Server Mainboard und Workstation Board für Homeserver - Gibt es da relevante Unterschiede? (Beide können ECC)

ebniv

Experte
Thread Starter
Mitglied seit
26.11.2019
Beiträge
1.296
Ort
Hamburg
Kann man ein "Workstation" Mainboard (siehe Tabelle und Blockschaltbilder unten) auch ruhigen Gewissens in einem "Homeserver" verwenden oder hat die Sache einen Haken?
Bringen die ganzen Jumper eines "Server-Mainboards" einen Vorteil?

Hauptgrund der Frage ist der andere Chipsatz (C236 statt C232) und das andere Layout, welches 8 statt 6 Sata Laufwerke ermöglicht. (Ob beim Workstation Board alles Sata Anschlüsse und zusätzlich die beiden PCIe NVME Steckplätze ist mir noch nicht ganz klar. Es scheint aber so zu sein, als ob entweder 8 Sata oder 6 Sata + 2 NVME), welches mich zu dem Workstation Board gebracht hat.

Da ich das Server Board bereits besitze und das Workstation Board verhältnismäßig günstig war (50€) habe ich zugeschlagen und werde ich die Tage noch selbst testen ob es einen Unterschied im Stromverbrauch gibt.

BoardChipsatz GrafikSpeicherPcieweiteres
Asus P10S-M-DC (im Besitz)
- C232
+ kleiner Chip auf MB integriert
- nur 6 sata
- teilen sich die Lanes mit den beiden NVME ports
+ 1x16 (x16 möglich)
o 1x4
+ IPMI (evtl. nur mit optionalem Baseboard Management Controller ASMB8-iKVM)
Asus P10S WS
+ C236
- kein onboard Grafik Chip
+ 8 Sata
(o 2 NVME, 2 nutzen gleiche Lanes wie zwei Sata Ports, beide aber auch mit PCIe nutzbar)
+ 4x16 (x16 ist möglich)o CPU Power: Digital 3-phase power design
o iGPU Power: Digital 2-phase power design
o DRAM Power: Digital 1-phase power design
-/+ hat zusätzlich 12V 6 Pins ("GPU Kabel"), welcher nicht unbedingt angeschlossen werden muss
+/- Onboard Sound, allerdings mit Flüssig-Elektrolyt Kondenstoren
o 2x Ethernet, kein Management Port

1625402221314.png
1625402177400.png

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Anwendungszweck ist der NAS Betrieb mit Leistungsreserven für temporär laufende Server VMs. Das Workstation board wäre flexibler, falls man doch mal einen Dektop mit GUI draus machen will. ECC können beide.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
LÖSUNG:
Ich werde das WS Board testen. Die Qualität sollte sich kaum unterscheiden und die Vorteile der zusätzlichen Schnittstellen (SATA, PCIe) überwiegen für mich persönlich den Nachteile (kein Grafikchip auf dem MB, kein IPMI, potenziell geringere Lebenszeit des WS Board mit den Flüssig-Elektrolyt-Kondensatoren der onboard Soundkarte).
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Serverboard hat, wie es für Server üblich ist, eine IPMI, also den AST2400 um ihn Remote bedienen zu können, was dem WS Board eben fehlt. Wenn Du das nicht brauchst, kannst Du das WS Board nehmen, zumal so eine Chip auch im Idle ein paar Watt braucht. Dafür enthällt der AST2400 auch eine kleine Graka, auch wenn man da meist nur eine VGA Ausgang hat, aber es ist halt praktisch, wenn die CPU keine iGPU besitzt, denn ich weiß nicht ob das WS Board in dem Fall ohne Graka booten würde.
 
Das Serverboard hat, wie es für Server üblich ist, eine IPMI, also den AST2400 um ihn Remote bedienen zu können, was dem WS Board eben fehlt. Wenn Du das nicht brauchst, kannst Du das WS Board nehmen, zumal so eine Chip auch im Idle ein paar Watt braucht. Dafür enthällt der AST2400 auch eine kleine Graka, auch wenn man da meist nur eine VGA Ausgang hat, aber es ist halt praktisch, wenn die CPU keine iGPU besitzt, denn ich weiß nicht ob das WS Board in dem Fall ohne Graka booten würde.
Vielen Dank für deine Antwort.
Das mit dem booten werde ich ja (hoffentlich) herausfinden. Hoffentlich, da vorerst eh Prozessoren mit iGPU (Xeon, i3) zur Verfügung stehen.

Dass IPMI einigen Komfort bietet (ich habe es bisher noch nicht genutzt), war mir nicht bewusst. Klingt toll.
Würdest du die Aussage
Das optionale IPMI 2.0-kompatible ASMB8-iKVM-Modul ermöglicht BIOS-Updates per Fernwartung [...]
https://www.asus.com/de/Commercial-Servers-Workstations/P10S-M-DC/
so bewerten, dass das MB alleine keinen IPMI Funktionailität bietet sondern das Modul "ASMB8-iKVM" (https://www.asus.com/us/Commercial-Servers-Workstations/ASMB8iKVM/) notwendig ist? Ist es genrell so, dass ein zusätzliches Modul benötigt wird oder gibt es diese Einheiten teilweise auch komplett auf dem MB integriert?
 
Bei Supermicro ist das IPMI Modul immer im Board integriert - bei Asus nur bei manchen neueren Boards. Ein extra Modul bei Asus muss man in vielen Fällen noch flashen mit einer zum Mobo passenden Firmware.
 
so bewerten, dass das MB alleine keinen IPMI Funktionailität bietet sondern das Modul "ASMB8-iKVM"
Das würde ich so deuten, dass man optional mehr Funktionen bekommen kann, Basisfunkitonen wie die Sensorüberwachung und das Hoch- und Runterfahren dürften aber vermutlich immer dabei sein. Aber dies ist bei einem Server zuhause auch nicht so wichtig wie im Rechenzentrum mit Hunderten Servern und man sollte auch überlegen welchen Aufwand es bedeuten würde da Tastatur, Maus und Bildschirm anzuschließen um solche Arbeite wie ein BIOS Update direkt am Rechner zu machen. Wobei BIOS Update bei der inzwischen doch schon recht alten Plattform wohl eher selten sein werden.
 
Kann man ein "Workstation" Mainboard (siehe Tabelle und Blockschaltbilder unten) auch ruhigen Gewissens in einem "Homeserver" verwenden oder hat die Sache einen Haken?
Bringen die ganzen Jumper eines "Server-Mainboards" einen Vorteil?
Die beiden Boards sind nicht gerade gut miteinander vergleichbar muss ich sagen - außer beim Namen und Sockel :fresse:
- µATX vs. ATX macht ja doch nen ganz anderen Formfaktor
- PCIe Slot Anzahl nicht vergleichbar
- M.2 Slots komplett andere Philosophie
...

Vorteil vom WS ist halt die etwas mainstreamigere Ausrichtung. Sowas geht auch als Workstation durch, Anschlüsse sind nicht nur drauf und via Header abgreifbar sondern auch als Schnittstelle rausgeführt - das Server Board ist eher minimalistisch. Vorteil ist dort der 90 Grad gedrehte RAM - so liegen die Module im Wind des Gehäuses, regulär stehen sie eher im Weg.
Beim WS Board können dem Manuel zur Folge beide M.2 Slots nur mit x1 Lanes betrieben werden. Es müssten aber PCIe 3.0 sein. Also irgendwo ein knappes Gigabyte die Sekunde pro Richtung. Beim Serverboard geht der Tabelle im Manuel nur ein Slot im PCIe Mode, wieder x1. Der zweite nur im SATA Mode. Das Boards sharen zudem SATA5+6 mit den M.2 Slots. Prio liegt auf dem M.2 Slot. Ob das gleichzeitig geht, kann ich aber nicht sagen. Im SATA Mode recht sicher nicht.

Rein von den Daten ergibt das WS Board mehr Sinn - M.2 zur Not via günstiger PCIe to M.2 x4 Karten, mehr SATA Ports wenn nötig via PCIe Controller, 2,5-10GBe zur Not ebenso. CPU mit IGP und ECC Ram - dann sollte das "laufen".
Ob das WS Board im Dauerbetrieb hält muss man sehen, das Serverboard sollte es tun, leider fehlt ihm per default wohl das Management Modul.

Am Ende hängt es stark von der Anforderung und deinen Umsetzungswünschen ab.

Stromverbrauch sollte sich nur gering unterscheiden, die "alte" Technik ist noch seeehr sparsam im Idle und niedriger Last, dafür halt Teillast bis Volllast eher mau im Vergleich.
 
@fdsonne
Vielen Dank für die differenziert Einschätzung. Zu einer ähnlichen Einschätzung bin ich mittlerweile auch gelangt. Das WS Board war günstig zu bekommen und bietet mehr PCIe Slots und Sata/NVMEs, was mir besonders wichtig ist.
IPMI ist mir jetzt nicht wo wichtig da noch wieder etwas zu zu kaufen.

Den Stromverbrauch werde ich einfach mal ausmessen.
Über die Haltbarkeit des WS Boards habe ich noch gar nicht so ausführlich nach gedacht (Bis auf die flüssigen Elektrolyt Kondensatoren der integrierten Soundkarte, und ob ein defekt dort Auswirkungen auf den Rest des MB hätte). Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass ein "einfaches" Server MB einen ähnlich hohen Standard wie ein "professional" Workstation MB haben sollte.

Ich kann mir natürlich überlegen das Server MB (oder ein anderes 1151 Xeon Board was ich die Tage verkaufen wollte) zu bunkern, falls das WS Board mal abrauchen sollte. Mehr als 50€ ist da aktuell sicher eh nicht mehr für zu bekommen und deren Verfügbarkeit wird in Zukunft sicher sinken und damit tendenziell der Preis wieder steigen.
 
Die Server und Workstation Mobos von Asus sind nach meiner Erfahrung sehr solide, ich hatte einmal ein dual So. 939 Opteron Mobo, was kaputt gegangen ist - alle anderen (semi)professionellen Asus Boards (geschätzt 30 Stück) haben nie ein Problem verursacht.
 
Haltbarkeit ist normal auch bei WS oder Desktop Boards kein wirkliches Problem. Ggf. einfach mal auf der Asus Page nachgucken, vllt hat auch das WS Board ne 24/7 Freigabe, dann sollte es eh laufen.
Das war eher so informativ erwähnt, weil das Server Board ja durchaus für 24/7 Betrieb hin ausgelegt ist. Ne WS aber nicht zwingend.

Ich hatte bis dato auch nie Probleme mit sowas. Einziger mir bekannter Fall, ein älteres Asus Desktop Mainstream Board mit S775 - das hat irgendwo monatsweise die USB Ports irgendwie nicht mehr voll mit Strom versorgen können. Ich musste meine Backup HDD vom Server dann immer umstecken in einen anderen Port, damit die wieder lief. War halt bissl nervig, weil das aus heiterem Himmel passierte und auch erst nach Jahren Betrieb aufgetreten ist. Das System ist aber lange ersetzt und der Nachfolger bei mir (ein Dell T20) machte das bis zur Ablöse der externen HDD dann wieder auf Jahre stabil.

Würde mir da zumindest erstmal weniger Sorgen machen... Und wenn da in drei vier fünf Jahren oder so mal was sein sollte mit dem Board, bin ich mir relativ sicher, willst du auch die alte Kamelle gar nicht mehr nutzen. Reserve Board in den Schrank kann natürlich nicht schaden. Aber ob es im Fehlerfall wirklich was bringt muss man auch sehen. Sowas kann sich auch tod liegen.


Ich würde an deiner Stelle aber drauf achten, ein sehr solides und gutes NT zu verbauen. Nicht so nen China Trümmer oder von der Grabbelkiste was altes.
 
Ich würde an deiner Stelle aber drauf achten, ein sehr solides und gutes NT zu verbauen. Nicht so nen China Trümmer oder von der Grabbelkiste was altes.
Dort ist die Wahl schon vor ein paar Montagen auf ein neuwertiges BeQuiet Pure Power 11 400W gefallen. Nicht das allerefizienteste, aber von den günstigen eines mit der besten Technik. (Pico PSU war mir zu unsicher, und das Pure Power 300W soll wohl auch nicht ganz den technischen Stand wie die Pure Power ab 400W haben).
 
Das Workstation Board zickt rum, ich habe mich aber gleich an das Fachforum gewendet:

Jetzt ist die große Frage ob es tatsächlich an der Hardware oder TrueNAS liegt. Die haben ja schon häufiger mal einen Bug drinnen...
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh