Damit stimme ich absolut nicht überein. Die Temperatur sagt aus, wie viel (Wärme-)Energie ein Stoff mit sich führt. Je wärmer er wird, umso mehr wandern die Elektronen durch die Schalen des Atoms, der Stoff wird flüssig, die Teilchen beginnen zu rasen und letztlich verdampft er(Edit:Oder er explodiert, wenn es zu schnell ging). In der CPU macht sich dieses Phänomen dadurch bemerkbar, dass Siliziumelemente sich verformen können.
Dieses Verhalten kann man sich anhand einer durchbrennenden LED veranschaulichen. Dazu führt man der LED deutlich zu viel Spannung zu, wodurch sie überhitzt und die Diodenenden verglühen und abschmelzen, bis sie letztlich erlischt.
Könnte man eine CPU minimal über dem absoluten Nullpunkt durchgehend kühlen, könnte man sie quasi unendlich hoch takten und unendlich viel Spannung drauf geben. Denn Nullpunkt bedeutet, dass kein Teilchen sich mehr bewegt, also kann auch keines migrieren. Das Problem ist, dass die CPU Strom zieht und diesen zu Wärmeenergie degradiert. Somit ist eine solche theoretische Nullpunkt-Kühlung der gesamten CPU- Materie praktisch nicht möglich, weil eine Kühlung von außen niemals im gleichen Moment die Energie abtransportiert haben kann, in dem sie im Innern freigesetzt wurde.
Tatsächlich ist das größte Problem der Abstand vom Sensor zum Hotspot. Wenn Dein CPU- Temperatursensor durchgehend 80°C anzeigt, während Du die CPU auf 5GHz bei 1,5V takten lässt(wäre dann eh instabil, aber nur als Beispiel), wird die CPU partiell extreme Peaks(>120°C) abbekommen, weil die Sensoren nicht auf die erhöhte Wärmedifferenz eingestellt sind. Hinzu kommt, dass kleinere Spannungsspitzen mit steigender Gesamtspannung auch zunehmen. Somit ist ein kumulativer Hitzeeffekt in der CPU vorhanden, der sich zunächst in Instabilität zeigt. Je mehr Spannung und Takt Du auf die CPU geben willst, umso weniger muss Dein Temperatursensor deshalb anzeigen, um sie noch stabil zu bekommen.
Diese Anzeige entfernt sich mit steigender Belastung immer weiter und kann bei entsprechenden Minusgraden auch problemlos so weit gehen, dass vom Temperatursensor bis zu den inneren Hotspots über 100°C bestehen. Für den 24/7 gebrauch mit Luft- oder Wasserkühlung sollten 50-80°C Maximaltemperatur, je nach dem wie stark man sich von der Standardeinstellung entfernt hat, ausreichen. Bei extremem Overclocking kann die gefährliche Grenze aber deutlich unter 0°C gehen.
Edit2: Um auf das Eingangsposting zurückzukommen: Bei den Temps und der Spannung geht es der CPU noch viel besser als mit Standardsettings. Ich werde Dir nicht empfehlen, irgendwelche heftigen Settings auszuprobieren aber wenn es meine CPU wäre, würde ich deutlich weiter gehen. Die Temps halte ich auch für komisch... kann eigentlich nur geköpft sein?