SSDs im RAID1 - Aufallsicherheit ?

gemm

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Für eine Workstation suche ich ein Konzept zur Erhöhung der Ausfallsicherheit. Auf dem Rechner (Win7) läuft eine Software mit Datenbank. Ich möchte ein RAID1 System erstellen und wegen der Geschwindigkeit auf SSDs setzen. Geplant sind 2x 512GB Samsung 850 Evo. Wer hat Erfahrung mit SSDs im RAID1 im Hinblick auf die Ausfallsicherheit ? Wie kündigt sich eien Ausfall im RAID1 an ? Hat man Gelegenheit hier einzugreifen und eine defekte SSD zu tauschen mit RAID Rebuild ? Ich kenne RAID 1 Ausfall mit herkömmlichen Platten und ich keine das Ausfallbild einer einzelnen SSD. Bei einzelnen Platten hatte ich eine Bootmeldung mit SMART Fehlern auf einer Platte und konnte nach Austausch der defekten HDD das RAID retten. Bei dem Ausfall einer SSD hatte ich keine Meldung beim booten, sondern Windowas blieb mal ab und zu hängen und schliesslich bootete es gar nicht mehr. Nach einer Neuinstallation lief das System wieder, aber nur ein paar tage bis es wieder los ging. Scheint also so, dass SSDs irgendwie verrecken und keine klar definierte Fehlermeldung ausgeben ? Wie wäre das im RAID1 Verbund ? Merkt man, dass eine SSD stirbt oder läuft das RAID erst mal ohne Mucken weiter ? Gibt es tools zum permanenten oder autmatischen, periodischen SMART Monitoring der Platten im Betrieb ?

Und was ist sinnvoller - Windows Software RAID oder Mainboard SATA Controller RAID (und warum) ? Mich interessiert ausschliesslich die Sicherheit bzw die Möglichkeit einer frühen Fehlererkennung. Nicht die elegante Einrichtung und nicht die Geschwindigkeit. Dass SSDs problematischer sind bei einer eventuellen Datenrettung ist mir bekannt und auch die Notwendigkleit eines separaten Backups ist mir klar.

Wer hat Erahrung damit ?
 
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RAIDs ersetzen keine Backups!

Dann würde ich schauen ob die SSD in einem HW-RAID getrimmt wird, beim dem Z97er Board in Deiner Systeminfo sollte das der Fall sein. Eine 512GB 850 Evo gibt es nicht, die 850 Evo hätte 500GB, mit 512GB wäre die 850 eine 850 Pro, bei intensiver Nutzung der DB wäre die Pro der Evo wohl überlegen, aber für eine professionelle Nutzung wäre eine Enterprise SSD passender und dann würde ich auch kein Consumer MoBo nehmen, sondern ein C22x Xeon Board und ECC RAM, denn auf dem Z97er Board hat der Xeon keine aktive ECC RAM Funktion und für eine DB die mehr als Spielerei ist, sollte man auf einen entsprechenden Unterbau setzen.

Bzgl. der anderen RAID Frage: Man muss so ein RAID und den Zustand der Memberplatten natürlich auch überwachen, die HW RAID Controller bzw. deren SW kann das und teils sogar email schicken, wenn es ein Problem gibt. Das kann sogar der kleine Marvell 9230 auf meiner Digitus DS-30104-1.
 
Ein Raid-1 schützt vor dem Ausfall einer Platte oder SSD.
Wenn das im laufenden Betrieb passiert, ist beides gleich gut.

Wenn beim Schreiben der Strom ausfällt, haben beide mit NTFS das Write-Hole Problem. Da beide Platten des Mirrors nacheinander aktualisiert werden, kann es passieren dass Platte 1 geschrieben ist, nicht aber Platte 2 oder dass Daten aktualisiert sind aber keine Metadaten. Erster Fall führt zu einem korrupten Raid, zweiter Fall zusätzlich zu einem korrupten Dateisystem auf einer Spiegelhälfte. Etwas Sicherheit dagegen bietet Hardware Raid-1 mit Batteriepufferung. siehe "Write hole" phenomenon in RAID5, RAID6, RAID1, and other arrays. Leider kann ntfs derartige Probleme weder erkennen noch reparieren. Das geht nur mit Dateisystemen mit Prüfsummen. Die haben mit CopyOnWrite auch nicht das Write Hole Problem (btrfs/ReFS/ZFS). Ist aber noch keine Windows Option da ReFS auf dem Bootlaufwerk noch nicht unterstützt wird.

Bei SSD kommt dazu, dass die Firmware oder Trim ständig im Hintergrund Daten verschiebt (Garbage Collection). Ein Absturz kann da zu korrupten Daten führen. Die Massnahme dagegen sind SSD mit Powerloss Protection.

Alternativoption wenn Daten wichtig sind:
Daten auf den NAS bearbeiten und da mit ZFS. Das bietet dann die Sicherheit und bringt zusätzlich Versionierung.
 
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Danke für die Rückmeldungen. Das write hole phenomaen versuche ich durch Deaktivierung des Schreib-Cache auf ein Minimum zu reduzieren. Klar, ganz weg ist es damit noch nicht, aber ich hatte in der Vergangenheit (ca. 5 Jahre) noch keinen Datenverlust durch Stromausfall an meinen 30 Rechnern. Im gleichen Zeitraum sind mit jedoch 2 HDDs verstorben. Jetzt soll das Ganze nach und nach auf RAID1 umgestellt werden um diesen Plattenausfall (und damit kompletten Systemausfall) zu vermeiden. Backup ist unabhängig vom RAID, wobei der Backup Zeitraum noch zur Diskussion steht.
USV Versorgung wäre eine Option, aber das ist eine separate Entscheidung. Die gepalnte SSD (Samsung Evo 500 GB [richtig - es ist dei 500GB nicht die 512GB]) hat eine Powerloss Protection.

Wie sieht es aus mit einem Journaling Filesystem unter windows im RAID1 z.B. dem Paragon ExtFS für Windows ? Damit könnte ich zwar nicht die Bootpartition betreiben, aber die enthält keine allzu wertvollen Daten. Läßst sich damit für eine Datenplatte unter Windows 7 ein RAID1 aufbauen ?
 
Nein die 850 Evo haben keine Power-Loss-Protection, das haben die gute Enterprise SSDs wie z.B. die PM863. Die haben dann eine Full-Power-Loss-Protection, können als auch wirklich die Userdaten aus dem Schreibcache in die NANDs zurückschreiben. Das gibt es noch z.B. bei den Crucial mit Marvell Controllern ab der m500 (also m500, m550, MX100 und MX200) oder der OCZ Vector 180 sogenannte Client-Lösungen, da können nur Data-at-rest bei Spannungsabfall noch geschrieben werden, also Low-Pages und Verwaltungsdaten und bei den Crucial klappt selbst das nicht immer 100%ig. Full-Power-Loss-Protection haben von den Consumer SSDs nur die Intel 730 (ofiziell zwar nicht) und die Intel 750, beides sind aber auch nur Endkundenversionen der DC S3500 bzw. DC P 3500 Enterprise Data Center SSDs.
 

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