[User-Review] Seagate SkyHawk 10TB im Test

Firebl

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Hallo und Willkommen zu meinem Review über die Seagate SkyHawk 10TB Surveilance-Festplatte.





2x Seagate SkyHawk 10TB im Test





In meinem Review möchte ich euch das Spitzenmodell der neuen Seagate SkyHawk Serie mit 10TB vorstellen. Von der 10TB - Version hat mir Seagate gleich zwei Festplatten zur Verfügung gestellt, welche sich beweisen müssen.








Seagate hat im Jahr 2017 sein Festplattenangebot mit der Guardian - Serie neu geordnet. Mit BarraCuda, IronWolf und SkyHawk gibt es nun drei Produktlinien für verschiedene Einsatzbereiche. Die BarraCuda 2,5“, BarraCuda 3,5“ sowie BarraCuda Pro dienen als Laptop - oder Desktopspeicher.
Die IronWolf und IronWolf Pro Laufwerke sind für NAS-System entwickelt worden. Die SkyHawk und SkyHawk AI Festplatten richten sich an schreibintensive Überwachungssysteme. AI-Laufwerke verfügen zu dem noch über das Seagate „Rescue“ - Feature, auf welches später genauer eingegangen wird.
Die Normalen SkyHawk - Laufwerke bis einschließlich 3TB sind für Anwendungen mit 1 bis 8 Laufwerksschächten vorgesehen. Die Laufwerke von 4TB bis 10TB sind für 1 bis 16 Laufwerkschächte entwickelt und SkyHawk AI für mehr als 16 Laufwerksschächte. Die SkyHawk Festplatten ab 4 TB Kapazität und mehr besitzen das „Health“ Management, welches in Verbindung mit einer kompatiblen Anwendung weitere Indikatoren für den Zustand und die Lebenszeit der Festplatte zur Verfügung stellt.





SkyHawk HDD’s sind in den Größen 1TB, 2TB, 3TB, 4TB, 6TB, 8TB und 10TB erhältlich. Die AI Serie ist in 8TB und 10TB erhältlich. Die SkyHawk AI Serie, sowie die SkyHawk Serie ab der 4TB Version verfügen über „RV-Sensoren“ zum Ausgleich der durch mehrere Festplatten erzeugten Schwingungen.







Erstes Testsystem

DELL Poweredge T330 8-Bay Fileserver

Als Testsystem kommt ein Poweredge T330 Single-Sockel Server von DELL zum Einsatz. Dieser bietet mit seinen acht Hot-Swap fähigen Laufwerksschächten auf der Vorderseite eine solide Grundlage für ein NAS, das „etwas mehr“ kann.
Die Bay ist mit einem DELL PERC H330 über zwei SAS 12G Kanäle wahlweise als HBA oder im RAID verbunden. Hier ist also selbst bei Vollbestückung mit Festplatten ausgiebig Bandbreite vorhanden. Als Systemplatte dient eine Samsung 850EVO SSD und eine 1TB DELL HDD für VMs.





Als Betriebssystem kommt ein Windows Storage Server 2012R2 zum Einsatz. Dieser bietet dem Windows - affinen Nutzer ausreichend Möglichkeiten ein interessantes System zu konfigurieren.

HerstellerDELL
ModellPoweredge T330
ProzessorIntel Xeon E3-1270 v6 Kaby Lake-S WS 4x 3,8GHz (4,2GHz)
Arbeitsspeicher32GB DDR4-2400 ECC
ChipsatzIntel C236
ControllerDELL PERC H330 SAS 12G HBA/RAID
Netzwerkkarte2xBroadcom 5720, 1x Intel PT1000
System FestplatteSamsung 850EVO 250GB
BetriebssystemWindows Storage Server 2012R2


Das weitere Testumfeld besteht aus einem Linksys SRW2024 und einem Linksys SRW2048.
Der Poweredge T330 ist per LAG/LACP mit zwei NICs mit dem SRW 2024 verbunden. Somit können theoretisch zwei Nutzer mit voller Bandbreite auf den NAS-Server zugreifen. Später wird auf 10GBIT umgerüstet werden, da die Kombination aus SSD-PC’s und diesem Fileserver mit einer schnellen Verbindung doch sehr verführerisch erscheint.

Controller Konfiguration

Glücklicherweise erkennt der PERC H330 die Festplatten problemlos. Ansonsten wäre ein Flash auf die LSI Firmware notwendig gewesen.
Der Controller arbeitet im RAID Modus mit 6Gbit Geschwindigkeit und ist nicht auf die LSI-Firmware umgeflasht. Als Stripesize sind 64kbyte gewählt. Das Spindown Intervall ist als DELL Preset bei 30 Minuten. Laut Empfehlung von Seagate sind auch 30 Sekunden denkbar, da neue Festplatten auch weniger Probleme mit Start-Stop-Zyklen haben.


Zweites Testsystem

Synology Diskstation DS 218 plus

Die DS218plus von Synology ist das High-End Modell der 218er Serie mit zwei Bays und Dual Core CPU. Die Festplatten werden hier auch in Trays verbaut und werkzeuglos befestigt.





Als Betriebssystem Version ist DSM 6.2 installiert.
Synology bietet zwar auch eine spezielle Surveilance Station an, jedoch lässt sich die DS218plus über die Surveilance App, welche Synology bereitstellt, vollwertig zur Aufzeichnung nutzen.


HerstellerSynology
ModellDiskStation DS218+
ProzessorIntel Celeron J3355
Arbeitsspeicher2GB RAM (Erweitert auf 6GB RAM)
VerschlüsselungAES-NI-Hardwareverschlüsselung
Netzwerkdurchsatz113 MB/s verschlüsseltes Lesen, 112 MB/s verschlüsseltes Schreiben
Netzwerkanschlüsse1x 1Gbit/s
Anschlüsse3xUSB3.0 1xESATA
BetriebssystemDSM6.1




Durchführung Teil 1

Lieferumfang und technische Daten

Die Festplatten kamen gut verpackt in antistatischen Folien an.
Hier folgen die technischen Daten im Überblick verglichen mit der SkyHawk AI Serie und WD Red Pro und der Toshiba:


HerstellerSeagateSeagateWestern DigitalToshiba
SerieGuardianGuardianPurple Series300-Series
TypSkyHawkSkyHawk AIPurpleS300
Kapazität10 TB10 TB10 TB10 TB
Anzahl Schächte1 bis 8, Ab 4TB 8+ Laufwerksschächte16+8+8+
OptimierungImagePerfectImagePerfectIntelliSeekkeine Angabe
Streams64HD Streams16KI Streams + 64HD Streams64 Streams64 Streams
Rotationsschwingsensoren (RV-Sensoren)Ab 4TBStandardJaJa
Rescue-DiensteNeinJaNeinNein
Maximaler jährlicher Workload180 TB550 TB180 TB180 TB
Cache256 MB256 MB256 MB256 MB
U/min7200 U/min7200 U/min5400 U/min7200 U/min
Übertragungsgeschwindigkeit210MB/s235MB/s210MB/s248MB/s
ÜbertragungsstandardSATA III 6GSATA III 6GSATA III 6GSATA III 6G
Energieverbrauch Last/Leerlauf/Standby6,8 W / 4,4 W / 0,8 W7,2 W / 4,9 W / 1,2 W6,2 W / 5,0 W / 0,5 W9,48 W / 7,15 W / keine Angabe
Geräusch (dbA) Leerlauf /Last20dB / 29dB34dBkeine Angabekeine Angabe
MTBF1.000.000h2.000.000h1.000.000h1.000.000h
Garantie3 Jahre5 Jahre3 Jahre3 Jahre
ModellST10000VX0004ST10000VE0004WD10PURZHDWT31AUZSVA


Im Vergleich zu den normalen SkyHawk HDD’s, haben die AI Versionen eine erhöhte MTBF, zwei Jahre mehr Garantie und einen erheblich höheren, jährlichen Workload von 550TB statt 180TB.
Bei diesem Test zeigt sich einmal mehr, das Daten auf Papier eben nur Daten auf Papier sind. Die Angabe der maximalen Übertragungsgeschwindigkeit bei der SkyHawk 10TB 3,5“ konnte im Test um 20% überschritten werden. Gerade mit Bezug auf den Stromverbrauch sollte erwähnt werden, dass es sich bei der S300 10TB nicht um eine Helium Festplatte, sondern eine konventionelle Festplatte handelt.



Detaillierte Bilder



Das Etikett der SkyHawk Serie mit entsprechender Aufschrift.



Gut erkennbar, wie bei allen Heliumlaufwerken, ist der Wegfall jeglicher Leerräume. Die acht Platter nutzen die volle Bauhöhe des Laufwerks. Zwei der unteren beiden Befestigungspunkte sind aus Platzgründen weiter vorgerückt.



Die üblichen, mittleren Montagelöcher mussten auch eingespart werden.



Zumindest bei Festplattentrays von DELL der neueren Generation sind genügend Montagelöcher für einen sicheren Einbau der Festplatte gegeben.



Die Trays der Diskstation erfordern kein Werkzeug zur Montage der Festplatten. Die mittigen Pins der Seitenteile sind nur für die Passform.



Auch hier gibt es keine Probleme mit dem fehlenden Befestigungsloch.




Detaillierte Features

Health Management

Das neue Seagate Health Management ersetzt die von Hersteller zu Hersteller unterschiedlichen SMART Werte. Im Gegensatz zu den üblichen 20 Werten erfasst das Health Management hunderte von Parametern. Es wird die SkyHawk - Festplatte im Zusammenspiel mit den Gerät überwacht und nicht nur reine Controllerdaten wie beim nicht standardisierten SMART.
Aktuell sind die Seagate Health Management Services verfügbar für ausgewählte NAS und Surveilance-Stations der Hersteller ASUSTOR und Synology. Weitere Hersteller sollen laut Seagate folgen.





Interessanterweise wurden die SkyHawks nicht „Health Management“-kompatibel in der DS218+ erkannt. Eine Nachfrage bei Synology ergab, dass das Health Management der Seagate SkyHawk Serie, im Gegensatz zu dem IronWolf Health Management, noch nicht in das DSM integriert ist. Diese Information wurde an die Entwicklungsabteilung bei Synology weitergeleitet und soll schnellst möglich nachgereicht werden.
Da ich in diesem Review unter anderem Hardware von DELL, sowie Software von Microsoft benutze, kann ich leider keinen tieferen Einblick gewähren. Auf Nachfrage bei Seagate, ob in Zukunft auch eine Unterstützung von Windows Server- basierenden NAS durch das Heath Management erfolgen würde, erhielt ich die Antwort, dass man sich aktuell vorerst auf den „konventionellen“ NAS-Markt konzentrieren wolle, um weitere Hersteller mit ins Boot zu holen.


RV Sensoren

Um auch mit höherer Laufwerkszahl volle Schreib- und Leseleistung aufrecht zu erhalten, verfügen die SkyHawk-Modelle ab 4TB über sogenannte „Rotational Vibration“ - Sensoren. Ursprünglich kommen die Sensoren aus dem Enterprise Segment, in dem meist dutzende Festplatten in Racks untergebracht sind. Durch deren unvermeidliche Vibrationen in Drehrichtung, durch feine Unwuchten an den Spindelmotoren, kommt es zu Störungen, welche erkannt werden müssen.





Besonders Festplatten, welche in Gummipuffern schwingend gelagert werden, sind von unregelmäßigen Vibrationen, durch die teilweise Auslenkung der Störungen über den Gummi, stark betroffen. In beiden Fällen können die RV Sensoren dem Controller der Schreib/Lese Köpfe die nötigen Informationen liefern, um gleichmäßig über der zu beschreibenden Spur zu bleiben.


Temperatur

Seagate gibt bei der SkyHawk eine maximal zulässige Temperatur von 70°C an. Jedoch wird gleichzeitig von einem Betrieb bei dauerhaft hohen Temperaturen abgeraten, da sich hier durch die Nutzungsdauer der Produkte verringern kann.





Durchführung Teil 2

Benchmarks

Es folgt der direkte Vergleich zwischen einer Festplatte und den vier Festplatten im RAID10. Bereits eine Festplatte ist für ein Datengrab bzw. Fileserver im Heim- und kleinen Unternehmensbereich schon schnell genug.

HDD1





HDD2





Diese sehr hohe Transferrate für mechanische Festplatten kennen wir ja mittlerweile aus BarraCuda und IronWolf HDDs von Seagate. Erstaunlich ist, dass beide SkyHawks fast 20% schneller sind als im Datenblatt angegeben. Der erste Gedanke war natürlich, dass es sich um gut selektierte Festplatten handelt. Andere Tests und Nutzererfahrungen bestätigen aber diese hohe Transferrate. 
ATTO Disk Bench 3.05

Disk1








Disk2








Fazit

Die Seagate SkyHawk 10TB hat auf ganzer Linie überzeugt. Nach sechs Wochen Nutzung nicht nur bei Benchmarks, sondern auch im Alltag im NAS, haben die Festplatten kaum eine Schwäche gezeigt. Seagate gibt die sequenzielle Schreib/Lese Geschwindigkeit mit 214MB/s an. Im Test habe ich sogar mit einer Platte 245MB/s erreicht. Zudem bleiben die Festplatten kühl. Verglichen mit der restlichen Guardian Reihe, sind die SkyHawks relativ „laut“ bei Laufgeräusch sowie Zugriff, aber da es sich hier um Surveilance Festplatten handelt, welche typischerweise im Keller oder Abstellraum befinden, sehe ich das nicht als Problem an.





Wer eine Festplatte für eine Überwachungsaufzeichnung benötigt, liegt bei der SkyHawk absolut richtig. Der aktuelle Preis von rund 280€ geht in Ordnung und liegt damit sogar unterhalb der vergleichbaren IronWolf 10TB.
Vielen Dank an Seagate für die Unterstützung sowie die Festplatten.
 
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Bei mir arbeiten seit einiger Zeit zwei SkyHawk 10TB, eine zusammen mit 6 IronWolf 10TB im Heimserver und eine im PC, die als Spare für den Heimserver angeschafft wurde und bis dahin als lokales Datengrab dient. Die Performance ist auch dann für eine HDD überraschend gut, wenn mal parallele Zugriffe erfolgen, also z.B. zeitgleich gelesen und geschrieben wird. Um Längen besser als bei den WD MyBook 8TB, bei denen dann wirklich die Handbremse angezogen ist.

Das einzige auffällig bei denen ist, dass der G-Sensor extrem sensible zu sein scheint, denn wie bei den IronWolf steigt die Anzahl der Auslösungen bei beiden an, obwohl etwa die beiden Archive 8TB die schon viel länger im PC stecken, bis heute nicht eine Auslösung des G-Sensors aufweisen. Das Fehlen der mittleren Gewinde an der Seite ist natürlich auch nicht gerade ein Vorteil.
 
Ja da muss ich dir recht geben. Die Performance ist echt gut. Habe die seit einem Monat beide in einer DS218+ und trotz 110MBs Dauertransfer lässt sich sehr gut mit Funktionen und VMs handtieren. Die Firmware scheint gut mit Stress umgehen zu können.
Ich hab ja bisher nur 12er ohne G-Sensor da. Ist "17" für einen Monat (wobei die HDDs auch lange aus waren) viel?
 
Viel oder wenig ist relativ, aber wenn bei allen anderen HDDs bei mir im Desktop nie der G-Sensor auch nur einmal angespruchen hat und die SkyHawk 10TB nach 1600 Stunden dann doch 0x40 = 64 hat, trotz gleicher Einbaubedingungen, so ist dies schon viel. Die Frage ist, ob der Sensor hier unnötig sensible ist oder ob die HDDs wirklich so viel empfindlicher sind. Klar ist es nicht leicht die G-Sensoren genauso abzustimmen, dass sie nur anschlagen wenn ein Stoß wirklich kritisch sein könnte, dafür gibt es da auch zu viele Unbekannte, aber wenn der Sensor schon unter normalen Bedingungen ständig anschlägt, ist er eben leider recht nutzlos.
 
Mhh ich glaube das liegt an de 10TB Versionen. Hab grade mal bei der FireCuda 2,5" nach geschaut. 290 Stunden Laptop Betrieb (mit bestimmt ein paar Stößen) und der G-Sensor Wert ist "4".
Aus irgend einem Grund müssen die ja bei den 12ern wieder entfallen sein.
 
kann man die auch als normales datengrab in einem normal genutzten PC einsetzen bzw. nutzen?
 
Firebl, ja es scheint die 10TB zu betreffen, die IronWolf wie die SkyHawk.

pedi, warum nicht? Die können alles was auch einfache Desktopplatten können und eben noch etwas mehr, wie eben besser mit Vibrationen umgehen, mehr Workload Rating (also mehr Daten lesen und schreiben) und eben auch im Dauerbetrieb laufen. Dafür kosten sie eben auch etwas mehr, aber in 10TB gibt es ja sowieso keine dieser einfachen Desktopplatten wie der WD Blue oder Barracuda (nicht Barracuda Pro, die kann auch Dauerbetrieb und die würde ich genau wie die WD Black als Premium Desktop klassifizieren).
 
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