ich aber auch: Finger weg von RAID 5 für den Heimgebrauch! Die Wahrscheinlichkeit das wenn eine Platte stirbt, die andere beim Rebuild stirbt relativ hoch ist.

Von daher frage ich mich: Soll ich nicht lieber existenzielle Sachen backupen und im restlichen Verbund auf RAID 10 setzten? Natürlich schützt meine Filme und Musik das nicht vor Viren oder versehentlichem löschen, aber gegen einen Hardware-Tot sind sie allemal sicher. Was ist wirklich dran - wer nutzt RAID5 zuhause oder ist das wirklich eher was für das professionelle Umfeld wo dann zusätzlich Hot-Spare usw. genutzt wird?


Viele Grüße,

Sebastian
 
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Hallo Sebastian,

Ein RAID ersetzt kein Backup, deshalb brauchst du deine wichtigen Daten immer zu sichern.
Ich würde an deiner Stelle eine der Greens extern in einem Gehäuse benutzen auf der alle deiner wichtigen Daten gesichert werden
und die nur dann angeschlossen wird, wenn du das Backup aktualisieren willst.

Es gibt immer das Risiko, dass beim Rebuild etwas schief gehen kann. Das ist auch für RAID 1 und RAID 10 gültig.
Nur beim RAID 5 dauert das Rebuild etwa länger, da die Daten von jeder Platte in dem RAID gelesen werden sollen.

Beim RAID 10 würdest du mit 4 4TB Platten über 8TB Speicher verfügen, der Rest wird für die Spiegelung gebraucht.
Beim RAID 5 würdest du nur die Kapazität einer der Platten "verlieren". Da du momentan 2 Red Platten hast,
könntest du dir noch eine besorgen und die HDDs auf RAID 5 setzen.

lg
 
Mach den kleinen Server ZFS-fähig und nimm Z1 oder Z2 :)
 
Hallo Sebastian,

Ein RAID ersetzt kein Backup, deshalb brauchst du deine wichtigen Daten immer zu sichern.
Ich würde an deiner Stelle eine der Greens extern in einem Gehäuse benutzen auf der alle deiner wichtigen Daten gesichert werden
und die nur dann angeschlossen wird, wenn du das Backup aktualisieren willst.

Es gibt immer das Risiko, dass beim Rebuild etwas schief gehen kann. Das ist auch für RAID 1 und RAID 10 gültig.
Nur beim RAID 5 dauert das Rebuild etwa länger, da die Daten von jeder Platte in dem RAID gelesen werden sollen.

Beim RAID 10 würdest du mit 4 4TB Platten über 8TB Speicher verfügen, der Rest wird für die Spiegelung gebraucht.
Beim RAID 5 würdest du nur die Kapazität einer der Platten "verlieren". Da du momentan 2 Red Platten hast,
könntest du dir noch eine besorgen und die HDDs auf RAID 5 setzen.

lg

Ja, ein Backup kritischer Daten ist immer notwendig, das ist mir bewusst :) Die Green sitzen die meiste Zeit in einer ESD-Hülle, und werden nur zum Backup ins Wechsellaufwerk gesteckt. Was würdest du aus dem Gefühl heraus empfehlen? RAID5 mit 3x4TB oder RAID10 mit 4x4TB?

Mach den kleinen Server ZFS-fähig und nimm Z1 oder Z2 :)

Wo ist da den der Vorteil? Ist ja, so wie es aussieht, immer ein Software-RAID?

Edit: Wow, also ZFS fasziniert mich echt! Jetzt hab ich mir extra ein Hardware-Raid Controller gekauft. Klasse...
 
Zuletzt bearbeitet:
ZFS würde ich nur in Erwägung ziehen, wenn der Server auch ECC RAM hat, welches auch von Board und CPU unterstützt wird. Der Vorteil von ZFS ist der Schutz der Dateien mit Prüfsummen, nur ist das größte Risiko von Silnet-Data-Corruption nicht die Platte, sondern das RAM des Rechners und da muss man zuerst ansetzen, zumal ZFS eine Menge Metadaten im RAM hält und dort nicht schützt, es verlässt sich da alleine auf die HW denn es wurde ja als Serverfilesystem entwickelt und da ist ECC RAM Standard. Wenn die Metadaten verfälscht werden, verliert man den ganzen Pool. Das Risiko wäre mir ohne ECC RAM zu hoch, aber manche sehen das anders, zumindest bis sie ihre Pool das erste mal deswegen verloren haben.
 
Für nen Heimserver wo ein Großteil der Daten nicht wichtig ist aka "Sicherungen" von DVD / BluRays würde ich SnapRAID nehmen.

Und den Rest einfach Backup machen.
 
ZFS würde ich nur in Erwägung ziehen, wenn der Server auch ECC RAM hat, welches auch von Board und CPU unterstützt wird. Der Vorteil von ZFS ist der Schutz der Dateien mit Prüfsummen, nur ist das größte Risiko von Silnet-Data-Corruption nicht die Platte, sondern das RAM des Rechners und da muss man zuerst ansetzen, zumal ZFS eine Menge Metadaten im RAM hält und dort nicht schützt, es verlässt sich da alleine auf die HW denn es wurde ja als Serverfilesystem entwickelt und da ist ECC RAM Standard. Wenn die Metadaten verfälscht werden, verliert man den ganzen Pool. Das Risiko wäre mir ohne ECC RAM zu hoch, aber manche sehen das anders, zumindest bis sie ihre Pool das erste mal deswegen verloren haben.

Alles klar. Habe mich auch mal ein wenig in die Materie eingelesen, und das Geld für eine Umstellung auf ECC habe ich nicht. Dazu brauch ich eine neue CPU, Mainboard und mind 12GB ECC RAM. Das kommt meinem Studenten-Sparfuchs-Dasein leider nicht ganz entgegen. Aber vielleicht für die Zukunft! :)

Für nen Heimserver wo ein Großteil der Daten nicht wichtig ist aka "Sicherungen" von DVD / BluRays würde ich SnapRAID nehmen.

Und den Rest einfach Backup machen.

Einen Hardware-RAID Controller habe ich, und den werde ich erstmal nutzen. Aber auch eine sehr interessante Alternative, danke!
 
@Pheenix
RAID 5 ist günstiger, aber an deiner Stelle würde ich RAID 10 wegen der Ausfallsicherheit und Geschwindigkeit einrichten.
Es gibt auch keine Berechnungen - die Daten werden einfach auf zwei Platten geschrieben.

lg
 
Habe mir erst relativ viel neues Zeug gekauft (Rack Case usw.) was ich ungern gegen sowas tauschen möchte. Aber Board+CPU gibts ja auch für ~190€. (Beispielsweise: P9D-X mit G3240).

Schauen wir mal. Das sprengt aber meine Kalkulationen doch etwas im Moment, vielleicht später. Im Moment sind die Platten ja noch nicht voll :-)
 
Wenn man schon die Hälfte der HW gekauft hat, sieht die Rechnung natürlich anders aus, so ein kleiner Server lohnt sich eben vor allem, wenn man sowieso alles kaufen muss und da kommt man dann eben nicht gegen an, wenn man auch noch Gehäuse, Netzteil, Server-Mainbaord, CPU und wie hier noch 4GB zusammenrechnet.
 
Wenn man schon die Hälfte der HW gekauft hat, sieht die Rechnung natürlich anders aus, so ein kleiner Server lohnt sich eben vor allem, wenn man sowieso alles kaufen muss und da kommt man dann eben nicht gegen an, wenn man auch noch Gehäuse, Netzteil, Server-Mainbaord, CPU und wie hier noch 4GB zusammenrechnet.

Ja, das stimmt wohl. Ich würde auch zu einem fertigen tendieren, wenn ich die Hardware nicht schon hätte. Aber mein Chenbro RM42200 im Lack Rack gefällt mir einfach so gut, das will ich nicht ändern :banana:
 
Wäre eine mögliche Alternative nicht auch ein FX-4300 + ASUS M5A97 Mainboard? Ist ECC-fähig und kostet zusammen ~110€. Das wäre mir doch deutlich lieber als die Intel-Lösung, wo ich alleine für's Board knappe 150€ hinlegen müsste.

Dachte aktuell nun an:
AMD FX-4300
ASUS M5A97 (mal schauen welches Modell genau, haben aber alle ECC-support)
16GB Kingston ECC RAM

Dann würde ich noch um eine weitere RED 4TB erweitern und ein RaidZ1 aufbauen.

Gruß,
Sebastian
 
Das kann man machen, aber Du brauchst sehr wahrscheinlich noch eine Graka, damit das Board überhaupt bootet (ist ja kein Serverborad mit IPMI einem ASpeed drauf) und damit steigt der Preis noch mal um 25€ und die Leistungsaufnahme ebenfalls, damit sind es:
ASUS M5A97 LE R2.0 (90-MIBJP0-G0EAY0MZ) ab € 74,18 (für 2,58€ gibt es zum Plus noch USB3, wichtig für Backups)
AMD FX-4300, 4x 3.80GHz, boxed (FD4300WMHKBOX) ab € 70,61 Boxed, wenn Du einen passenden Kühler für 95W TDP hat, sparts Du 14€ beim Tray)
Palit GeForce 210 passiv, 512MB DDR3, VGA, DVI, HDMI (NEAG2100HD53H) ab € 24,38 (bei der noch mal 1,50€ billigeren verlaufen die Kühlerlamellen horizontal)
Sind zusammen dann € 169,17, wenn Du alles kaufen musst.

Bei Intel wären es mindestens:
ASUS P9D-X (90SB0380-M0UAY0/90SB0380-M0UAY5) ab € 144,-- das hat USB3 und 2x Gb LAN (Intel I210-AT)
Intel Celeron G1840, 2x 2.80GHz, boxed (BX80646G1840) ab € 34,66 Der reicht für ein NAS, wenn mehr Leistung für andere Aufgaben gewünscht wird, geht man schrittweise über Penium, i3 bis zum Xeon E3 hoch.

Sind zusammen dann 178,66, keine 10€ mehr als für AMD da keine Graka nötig ist, es ist ja eine iGPU vorhanden.

Alleine die 16GB RAM kommen bei mind. 7,50€/GB auch 120€, Dein Chenbro RM422xx ist ab 170€ gelistet, jede WD Red 4TB kostet ab 158€ bzw. ab 175€ wenn Du eine Retail willst, die anderen sind meist OEM Platten.
Damit kommen wir auch mindestens 158*3=474€ für die HDDs, plus 120€ fürs RAM = 594€.

Rechnet man noch das Gehäuse, das Netzteil und das Bootmedium hinzu, sind es wohl um die 800€, auch wenn Du die nicht dafür ausgegeben hast, aber sowieso kostet das Storage ohne überhaupt Board, RAM und CPU zu enthalten. Ob da also noch mal 170€ oder 180€ drauf kommen, ist doch echt egal und AMD ist eine vergleichsweise alte Plattform, deswegen und wegen der nötigen extra Graka dürfte sie auch mehr Leistung aufnehmen, Du sparts also am Ende die kleinen Mehrpreis für Intel vermutlich wieder über die Stromrechnung ein. Dazu hast Du mit dem Intel zwei LAN Ports die auch Teaming unterstützen dürften und einen echten Serverchipsatz und bei AMD nur einen LAN Port und Consumer Chipsatz der eben auch ECC kann, aber Fokus des Boards liegt halt klar im Consumermarkt und nicht auf der ECC Fähigkeit. Wenn Du Pech hast, funktioniert das ECC RAM wegen eines Bugs im BIOS nicht und keiner hat es gemerkt, weil kaum ein Kunde das überhaupt nutzt und geprüft hat ob es funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das stimmt natürlich, man findet wirklich kaum Berichte wie gut ECC wirklich unterstützt wird. Ich werde mich wohl für die Intel-Lösung entscheiden dann, aber gleich zum Pentium greifen!

Reicht der Pentium auch um ein wenig zu virtualisieren? Dachte an ESXi oder Proxmox. Darauf laufen soll dann FreeNAS, Plex, Web, Datenbank, VPN...

Gruß,
Sebastian
 
Du hast doch in der Signatur schon einen Server mit einem Celeron G550, da müsstest Du schon einigermasen abschätzen können ob ein kleiner 2 Kerner reicht. Es hängt ja auch immer davon ab wie viele Auslastung da jeweils vorhanden ist, für eine Datenbank wo nur einer drauf ist braucht man halt weniger HW als wenn ständig Hunderte Clients für Last sorgen.
 
Die meisten nutze ich nur im Alleingang. So reicht mir die Performance, die Frage ist nur ob der gute Pentium das auch in Verbindung mit Virtualisierung schafft :-)
 
Hallo,

also soweit läuft jetzt so langsam alles, nutze nun RAID-Z1. Was mich jedoch etwas stutzig macht ist das mir ein "zpool list" auswirft ich hätte "SIZE 10.9T", eigentlich sollten es doch aber etwa ~7GB sein (verwende 3x WD40FERX). Oder zeigt der mir mit List immer die Netto-Größe an?

EDIT: Gemountet wird die richtige Größe angezeigt, alles gut =)
 
Zuletzt bearbeitet:
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