Sharkoon B2 USB Gaming Headset
Einleitung und erster Eindruck
Das Sharkoon B2 USB Headset kommt in einer recht unscheinbaren schwarzen Verpackung daher, bei der auf Plastik zum aller größten Teil verzichtet wird. Dies ist aus Umweltgründen meiner Meinung nach in der heutigen Zeit nicht zu verachten und ein erster Pluspunkt für den Ersteindruck. Neben dem Headset werden einige Sharkoon Aufkleber, ein kleines Handbuch, das Mikrofon, wie auch der Inline Controller inklusive USB Anschlusskabel und ein Y-Kabel, das den Klinkenanschluss auf Mikrofon- und Kopfhöreranschlüsse splittet, mitgeliefert.
Beim ersten Auspacken sticht zunächst die Optik ins Auge: ein schlichtes Schwarz welches sich auf matt und glänzend gehaltene Bereiche aufteilt. Auf überschwängliche „Gaming“-Features wie RGB Beleuchtung oder die immer wieder beliebten „Racing“-Farben wurde hier komplett verzichtet und ich muss sagen: Es gefällt mir im ersten Moment richtig gut. Es erinnert mich etwas an hochpreisige Kopfhörer wie die Sennheiser MMX300 oder die Beyerdynamic DT Serie. Hier hat man sich augenscheinlich ein wenig inspirieren lassen, was ich Sharkoon aber nicht zum Nachteil auslegen möchte. Im Gegenteil, ich bin froh, dass man hier nicht auf den typischen „Gamer“-Zug aufgesprungen ist und endlich mal ein Headset geliefert hat was zumindest optisch auch alltagstauglich ist oder im beruflichen Umfeld nicht sofort schräg beäugt wird. Auch die Sharkoon Schriftzüge die ebenfalls in schwarz (glänzend auf mattschwarzem Grund) und recht klein gehalten wurden fügen sich in dieses Gesamtbild sehr gut ein.
Nun zu den negativen Punkten meines ersten Eindrucks. Die Optik weiß zwar zu gefallen, aber nimmt man das Headset in die Hand merkt man sofort, dass es sich im klassischen Sinne um einen „Plastikbomber“ handelt. Hier muss natürlich erwähnt werden, dass bei einem Kaufpreis von ca. 50€ etwas anderes auch einfach unrealistisch wäre. Die Gelenke, welche die Ohrmuscheln am Bügel halten scheinen mir aus einem stabileren Material zu sein, ob es sich hier um ein festeres, glänzenderes Plastik oder doch Aluminium handelt, konnte ich nicht abschließend beantworten. Das Headset ist mit ca. 300g auf der Küchenwaage jedenfalls relativ leicht, zumal man hier noch das etwa 110cm lange Kabel mit einrechnen muss. Und dies ist leider mein nächster großer Kritikpunkt beim ersten Eindruck. Das Kabel ist festinstalliert am Headset und kann nicht abgenommen werden. Leider ist dies eine nicht notwendige Sollbruchstelle und wirkt sich langfristig negativ auf die Haltbarkeit des Headsets aus. Ein zu schnelles Aufstehen hier, einmal übers Kabel gestolpert dort und schon ist unter Umständen das ganze Headset Schrott. Das geht besser!
Zum restlichen Inhalt: Im Gegensatz zum Kopfhörerkabel ist das Mikrofon abnehmbar. Hier würde ich nur das etwas fummelige Einsetzen des Mikros in die Buchse bemängeln. Aufgrund einer kleinen Aussparung an einer der vier Seiten der Buchse bzw. Nase am Stecker kann das Mikrofon nur in genau einer Position eingesteckt werden. Ein Einstecken während des Tragens macht das daher umständlich. Der Grund dürfte wohl sein, dass auch die richtige Seite des Mikrofons zum Mund zeigt. Allerdings frage ich mich doch ob dies bei einem Mikrofon, das Sharkoon als „omnidirektional“ bezeichnet das überhaupt nötig wäre. Nach meinem Verständnis wird bei einem omnidirektionalen Mikrofon der Ton ohnehin aus allen Richtungen gleichmäßig aufgenommen. Allerdings bringe ich hier nicht die notwendige Tiefe in der Thematik mit, um das beurteilen zu können. Für mich als Konsumenten bleibt hier aber der Eindruck, dass es wohl auch einfacher ginge, ein echter Minuspunkt ist das aber nicht.
Den mitgelieferten Inline Controller dagegen möchte ich auf jeden Fall als Kritikpunkt nennen. Dieser macht einfach nur einen extrem „billigen“ Eindruck. Ein Stück Plastik, welches klappernde Geräusche von sich gibt und sich beim Drücken der Knöpfe schwammig anfühlt. Ob sich dies negativ auf die Benutzung auswirkt kann ich nach der kurzen Zeit nicht sagen, aber da es hier zunächst um den ersten Eindruck gehen soll bleibt für mich der Eindruck, dass man auch hier einen möglichen „point-of-failure“ geschaffen hat, der die Langlebigkeit des Headsets wohl nicht verbessern wird. Für mich müsste das nicht sein, aber zum technischen Aspekt später mehr.
Zu den mitgelieferten Kabeln kann man sagen, dass diese doch recht starr sind und das gerade für den Controller nicht zuträglich ist, da dieser dann oft falsch herum auf dem Tisch liegt, wenn man das Kabel nicht penibel genau verlegt hat.
Passform & Tragekomfort
Die Ohrmuscheln des Headsets sind relativ klein und somit vermutlich nichts für Menschen mit großen Ohren. Ich würde meine als durchschnittlich bezeichnen und ich habe hier keine Probleme. Auch das Material ist für mich sehr angenehm. Trotz Brille sitzt das B2 entspannt auf meinem Kopf und ich konnte auch in längeren Gamingsessions keinerlei Drücken und Spannen feststellen. Die Mechanik des Bügels zum Verstellen der Größe ist etwas schwergängiger als bei mir bekannten Headsets, dies würde ich aber eher als Vorteil sehen, da bei einem nicht so sachten auf den Tisch legen oder herunterfallen nicht sofort wieder alles verstellt ist. Der Mechanismus besitzt ein sehr befriedigendes Einrasten auf den verschiedenen Stufen. Ich möchte hier allerdings nicht zu viel der Worte verlieren, da Ohrgrößen, Kopfgrößen und so weiter sehr individuelle Dinge sind, die jeder anders empfindet. Für mich jedenfalls was den Komfort angeht alles super.
Sound
Ich habe das Headset mehrere Tage am Stück benutzt. Ob Gaming, Musik hören oder Videochats – eine knappe Woche musste das B2 alles mit machen was ich normalerweise auf mein HyperX Cloud Alpha (Gaming), meine Cambridge Audio Melomania 2 Bluetooth InEars (Musik) und das Sennheiser PC 8 USB (Arbeit) aufteile.
Für den Einstieg habe ich das B2 mittels des Y-Kabels mit meinem PC verbunden und einige Songs gehört, die ich oft auch mit den anderen genannten Abspielgeräten konsumiere. Ich habe zwischendurch immer wieder das Cloud Alpha aufgesetzt und verglichen. Mein erster Eindruck war hier: der Bass hat etwas weniger Wumms, die Höhen sind in Ordnung neigen aber bei höheren Lautstärken etwas zum „Kratzen“, die Mitten fallen nicht auf. Insgesamt etwas schwammiger. Allerdings muss hier erwähnt werden, dass die UVP des Cloud Alpha fast doppelt so hoch angesetzt ist wie die des B2, es handelt sich also nicht um einen fairen Vergleich. Als nächstes habe ich das Headset per USB verbunden und die auf der Sharkoon Website bereit gestellte Software installiert. Diese scheint notwendig zu sein um den 7.1 Modus nutzen zu können, bietet ansonsten allerdings keinerlei Mehrwert und ist eigentlich nach der Installation überflüssig, da der 7.1 Modus dann auch über den Inline Controller aktiviert werden kann. Ein paar Einstellungsmöglichkeiten wären hier eigentlich ganz nett, so dass es nicht nur zu Software-Müll wird der irgendwo im Hintergrund schlummert. Anschließend habe ich begonnen die ganze Palette an Genres durch zu testen, ob Rock, Techno, Rap oder Klassik und habe mich außerdem an den verschiedenen Equalizer Modi versucht, welche über den Inline Controller ausgewählt werden können. Bezüglich der Genres klang für mich alles mindestens in Ordnung, nur Snares beispielsweise bei Drill/Crime Musik sind mir zu kratzig und insgesamt fehlt mir Bass, zumindest die Option den selber etwas hochzuschrauben, wenn es das Genre erfordert, wäre schön. Noch zu den verschiedenen EQ Modi: Leider muss ich hier sagen, dass diese Modi overall keinerlei Verbesserungen bringen. Es gibt hier Gaming, Musik und Movie – für mich klingen diese egal bei welcher Medienart deutlich schlechter als der Standardmodus. Ich habe auch den Gamingmodus beim Gamen wirklich ausführlich getestet und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass er nicht nur schlechter klingt, sondern auch keinen Vorteil bezüglich Ortung oder früherem Hören von Steps bringt. Er klingt einfach nur merkwürdig dumpf, Bass und Mitten verschwimmen zu einem einzigen Brei und die Höhen sind unnötig betont. Es mag möglicherweise Games geben wo die Steps sich im oberen Frequenzbereich abspielen und somit hört man diese dann vielleicht etwas besser. In den von mir getesteten Games habe ich davon nichts bemerkt und die Soundqualität geht durch den Modus deutlich runter. Ähnlich geht es mir leider auch mit dem 7.1 Modus. Bis auf ein „hallen“, was ich eher als unangenehm empfinde, und zwar unabhängig von der Anwendung, sehe ich hierin keinen Vorteil zur Ortung von Gegnern – das mag daran liegen, dass ich langjähriger Stereouser bin, aber für mich wurde es tendenziell schwerer zu hören welches Geräusch von wo kommt. Gespielt habe ich hauptsächlich Counter Strike Global Offensive und COD: Warzone. Beides Games in denen ich mich als Spieler deutlich über dem Durchschnitt einschätzen würde (CS:GO an die 6000 Stunden, davon sehr viel in Amateurteams Ligen und Cups gespielt, Warzone fast seit Release mit KD um die 2) und in denen ich den Sound in- und auswendig kenne und gut einschätzen kann. Ich würde daher behaupten, dass das B2 im Standardmodus ohne EQ oder 7.1 sich sehr gut eignet, um FPS Games zu spielen. Räumliche Gegnerortung, sowie das frühe Hören von Gegnern sind damit überhaupt kein Problem. Ich sehe hier vom spielerischen her keine Nachteile gegenüber meines Cloud Alphas. Ja, dieses klingt insgesamt etwas fülliger und runder aber für 50€ bekommt man hier definitiv brauchbaren Gaming Sound mit dem man den GegnerInnen gegenüber keinen Nachteil haben wird, solange man die Finger vom Inline Controller lässt.
Was den Musik Genuss angeht habe ich auch nach 1-2 Tagen dauerhaftem Nutzen festgestellt, dass sich meinen Ohren vom Cloud Alpha entwöhnt hatten und ich nun nicht mehr die ganze Zeit im Kopf verglichen habe, sondern mich wirklich darauf einlassen konnte. Und auch hier muss ich einfach sagen, dass das Headset absolut befriedigend performt – es klingt nie schlecht, sondern immer akzeptabel. Ich konnte mich an den Sound gut gewöhnen und habe ihn dann als sehr angenehm empfunden. Klar, geht immer noch viel besser aber wir reden hier von einem 50€ Produkt.
Ich habe den Kopfhörer dann auch am Handy beim Bahnfahren benutzt um Musik und Podcasts zu hören, auf der Arbeit in Videocalls und tatsächlich hatte ich sie sogar 1-2 Mal beim Einschlafen auf. Ich kann also wirklich sagen, das B2 macht überall eine annehmbare Figur beim Sound.
Mikrofon
Kommen wir mal zu etwas weniger Erfreulichem. Klar, diese Kategorie betrifft einen selbst am wenigsten – man muss sich ja nicht selbst zu hören wie man ins Mikrofon trötet. Trotzdem will man weder seinen Gamer Freunden noch den Kollegen auf der Arbeit auf die Nerven gehen. Und das ist dann hier auch der Knackpunkt. Leider wurde ich die ersten Tage sehr häufig darauf angesprochen, ob ich etwas mit meinem Mikrofon gemacht hätte, wenn ich im Teamspeak oder Discord aufgekreuzt bin. Die Aussage war meist, dass ich nicht so gut wie sonst zu verstehen sei. Und das, obwohl ich niemandem vorher mitgeteilt habe, dass ich ein neues Headset nutzen werde und auf eine ordnungsgemäße Ausrichtung des Mikrofons geachtet habe. Für mich persönlich ist es im Gaming Zusammenhang kein großes Problem, ich hatte definitiv schon schlechtere Mikros. Aber für die anderen kann es eben anstrengend werden.
Fazit
Insgesamt finde ich das Headset zu diesem Preis völlig in Ordnung. Die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck, der Sound ist sicher nicht überragend aber auch nicht so, dass es dem normalen Gamer negativ auffallen würde. Das Mikrofon ist ein Manko – aber sind wir mal ehrlich: Mikros sind schon immer ein Problem bei Gaming Headsets gewesen, diese bleiben schon lange hinter der Qualität des Sounds zurück. Kritisieren möchte ich nochmal das etwas störrische Material des Kabels und die fehlende Möglichkeit es am Headset auszustecken. Ich denke beides sind Dinge, die sich schon für wenige Euro mehr hätten machen lassen. Die hätte man zum Beispiel beim Inline Controller sparen können der, zumindest für mich, an diesem Headset keinen Mehrwert bieten kann. Gleiches gilt für die darüber einstellbaren EQ Modi.
Ich werde bei meinem Cloud Alpha bleiben, da es für mich das rundere Produkt ist. Aber wie schon erwähnt spielt es eben auch in einer höheren Preisklasse. Für den normalen Gamer, der 50€ ausgeben möchte, halte ich das B2 für vollkommen ausreichend. Es kann sich deutlich zu dem 20€ Kram den man bei Amazon hinterher geworfen bekommt (ja, auch sowas hatte ich schon auf dem Kopf) absetzen und für deutlich besseren Sound muss man auch deutlich mehr ausgeben. Ich denke Sharkoon liefert hier ein grundsolides Produkt zu einem angemessenen Preis.
Einleitung und erster Eindruck
Das Sharkoon B2 USB Headset kommt in einer recht unscheinbaren schwarzen Verpackung daher, bei der auf Plastik zum aller größten Teil verzichtet wird. Dies ist aus Umweltgründen meiner Meinung nach in der heutigen Zeit nicht zu verachten und ein erster Pluspunkt für den Ersteindruck. Neben dem Headset werden einige Sharkoon Aufkleber, ein kleines Handbuch, das Mikrofon, wie auch der Inline Controller inklusive USB Anschlusskabel und ein Y-Kabel, das den Klinkenanschluss auf Mikrofon- und Kopfhöreranschlüsse splittet, mitgeliefert.
Beim ersten Auspacken sticht zunächst die Optik ins Auge: ein schlichtes Schwarz welches sich auf matt und glänzend gehaltene Bereiche aufteilt. Auf überschwängliche „Gaming“-Features wie RGB Beleuchtung oder die immer wieder beliebten „Racing“-Farben wurde hier komplett verzichtet und ich muss sagen: Es gefällt mir im ersten Moment richtig gut. Es erinnert mich etwas an hochpreisige Kopfhörer wie die Sennheiser MMX300 oder die Beyerdynamic DT Serie. Hier hat man sich augenscheinlich ein wenig inspirieren lassen, was ich Sharkoon aber nicht zum Nachteil auslegen möchte. Im Gegenteil, ich bin froh, dass man hier nicht auf den typischen „Gamer“-Zug aufgesprungen ist und endlich mal ein Headset geliefert hat was zumindest optisch auch alltagstauglich ist oder im beruflichen Umfeld nicht sofort schräg beäugt wird. Auch die Sharkoon Schriftzüge die ebenfalls in schwarz (glänzend auf mattschwarzem Grund) und recht klein gehalten wurden fügen sich in dieses Gesamtbild sehr gut ein.
Nun zu den negativen Punkten meines ersten Eindrucks. Die Optik weiß zwar zu gefallen, aber nimmt man das Headset in die Hand merkt man sofort, dass es sich im klassischen Sinne um einen „Plastikbomber“ handelt. Hier muss natürlich erwähnt werden, dass bei einem Kaufpreis von ca. 50€ etwas anderes auch einfach unrealistisch wäre. Die Gelenke, welche die Ohrmuscheln am Bügel halten scheinen mir aus einem stabileren Material zu sein, ob es sich hier um ein festeres, glänzenderes Plastik oder doch Aluminium handelt, konnte ich nicht abschließend beantworten. Das Headset ist mit ca. 300g auf der Küchenwaage jedenfalls relativ leicht, zumal man hier noch das etwa 110cm lange Kabel mit einrechnen muss. Und dies ist leider mein nächster großer Kritikpunkt beim ersten Eindruck. Das Kabel ist festinstalliert am Headset und kann nicht abgenommen werden. Leider ist dies eine nicht notwendige Sollbruchstelle und wirkt sich langfristig negativ auf die Haltbarkeit des Headsets aus. Ein zu schnelles Aufstehen hier, einmal übers Kabel gestolpert dort und schon ist unter Umständen das ganze Headset Schrott. Das geht besser!
Zum restlichen Inhalt: Im Gegensatz zum Kopfhörerkabel ist das Mikrofon abnehmbar. Hier würde ich nur das etwas fummelige Einsetzen des Mikros in die Buchse bemängeln. Aufgrund einer kleinen Aussparung an einer der vier Seiten der Buchse bzw. Nase am Stecker kann das Mikrofon nur in genau einer Position eingesteckt werden. Ein Einstecken während des Tragens macht das daher umständlich. Der Grund dürfte wohl sein, dass auch die richtige Seite des Mikrofons zum Mund zeigt. Allerdings frage ich mich doch ob dies bei einem Mikrofon, das Sharkoon als „omnidirektional“ bezeichnet das überhaupt nötig wäre. Nach meinem Verständnis wird bei einem omnidirektionalen Mikrofon der Ton ohnehin aus allen Richtungen gleichmäßig aufgenommen. Allerdings bringe ich hier nicht die notwendige Tiefe in der Thematik mit, um das beurteilen zu können. Für mich als Konsumenten bleibt hier aber der Eindruck, dass es wohl auch einfacher ginge, ein echter Minuspunkt ist das aber nicht.
Den mitgelieferten Inline Controller dagegen möchte ich auf jeden Fall als Kritikpunkt nennen. Dieser macht einfach nur einen extrem „billigen“ Eindruck. Ein Stück Plastik, welches klappernde Geräusche von sich gibt und sich beim Drücken der Knöpfe schwammig anfühlt. Ob sich dies negativ auf die Benutzung auswirkt kann ich nach der kurzen Zeit nicht sagen, aber da es hier zunächst um den ersten Eindruck gehen soll bleibt für mich der Eindruck, dass man auch hier einen möglichen „point-of-failure“ geschaffen hat, der die Langlebigkeit des Headsets wohl nicht verbessern wird. Für mich müsste das nicht sein, aber zum technischen Aspekt später mehr.
Zu den mitgelieferten Kabeln kann man sagen, dass diese doch recht starr sind und das gerade für den Controller nicht zuträglich ist, da dieser dann oft falsch herum auf dem Tisch liegt, wenn man das Kabel nicht penibel genau verlegt hat.
Passform & Tragekomfort
Die Ohrmuscheln des Headsets sind relativ klein und somit vermutlich nichts für Menschen mit großen Ohren. Ich würde meine als durchschnittlich bezeichnen und ich habe hier keine Probleme. Auch das Material ist für mich sehr angenehm. Trotz Brille sitzt das B2 entspannt auf meinem Kopf und ich konnte auch in längeren Gamingsessions keinerlei Drücken und Spannen feststellen. Die Mechanik des Bügels zum Verstellen der Größe ist etwas schwergängiger als bei mir bekannten Headsets, dies würde ich aber eher als Vorteil sehen, da bei einem nicht so sachten auf den Tisch legen oder herunterfallen nicht sofort wieder alles verstellt ist. Der Mechanismus besitzt ein sehr befriedigendes Einrasten auf den verschiedenen Stufen. Ich möchte hier allerdings nicht zu viel der Worte verlieren, da Ohrgrößen, Kopfgrößen und so weiter sehr individuelle Dinge sind, die jeder anders empfindet. Für mich jedenfalls was den Komfort angeht alles super.
Sound
Ich habe das Headset mehrere Tage am Stück benutzt. Ob Gaming, Musik hören oder Videochats – eine knappe Woche musste das B2 alles mit machen was ich normalerweise auf mein HyperX Cloud Alpha (Gaming), meine Cambridge Audio Melomania 2 Bluetooth InEars (Musik) und das Sennheiser PC 8 USB (Arbeit) aufteile.
Für den Einstieg habe ich das B2 mittels des Y-Kabels mit meinem PC verbunden und einige Songs gehört, die ich oft auch mit den anderen genannten Abspielgeräten konsumiere. Ich habe zwischendurch immer wieder das Cloud Alpha aufgesetzt und verglichen. Mein erster Eindruck war hier: der Bass hat etwas weniger Wumms, die Höhen sind in Ordnung neigen aber bei höheren Lautstärken etwas zum „Kratzen“, die Mitten fallen nicht auf. Insgesamt etwas schwammiger. Allerdings muss hier erwähnt werden, dass die UVP des Cloud Alpha fast doppelt so hoch angesetzt ist wie die des B2, es handelt sich also nicht um einen fairen Vergleich. Als nächstes habe ich das Headset per USB verbunden und die auf der Sharkoon Website bereit gestellte Software installiert. Diese scheint notwendig zu sein um den 7.1 Modus nutzen zu können, bietet ansonsten allerdings keinerlei Mehrwert und ist eigentlich nach der Installation überflüssig, da der 7.1 Modus dann auch über den Inline Controller aktiviert werden kann. Ein paar Einstellungsmöglichkeiten wären hier eigentlich ganz nett, so dass es nicht nur zu Software-Müll wird der irgendwo im Hintergrund schlummert. Anschließend habe ich begonnen die ganze Palette an Genres durch zu testen, ob Rock, Techno, Rap oder Klassik und habe mich außerdem an den verschiedenen Equalizer Modi versucht, welche über den Inline Controller ausgewählt werden können. Bezüglich der Genres klang für mich alles mindestens in Ordnung, nur Snares beispielsweise bei Drill/Crime Musik sind mir zu kratzig und insgesamt fehlt mir Bass, zumindest die Option den selber etwas hochzuschrauben, wenn es das Genre erfordert, wäre schön. Noch zu den verschiedenen EQ Modi: Leider muss ich hier sagen, dass diese Modi overall keinerlei Verbesserungen bringen. Es gibt hier Gaming, Musik und Movie – für mich klingen diese egal bei welcher Medienart deutlich schlechter als der Standardmodus. Ich habe auch den Gamingmodus beim Gamen wirklich ausführlich getestet und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass er nicht nur schlechter klingt, sondern auch keinen Vorteil bezüglich Ortung oder früherem Hören von Steps bringt. Er klingt einfach nur merkwürdig dumpf, Bass und Mitten verschwimmen zu einem einzigen Brei und die Höhen sind unnötig betont. Es mag möglicherweise Games geben wo die Steps sich im oberen Frequenzbereich abspielen und somit hört man diese dann vielleicht etwas besser. In den von mir getesteten Games habe ich davon nichts bemerkt und die Soundqualität geht durch den Modus deutlich runter. Ähnlich geht es mir leider auch mit dem 7.1 Modus. Bis auf ein „hallen“, was ich eher als unangenehm empfinde, und zwar unabhängig von der Anwendung, sehe ich hierin keinen Vorteil zur Ortung von Gegnern – das mag daran liegen, dass ich langjähriger Stereouser bin, aber für mich wurde es tendenziell schwerer zu hören welches Geräusch von wo kommt. Gespielt habe ich hauptsächlich Counter Strike Global Offensive und COD: Warzone. Beides Games in denen ich mich als Spieler deutlich über dem Durchschnitt einschätzen würde (CS:GO an die 6000 Stunden, davon sehr viel in Amateurteams Ligen und Cups gespielt, Warzone fast seit Release mit KD um die 2) und in denen ich den Sound in- und auswendig kenne und gut einschätzen kann. Ich würde daher behaupten, dass das B2 im Standardmodus ohne EQ oder 7.1 sich sehr gut eignet, um FPS Games zu spielen. Räumliche Gegnerortung, sowie das frühe Hören von Gegnern sind damit überhaupt kein Problem. Ich sehe hier vom spielerischen her keine Nachteile gegenüber meines Cloud Alphas. Ja, dieses klingt insgesamt etwas fülliger und runder aber für 50€ bekommt man hier definitiv brauchbaren Gaming Sound mit dem man den GegnerInnen gegenüber keinen Nachteil haben wird, solange man die Finger vom Inline Controller lässt.
Was den Musik Genuss angeht habe ich auch nach 1-2 Tagen dauerhaftem Nutzen festgestellt, dass sich meinen Ohren vom Cloud Alpha entwöhnt hatten und ich nun nicht mehr die ganze Zeit im Kopf verglichen habe, sondern mich wirklich darauf einlassen konnte. Und auch hier muss ich einfach sagen, dass das Headset absolut befriedigend performt – es klingt nie schlecht, sondern immer akzeptabel. Ich konnte mich an den Sound gut gewöhnen und habe ihn dann als sehr angenehm empfunden. Klar, geht immer noch viel besser aber wir reden hier von einem 50€ Produkt.
Ich habe den Kopfhörer dann auch am Handy beim Bahnfahren benutzt um Musik und Podcasts zu hören, auf der Arbeit in Videocalls und tatsächlich hatte ich sie sogar 1-2 Mal beim Einschlafen auf. Ich kann also wirklich sagen, das B2 macht überall eine annehmbare Figur beim Sound.
Mikrofon
Kommen wir mal zu etwas weniger Erfreulichem. Klar, diese Kategorie betrifft einen selbst am wenigsten – man muss sich ja nicht selbst zu hören wie man ins Mikrofon trötet. Trotzdem will man weder seinen Gamer Freunden noch den Kollegen auf der Arbeit auf die Nerven gehen. Und das ist dann hier auch der Knackpunkt. Leider wurde ich die ersten Tage sehr häufig darauf angesprochen, ob ich etwas mit meinem Mikrofon gemacht hätte, wenn ich im Teamspeak oder Discord aufgekreuzt bin. Die Aussage war meist, dass ich nicht so gut wie sonst zu verstehen sei. Und das, obwohl ich niemandem vorher mitgeteilt habe, dass ich ein neues Headset nutzen werde und auf eine ordnungsgemäße Ausrichtung des Mikrofons geachtet habe. Für mich persönlich ist es im Gaming Zusammenhang kein großes Problem, ich hatte definitiv schon schlechtere Mikros. Aber für die anderen kann es eben anstrengend werden.
Fazit
Insgesamt finde ich das Headset zu diesem Preis völlig in Ordnung. Die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck, der Sound ist sicher nicht überragend aber auch nicht so, dass es dem normalen Gamer negativ auffallen würde. Das Mikrofon ist ein Manko – aber sind wir mal ehrlich: Mikros sind schon immer ein Problem bei Gaming Headsets gewesen, diese bleiben schon lange hinter der Qualität des Sounds zurück. Kritisieren möchte ich nochmal das etwas störrische Material des Kabels und die fehlende Möglichkeit es am Headset auszustecken. Ich denke beides sind Dinge, die sich schon für wenige Euro mehr hätten machen lassen. Die hätte man zum Beispiel beim Inline Controller sparen können der, zumindest für mich, an diesem Headset keinen Mehrwert bieten kann. Gleiches gilt für die darüber einstellbaren EQ Modi.
Ich werde bei meinem Cloud Alpha bleiben, da es für mich das rundere Produkt ist. Aber wie schon erwähnt spielt es eben auch in einer höheren Preisklasse. Für den normalen Gamer, der 50€ ausgeben möchte, halte ich das B2 für vollkommen ausreichend. Es kann sich deutlich zu dem 20€ Kram den man bei Amazon hinterher geworfen bekommt (ja, auch sowas hatte ich schon auf dem Kopf) absetzen und für deutlich besseren Sound muss man auch deutlich mehr ausgeben. Ich denke Sharkoon liefert hier ein grundsolides Produkt zu einem angemessenen Preis.
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