[Kaufberatung] Stromspar-Komponente für Linux-Server (Samba/NFS/evtl. Firewall)

[Arthur Dent]

Mahlzeit Luxxer, ich brauche euren Rat.

Ich habe Testweise einen Ubuntu-Server aufgebaut mit folgenden Komponenten:

Athlon 64 3500+ So.939
2GB RAM
ATI Radeon HD4650 passiv
80GB + 250GB SATA-150
Chieftec Gehäuse
Enermax 465W NT EG465-AX-VE(G) (schon älter)

Dass das nicht die optimalen Komponenten sind, ist mir klar, ich hatte halt diese Teile da. Damit habe ich zuerst Samba-Fileshares für Win-Clients sowie NFS-Freigaben für Linux-Clients realisiert.

Es läuft soweit ganz gut, daher plane ich den Server 24/7 laufen zu lassen und später noch einen Primary Domain Controller draufsetzen sowie eine Firewall, die alle Teilnehmer im Haushalt (bis jetzt 6 PC's) sicher ins Internet lässt.

Da der Server im Schnitt ca. 105W verbrät, dachte ich mir, Junge, da muss mehr Green-IT rein

Nun zu den Fragen:

- Lohnt es sich, eine schwächere CPU einzubauen? Reicht dann die Leistung für meine Zwecke oder muss sogar ein Dual-Core rein?

- Macht ein effizientes Netzteil viel aus? Mein Netzteil ist sicherlich nicht gerade Top, aber bringt ein 80+ NT viel mehr? (Hab da keine Ahnung, bitte keine Flames )

- Als Datengrab eine 5400er Platte kaufen? Die verbaute ist eine 7200er von Maxtor, schon älter.

- Die verbaute Grafikkarte ist ohne Zweifel Overkill für den Server. Vor allem da er nur im Textmodus läuft. Also was für eine Graka rein? Was sind die stromsparendsten? Anschluss ist PEG.

Ich dachte, wenn man die Durchschnittsverbrauch auf 60-70W drücken könnte, wäre das sehr nice. Und jetzt an die Experten: lässt sich das in dieser Konstellation arrangieren?

Greetz und Danke für jede Hilfe!

 

[biu]

Lässt sich sicher schaffen .. , aber ob sich der Aufwand rechnet ist fragwürdig.
eine kleine (80 GB) 2,5" Platte fürs System , dazu eine Ecogreen für die Daten (kann bei bedarf auch schlafen gelegt werden), das Netzteil verbrät denke ich so 10W also noch ein kleines Bequiet Netzteil mit 300W reicht locker aus. Aber da ist man schnell wieder bei 100€...

ps. ein PDC unter Linux ? Willst sicher ne VM hochziehen oder ?

lg

 

[Arthur Dent]

Danke für die Infos.

Will direkt auf Ubuntu nen PDC machen, keine VM. Du meinst sicher eine VM mit Windows-Server oder?

 

[fdsonne]

PDC direkt unter Linux? Ich meine mal was gelesen zu haben, das man eine NT4 Domaine unter Linux emulieren kann... Aber ich würd das nicht machen, ganz oder gar nicht...

Aber zum wesentlichen, dein Verbrauch scheint mir extrem hoch zu sein. Ich habe hier zuhause einen kleinen 3200+ A64 S939 Singlecore in einem Asus Barebone, der nimmt idle 22-25W... Schau mal ob da bei dir die Stromspartechniken überhaupt richtig greifen...

EDIT:
achso, und lass das mit der Firewall. Eine Firewall gehört getrennt vom Datenspeicher aufgesetzt. Was bringt es einem die potentiellen Bedrohungen bis zur Firewall und somit direkt in den Datenspeicher schauen zu lassen aber die Clients, wo womöglich gar nix wichtiges an Daten mehr drauf liegt, über Mittel und Wege abzuschotten?
Gar nix...

 

[Arthur Dent]

@ fdsonne: Man kann mit Samba nen PDC erstellen: ctserver.org :: Thema anzeigen - Fileserver und PDC
Ist vielleicht nicht komplett das Gleiche wie unter Server 2003/2008, aber für daheim reichts allemal denke ich.

Und das mit der Firewall leuchtet mir auch ein, hab das gar nicht bedacht *lach*

Muss mal nach den Stromspartechniken schauen, was da evtl. verstellt ist. Deinem Beitrag entnehme ich, dass ein 3200+ ausreicht, dann wäre das auch ein Einsparpotential.

 

[fdsonne]

Nein, so richtig bringt es das nicht... Kommt halt drauf an was du für ne CPU hast. Es gibt auch noch alte 3500+ CPUs mit 130nm Fertigung, die schlucken ne ganze Ecke mehr Strom und haben glaube ich auch bei den Stromspartechniken etwas weniger Einsparpotential.

Meiner ist ein kleiner Venice 90nm...



Zum Thema Domaine unter Linux, ja wie gesagt, das war mit bewusst was du schreibst, dennoch emulierst du damit nur eine alte NT4 Domainen Architektur...
Man müsste mal schauen ob Windows Vista/7 damit überhaupt noch klar kommen, ebenso schaffst du quasi nur das Grundgerüst. Vorteile daraus hast du in meinen Augen sogut wie keine. Gut man hat eine zentrale User DB und kann zentral Berechtigungen verwalten. Aber so nette Features wie Gruppenrichtlinien usw. fehlen irgendwie mehr oder weniger komplett. Und das ist doch das, was ein AD ausmacht...

Wenn man das nur macht um nicht in ner Arbeitsgruppe zu sein, sondern das dort Domaine steht, dann bringt das in meinen Augen recht wenig...

Vllt schaust du mal bei den gänigen Gebrachtwarenhäusern nach Windows Server Lizenzen, ich könnte mir vorstellen, ein Windows Server 2000 sollte für fast geschänkt zu bekommen sein. Dort hast du alles was du brauchst und das auch richtig...
Soll jetzt nix gegen Linux sein, aber ich persönlich halte von diesem Emulierungszeug wenig

 

[Autokiller677]

Also, so wie sich das anhört, ist das für (s)eine Familie, ich denke, da braucht man nicht unbedingt Gruppenrichtlinien, es sei denn, man vertraut sich da nicht.

Andererseits bringt auch ein NT4 PDC Vorteile, z.B. servergespeicherte Profile, so dass du im Falle einer Neuinstallation / Neuanschaffung nicht alles neu einstellen muss sondern einfach nur das Profil runterlädt.

@TS
du weißt aber, dass sich nur die Windows Prof. Versionen in eine Domain einbinden lassen? Mit XP/Vista/7 Home (Premium) wird das nix, das hat M$ unterbunden, weil sie es nur in Firmen als sinnvoll ersehen. Normalerweise sind die Prof. Versionen in Privathaushalten ja nicht so vertreten.

 

[fdsonne]

Neja ich sag mal so, Servergespeicherte Nutzerprofile machen auch nur dann Sinn, wenn man eben mehrere PCs mit mehreren Usern hat, wo die User dazu noch an allen/vielen dieser PCs mit ein und dem selben Namen angemeldet werden und auch ihren Desktop immer gleich vorfinden wollen...

Dazu kommt die Problematik der Datenmenge... Wenn man das komplette Profil auf den Server schiebt ist viel unnützes Zeug dabei, was man auf anderen PCs nicht brauch... Im Bedarfsfall eines Rechnerwechsels oder einer Neuinstallation lassen sich die paar Persönlichen Eisnstellungen aber auf jedenfall auch bequem von Hand exportieren und importieren.
Gerade das Userprofil ist extrem anfällig was eigenhändige Änderungen betrifft, sprich wenn man da einfach ein altes Profil auf nen neuen PC mit vllt auch anderen installierten Programmen (andere Versionen) anwendet, muss das nicht immer sauber laufen... bzw. geht auch oft einfach in die Hose.



Viel mehr Sinn als ein Servergespeichertes Userprofil macht da ein Homelaufwerk bzw. allgemein Netzlaufwerke. --> Domäne nicht von nöten.


Und zu den Gruppenrichtlinien, das hat nix mit Vertrauen zu tun. Gruppenrichtlinien haben in extrem vielen Bereichen Vorteile, weil man eben Einstellungen zentral vornehmen kann und diese über alle Clients drüber bügelt ohne selbst Hand anzulegen.
Das fängt bei trivialen Windows Einstellungen an und hört bei Softwareinstallationen lange nicht auf...

 

[Arthur Dent]

Das mit der Domäne hat sich erledigt... Es gibt nur zwei Domänenfähige PC's in der Familie. Der Rest ist Home und Linux. Also wird der Gedanke auch verworfen.

Mir geht es jetzt primär um Stromsparpotentiale, denn wie gesagt, es ist zu viel des Guten dass der Server sich 105W genehmigt. Ich habe mir überlegt, eine HD4350 als Ersatz für die HD4650 zu nehmen. Die soll einen TDP von 20W haben, und Idle 7W verbraten. Ist das eine Lösung, oder gibts noch bessere Alternativen?

 

[why_me]

Warum überhaupt eine Graka? ich würde die drausen lassen und nur sobald es fehler gibt, wieder einbauen. Dann sparst du schonmal eine Menge.

Dann evtl die CPU runtertakten und undervolten (sofern das auf Sockel 939 geht), ansonsten vlt eine lowvoltage Variante. Aber nur wenn der kosten/Nutzenfaktor stimmt.

Als letztes wäre evtl. noch ein neues Netzteil mit 80+ Effizienz eine gute Wahl. mit weniger Watt, damit es auch im unteren Bereich besser läuft, wobei das Enermax eigentlich gut sein sollte. oder eine PicoPSU, aber die sind verdammt teuer.

 

[fdsonne]

Wenn du selbst an den Stromspartechniken nicht mehr viel erreichen kannst, kannst du versuchen zu untertakten/untervolten... Je nach Board geht das auf jedenfall.

Ansonsten bleibt immernoch die Option dir ein kleines Stromsparsystem zu beschaffen. Auf jedenfall ist die Version mit dedizierter GPU (und sei sie noch so klein) ein Stromfresser (im Verhältnis gesehen)
Probier vllt mal ganz ohne GPU, wenn die Kiste trotzdem läuft ist gut, aber manche Boards zicken da bisschen rum...

 

[Arthur Dent]

Danke für die Antworten.

Ich wusste gar nicht, dass man nen Rechner ohne Graka hochfahren kann. Sollte ich mal versuchen, ob das klappt. Werde auch mal nach einem Netzteil Ausschau halten, hat es da besonders gute Enermax-Geräte (oder andere)? Welche Zertifizierung sollte ein NT haben, damit es wirklich Nutzen bringt?

Und das mit dem Untervolten notiere ich mir auch noch

PS: Habe heute ein AM2-Board in die Hände bekommen, von dem ich noch nicht weiß, ob es funktioniert. Es hat Grafik Onboard und ist auf jeden Fall besser als das bisherige. Daher sehe ich mich gerade nach einer passenden Stromspar-CPU um. Ein Sempron Singlecore sollte es doch auch wunderbar tun, oder? Für das bisschen Samba-Fileshare und NFS, das sollte doch laufen?

 

[Vagabund]

Jau nen Sempron reicht dafür solange du kein Software RAID und GigaBit LAN kombinierst

Aber schau erst, ob das Brett zum undervolten gemacht ist! Mein ABIT AN-M2HD kann das z.B. ned und der X2 zieht wie sau aus der Dose... Sempron @1V solte laufen ^^

 

[why_me]

Der Sempron sollte eigentlich reichen, aber du könntest auch einen dualcore nehmen, die verbreuchen nicht viel mehr und kosten auch in etwa das gleiche.

Beim NT würde ich fast sagen, das kleinste 80+ zertifizierte NT das du finden kannst. im Kaufberatungs thread wird das "Seasonic S12II 330GB" empfohlen, hat auch mit 82% bei 66W eine gute Effizienz.

Zum Mainboard würde ich mal hier reinschauen, da sind die sparsamsten Boards gelistet und es werden auch alle möglichen Tricks erklärt, wie man den Stromverbrauch senkt.

 

[fdsonne]

Die Frage beim NT ist doch wohl eher, ob sich der Kaufpreis lohnt?
Wenn man dann im Betrieb vllt 5W einspart wegen besserer Effizienz dann kannst ja mal hochrechnen, wie lange du die Kiste betreiben musst um den Kaufpreis wieder reinzubekommen...