[User-Review] Scythe Mugen MAX

pescA

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Hallo Freunde der Sonne,

im Folgenden findet Ihr meinen zweiten Lesertest für Hardwareluxx.
Bevor es losgeht, möchte ich mich ganz herzlich bei Scythe und Hardwareluxx für das mir entgegengebrachte Vertrauen bedanken!

Zu mir geschafft hat es der Scythe Mugen MAX.

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Er kommt in einem relativ kompakten Karton, der Aufschluss über die wichtigsten Nenndaten gibt. Diese sind größtenteils auf Japanisch und Englisch, eine Tabelle an der Seite informiert jedoch auch auf anderen Sprachen wie Deutsch präzise über Abmessung und Gewicht – sehr gut.

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Auch hat es sich Scythe nicht nehmen lassen, den Hardwareluxx Award als Hersteller des Jahres 2011 im Bereich Kühlkörper aufzudrucken. Eher für Schmunzeln hat bei mir die beworbene Mehrkernkompatibilität gesorgt.

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Im Karton finden sich neben dem Kühler selbst noch der Lüfter und eine Pappschachten mit dem Zubehör. So macht alles einen aufgeräumten Eindruck.

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Kommen wir nun zur Montage.
Wie in meiner Bewerbung angekündigt, nutze ich ein AMD System. Hierbei versuche ich, das Mainboard nicht aus dem Gehäuse zu bauen, sondern die ganze Operation mit möglichst geringem Aufwand durchzuführen.
Hier eine kleine Übersicht über die zum Einsatz kommende Hardware
Gehäuse: LianLi PC-A05N
Gehäuselüfter: zwei Antec TriCool 120mm (drei Stufen einstellbar, 1200/1600/2000 U/min)
Mainboard: Asus M5A78L LE
CPU: AMD Phenom II X6 1055T, 125W (Maximaltemperatur 61°)
Da ich den Mugen in dem oben beschriebenen Testsystem installiert habe, kann ich Euch hier von meinen Erfahrungen mit dem AMD Kit berichten. Dabei halte ich mich an die Anleitung.
Zunächst wird die originale Backplate entfernt und durch die beigelegte ersetzt. Diese wird mit vier Schrauben fixiert, welche ihrerseits wiederum ein Gewinde als Kopf besitzen. Anschließend soll die Wärmeleitpaste aufgetragen werden.

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Nun werden zwei Streben montiert, an welchen der Kühler selbst später befestigt wird. Warum man bereits im Schritt zuvor die Wärmeleitpaste auftragen sollte, erschließt sich mir nicht. Dem aufmerksamen Leser entgeht bestimmt die Verteilung der Wärmeleitpaste nicht. Das liegt daran, dass ich bei der Montage vergessen habe, Bilder zu machen und diese bei der Demontage geschossen habe.

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Doch jetzt beginnt der eigentliche Spaß. Bisher sitzt die ganze Konstruktion noch etwas lose, was jedoch laut Anleitung beabsichtigt ist.
Durch den Kühler wird nun eine Strebe gelegt, das nächste lose Teil. Anschließend soll man mit den beigelegten Schrauben – das dritte lose Teil – die Strebe an den Halterungen befestigen. Habe ich erwähnt, dass man mit der vierten Hand den Kühlkörper selbst halten muss? Ich habe mich entschieden, das Gehäuse hinzulegen, sodass ich den Kühler auf der CPU abstellen kann. Anschließend habe ich auf der leicht zu erreichenden Seite (der Kühler ist wie ihr auf dem Foto mit den technischen Daten erkennen konntet asymmetrisch) die Schraube leicht angezogen, um zumindest ein bisschen Stabilität in die Konstruktion zu bringen.
Trotzdem war es eine wahre Freude, die zweite Schraube anzusetzen. Ich erzähle lieber nicht, wie oft sie nicht gegriffen hat und ich sie anschließend wieder rausfingern durfte.

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Als guter Plan hat sich erwiesen, die Schraube trotz des Außensechskants mit einem Kreuzschraubendreher anzusetzen. Hierbei ist das Foto etwas beschönigend, die Schraube wird komplett vom Kühlkörper verdeckt.

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Irgendwann ist es jedoch geschafft. Die Schrauben mit dem mitgelieferten Minimaulschlüssel festzuziehen war ebenfalls eine wahre Freude, da ich immer nur eine sechstel Umdrehung geschafft habe und anschließend neu ansetzen musste.

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Hier ist der Kühler endlich im Gehäuse. Gerne hätte ich ihn um 180° gedreht montiert, damit mehr Platz beim RAM wäre und der Kühlkörper näher am Gehäuselüfter. Jedoch wäre es mir dann nicht möglich gewesen, die schwerer erreichbare Schraube einzudrehen. Hierfür hätte ich das Board ausbauen müssen.
Der Lüfter lässt sich mit Hilfe der beiliegenden Metallklammern relativ einfach montieren, sodass das fertige Ergebnis dann so aussieht:

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Da ich eine möglichst geringe CPU Temperatur erreichen wollte und das Gehäuse ohnehin so ausgelegt ist, dass das Netzteil nach vorne ausbläst, habe ich den Lüfter so gedreht, dass er Frischluft einsaugt, welche in der Front vom Netzteil und einem weiteren ausblasenden Lüfter aus dem Gehäuse befördert wird.

Kommen wir nun zu meinen Messungen.
Als Konkurrent dient neben dem Boxed Lüfter noch ein be Quiet! Shadow Rock 2, welcher preislich in der gleichen Liga spielt.
In zwei Testdurchläufen können die Kühler entweder bei maximaler Lüfterdrehzahl (=max) zeigen, welche Minimaltemperatur sie erreichen können oder werden vom Board automatisch geregelt (= auto), um einen möglichst leisen Betrieb zu gewährleisten. Zudem habe ich die Drehzahl der Gehäuselüfter entweder auf 1200 U/min (= low) oder 2000 U/min (= high) gestellt.

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Werden die Gehäuselüfter auf geringster Geschwindigkeit betrieben, kann der Boxed Kühler die Wärme selbst bei 3500 U/min nicht ausreichend abführen und die CPU taktet automatisch herunter. Werden die Gehäuselüfter auf 2000 U/min gestellt, ist die Kühllösung gerade ausreichend, muss jedoch mit ca. 2900 U/min zu Werke gehen. Dabei ist sie aber unzumutbar laut.

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Betrachten wir also lieber die interessanteren Ergebnisse des Testkandidatens und seines Konkurrentens.
Zunächst fällt auf, dass der Temperaturunterschied zwischen den beiden Kühllösungen marginal ist. Unter identischen Umgebungsbedingungen schaffen sie es, die CPU auf fast derselben Temperatur zu halten, der maximale Unterschied beträgt 2 Grad. Auch hat die Gehäusebelüftung nur einen kleinen Einfluss, der Unterschied beträgt gerade einmal 3 Grad. Für mich bedeutet dies, dass die Gehäuselüfter bereits bei der geringsten Geschwindigkeit einen ausreichenden Luftdurchsatz erreichen, um einen Wärmestau im Gehäuse zu verhindern.
Während der Mugen MAX jedoch im Automatikmodus von einer Verbesserung der Gehäusebelüftung profitiert und die Drehzahl um weitere 130 U/min absenkt, hat dies auf den Shadow Rock keinen Einfluss. Dies hat mich sehr gewundert und ich habe den Test wiederholt, jedoch ist das Ergebnis reproduzierbar.
Insgesamt hätte ich mir mehr von dem Mugen erhofft. Da noch ein weiteres Paar Lüfterklammern beiliegt, habe ich beschlossen einen weiteren Test zu machen. Hierbei werden die Lüfter auf maximaler Geschwindigkeit betrieben und zusätzlich durch einen Noctua NF-P12 unterstützt.

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Das Ergebnis ist ernüchternd. Die CPU wird 46° warm, also eine Verbesserung von gerade einmal 2 Grad. Das reicht nur, um zum Shadow Rock aufzuholen.

Was natürlich nicht fehlen darf ist meine Einschätzung der Lautstärke.
Diese kann leider nur subjektiv erfolgen, da ich keine entsprechenden Messgeräte besitze. Dafür gehen auch eventuelle Störgeräusche wie Lagerschleifen in die Betrachtung mit ein.
Zum Boxed Lüfer möchte ich hier nicht viel sagen, er ist schlichtweg eine Zumutung.
Bei maximaler Lüfterdrehfrequenz nehmen sich Mugen und Shardow Rock nicht viel. Mir sind beide zu laut, es ist ein deutliches Luftrauschen sowie Eigengeräusche der Lüfter zu hören. Anders sieht es bei 800 bzw. 920 U/min aus. Hier sind keine Nebengeräusche mehr wahr zu nehmen und auch der Luftstrom ist unauffällig. Ein konzentriertes Arbeiten ist so ohne Probleme möglich. Wird der Lüfter des Mugen noch weiter gedrosselt, hat dies in meinen Ohren nur einen minimalen Einfluss.

Also, wie fällt mein Fazit aus?
Der Kühler ist eine wahre Augenweide. Komplett vernickelt und mit einer Platte oben, sodass man die Enden der Heatpipes nicht sieht, entspricht er voll meinem Geschmack. Die Verarbeitung ist für den Preis angemessen und der asymmetrische Aufbau eine gute Idee. Der beiliegende Lüfter ist angenehm leise, wenn er etwas gedrosselt wird. Da dies jedoch kaum einen Einfluss auf die Temperatur hat, kann ich es nur empfehlen.
Nicht so gut gefallen hat mir das Montagesystem. Dies ist eine sehr höfliche Formulierung, zwischendurch hätte ich den Kühler gerne gegen die Wand geworfen. Das ist der Grund, warum ich leider keine Kaufempfehlung aussprechen will. Der Markt um 35€ ist dicht besetzt und persönlich würde ich zu einem Konkurrenzprodukt mit einfacherer Montage greifen.
Dies ändert nichts daran, dass Scythe mit dem Mugen MAX einen hervorragenden Kühler auf den Markt gebracht hat. Die Kühlleistung ist vielleicht nicht überragend, aber aufgrund des asymmetrischen Aufbaus sollte er so dicht vor den Gehäuselüftern platziert werden können, dass einem semipassiven Betrieb nichts im Wege steht. Wer die Montage also nicht scheut, bekommt einen sehr leisen und hübschen Kühler für sein Geld.

Wenn ich Euer Interesse wecken konnte, kann ich Euch den Test von Hardwareluxx ans Herz legen. Oder Ihr schaut mal auf der Herstellerseite vorbei.
 
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Sehr gute Review meiner Meinung nach. Wieso die Montage nach der BeQuiet Methode (Frust, Ärger und Wut) stattfinden muss, frage ich mich allerdings auch.
 
Finde das Review auch sehr gut.
Fand ja die Befestigung bei dem Mugen 2 auch etwas nervig, nach dem 2 mal war es allerdings leichter.
Aber der Einbau vom Max ist ne Ecke anders wie es aussieht, da dürfte meine Variante des Einbaus nicht mehr gehen.
Optisch ist der Max auf jedenfall eine Verbesserung zu seinen Vorgängern finde ich.
 
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