Zuallererst möchte ich mich bei Reeven für die Bereitstellung des Testsamples und den super (deutschsprachigen) Support bedanken.
1. Einleitung
Heute stelle ich euch einen weiteren Exoten vor – den Reeven Ouranos. Von der Firma bzw. Marke Reeven haben sicherlich noch nicht viele gehört. Es handelt sich dabei um eine relativ neue Marke, wobei die Gründung bereits acht Jahre zurück liegt. Das Portfolie von Reeven ist ähnlich aufgestellt wie das von anderen Kühler-Herstellern. Das heißt, zu den angebotenen Produkten zählen CPU-Kühler, Computergehäuse, Lüfter und anderes Zubehör.
Neben dem Justice als Single-Tower mit 120mm Lüftern, bietet Reeven eine Vielzahl anderer -2Varianten an. Im Lineup lässt sich weiterhin ein weiter Single-Tower mit 120mm Lüfter, einer mit 140mm Lüfter, einer mit 92mm Lüfter, ein Dual-Tower mit Mischbestückung (120mm + 140mm Lüfter) sowie Top-Blower mit 80mm, 92 oder 100mm Lüfter finden.
Der Ouranos dürfte sich mit seinen Ausmaßen und der Austattung Leistungstechnisch unterhalb des Dual-Towers Okeanos als zweitstärkster Kühler der Marke einordnen.
Wer sich selber ein Bild machen möchte, findet die anderen Produkte hier: REEVEN | Home
2. Unboxing & Details
Im Gegensatz zur Verpackung des vorgestern vorgestellten Justice, hat Reeven die Verpackung des Ouranos etwas weniger schlicht gestaltet. Die gesamte Fläche des Kartons ist mit einer Art grünem Muster marmoriert. Auch beim Ouranos erhält man auf der Verpackung eine Übersicht über die unterstützten Sockel. Auch hier wurde der Sockel 1151 als Sticker ergänzt. Durch ein Umrüst-Kit ist der Kühler auch auf dem neuen Sockel AM4 nutzbar, dazu aber später mehr. Auf den anderen Seiten der Verpackung finden sich weitere Informationen über die Ausmaße des Kühlers sowie Spezifikationen bezüglich des Lüfters.
Den weiteren Lieferumfang verpackt Reeven in einem weiteren kleineren Karton. Das folgende Bild zeigt den Umfang der Lieferung, wobei ich das weitere paar Lüfterklammern und den SSA vergessen habe abzulichten. Anders als beim Justice wird beim Ouranos auf Metallklammern gesetzt. In Form und Funktion ist diese Art der Lüfterbefestigung die üblichere und kann bei vielen Kühlern anderer Hersteller gefunden werden. Beim SSA (Speed-Switch-Adapter) handelt es sich um einen Adapter zur Reduzierung der Lüfterdrehzahl und somit Geräuschemission. Das Montagesystem ist identisch zu dem vom Justice. Das heißt, es kommt wieder der bereits gezeigte verchromte Montagerahmen und fast immer die schwarze Backplate zum Einsatz. Die Auswahl der Schrauben, Abstandshalter, Werkzeug und der Wärmeleitpaste fällt ebenso identisch aus. Einen kleinen Unterschied gibt es dann aber doch. Die Kompatibilität zum Sockel 1151 wird beim Justice mit anderen Schrauben zur Fixierung der Strebe realisiert. Hier werden lediglich zusätzliche Unterlegscheiben bei der Vorbereitung genutzt.
Auch der Kühlkörper des Reeven Ouranos ist an sich relativ schlicht gehalten. Der Markentypische Lüfter mit gelben Rotor und schwarzen Rahmen darf hier natürlich nicht fehlen und bildet somit wieder ein Erkennungsmerkmal.
Die Finnen des Kühlkörpers sind symmetrisch aufgebaut und fast alle identisch. Die Ausrichtung der Bodenplatte liegt jedoch nicht zentral unter den Finnen, sondern wurde etwas in Richtung Frontfläche versetzt. Durch diese bauliche Anpassung ist es beim Reeven Ouranos möglich einen Lüfter der Dimension 25x140mm einzusetzen und trotzdem 100% Kompatibilität zu allen Speicher-Kühlkörpern zu gewährleisten. Der Lüfter verläuft durch die verschobene Position der Bodenplatte nämlich um Haaresbreite vor den Ram-Slots. Die Wahl der Heatpipes kann man als Besonderheit nennen. Denn Reeven setzt auf eine Mischbestückung. In der Mitte kommen zwei 8mm Heatpipes zum Einsatz, welche jeweils durch zwei weitere 6mm Modelle benachbart sind. Die 6 Kupfer-Heatpipes kommen alle vernickelt daher ebenso wie die Kupfer-Bodenplatte. Auch beim Ouranos hat sich Reeven also gegen ein Heatpipe-Direct-Touch-System entschieden. Von der Bodenplatte habe ich leider kein Bild gemacht. Ich kann aber sagen, dass trotz Beschichtung wieder Rillen (wie vom abdrehen) erkennbar sind. Auch beim Ouranos sind wieder kleine Macken vorhanden, welche jedoch auch hier wieder nur einen optischen Mangel darstellen sollten.
Durch die Biegung und den knappen Verlauf der Heatpipes vom Boden zu den Finnen, war es technisch anscheinend nicht möglich, dass die dicken 8mm Heatpipes direkt Kontakt zu den Finnen erhalten. Die Heatpipes verlaufen zunächst durch Löcher in den Finnen, bis sie ab der fünften Finne von unten, ebenso wie die dünneren Varianten, auf die Heatpipes gesteckt werden. Durch den genannten Umstand und da die 6mm Heatpipes zur Mitte und die 8mm zum äußeren Rand der Finnen verlaufen, sind die untersten 5 Finnen an allen vier Ecken etwas labil beziehungsweise leicht biegbar. Die anderen Finnen wirken, ebenso wie der Rest des Kühlkörpers, hingegen sehr stabil. Hat man den Kühler verbaut und beim Einbau darauf geachtet, dass die untersten Finnen nicht gebogen werden (was gut möglich ist), so dürfte dieser Mangel weiterhin keinen negativen Einfluss haben. Wie auch beim Justice sind mir an den Kanten der Finnen leichte Macken aufgefallen. Diese sind aber auch hier nicht wirklich störend (also nicht stark ausgeprägt) und nur bei besonderer Lichtbrechung zu erkennen.
Beim Ouranos kommt als Abschluss des Kühlkörpers wieder eine Abschluss-Finne zum Einsatz. Diese fällt auch wieder deutlich dicker als die anderen Finnen aus. Sie wurde leicht gebürstet und mit dem Marken-Schriftzug versehen. Befestigt wird sie durch eine Art Nieten in den Ecken. Aus dieser Perspektive des Kühlers erkennt man auch die leichte Einbuchtung der Finnen in der Mitte der Frontflächen. Auf einer Seite hat diese Einbuchtung eine Funktion, auf der anderen Seite ist sie nur der Symmetrie geschuldet. Beim Punkt der Montage werde ich darauf eingehen.
Kommen wir nun zu dem speziellen Lüfter bzw. zu den Lüftern. Denn auch im Fall des Ouranos wurde ich von Reeven mit einem zweiten Modell ausgestattet um einen Sandwich-Betrieb zu testen. Diesmal sind die beiden Lüfter auch wirklich identisch was Optik und Leistungsdaten angeht.
Bei den Lüftern handelt es sich um 140mm Lüfter mit 25mm Rahmenbreite. Die Montagebohrungen sind allerdings auf 120mm Breite angebracht. Befestigt werden sie am Kühlkörper durch Metallklammern. Diese werden jeweils in zwei Löcher des Lüfters gehakt und dann in einer Art Nut am Kühlkörper eingehakt. Das System hält wie gewohnt sehr gut, wobei die Klammern etwas besser sein könnten. Die Verbesserung betrifft das Ende an der Lüfterseite. Bei Scythe zum Beispiel sind die Enden so ausgeführt, dass die Klammern auch fest am Lüfter halten. Bei Reeven ist dies nicht der Fall. Hier fallen die Klammern einfach ab, wenn sie nicht auf Spannung am Kühlkörper sitzen. Gerade bei der Montage im Gehäuse kann es dann vorkommen, dass einem die Klammern wegfallen. Gegen das Material selber kann man nichts sagen. Sie sind ausreichend dick bzw. stabil gefertigt.
Bei den Lüftern mit der Bezeichnung RM1425S17B-P handelt es sich um PWM Modelle. Die Kabel sind ab Rahmenausgang schwarz gesleevet und der Stecker ist auch schwarz. Das Sleeve könnte straffer sitzen und weiter in beide Richtung verarbeitet sein. Der schwarze Rahmen trägt an allen vier Seiten einen Reeven Schriftzug. Vielleicht bin ich an dieser Stelle etwas kleinlich, aber montiert man die Lüfter am Kühlkörper, so sind die Schriftzüge am Rahmen der Lüfter und der Schriftzug am Kühlkörper-Top entgegengesetzt. Hier hätte Reeven schon drauf achten können. Bei der Farbwahl des Rotors gab es wieder nur eine Wahl – das typische Reeven Gelb. Die Nabe wird zudem von einem Reeven Sticker geziert. Der frei erhältliche Lüfter wird unter dem Namen Coldwing 14 geführt. Zum Lieferumfang gehört bei diesem ein SSA, Lüfter-Schrauben sowie -Entkoppler.
3. Spezifikationen
Kühler
Maße (inkl. Lüfter) BxHxT: 143 x 161 x 70mm (143 x 161 x 95mm)
Gewicht (inkl. Lüfter): 894g (1030g)
Lüfter
Maße: 140 x 140 x 25mm
Lüfterdrehzahl (mit SSA): 300 ~ 1700 (1300) UPM
Luftdurchsatz (mit SSA): 27,7 ~ 157 (118,8) m[SUP]3[/SUP]/h
Statischer Druck (mit SSA): 2,31 (1,22) mmH[SUB]2[/SUB]O
Lautstärke (mit SSA): 5,8 ~ 36,4 (24,7) dBA
Kompatibilität
Intel: LGA 1150 / 1151 / 1155 / 1156 / 1366 / 2011 / 2011-V3
AMD: AM2 / AM2+ / AM3 / AM3+ / FM1 / FM2 / FM2+
Der neue Sockel AM4 wird durch ein Umrüst-Kit auch unterstützt. Das Kit kann kostenlos angefordert werden, insofern die beiden folgenden Punkte vorgelegt werden:
1. Zahlungsbeleg eines AM4 Motherboards oder AM4 CPUs
2. Zahlungsbeleg eines Reeven CPU Kühlers
4. Montage
Für Die Montage des Kühlers setzt Reeven auf ein eigenes System das (fast) für alle Sockel gleichermaßen genutzt wird. Dieses setzt sich aus der schwarzen Backplate, den verchromten Schrauben samt weißen Kunststoffhülsen, sowie der dem verchromten Montagerahmen zusammen. Bei Intel Systemen mit Sockel 1366, 115X und 775 wird das System wie folgend zu sehen benutzt, wobei natürlich verschiedene Löcher genutzt werden.
Bei AMD Systemen der Sockel AM2(+), Am3(+), FM1 und FM2(+) wird das System wie folgt genutzt.
Einzige Sockel 2011 verzichtet auf die Backplate. Hier werden in den originalen Montagerahmen Schrauben gedreht, auf denen dann jedoch wieder der Montagerahmen montiert wird.
Hat man das System dann passend vorbereitet, kann der Kühler aufgesetzt werden. Zuvor muss allerdings der Lüfter entfernt werden. Oberhalb der Bodenplatte wird dann eine Strebe aufgelegt und mittels zweier Schrauben am Rahmen festgezogen. Während man auf der Frontseite sehr gut an die Schraube kommt, gestaltet sich dies auf der anderen Seite schwerer. Damit die Schraube überhaupt festziehen kann, ist die Einbuchtung in den Finnen vorhanden, in der der Schraubendreher perfekt verläuft.
Insgesamt ist die Vorbereitung zur Montage des Kühlers sehr einfach und wirkt sehr stabil. Der Platz um den Montagerahmen könnte jedoch etwas knapp sein. Ich weiß nicht inwieweit Reeven hier auf die Komptabilität geprüft hat ob der Rahmen immer passt. Auf meinem MSI Board mit großen Spawa-Kühlern passt er allerdings. Ich nehme mal an, dass der Platz um die CPU immer zu einem gewissen Grad für die Kühlermontage reserviert bzw. normiert ist.
Was auch noch anzumerken ist, dass die Ausrichtung des Kühlers bei Intel und AMD immer frei gewählt werden kann, insofern die anderen Bauteile des Mainboards kein Hindernis darstellen.
5. Leistung
Wie auch beim Reeven Justice, kann ich für diesen Kühler nun Werte für einen Intel i3-4130T und einen i5-4690K vorzeigen.
Ich verwende zwar Mittlerweile wieder Gehäuselüfter, diese lasse ich aber zu Vergleichbarkeit der Ergebnisse ausgesteckt, um einerseits ein eher schlecht belüftetes Gehäuse nachzustellen und andererseits weitere Geräuschquellen auszuschließen. Zum Auslasten der CPU nutze ich Prime 18.1 (small FFTs). Die maximal Werte wurden dafür nach 15min "Einbrennzeit" eine Minute lang mit CoreTemp 1.7 geloggt, die Idle-Werte nach weiteren 15min abkühlen. Beim angegebenen Wert handelt es sich um den Temperaturschied des wärmsten Kerns zur Umgebungstemperatur. Zwischenzeitlich musste ich einen Raumthermometer-Wechsel vornehmen, weswegen auch leichte Diskrepanzen entstanden sein können. Beachten sollte man allerdings auch, dass CoreTemp lediglich ganzzahlig Temperaturen misst. Die Umgebungstemperatur habe ich ebenso ganzzahlig Gerundet. Leichte Fehler in den Diagrammen sind daher nicht auszuschließen. Dies ist auch bei den Idle-Werten zu beachten. Ich versuche die Auslastung immer gleich zu wählen, trotzdem kann es vorkommen, dass eine minimale Lastspitze für einen sprunghaften Temperaturanstieg sorgt.
Mein weiteres Testsystem sieht aktuell folgend aus:
Mainboard: MSI Z87-G45 Gaming
Ram: Corsair Vengeance LP 8GB
Grafikkarte: XFX R9 270 DD
Gehäuse: Aerocool P7-C1
Netzteil: Xilence Performance A+ 430W
SSD: Samsung 830
HDD: Samsung HN-M101MBB
Auf dem kleinen i3 muss sich der Ouranos nur dem Scythe Fuma geschlagen geben. Bei der Art kleinen CPUs kann man den Lüfter immer auf minimaler Stufe laufen lassen ohne in ein Temperaturlimit zu laufen.
Bei der Darstellung der Temperatur-Tests auf dem Intel i5 habe ich mir etwas Neues einfallen lassen. Ich werde, wie man im Folgenden sieht, nun immer alle vier PWM Stufen abbilden, damit der jeweilige Kühler noch besser verglichen bzw. eingeordnet werden kann. Da meine Mainboard-Lüftersteuerung leider keine feste Drehzahleinstellung zulässt, kann ich nur diese Möglichkeit anbieten. Damit die PWM Stufe jeweils selber eine Einordnung erhält, findet man dann später eine Tabelle mit der jeweils zugeordneten Lüfter-Drehzahl sowie einer subjektiven Einschätzung meinerseits bezüglich der Lautstärke.
Der i5 wird von mir immer mit all Core Turbo betrieben. Im Serienzustand liegt eine Spannung von 1,07V bei 4x 3,9Ghz an. Bei den OC Werten wird der i5 mit 4x 4,4Ghz bei 1,17V betrieben.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der Ouranos fast immer vor dem kleineren Bruder, dem Justice, liegt. Eine Verdopplung der Lüfterbestückung verhilft ihm jedoch nicht den Abstand deutlich zu vergrößern. Ein Sandwich-Betrieb hat nahezu keinen Effekt. Trotzdem ist die Leistung sehr gut und liegt nur leicht hinter dem Scythe Fuma, bei welchem es sich zwar um einen echten Dual-Tower handelt, jedoch nur mit 120mm Lüftern. Vielleicht kann man die Kühlleistung auch noch geringfügig verbessern, wenn man den/die Lüfter mittig, also etwas weiter nach Oben, befestigt und nicht wie vorgesehen bündig mit der Oberkante. Somit würde der Lüfter noch mehr Finnen direkt anströmen.
Genauere Informationen zu den Vergleichskühlern lassen sich in meinem jeweiligen Review finden:
6. Lautstärke
Zunächst möchte ich betonen, dass ich von Lautstärkemessungen nicht viel halte. Diese sind immer so stark Umgebungsabhängig, dass sie daheim nicht reproduzierbar sind und deshalb wenig Mehrwert liefern. Ich werde die Lautstärke also subjektiv beurteilen. Was für den einen als leise eingestuft wird, empfindet jemand anders als störend. Da ich bereits ein völlig passives System mein Eigen nennen konnte, empfinde ich bereits ein deutliches Luftrauschen als störend. Folgend also meine Meinung bzw. Einschätzung.
Zum Setting: Alle anderen Lüfter werden angehalten oder auf minimaler Drehzahl betrieben. Dies entspricht zwar nicht immer den Realbedingungen, aber man kann die Geräusche besser orten. Der Rechner steht dabei unter meinem Schreibtisch direkt zu meinen Füßen. Wer das Gehäuse nicht kennt, kann in meinem User-Review sehen, dass es relativ luftig gestaltet ist.
Der 140mm Lüfter des Ouranos ist auf kleinster Stufe wirklich leise. Auf der nächsten wird er allerdings schon hörbar, obwohl nur etwa 900UPM anliegen. Dies liegt an der Größe des Rotors. Darüber er wird er für mein Empfinden deutlich zu laut. Der mitgelieferte SSA kann hier natürlich entgegenwirken, allerdings erkauft man sich die geringere Lautstärke mit etwas Leistungseinbußen. Da der Ouranos aber auch schon bei geringer Drehzahl gut arbeitet, dürfte es aber auch dann nur selten zu Hitzeproblemen kommen.
7. Fazit
Auch der ouranos hinterlässt einen guten Eindruck. Er punktet vor allem durch seine extrem hohe Kompatibilität bzgl. Sockeln, Mainboards und auch Gehäusen. Denn er baut mit 161mm nicht gerade sehr hoch für einen 140mm Kühler. Auch die Montage halte ich für gelungen. Sie ist leicht durchführbar und der kühler hält sehr gut an seinem Platz trotz der hohen Masse. Die Verarbeitung ist bis auf den Umstand an den unteren fünf Finnen sehr robust. Die kleinen optischen Mängel könnten allerdings durch eine Qualitätskontrolle verbessert werden, auch wenn sie keinen Einfluss auf die Kühlleistung haben. Die Optik kann wiederum unterschiedlich bewertet werden. Einerseits ist der Kühlkörper schlicht gehalten und fügt sich somit gut in ein bestehendes System ein - beim Lüfter sieht dies hingegen anders aus. Das Markentypische Gelb ist eher selten bei PC-Komponenten zu finden. Im geschlossenen Gehäuse ist die Bewertung der Optik natürlich total irrelevant.
Positiv ist auch die Preisgestaltung. Denn der Reeven Ouranos hat eine UVP von 45€ (exkl. Steuern), wird beim einzigen Shop in Deutschland aber erfreulicherweise für knapp 42€ angeboten. Die Preisposition ist damit nicht schlecht, liegen die ähnlich ausgestatteten Konkurrenzprodukte auf ähnlichem Niveau (z.B. Thermalright Macho HR-02 oder Cryorig H5 Universal).
Positiv
+ robuste Verarbeitung
+ sehr hohe Kompatibilität (Sockel, Mainboards, Ram und Gehäuse)
+ stabiles Montagesystem
+ Dual-Bestückung möglich
+ Lüfterhalterung sehr einfach
+ hohe Leistung
+ leise betreibbar
Neutral
* Design ohne Lüfter sehr schlicht, Lüfter eher auffällig
Negativ
- leichte Verarbeitungsmängel
- nur eine kleine Tüte Wärmeleitpaste vorhanden
- nur bei einem Shop in Deutschland erhältlich (Coldwing 14 gar nicht)
1. Einleitung
Heute stelle ich euch einen weiteren Exoten vor – den Reeven Ouranos. Von der Firma bzw. Marke Reeven haben sicherlich noch nicht viele gehört. Es handelt sich dabei um eine relativ neue Marke, wobei die Gründung bereits acht Jahre zurück liegt. Das Portfolie von Reeven ist ähnlich aufgestellt wie das von anderen Kühler-Herstellern. Das heißt, zu den angebotenen Produkten zählen CPU-Kühler, Computergehäuse, Lüfter und anderes Zubehör.
Neben dem Justice als Single-Tower mit 120mm Lüftern, bietet Reeven eine Vielzahl anderer -2Varianten an. Im Lineup lässt sich weiterhin ein weiter Single-Tower mit 120mm Lüfter, einer mit 140mm Lüfter, einer mit 92mm Lüfter, ein Dual-Tower mit Mischbestückung (120mm + 140mm Lüfter) sowie Top-Blower mit 80mm, 92 oder 100mm Lüfter finden.
Der Ouranos dürfte sich mit seinen Ausmaßen und der Austattung Leistungstechnisch unterhalb des Dual-Towers Okeanos als zweitstärkster Kühler der Marke einordnen.
Wer sich selber ein Bild machen möchte, findet die anderen Produkte hier: REEVEN | Home
2. Unboxing & Details
Im Gegensatz zur Verpackung des vorgestern vorgestellten Justice, hat Reeven die Verpackung des Ouranos etwas weniger schlicht gestaltet. Die gesamte Fläche des Kartons ist mit einer Art grünem Muster marmoriert. Auch beim Ouranos erhält man auf der Verpackung eine Übersicht über die unterstützten Sockel. Auch hier wurde der Sockel 1151 als Sticker ergänzt. Durch ein Umrüst-Kit ist der Kühler auch auf dem neuen Sockel AM4 nutzbar, dazu aber später mehr. Auf den anderen Seiten der Verpackung finden sich weitere Informationen über die Ausmaße des Kühlers sowie Spezifikationen bezüglich des Lüfters.
Den weiteren Lieferumfang verpackt Reeven in einem weiteren kleineren Karton. Das folgende Bild zeigt den Umfang der Lieferung, wobei ich das weitere paar Lüfterklammern und den SSA vergessen habe abzulichten. Anders als beim Justice wird beim Ouranos auf Metallklammern gesetzt. In Form und Funktion ist diese Art der Lüfterbefestigung die üblichere und kann bei vielen Kühlern anderer Hersteller gefunden werden. Beim SSA (Speed-Switch-Adapter) handelt es sich um einen Adapter zur Reduzierung der Lüfterdrehzahl und somit Geräuschemission. Das Montagesystem ist identisch zu dem vom Justice. Das heißt, es kommt wieder der bereits gezeigte verchromte Montagerahmen und fast immer die schwarze Backplate zum Einsatz. Die Auswahl der Schrauben, Abstandshalter, Werkzeug und der Wärmeleitpaste fällt ebenso identisch aus. Einen kleinen Unterschied gibt es dann aber doch. Die Kompatibilität zum Sockel 1151 wird beim Justice mit anderen Schrauben zur Fixierung der Strebe realisiert. Hier werden lediglich zusätzliche Unterlegscheiben bei der Vorbereitung genutzt.
Auch der Kühlkörper des Reeven Ouranos ist an sich relativ schlicht gehalten. Der Markentypische Lüfter mit gelben Rotor und schwarzen Rahmen darf hier natürlich nicht fehlen und bildet somit wieder ein Erkennungsmerkmal.
Die Finnen des Kühlkörpers sind symmetrisch aufgebaut und fast alle identisch. Die Ausrichtung der Bodenplatte liegt jedoch nicht zentral unter den Finnen, sondern wurde etwas in Richtung Frontfläche versetzt. Durch diese bauliche Anpassung ist es beim Reeven Ouranos möglich einen Lüfter der Dimension 25x140mm einzusetzen und trotzdem 100% Kompatibilität zu allen Speicher-Kühlkörpern zu gewährleisten. Der Lüfter verläuft durch die verschobene Position der Bodenplatte nämlich um Haaresbreite vor den Ram-Slots. Die Wahl der Heatpipes kann man als Besonderheit nennen. Denn Reeven setzt auf eine Mischbestückung. In der Mitte kommen zwei 8mm Heatpipes zum Einsatz, welche jeweils durch zwei weitere 6mm Modelle benachbart sind. Die 6 Kupfer-Heatpipes kommen alle vernickelt daher ebenso wie die Kupfer-Bodenplatte. Auch beim Ouranos hat sich Reeven also gegen ein Heatpipe-Direct-Touch-System entschieden. Von der Bodenplatte habe ich leider kein Bild gemacht. Ich kann aber sagen, dass trotz Beschichtung wieder Rillen (wie vom abdrehen) erkennbar sind. Auch beim Ouranos sind wieder kleine Macken vorhanden, welche jedoch auch hier wieder nur einen optischen Mangel darstellen sollten.
Durch die Biegung und den knappen Verlauf der Heatpipes vom Boden zu den Finnen, war es technisch anscheinend nicht möglich, dass die dicken 8mm Heatpipes direkt Kontakt zu den Finnen erhalten. Die Heatpipes verlaufen zunächst durch Löcher in den Finnen, bis sie ab der fünften Finne von unten, ebenso wie die dünneren Varianten, auf die Heatpipes gesteckt werden. Durch den genannten Umstand und da die 6mm Heatpipes zur Mitte und die 8mm zum äußeren Rand der Finnen verlaufen, sind die untersten 5 Finnen an allen vier Ecken etwas labil beziehungsweise leicht biegbar. Die anderen Finnen wirken, ebenso wie der Rest des Kühlkörpers, hingegen sehr stabil. Hat man den Kühler verbaut und beim Einbau darauf geachtet, dass die untersten Finnen nicht gebogen werden (was gut möglich ist), so dürfte dieser Mangel weiterhin keinen negativen Einfluss haben. Wie auch beim Justice sind mir an den Kanten der Finnen leichte Macken aufgefallen. Diese sind aber auch hier nicht wirklich störend (also nicht stark ausgeprägt) und nur bei besonderer Lichtbrechung zu erkennen.
Beim Ouranos kommt als Abschluss des Kühlkörpers wieder eine Abschluss-Finne zum Einsatz. Diese fällt auch wieder deutlich dicker als die anderen Finnen aus. Sie wurde leicht gebürstet und mit dem Marken-Schriftzug versehen. Befestigt wird sie durch eine Art Nieten in den Ecken. Aus dieser Perspektive des Kühlers erkennt man auch die leichte Einbuchtung der Finnen in der Mitte der Frontflächen. Auf einer Seite hat diese Einbuchtung eine Funktion, auf der anderen Seite ist sie nur der Symmetrie geschuldet. Beim Punkt der Montage werde ich darauf eingehen.
Kommen wir nun zu dem speziellen Lüfter bzw. zu den Lüftern. Denn auch im Fall des Ouranos wurde ich von Reeven mit einem zweiten Modell ausgestattet um einen Sandwich-Betrieb zu testen. Diesmal sind die beiden Lüfter auch wirklich identisch was Optik und Leistungsdaten angeht.
Bei den Lüftern handelt es sich um 140mm Lüfter mit 25mm Rahmenbreite. Die Montagebohrungen sind allerdings auf 120mm Breite angebracht. Befestigt werden sie am Kühlkörper durch Metallklammern. Diese werden jeweils in zwei Löcher des Lüfters gehakt und dann in einer Art Nut am Kühlkörper eingehakt. Das System hält wie gewohnt sehr gut, wobei die Klammern etwas besser sein könnten. Die Verbesserung betrifft das Ende an der Lüfterseite. Bei Scythe zum Beispiel sind die Enden so ausgeführt, dass die Klammern auch fest am Lüfter halten. Bei Reeven ist dies nicht der Fall. Hier fallen die Klammern einfach ab, wenn sie nicht auf Spannung am Kühlkörper sitzen. Gerade bei der Montage im Gehäuse kann es dann vorkommen, dass einem die Klammern wegfallen. Gegen das Material selber kann man nichts sagen. Sie sind ausreichend dick bzw. stabil gefertigt.
Bei den Lüftern mit der Bezeichnung RM1425S17B-P handelt es sich um PWM Modelle. Die Kabel sind ab Rahmenausgang schwarz gesleevet und der Stecker ist auch schwarz. Das Sleeve könnte straffer sitzen und weiter in beide Richtung verarbeitet sein. Der schwarze Rahmen trägt an allen vier Seiten einen Reeven Schriftzug. Vielleicht bin ich an dieser Stelle etwas kleinlich, aber montiert man die Lüfter am Kühlkörper, so sind die Schriftzüge am Rahmen der Lüfter und der Schriftzug am Kühlkörper-Top entgegengesetzt. Hier hätte Reeven schon drauf achten können. Bei der Farbwahl des Rotors gab es wieder nur eine Wahl – das typische Reeven Gelb. Die Nabe wird zudem von einem Reeven Sticker geziert. Der frei erhältliche Lüfter wird unter dem Namen Coldwing 14 geführt. Zum Lieferumfang gehört bei diesem ein SSA, Lüfter-Schrauben sowie -Entkoppler.
3. Spezifikationen
Kühler
Maße (inkl. Lüfter) BxHxT: 143 x 161 x 70mm (143 x 161 x 95mm)
Gewicht (inkl. Lüfter): 894g (1030g)
Lüfter
Maße: 140 x 140 x 25mm
Lüfterdrehzahl (mit SSA): 300 ~ 1700 (1300) UPM
Luftdurchsatz (mit SSA): 27,7 ~ 157 (118,8) m[SUP]3[/SUP]/h
Statischer Druck (mit SSA): 2,31 (1,22) mmH[SUB]2[/SUB]O
Lautstärke (mit SSA): 5,8 ~ 36,4 (24,7) dBA
Kompatibilität
Intel: LGA 1150 / 1151 / 1155 / 1156 / 1366 / 2011 / 2011-V3
AMD: AM2 / AM2+ / AM3 / AM3+ / FM1 / FM2 / FM2+
Der neue Sockel AM4 wird durch ein Umrüst-Kit auch unterstützt. Das Kit kann kostenlos angefordert werden, insofern die beiden folgenden Punkte vorgelegt werden:
1. Zahlungsbeleg eines AM4 Motherboards oder AM4 CPUs
2. Zahlungsbeleg eines Reeven CPU Kühlers
4. Montage
Für Die Montage des Kühlers setzt Reeven auf ein eigenes System das (fast) für alle Sockel gleichermaßen genutzt wird. Dieses setzt sich aus der schwarzen Backplate, den verchromten Schrauben samt weißen Kunststoffhülsen, sowie der dem verchromten Montagerahmen zusammen. Bei Intel Systemen mit Sockel 1366, 115X und 775 wird das System wie folgend zu sehen benutzt, wobei natürlich verschiedene Löcher genutzt werden.
Bei AMD Systemen der Sockel AM2(+), Am3(+), FM1 und FM2(+) wird das System wie folgt genutzt.
Einzige Sockel 2011 verzichtet auf die Backplate. Hier werden in den originalen Montagerahmen Schrauben gedreht, auf denen dann jedoch wieder der Montagerahmen montiert wird.
Hat man das System dann passend vorbereitet, kann der Kühler aufgesetzt werden. Zuvor muss allerdings der Lüfter entfernt werden. Oberhalb der Bodenplatte wird dann eine Strebe aufgelegt und mittels zweier Schrauben am Rahmen festgezogen. Während man auf der Frontseite sehr gut an die Schraube kommt, gestaltet sich dies auf der anderen Seite schwerer. Damit die Schraube überhaupt festziehen kann, ist die Einbuchtung in den Finnen vorhanden, in der der Schraubendreher perfekt verläuft.
Insgesamt ist die Vorbereitung zur Montage des Kühlers sehr einfach und wirkt sehr stabil. Der Platz um den Montagerahmen könnte jedoch etwas knapp sein. Ich weiß nicht inwieweit Reeven hier auf die Komptabilität geprüft hat ob der Rahmen immer passt. Auf meinem MSI Board mit großen Spawa-Kühlern passt er allerdings. Ich nehme mal an, dass der Platz um die CPU immer zu einem gewissen Grad für die Kühlermontage reserviert bzw. normiert ist.
Was auch noch anzumerken ist, dass die Ausrichtung des Kühlers bei Intel und AMD immer frei gewählt werden kann, insofern die anderen Bauteile des Mainboards kein Hindernis darstellen.
5. Leistung
Wie auch beim Reeven Justice, kann ich für diesen Kühler nun Werte für einen Intel i3-4130T und einen i5-4690K vorzeigen.
Ich verwende zwar Mittlerweile wieder Gehäuselüfter, diese lasse ich aber zu Vergleichbarkeit der Ergebnisse ausgesteckt, um einerseits ein eher schlecht belüftetes Gehäuse nachzustellen und andererseits weitere Geräuschquellen auszuschließen. Zum Auslasten der CPU nutze ich Prime 18.1 (small FFTs). Die maximal Werte wurden dafür nach 15min "Einbrennzeit" eine Minute lang mit CoreTemp 1.7 geloggt, die Idle-Werte nach weiteren 15min abkühlen. Beim angegebenen Wert handelt es sich um den Temperaturschied des wärmsten Kerns zur Umgebungstemperatur. Zwischenzeitlich musste ich einen Raumthermometer-Wechsel vornehmen, weswegen auch leichte Diskrepanzen entstanden sein können. Beachten sollte man allerdings auch, dass CoreTemp lediglich ganzzahlig Temperaturen misst. Die Umgebungstemperatur habe ich ebenso ganzzahlig Gerundet. Leichte Fehler in den Diagrammen sind daher nicht auszuschließen. Dies ist auch bei den Idle-Werten zu beachten. Ich versuche die Auslastung immer gleich zu wählen, trotzdem kann es vorkommen, dass eine minimale Lastspitze für einen sprunghaften Temperaturanstieg sorgt.
Mein weiteres Testsystem sieht aktuell folgend aus:
Mainboard: MSI Z87-G45 Gaming
Ram: Corsair Vengeance LP 8GB
Grafikkarte: XFX R9 270 DD
Gehäuse: Aerocool P7-C1
Netzteil: Xilence Performance A+ 430W
SSD: Samsung 830
HDD: Samsung HN-M101MBB
Auf dem kleinen i3 muss sich der Ouranos nur dem Scythe Fuma geschlagen geben. Bei der Art kleinen CPUs kann man den Lüfter immer auf minimaler Stufe laufen lassen ohne in ein Temperaturlimit zu laufen.
i5 4690K
Bei der Darstellung der Temperatur-Tests auf dem Intel i5 habe ich mir etwas Neues einfallen lassen. Ich werde, wie man im Folgenden sieht, nun immer alle vier PWM Stufen abbilden, damit der jeweilige Kühler noch besser verglichen bzw. eingeordnet werden kann. Da meine Mainboard-Lüftersteuerung leider keine feste Drehzahleinstellung zulässt, kann ich nur diese Möglichkeit anbieten. Damit die PWM Stufe jeweils selber eine Einordnung erhält, findet man dann später eine Tabelle mit der jeweils zugeordneten Lüfter-Drehzahl sowie einer subjektiven Einschätzung meinerseits bezüglich der Lautstärke.
Der i5 wird von mir immer mit all Core Turbo betrieben. Im Serienzustand liegt eine Spannung von 1,07V bei 4x 3,9Ghz an. Bei den OC Werten wird der i5 mit 4x 4,4Ghz bei 1,17V betrieben.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der Ouranos fast immer vor dem kleineren Bruder, dem Justice, liegt. Eine Verdopplung der Lüfterbestückung verhilft ihm jedoch nicht den Abstand deutlich zu vergrößern. Ein Sandwich-Betrieb hat nahezu keinen Effekt. Trotzdem ist die Leistung sehr gut und liegt nur leicht hinter dem Scythe Fuma, bei welchem es sich zwar um einen echten Dual-Tower handelt, jedoch nur mit 120mm Lüftern. Vielleicht kann man die Kühlleistung auch noch geringfügig verbessern, wenn man den/die Lüfter mittig, also etwas weiter nach Oben, befestigt und nicht wie vorgesehen bündig mit der Oberkante. Somit würde der Lüfter noch mehr Finnen direkt anströmen.
Genauere Informationen zu den Vergleichskühlern lassen sich in meinem jeweiligen Review finden:
6. Lautstärke
Zunächst möchte ich betonen, dass ich von Lautstärkemessungen nicht viel halte. Diese sind immer so stark Umgebungsabhängig, dass sie daheim nicht reproduzierbar sind und deshalb wenig Mehrwert liefern. Ich werde die Lautstärke also subjektiv beurteilen. Was für den einen als leise eingestuft wird, empfindet jemand anders als störend. Da ich bereits ein völlig passives System mein Eigen nennen konnte, empfinde ich bereits ein deutliches Luftrauschen als störend. Folgend also meine Meinung bzw. Einschätzung.
Zum Setting: Alle anderen Lüfter werden angehalten oder auf minimaler Drehzahl betrieben. Dies entspricht zwar nicht immer den Realbedingungen, aber man kann die Geräusche besser orten. Der Rechner steht dabei unter meinem Schreibtisch direkt zu meinen Füßen. Wer das Gehäuse nicht kennt, kann in meinem User-Review sehen, dass es relativ luftig gestaltet ist.
*) Die Werte in den Klammern sind die Werte der jeweiligen PWM-Stufe. Verwendet habe ich jedoch die Werte ohne Klammern, da diese so von der AiO Steuerung vorgegeben wurden und ich keinen Nachtest machen wollte.
**) Werte in Klammern bei doppelter Bestückung am Y-Kabel. Seltsamerweise blieben die Drehzahlen nicht identisch.
**) Werte in Klammern bei doppelter Bestückung am Y-Kabel. Seltsamerweise blieben die Drehzahlen nicht identisch.
Der 140mm Lüfter des Ouranos ist auf kleinster Stufe wirklich leise. Auf der nächsten wird er allerdings schon hörbar, obwohl nur etwa 900UPM anliegen. Dies liegt an der Größe des Rotors. Darüber er wird er für mein Empfinden deutlich zu laut. Der mitgelieferte SSA kann hier natürlich entgegenwirken, allerdings erkauft man sich die geringere Lautstärke mit etwas Leistungseinbußen. Da der Ouranos aber auch schon bei geringer Drehzahl gut arbeitet, dürfte es aber auch dann nur selten zu Hitzeproblemen kommen.
7. Fazit
Auch der ouranos hinterlässt einen guten Eindruck. Er punktet vor allem durch seine extrem hohe Kompatibilität bzgl. Sockeln, Mainboards und auch Gehäusen. Denn er baut mit 161mm nicht gerade sehr hoch für einen 140mm Kühler. Auch die Montage halte ich für gelungen. Sie ist leicht durchführbar und der kühler hält sehr gut an seinem Platz trotz der hohen Masse. Die Verarbeitung ist bis auf den Umstand an den unteren fünf Finnen sehr robust. Die kleinen optischen Mängel könnten allerdings durch eine Qualitätskontrolle verbessert werden, auch wenn sie keinen Einfluss auf die Kühlleistung haben. Die Optik kann wiederum unterschiedlich bewertet werden. Einerseits ist der Kühlkörper schlicht gehalten und fügt sich somit gut in ein bestehendes System ein - beim Lüfter sieht dies hingegen anders aus. Das Markentypische Gelb ist eher selten bei PC-Komponenten zu finden. Im geschlossenen Gehäuse ist die Bewertung der Optik natürlich total irrelevant.
Positiv ist auch die Preisgestaltung. Denn der Reeven Ouranos hat eine UVP von 45€ (exkl. Steuern), wird beim einzigen Shop in Deutschland aber erfreulicherweise für knapp 42€ angeboten. Die Preisposition ist damit nicht schlecht, liegen die ähnlich ausgestatteten Konkurrenzprodukte auf ähnlichem Niveau (z.B. Thermalright Macho HR-02 oder Cryorig H5 Universal).
Positiv
+ robuste Verarbeitung
+ sehr hohe Kompatibilität (Sockel, Mainboards, Ram und Gehäuse)
+ stabiles Montagesystem
+ Dual-Bestückung möglich
+ Lüfterhalterung sehr einfach
+ hohe Leistung
+ leise betreibbar
Neutral
* Design ohne Lüfter sehr schlicht, Lüfter eher auffällig
Negativ
- leichte Verarbeitungsmängel
- nur eine kleine Tüte Wärmeleitpaste vorhanden
- nur bei einem Shop in Deutschland erhältlich (Coldwing 14 gar nicht)
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