ich denke auch, dass es wirklich schwierig ist, die Daten nach einmal überschreiben wiederherzustellen...
Nein, es ist nicht nur schwierig, es hat praktisch noch niemand bislang geschafft.
Das ist so wie wenn wir über das "Beamen" sprechen. Ein gewisses theoretisches Grundlagenwissen haben wir. Wir haben sogar schon Lichtpartikel "gebeamt" (siehe
Teleportation: Forscher beamen Photonen über die Donau - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft). Das ist also vergleichbar mit dem Nachweis, dass man ein bekanntes Bit überschrieben hat und es anschließend rekonstruieren konnte. Dies ist aber weit davon entfernt, Dateien lesbar zu machen, geschweige denn auf überschriebenen Speichermedien unbekannte Daten zu finden und diese wieder lesbar zu machen.
Ich empfehle wirklich oben genannten heise-Link. Wer Uni-Zugang hat, sollte sich die Studie einmal anschauen.
1 mal überschreiben ist nicht umsonst Standard des US Geheimdienstes...
Da liegst du leider falsch. Jegliche offiziellen Vorschriften beginnen bei 3x überschreiben:
- US Army AR380-19: 3
- U.S. DoD 5220,22-M: 3
- U.S. DoD 5220.22-M (E): 3
- NAVSO P-5239-26 (RLL): 3
- NSVSO P-5239-26 (MFM): 3
- U.S. DoD 5220.22-M /ECE): 7
- BSI VSITR: 7
Dies ist damit erklärbar, dass die Vorschriften zu Zeiten erlassen worden sind, wo man rein von der theoretischen Möglichkeit ausging. Die Studie von 2009 ist ja noch recht "neu". Dennoch galt und gilt vor allem noch heute: Wenn ein Leben davon abhängt, gibt es nichts sichereres als die vollständige Entmagnetisierung. Selbst das Schreddern einer Platte könnte man theoretisch ja rückgängig machen
Wie ist es eigetnlich bei der SSD ? ist es da das gleiche mit dem überschrieben? oder ist da das Wiederherstellen einfacher?
Auch ein vollständig überschriebener Flashspeicher ist praktisch nicht wiederherstellbar. Bei SSD sollte man aber schon zweimal überschreiben bzw. die Safe Erase-Funktionalität sofern von der Firmware angeboten bemühen. Hintergrund:
Durch "over provisioning" hat ein SSD mehr Speicher als nutzbar. Wenn man also einmal vollständig überschrieben hat, müssen noch nicht alle NANDs einmal verwendet worden sein. Spätestens wenn man zweimal das SSD vollständig überschrieben hat, sollte man aber alle erwischt haben.
Die Secure-Erase Funktion, welche die meisten SSDs anbieten, weist die NANDs an alles zu vergessen. Der Vorteil hierbei ist, dass dies kein normaler Schreibvorgang ist und die Firmware auch den OP-Bereich gleich mitlöscht. D.h. diese Funktion ist schonender.
Fraglich ist nur, inwieweit man sich auf diese Funktion verlassen möchte: Prinzipiell ist vorstellbar, dass diese Funktion [Verschwörungstheorie]via Bundestrojaner ect. manipuliert wurde. Das die Firmware nur den OP-Bereich säubert und diesen dem Nutzer anschließend zeigt. Dieser wird, wenn er denn überhaupt überprüft, sicherlich nicht den gesamten Speicher prüfen.[/Verschwörungstheorie]. Und wie es allgemein mit Software so ist, muss die Funktion nicht korrekt arbeiten. So geschehen bei OCZ.
Ich würde daher auch hier empfehlen: Mindestens einmal "clean all". Anschließend kann man diese Funktion ja ruhig aufrufen...
P.s.: Der Performance-Gewinn bei SF12xx SSDs der nach der Nutzung von Safe-Erase erkennbar ist, weswegen viele hier von "Wiederherstellung des Auslieferungszustandes sprechen" ist darauf zurückzuführen, dass eben alle NANDs "leer" sind und der volle OP-Bereich wieder zur Verfügung steht.