Rob's Peltier-WaKü-Bierkühler

te_robbaet

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Berlin
Rob's Bierkühler:




Fakten:
Peltierelement: TEC-12708
Wasserkühler: Innovatek XX-Flow (0,06 K/W)
Leistung: 80W
Temperatur im (abgedeckten) Kühler: ~ 0°C
Inhalt: Alles was kleiner als eine 0,5l Bierflasche ist.
Abmessungen: BxHxT: 8.5x16x9 cm
Außenhülle: 0,7mm Aluminiumblech
Arbeitszeit: ca. 80 std

Motivation:
Jeder der gerne Bier trinkt und etwas Zeit am Rechner verbringt, wird auch beides schon mal gleichzeitig gemacht haben. Sei es auf der LanParty, oder Abends beim Chat mit Freunden, ein kaltes Bier vorm PC ist was feines. Leider ist das mit der Temperatur so eine Sache. Gerade weil man eher "nebenbei" trinkt und Mensch und Computer nah zusammen sind, ist die Temperatur der unmittelbaren Umgebung recht hoch, und das Bier ab der Hälfte warm.
Noch schlimmer siehts dann aus, wenn man zockt, und sich schon mal ein zusätzliches Bier als "Reserve" dazustellt. Natürlich sind ungekühlte Biere generell ein Ärgernis.

So viel zur Aufgabenstellung. Vor 2 Jahren fragte ich mich mal, ob es nicht die Möglichkeit gäbe, mit meiner vorhandenen Wasserkühlung, auch "aktiv" zu kühlen. Die Antwort war schnell gefunden: Peltier Elemente. Man legt eine Spannung an, und zwischen der Vorder- und Rückseite entsteht ein Temperaturunterschied. Je nach Modell und und der anliegenden Spannung, können das bis zu 60K sein. So einfach ist es aber leider nicht, denn durch die recht geringen Abmessungen des Peltier-Elements (4x4cm bei vielleicht 5mm höhe) heizt die Seite die warm wird, das gesamte Element so auf, das man nicht mehr von einer "kalten" und warmen Seite sprechen kann.
Anders sieht es aus, wenn man die warme Seite gut kühlt: Man erreicht spielend Minusgrade auf der kalten Seite.

Leider ist eine Flasche rund, und so ein Peltierelement unflexibel, aber wie jeder weiß leitet Kupfer die Wärme ganz hervorragend, also war die Idee, die kalte Seite des PE's (Peltierelements) zunächst mit einer Art "Kupferhülle" zu verbinden, welche dann das Bier fest umschließt.

Der erste Prototyp war schnell gebaut.



Auf Grund der fehlenden Isolation, konnte aber die Umgebungstemperatur zu stark auf die Konstruktion wirken. Trotzdem reichte es schon locker dazu aus, ein Bier kalt zu halten. Das Herunterkühlen eines Bieres dauerte leider noch länger als im Kühlschrank, außerdem hatte ich mit der verwendeten Backplate (ja, das sind Eiskristalle auf dem mittleren Bild) einen zu schlechten Kontakt zwischen Peltier-Element und Kupfer.

Das führte zur zweiten Version:





Man sieht gut, das sich das Kupfer federelastisch an verschiedene Falschengrößen anpasst. So kann ich auch kleinere Flaschen oder Dosen kühlen. Ich denke nicht, das das ausleiern wird. Man braucht sehr viel Energie um Kupfer dauerhaft zu biegen. Statt der Backplate habe ich nun einen Betonverbinder an die Rückseite genietet. Dadurch konnte ich den Anpressdruck stark erhöhen. Die Kühlleistung war viel besser als bei der ersten Version. Ich war gleichauf mit dem Kühlschrank.

Mir war bewusst wieviel ich durch die fehlende Isolation verschenkte. Um zu schauen welchen Aufwand ich betreiben musste, baute ich zunächst aus Karton eine Hülle, die ich dann mit Zeitung ausstopfte.



Aber auch die Pappe wurde außen noch kalt, das hieß: Weiterhin ist der Verlust recht groß. Es musste noch was besseres her. Außerdem brauchte dieses hässliche Kupferding eine schnieke Hülle, und keinen dämlichen Pappkarton.
Am schönsten und einfachsten kam mir eine 4-eckige Aluminiumbox vor. Leider leitet Aluminium Wärme auch sehr gut, was ebenfalls großen Verlust bedeuten würde...
Ich fing trotzdem an zu bauen. Besser gesagt, zu messen, sägen, bohren, biegen. Zunächst baute ich mir eine "Mini-Biege-Bank", um schön 90° Winkel biegen zu können. Der Kühler sollte schließlich außen am Gehäuse angebracht werden und entsprechend gut aussehen. Nach langer Planungspahse ging es dann schnell voran:











Bilder sagen mehr als tausend Worte: Ich war zufrieden. Auch über die Isolation hatte ich mir inzwischen Gedanken gemacht. Die beste Lösung schien Montageschaum zu sein. Dieser Isoliert sogar besser als Styropor, und sollte die Kälte gut von der nun fertigen Außenhülle abhalten.

Bevor ich mit dem Ausschäumen beginnen konnte, musste ich die Außenhülle endgültig vernieten, Bohrungen für das Anbringen an den Rechner machen etc. Dabei habe ich mir leider ein paar ordentliche Macken ins Alu gemacht. Ich will mich erst gar nicht darüber aufregen, es ist passiert und gut.



Leider habe ich keine Bilder vom ausschäumen gemacht, ich würde es wahrscheinlich wieder tun, es ist aber eine ziemliche Sauerei, da das Zeug zunächst extrem Flüssig , nach ein paar Minuten extrem klebrig, und nach ein paar Stunden extrem hart ist. Problem ist auch, das man es nicht wieder rückgängig machen kann. Einmal gehärtet muss man sägen oder feilen.

Nun gut, nach 4 Wochen ohne Planungsphase bin ich nun fast fertig und der Kühler hängt neben mir an meinem Rechner. Was noch fehlt ist ein Kantenschutz für den Ausschnitt und irgendwas um die Isolierung zu verhüllen, wenn kein Bier im Kühler ist.

Alles in Allem: Der Aufwand hat sich gelohnt und trotz der Kratzer und das man etwas Montageschaum hie und da sieht bin ich hoch zufrieden. Genaue Daten leifere ich noch nach. Aber nach einer guten halben Stunde ist ein zimmerwarmes Bier auf Trinktemperatur. Genialerweise, stellt man sein Bier, wenn man nicht ein neues runterkühlen will, auch nach dem öffnen wieder rein, so das es bis zum letzten Tropfen schön kühl bleibt.
Richtig abgehen würde das Teil bestimmt mit Dosenbier. Da das dünne blech wärme tausend mal besser leitet als das dicke Glas. Auch das werde ich bei Gelegenheit testen.

Ich habe gegoogelt, und noch keinen Bierkühler dieser Art gefunden. Es gibt/gab einen industriell hergestellten externen USB-Kühler aus Asien, der auch ein Peltier Element verwendet. Da USB aber nur 5Volt liefert bezweifele ich allerdings seinen praktischen Nutzen.
Dann gibt es noch einige Versuche, das Getränk durch den Glas-/Dosenboden zu kühlen. Zum kühl halten wird das wohl genügen. Leider ist bis 4°C unterschritten sind, kaltes Wasser schwerer als warmes, der Rest der Flasche/Dose dürfte also warm werden/bleiben.
Falls ihr irgendwas ähnliches oder Interessantes zum Thema im Netz findet, bitte bescheid sagen.

In diesem Sinne Prost & danke fürs lesen.

Rob


PS: English Information:
Sorry guys from all over the world, I'm just too lazy to write a complete english version of this build. I think you'll get most of the given information from the pictures I've taken. If you still have no clue how this thing works, here's a short description:
The heart of the cooler is a Peltier-Element, which, if voltage is impressed, cools one side down and heats the other side up, the delta T is around 50K. The hot side is attached to a water cooler, the cold side to a copper-hull for anything smaller than 0.5 litre beerbottle (Yes it does fit half litre beer cans). I'm gettin' about -5°C at the copper. It's isolated with fitting foam glue which is even better than Styrofoam. The cover is made of 0.7 mm aluminium. The dimension of the box (w/o watercooler) is w/h/d: 8.5x16x9 cm

As far as I've seen this is the first cooler of this type in the web. Please contact me if I'm wrong, I'm pleased to get to know people with the same idea.
If you have any specific question, just use this Forum.

Thank you for reading

Rob
 
Zuletzt bearbeitet:
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Prost!

Dann musst du ja ne halbe Stunde warten wenn dein bier alle ist oder zum kühlschrank laufen. Beides suboptimal.

Ein zweiter muss her :fresse:
 
Prost!

Dann musst du ja ne halbe Stunde warten wenn dein bier alle ist oder zum kühlschrank laufen. Beides suboptimal.

Ein zweiter muss her :fresse:

Also einer reicht, man stellt ja normalerweise auch nicht nach jedem Schluck sein bier wieder kalt. Nochmal den ganzen Aufwand... ich weiß nicht.

Danke für eure Kommentare.

Rob
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne arbeit :coolblue:

Möchte nicht wissen wie viel Arbeit da drin steckt...

Was mich noch interessieren würde:
Wie kalt bekommst du das Bier ungefähr gekühlt?

Mfg AMDuzer
 
Schöne arbeit :coolblue:

Möchte nicht wissen wie viel Arbeit da drin steckt...

Was mich noch interessieren würde:
Wie kalt bekommst du das Bier ungefähr gekühlt?

Mfg AMDuzer

Also, der XX-Flow hält die heiße Seite bei ca 45°C (Bei 40°C Wassertemperatur), damit wird die kühle Seite des Peltierelements ca -5°C kalt. Wenn ich ein normales Thermometer reinstelle, und den Kühler oben abdecke zeigt es mir 0°C an. Hat ja aber keinen Kontakt zur Kühlfläche. Also werde ich direkt am Kupfer schon nahe den -5°C kommen.
Das lässt sich mit einer Bierflasche sicher nicht erreichen. Erstmal ragt diese ja über den Kühler hinaus, zweitens isoliert Glas einfach zu krass, und es würde bestimmt lange dauern die Minimaltemperatur herauszukriegen. Ein Bier muss aber auch nicht kälter als 8°C sein.

Festzuhalten bleibt, dass ich es kälter als ein Kühlschrank kriege, in kürzerer Zeit.
Mehr Tests kommen nächste Woche, ich hab erstmal genug Bier getrunken, seit das Ding fertig ist ;)

Grüße

Rob
 
Ich hoffe, du warst beim Patentamt, bevor du das unwiederruflich ins WWW gestellt hast ;)
 
Ein kurzes Update:
Ich war jetzt mit dem Ding auf ner LanParty und es war der Hammer. Immer ein kaltes Bier neben sich zu haben, ist echt ein Luxus.
Gleichzeitig musste ich feststellen, das meine WaKü in grenzwertige Temperaturen vorstösst. Da ich bei den Berechnungen von lediglich 80Watt Wärmeaustrag ausgegangen bin. Leider stimmt das nicht, denn zu zu den 80Watt kommt noch der Temperaturhub dazu...
Insgesamt bin ich durch den Bierkühler bei 120Watt zusätzlichem Wärmeeintrag in den Kühlkreislauf (Der Stromverbrauch ist aber weiterhin "nur" 80Watt).

Wenn ich nun Zocke und Bier Kühle erreicht das Wasser 40,5°C, was Grenzwertig, aber okay ist,da ich nur nen kleinen Dual Core habe, der nicht so heiß wird.
Gedanklich ist die Version mit Luftkühlung schon fertig. Ich bleibe also dran.

Gruß

Rob
 
Sehr coole Idee & top Umsetzung!
Ich hätte den Kühler noch schwarz lackiert/gepulvert damits farblich besser zum Gehäus4e paßt, aber das ist schon Meckern auf hohem Niveau ;)

mfg
Hadan
 
Moin,
super Sache. Ich glaub wenn du die Flasche jetzt noch schnell drehst, so das eine größere Menge Bier die kalten Flaschenwand berührt wirds noch schneller kalt.
 
Wie gehts weiter?

Servesa!

Hat sich hier mit der Idee eigentlich nochwas getan? Der PC ist meine Leidenschaft und ich war lange lange Zeit bei meinen Eltern im Getränkevertrieb tätig. Da muss irgendsowas her...

Ich bitte um Meldung! :banana:
 
Moinsen,
das Ding war zwei Jahre bei mir in Betrieb, da jetzt mein Rechner allerdings aufm Boden steht, habe ich es nicht mehr an das neue Gehäuse drangeschraubt. Da 0,5l Flaschen sehr fest sitzen, ist eine feste Verankerung des Kühlers allerdings nötig - aber ich wollte ihn auch nicht in die Tischplatte spaxen. Kurz gesagt, der Bierkühler liegt hier im Schrank.
Ich hab die Idee für einen Kühler der in zwei 5 1/4 Zoll Einschübe passt. Die Flasche wird quasi front-geladen (Anm.: Ja, man kann sie dann nicht mehr kühlen wenn sie einmal offen ist). Leider habe ich aber im Moment keine Zeit für solche Bastelaktionen. Die Lust ist auch nicht so groß - ich hab ja bereits erreicht was ich wollte.

Für Fragen, Enkaufslisten und Tips stehe ich allerdings gerne zur Verfügung. Wenn man eine gewisse handwerkliche Begabung hat, und sich auch nicht vor grundlegenden Elektroarbeiten fürchtet, ist es ein Kinderspiel den Kühler nachzubauen.

lg, rob
 
Als her mit dem Werk...du hast PN von mir. Mich interessieren da Spannungen usw. für das genannte Element. Hast du einen Controller verwendet oder 12V "pur". Ich nehm alles was du an Infos hast :-)
 
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