Ich sage aber, dass sie steigt, zumindest in Relation.
Wie ist der Takt identisch? Von welchem Takt sprichst du?
Ich glaube, du solltest dich ein wenig in die RAM-Technik einlesen, bevor wir hier weiterreden.
Es fehlen elementare Grundlagen.
Stichworte: RAM-Takt, I/O-Takt, Burstlänge, Prefetching.
Mal ein Beispiel, warum du dich zu sehr an dem Dualchannel "aufgeilst".
Datenrate=Busbreite*(I/O)Takt*(Anzahl der Informationseinheiten/Takt)
64Bit*100MHz*1=64000Bits/s
Jetzt mal DDR:
64Bit*100MHz*2=128000Bits/s
jetzt mal TDR:
64Bit*100MHz*3=192000Bits/s
Jetzt mal halbe Busbreite:
32Bit*100MHz*1=32000Bits/s
Jetzt mal DDR:
32Bit*100MHz*2=64000Bits/s
jetzt mal TDR:
32Bit*100MHz*3=96000Bits/s
Macht man Dualchannel, nimmt man einfach die Werte eines Kanals und addiert diese einfach. (zur groben Vereinfachung kommt das auch grob hin)
Daraus ergibt sich erstmal kein Vorteil durch den Einsatz eines Dual Channel Interfaces. Da man mit dem Dualchannel die Busbreite halbiert um dann die Busbreiten der unabhängigen Kanäle wieder zu addieren. Am Ende hat man also effektiv nichts gewonnen?
Also wie kommt also die Verdopplung zu Stande?
Nun, die Formel hat 3 Parameter:
1. Busbreite
2. Takt
3. Infos/Takt
Wenn also 1. und 3. fix sind, was wird wohl also passiert sein?
Richtig, man hat die Taktrate verdoppelt. So einfach ist das. Dazu muss man auch kein Detektiv sein.
Und wie hat man das gemacht? Man reduziert durch das Dualchannel die Komplexität des Busses und gewinnt damit Luft zum Atmen und diese investiert man in Takt.
Eigentlich relativ simpel.
Das Problem ist jetzt, dass der Bus eine dermaßen hohe Bandbreite zur Verfügung stellt, dass die Zelle dies so gar nicht liefern kann. Hier greifen dann Techniken(siehe oben), die das verbessern.
Effektiv hat man die Verdopplung der MT/s durch eine Verdopplung des Busclocks erreicht. Eigentlich so wie immer, daher nichts neues. Nur ging das nicht so ohne Weiteres, daher hat man sich beholfen. Eine Maßnahme ist der Dualchannel.
Falls das einigen nicht klar ist:
DDR4 hat externe Taktraten von 800MHZ-1600MHz, wohingegen DDR5 1600MHz-3200MHz hat.
Es ist eigentlich ganz einfach.
Wie gesagt, der Dualchannel hat mit der summierten Datenrate erstmal so nichts zu tun. (die bleibt am Ende quasi gleich, da 2x 32Bit=1x64Bit ist)
Er hat aber in der Tat den Vorteil, wenn unterschiedliche Prozesse etwas aus dem RAM haben wollen, dass man daraus eben zwei Anfragen machen kann, die dann parallel laufen und diese nicht sequentiell abarbeiten muss. Dies können dann aber jeweils nur die Hälfte an Bandbreite liefern, wohingegen eine "große" die volle Bandbreite hätte.
Das macht insbesondere bei hardcore Multizugriffen Sinn. Das passiert natürlich öfter, je mehr Kerne man hat und es auch Anwendungen gibt, die eben nebeneinander laufen. Wenn man also ne 200core CPU hat und darauf z.B. viele viele VMs hat (schlägt effektiv auch schon bei weniger an), dann hat das tatsächlich einen impact auf die Latenz, das ist aber Applikation abhängig.
Bei einem Spiel kann es sein, dass dies garnichts bringt oder bei einer anderen Anwendung, kann es im Sonderfall auch zu einer Verlangsamung führen.
Ist am Ende aber auch ne Frage der Prozessaufbereitung und es Speichercontrollers.
EDIT:
Die Formel oben ist so alt wie die Informatik und wird sich auch nicht ändern. Egal ob nun SDR, DDR, QDR oder ODR, am Ende ist es immer diese Formel.
Neben ein paar anderen, wenn es um ECC.
Alles was danach kommt, sind Einschnitte durch Codierverfahren, wo man dann bei der Brutto- und Nettodatenrate ist. Das führt hier jetzt aber auch zu weit.