RAID 5 vs. Festplattenanalyse

Pent

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Hallo,

ich mache mir gerade ein paar Gedanken über meine private Datensicherung (6 TB mittlerweile), da ich Angst vor einem Hardwareschaden durch Altersschwäche der Festplatten habe
und dachte das ich hier vielleicht ein paar Ideen oder Tipps bekommen könnte.

Meine erste Überlegung war, mir ein NAS mit einem RAID 5 anzuschaffen (zb. 4x2TB = 6TB nutzbar), dann fiel mir aber auf das solch ein NAS relativ teuer ist.

Ein Bekannter fragte mich, warum ich nicht einfach meine bestehenden Festplatten mit Analysetools überwache, wie z.B. "CheckDrive" oder "CrystalDiskInfo".
Ich kannte diese Tools nicht und habe sie nun getestet und finde diese Tools interessant.

Weiß jemand wie "sicher" diese Tools sind?
Wenn solch eine Tool wirklich erkennen kann, ob eine Festplatte bald den Geist aufgibt, dann denke ich brauche ich gar kein RAID 5.

Das hätte den Vorteil das ich die volle Kapazität meiner Festplatten dann nutzen könnte und einfach, wenn in der Regel dann die älteste auf dem Weg ist ihren Geist aufzugeben, diese dann durch eine neue, größere ersetze.. so wächst mein Speicherplatz auch mit meinem Bedarf.

Mit freundlichen Grüßen
Pent
 
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Selbst wenn Analysetools hundertprozentig genau wären und beim Scan anzeigen würden, dass alles bestens ist, ist eine Datensicherung dennoch anzuraten.

Begründung: Festplatten sterben nicht nur durch "Altersschwäche", sondern es kann auch sein, dass das Netzteil im PC den Geist aufgibt und ungünstigerweise eine Spannungsspitze über die internen Leitungen schickt. Dann gehen möglicherweise alle daran angeschlossenen Festplatten kaputt, ohne dass es vorher irgendwelche Anzeichen gegeben hätte.

Ich empfehle auf jeden Fall ein NAS, auf das die wichtigsten Daten regelmäßig (im privaten Umfeld reicht in der Regel jede Woche ein Mal) kopiert werden. Ob bei 6 TB Daten ein NAS mit netto 6 TB ausreicht, musst Du selbst beurteilen, da ich nicht weiß, wie wichtig die Daten wirklich sind bzw. wie groß die wichtigsten Daten wirklich sind.
 
Begründung: Festplatten sterben nicht nur durch "Altersschwäche", sondern es kann auch sein, dass das Netzteil im PC den Geist aufgibt und ungünstigerweise eine Spannungsspitze über die internen Leitungen schickt. Dann gehen möglicherweise alle daran angeschlossenen Festplatten kaputt, ohne dass es vorher irgendwelche Anzeichen gegeben hätte.
Letztes Jahr passiert - Blitz in 100m Entfernung eingeschlagen, PC in Ordnung aber abgestürzt wegen Spannungsschwankung -> Dateisystem auf der Festplatte hatte sich selbst zerlegt, obwohl die Platte an sich noch einwandfrei war.
 
Kann man sich nicht ausreichend mit einer Steckerleiste mit Überspannungsschutz schützen?

Wenn ein Schaden durch Überspannung entsteht, dann würde das doch sehr wahrscheinlich dann eh alle Platten betreffen oder nicht?
Beim RAID 5 darf ja nur eine Platte ausfallen.

Ich möchte auf jeden Fall alle meine Daten auf den Festplatten schützen.

- - - Updated - - -

Gibt es denn Schutzmaßnahmen gegen Spannungsspitzen direkt aus dem Netzteil? Oder brauch man dafür dann einen zweiten NAS zum Spiegeln? :d

Man könnte auch einfach nur USB Platten nehmen um vom Netzteil weg zu kommen.
 
Kann man sich nicht ausreichend mit einer Steckerleiste mit Überspannungsschutz schützen?
Ja eine USV kann auch diesen Schutz besitzen. Weiter würde ich ein RAID6 empfehlen. 4x 6TB == 12TB Daten (Dann hast du ein bisschen Platz) und 2 davon können gleichzeitig kaputt gehen.

Auch wäre ein Backup-System mit RDX [1] vielleicht eine Möglichkeit. Ich weiss aber nicht, wie wichtig dir diese Daten sind.

Gruss

[1] http://geizhals.de/tandberg-rdx-quikstor-drive-2tb-kit-8761-rdx-a1064736.html
 
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Ich finde ein RAID 6 ist ja schon zu viel des Guten, mir ist noch nie eine Festplatte kaputt gegangen, warum sollte man dann direkt den Fall absichern das gleich zwei kaputt gehen. Extrem unwahrscheinlich.
Das eine kaputt geht kann ja passieren, das alle einen Totalschaden erleiden durch einen Blitz vielleicht auch, aber das zwei einfach so gleichzeitig kaputt gehen?
Ich weiß ja nicht =)

Kennt jemand noch irgendwelche gute Quellen zu den Analysetools? Testberichte oder sowas?
 
Ich finde ein RAID 6 ist ja schon zu viel des Guten, mir ist noch nie eine Festplatte kaputt gegangen,
Du Glückspilz :)
warum sollte man dann direkt den Fall absichern das gleich zwei kaputt gehen. Extrem unwahrscheinlich.
Wenn der Rebuild des RAID's läuft, darf dir bei RAID5 keine weitere HD aussteigen. Der Rebuild kann aber locker mal 24 Stunden bei 6TB dauern.
Ich weiß ja nicht =)
Es kommt halt darauf an, wie wichtig dir die Daten sind. RAID ist kein Backup!
Kennt jemand noch irgendwelche gute Quellen zu den Analysetools? Testberichte oder sowas?
S.M.A.R.T nennt sich dies. Dazu steht auf Wikipedia: "Unter Einbeziehung aller relevanten Parameter sind 64 % aller Ausfälle mit S.M.A.R.T. vorhersagbar." [1]

Gruss

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Self-Monitoring,_Analysis_and_Reporting_Technology
 
Ich möchte ja auch nicht backuppen :d

ich werde mich mal in das S.M.A.R.T. einlesen und schauen welche Art von ausfällen die restlichen 36% darstellen.

Danke soweit schon mal :)
 
mir ist noch nie eine Festplatte kaputt gegangen, warum sollte man dann direkt den Fall absichern das gleich zwei kaputt gehen. Extrem unwahrscheinlich.

Mir sind sind schon dutzende kaputtgegangen. Ich habe auch schon Raid-5 Arrays verloren, mit den 3TB Seagate auch schon beinahe ein Raid-Z3 (3 Platten defekt in einem Array). Ansonsten ist ein Datenverlust im Laufe der Jahre nahezu sicher wenn man auf Backup und Raid verzichtet und hofft dass einem eine Smartanalyse rechtzeitig warnt.

Neue Platten haben Ausfallraten von 2% bis über 10% pro Jahr. Manche Chargen fallen noch viel häufuger aus wie bei meinen Seagates. Das steigt bei älteren Platten dann noch an.
https://www.backblaze.com/blog/hard-drive-reliability-update-september-2014/
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die heutige Zeit halte ich ein reines Raid5 für veraltet.
warum immer mind. 4 platten starten, wenn man nur eine datei benötigt?

Erhöht zum einen den Stromverbrauch, zum anderen altern die Platten ja auch.
Ich für meinen teil nutze Snapraid mit OMV. Ich habe die vorteile des Raid5, aber die daten verteilen (stripen) sich nicht über alle Platten.
Zudem startet nur die Platte mit der benötigen Datei.
Im Notfall kann ich die Platten einfach auslesen, sofern das bs ext4 unterstützt.

Als Backup sollte man allerdings denken. Bei mir 5 sep. 4 tb wb green im Koffer. Dort sicher ich ich die Daten wenn mal wieder^^, 30-40gb angefallen sind an frischen Filmen.
 
Kann man sich nur anschließen.

Wer (TE) so argumentiert, der braucht entweder kein Backup oder seine Daten haben keinen Wert.
 
also jetzt muss ich mich auch einmal einklinken. Bis vor 2 Monaten habe ich genauso gedacht wie der Threadersteller aber nun mache auch ich mir gedanken bzw habe schon umgerüstet.

Er denkt sich einfach "Mir ist noch nie eine festplatte ausgefallen, wieso soll ich dann doppelt so viel € pro TB für neuen festlattenspeicher bezahlen?(durch die doppelung der Daten)

vorneweg mal ein Zitat von mir aus einem Blogkommentar:
(Es geht um Windows Storage Pools und RAID 5 Laufwerk

Hallo,

ich kann jetzt leider auch nur von den Storage Pools oder Storage Spaces unter Windows 8 abraten. Ich habe bei mir nach und nach alle festplatten in einen großen Parity Stoage Pool eingebunden und jeweils immer alle daten direkt in den Pool Kopiert, sprich platte für Platte. Insgesamt waren es 20 TB! als ich dann 1 Woche später fertig war wurde mir irgendwann mein Pool Laufwerk im Arbeitsplatz/Explorer nicht mehr angezeigt. Er hat mir gesagt ich müsse das Laufwerk Formatieren um es verwenden zu können. In der Storage Spaces übersicht war alles ganz normal. Keine Fehlermeldungen oder sonst was. Ich habe dann sehr sehr lange recherchiert und diverse Tools ausprobiert. Mit Testdisk konnte ich mir sogar noch alle Verzeichnisse anzeigen lassen und er sagte mir auch das der Backup Bootsektor beschädigt sei aber eben nur der Backup! naja auf jeden fall Blieb mir nichts anderes Übrig als den Storage Pool zu löschen und somit alle Daten zu verlieren.

Ich habe bisher mein ganzes leben lang nie Festplatten im raid betrieben oder generell auch keine Backups gemacht und musste noch nie einen festplattenausfall oder datenverlusst beklagen….und genau jetzt wo ich auf Raid5 umgestellt habe(was ja in gewisser weise zumindest sicherer ist als garkein backup) gehen mir ALLE Daten verloren.

Das gute an einem raid ist das du wirklich gegen den ausfall einer platte gesichert bist. schlecht ist aber an einem raid das ein virus zum beispiel trotzdem deine kompletten daten löschen könnte da alles direkt 1:1 gespiegelt wird. Bei mir war das problem das alles gespiegelt war aber ich einfach nicht mehr an das große virtuelle laufwerk gekommen war auf dem die daten waren. ich hätte alles wiederherstellen können aber hätte dann nochmal 20 TB freien festplattenspeicher grebraucht.

Die sache mit den Windows storage spaces hat mir gezeigt das ich die finger von RAID und von irgendwelchen drive pooling lösungen lasse. Denn in meinem privaten umfeld hatten leute auch schon Datenverlust trotz raid! Ich habe jetzt einfach alle Festplatten (insgesamt 19 Stück) im Arbeitsplatz und habe mir immer eine "Aktive" festplatte und eine gleichgroße "Backup" Festplatte zusammengesucht. Mittels eines kleinen Skript (robocopy MIR befehl) kann ich alle Daten der jeweils Aktiven Platte auf die jeweilige Backup Platte Mirroren(Das kann manuell oder auch automatisiert geschehen). Wird auf der aktiven platte eine datei gelöcht dann wird sie auch auf der Backup platte gelöscht. Der Vorteil besteht darin das du keine Software hast auf die du angewiesen bist oder die dir irgendwie Daten zerschießen kann. Diese Methode wird auch in zukunft an jedem Betriebssystem und an jeder Hardware funktionieren und genau das war mir jetzt wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt schon Raid und Pooling-Lösungen die wirklich zuverlässig sind und auch höchste
professionelle Ansprüche abdecken - nur halt nicht mit Windows NTFS und onboard Raid.

Wem Daten wirklich wichtig sind, der sollte auf folgendes achten

- Ein Dateisystem mit Versionierung nehmen (regelmäßige Snapshots)
- Diese Snapshots müssen Virussicher sein, also read only und nicht auf dem Desktop
- es werden Prüfsummen benötigt um Probleme zu erkennen und Raid um sie zu beheben
- Idealerweise sollte das Dateisystem crashfest sein (Ein Absturz soll das Dateisystem nicht ruinieren)

Die Lösung heisst heute üblicherweise CopyOnWrite mit ZFS, vielleicht auch künftig btrfs oder ReFS


ach ja
Für den Fall dass das Haus abbrennt oder ein Dieb zuschlägt: ein externes Disaster Backup (mit kürzerer Versionierung)
Die erste "Brandmauer" gegen Datenverlust muss aber der Primärstorage sein

Wenn jemand etwas Englisch kann, so kann er ja mal mein ZFS Manual lesen.
Da habe ich einiges dazu zusammengeschrieben: http://www.napp-it.org/doc/downloads/napp-it.pdf
 
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