[User-Review] SeaSonic G-Series G-550 550W PCGH-Edition

DaDare

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Review: SeaSonic G-Series G-550 550W PCGH-Edition

Inhaltsverzeichnis:
  1. Einleitung
  2. Technische Daten
  3. Lieferumfang
  4. Verarbeitung und Ersteindruck
  5. Verlegung der Kabel
  6. Innerer Aufbau
  7. Effizienz und Spannungsverlauf
  8. Lautstärke
  9. Fazit

Einleitung:
Netzteile haben auf die Rechengeschwindigkeit direkt keine Auswirkungen, übernehmen aber einer mit der wichtigsten Rollen eines jeden Computers. Sie stellen die Stromversorgung des PCs sicher und sollen durch verschiedene Schutzschaltungen den PC vor Schäden bewahren. Ich möchte euch das „80 Plus Gold“ zertifizierte SeaSonic G-Series G-550 550W PCGH-Edition vorstellen, das in Kooperation mit der Redaktion der PC Games Hardware einige Verbesserungen gegenüber der normalen Variante spendiert bekommen hat. Zeitgleich werde ich einen Effizienzvergleich mit einem bereits acht Jahre alten Be Quiet Dark Power Pro P6 530 Watt durchführen.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Firma SeaSonic für den netten Kontakt und der Bereitstellung des Netzteiles recht herzlich bedanken. Auch möchte ich mich bei dem Nutzer Philipus II für die Erlaubnis, seine mit dem Netzteil bereits gewonnen Erfahrungen für den Textabschnitt „Innerer Aufbau“ verwenden zu dürfen, bedanken.

Technische Daten:
Das 80 Plus Gold zertifizierte SeaSonic G-Series G-550 550W PCGH weist eine Nennleistung von 550 Watt auf und kann mit einer Eingangsspannung von 100 – 240 Volt Wechselspannung betrieben werden. Maximal können auf der +12 Volt Schiene bis zu 510 Watt bezogen werden. Es ist teilmodular aufgebaut, mit einem doppelt kugelgelagerten 120mm Lüfter ausgestattet und mit allen geläufigen Schutzschaltungen versehen. Dazu zählen Überlastschutz (OPP), Überspannungsschutz (OVP), Unterspannungsschutz (UVP), Kurzschlusssicherung (SCP), Überstromschutz (OCP) und Überhitzungsschutz (OTP).
Wie schon im Vorwort vorweggenommen, handelt es sich bei dem SeaSonic G-Series G-550 550W PCGH um eine im Detail verbesserte Version des beliebten SeaSonic G-Series G-550 550W. Für den Endbenutzter direkt ersichtlich sind ein leiserer Betrieb, längere Kabel und die Anbringung von Logo und Schriftzüge der PCGH.



Neben dem 20/24 Pin ATX und 2X4 Pin CPU-Powerkabel bietet das SeaSonic für Peripherie genügend Anschlüsse.
Das Netzteil kann nach Angaben von „Geizhals.de“ ab einem Preis von ca. 100€ erworben werden.

SeaSonic gewährt auf das Netzteil einen in der Preisklasse geläufigen Garantiezeitraum von fünf Jahren. Im Gegensatz zu vielen Hersteller kann diese auch ohne Rechnung wahrgenommen werden. In jenem Fall beginnt der Garantiezeitraum ab Verlassen der Fertigung.

Lieferumfang:
Der Lieferumfang beläuft sich auf das Netzteil selber, welches für den Transport durch eine dicke Schaumstoff-Ummantelung gegen Stöße geschützt wird, den sieben Kabelstränge für die Peripheriegeräte, ein Kaltgerätekabel, eine Aufbewahrungstasche, vier Schrauben zur Befestigung an das PC Gehäuse, drei SeaSonic Stoff Kabelbinder, eine Hand voll Plastik Kabelbinder, einem SeaSonic Klebe Sticker und die Bedienungsanleitung. Letztere bietet nur rudimentär Informationen über Einbau, Inbetriebnahme und mögliche Fehlerquellen. Spezifikationen über das Netzteil fehlen leider komplett. Hier muss man entweder einen Blick auf die OVP oder auf das Netzteil werfen. Davon abgesehen lässt der Lieferumfang keine Wünsche offen. An der OVP, dem Netzteil und der Bedienungsanleitungen sind Logo und Schriftzüge der PCGH zu finden.



Verarbeitung und Ersteindruck:
Das Metall Gehäuse des SeaSonics G-550 PCGH ist sauber gefertigt worden und zeigt keine scharfkantigen Stellen. Während die fest installierten ATX- und CPU-Powerkabel gesleevt sind, weisen die abnehmbaren Stränge eine Flachbandbauweise auf. Der Optik geschuldet, hätte ich mir eine einheitliche Variante gewünscht; präferiert gesleevt. Die Anbringung der Kabel an das Netzteil gelingt ohne Probleme und wird durch einen Klipp gesichert. Dies garantiert auch bei häufigen Transport einen sicheren Halt. Insgesamt kann man von einer Verarbeitung auf hohem Niveau sprechen.



An den Molex Stromkabeln kann man an beiden Seiten eine Halterung eindrücken, die es erlaubt, die Verbindung zu Geräten leichter zu trennen. Alle Sata Strom Stecker sind 90° gewinkelt. Das ist ideal, wenn man mehrere Festplatten untereinander anschließen möchte, kann aber je nach Gehäuse und Peripherie wie in meinem Fall etwas problematisch ausfallen.

Verlegung der Kabel:
Der Einbau des Netzteiles in meinem Fractal Design Define R5 verlief grundsätzlich unproblematisch. Die extra 10cm des flexiblen CPU Power Kabel gegenüber der normalen Variante erlaubt es, das Kabel an der Rückseite des Mainboards Tray sauber zu verlegen. Ähnliches gilt auch für das etwas steifere 24 Pin ATX Kabel. Dank Teilmodularität braucht man nur noch für die Peripheriegeräte benötigten Kabelstränge an dem Netzteil zu befestigen. Die übrigen Kabel können in der mitgelieferten Aufbewahrungstasche untergebracht werden. Das Gehäuse erlaubt es einem, die SSD auch auf der Rückseite zu verbauen. Aufgrund des gewinkelten Sata Steckers müsste man das Kabel zwischen SSD/HDD Halterung und Mainboard Tray quetschen. Das funktioniert grundsätzlich, verursacht auf dem Kabel sowie Anschluss einen starken Zug. Zur Entlastung griff ich auf einen einfachen Molex zu Sata Adapter, der über einen geraden Sata Stecker verfügt, zurück.




Innerer Aufbau:
Obwohl ich mein Exemplar nicht aufschrauben werde, möchte ich euch dennoch die Technik des Netzteiles veranschaulichen. Hierfür darf ich auf die Informationen und Bilder unseres Netzteilspezialisten Philipus II, der sich bereits näher mit dem SeaSonics G-550 PCGH auseinander gesetzt hat, zurückgreifen. Erneut vielen Dank hierfür.

Als Plattform kommt hierbei die des normalen G-550 zum Einsatz. SeaSonic setzt auf eine LLC-Resonanzwandlung und DC-DC-Wandler aus eigener Entwicklung. Beides zeichnet sich gegenüber dem klassischen Aufbau durch eine höhere Effizienz und bessere Spannungsregulierung der verschiedenen Spannungsleitungen bei Querbelastung aus. Welche positiven Auswirkungen diese Technik haben kann, sieht man im nachfolgenden Abschnitt.

Als Primärkondensator wird ein Hitachi Elektrolytkondensator mit 390 Mikrofarad Kapazität, 420 Volt Spannungsfestigkeit und bis 105° spezifiziert ist, verbaut. Auf der Sekundärseite sind primär Elkos aus dem Hause Rubycons sowie Nippon-Chemicon vertreten.



Trotz der Angabe, dass es sich bei diesem Netzteil um ein Single-Rail handelt, sind zwei getrennt gesicherte +12V Schienen ersichtlich, wobei die zweite Schiene Strom für die CPU und der außen liegenden Grafikkartenanschluss bereitstellt. Auf einem Zusatz PCB ist der für die Sicherungen verantwortliche Chip SITI PS223 verbaut. Als Lüfter kommt der doppelt kugelgelagerte Jamicon KF1225B1Hr-R zum Einsatz.

Die Wahl der Komponenten fällt hochwertig aus. Hier ist SeaSonic keinen Kompromiss eingegangen.
Wie man es von der Marke gewohnt ist, fertigt der taiwanesische Hersteller das Netzteil in eigener Fertigung selber.

Effizienz und Spannungsverlauf:
Im folgenden Abschnitt möchte ich gerne den Gesamtverbrauch und den Spannungsverlauf unter verschiedenen Lastszenarien aufzeigen. Damit die Zahlen nicht zusammenhangslos in der Luft hängen, habe ich zwei weitere Netzteile zum Vergleich hinzugezogen. Einmal das Einstiger Netzteil „Be Quiet Pure Power l7 530w“ mit "80 Plus" Zertifikat und ein gut acht Jahre altes „Be Quiet Dark Power Pro P6 530 Watt“. Die Angaben zu der Auslastung beschrieben die des PC und nicht der Netzteile.



Man kann gut erkennen, dass sich einiges in Sachen Effizienz getan hat. Gerade im Niedrigwatt Bereich verbraucht das alte Be Quiet gut 30% mehr Strom als das SeaSonic. Bei steigender Last sinkt zwar der relative Unterschied, der Absolute steigt dafür ungemein. Unter Volllast beträgt die Differenz 20 respektive 44 Watt.




Dank der DC-DC Technologie bleiben die Spannungen bei dem SeaSonic G-Series G-550 550W PCGH fast auf einer Linie. Die primär auf die 12V Schiene einseitige Belastung macht den beiden Be Quiet Netzteilen deutlich mehr zu schaffen. Bei zunehmender Last bricht vor allem der +12 Volt Wert ein, befindet sich aber noch innerhalb der ATX Spezifikationen. Während das Pure Power l7 die Spannung unter PC Volllast konstant hält, schwankt bei dem Dark Power Pro P6 die Spannung der +12V Schiene sekündlich zwischen 11,83V und 11,86V. Auch ist es mit 5,21V an der +5V Schiene nahe an der maximalen Tolleranzgrenze von 5,25V angekommen.

Lautstärke:
Gerade bei der Lautstäke durfte das normale SeaSonic G-Series G-550 die größte Kritik einstecken. Bei der PCGH Variante wechselte man nicht nur den Lüfter, sondern überarbeitete die Lüftersteuerung komplett. Dies soll über den gesamten Lastbereich einen ruhigen, aber dennoch kühlen Betrieb gewährleisten.

Gemessen wurde bei einer Umgebungslautstärke von 33,8dB(a). Im Idle beträgt die Lautstärke gerade einmal 34,0dB(a). Auch bei einer Auslastung von ca 25% konnte kein Anstieg festgestellt werden. Bei 375 Watt Verbrauch - oder einer Auslastung von fast 70% - konnte ein Wert von 34,2 dB(a) ermittelt werden. Leider war es nicht möglich bei einer höheren Belastung genaue Messungen vorzunehmen.

Bei näherer Distanz zum SeaSonic G-Series G-550 kann man ein niederfrequentes Buzzing feststellen, das unter stärkerer Belastung lauter wird. Bei normalen Abstand und geschlossener Seitentür ist dies aber nicht mehr wahrnehmbar. Es handelt sich bei dem SeaSonic G-550 PCGH um ein leises, aber je nach System, noch hörbares Netzteil. Bei Vielen dürften andere Komponenten das PSU übertönen. Wer seinen PC auf möglichst geringe Lautstärke auslegt, sollte dennoch zu einem Hybrid/passiven Netzteil greifen.

Fazit:
Mit dem SeaSonic G-Series G-550 550W PCGH-Edition erfüllt SeaSonic grundsätzlich alle Erwartungen, die man an ein Netzteil dieser Preisklasse stellen könnte. Es bietet für fast alle Single GPU Systeme genügend Strom sowie Anschlüsse . Die längeren Kabel und Teilmodularität erlauben es, auch in großen Gehäuses ein sauberes Kabelmanagement zu führen. Die interne Technik arbeitet effizient, sicher und stabil. Die Laustärkeentwicklung kann man als gut bezeichnen, auch wenn es noch Spielraum nach oben gibt. Die 5 Jahre Garantie - auch ohne Rechnung - runden das Gesamtbild ab. Einzig und alleine die Wahl von zwei verschiedenen Kabelummantelungen kann man in Frage stellen.

Anhang:
Testsystem:
Intel Core i7 2600k
Asrock Z77 Pro 4
Nvidia GTX 670 FTW
Crucial M500 480GB
Scythe Mugen 2 (Scythe Slip Stream 120 PWM @ 750 RPM)
Fractal Design Define R5 ( 2 X Fractal Design Dynamic GP14 @ 5V)

Messmethodik:
Lastszenarien:
Idle ohne GPU:
System ohne dedizierter GPU, CPU undervolted (Vcore Offset –0,15V), Windows Desktop
Idle mit GPU:
System mit dedizierter GPU, CPU overclocked (4,2 GHz, Vcore Offset -0,1V), Windows Desktop
Teillast:
System mit dedizierter GPU, CPU overclocked(4,2 GHz Vcore Offset -0,1V), Prime95 (Version 28.5) alle Kerne
Volllast:
System mit dedizierter GPU, CPU overclocked(4,2 GHz Vcore Offset -0,1V), GPU Power Limit @ 145%, Prime95 (Version 28.5) alle Kerne, Furmark (Version 1.17.0.0)

Spannungsverlauf:
Hier habe ich unter verschiedenen Lastszenarien an einem freien Sata Anschluss die +3,3V, +5V und +12V per Multimeter (VOLTCRAFT VC150-1) nachgemessen.

Verbrauch Gesamtsystem:
Hier habe ich unter verschiedenen Lastszenarien den Verbrauch des Gesammtsystems mit einem Brennenstuhl PM231E ermittelt.

Schallpegelmessung:
Die Schallpegelmessungen wurden Frontal aus einer Höhe von 40cm und einer Distanz von 50cm mit einem Voltcraft SL-100 angefertigt. Die Umgebungslautstärke belief sich auf 33,8db(A) und die Umgebungstemperatur auf 21°C. Vor der Messung wurde das System 30 Minuten lang belastet. Unter Idle und Teillast wurden alle anderen Lüfter ausgeschaltet, bei Vollllast liefen die Gehäuse Lüfter @ 5V, CPU Lüfter mit 750 RPM und GPU mit 1260 RPM.
 
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