[Kaufberatung] Suche Kamera für Fotografie und Video für ca. 1.000€

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Hallo Luxxer,

bei mir steht demnächst ein Kamera-Kauf an, da ich mich mehr mit Fotografie beschäftigen möchte.
Zu beachten ist, dass ich auch (Sport-)Videos machen möchte. Daher wären 60 Vollbilder pro Sekunde sehr praktisch. Gern möchte ich Motocross-Sprünge aufnehmen und mit 60 Bildern kann man da schon ne kleine Slomo erstellen, ohne interpolieren zu müssen.
Das Verhältnis zwischen Fotografieren und Videos würde ich ungefähr so einschätzen:
70-80% Fotografie und 20-30% Video
Ich möchte mich gern hobbymäßig mit der Fotografie beschäftigen und habe in den letzten 9 Monaten genau überlegt, was ich benötige.

Ich habe noch kein Kamera-Zubehör. Also benötige ich auch ein Objektiv.

1. Was willst Du fotografieren?
Motocross-Fahrer beim Rennen, Landschaften, Gebäude, Personen, Makro-Aufnahmen

2. Welche Größe soll die Kamera haben?
Die typische DSLR-Größe gefällt mir am Besten. Die Größe ist mir allerdings nicht wirklich wichtig. Allerdings habe ich relativ große Hände. Sie muss nicht sehr kompakt sein, aber sie sollte auch nicht größer als ne typische Video-Podcast-Kamera sein.

3. Gibt es besondere Anforderungen oder Ausstattungswünsche?
  • 60 Vollbilder pro Sekunde bei Full HD
  • Schwenkbarer Bildschirm
  • Touchscreen (nicht zwangsweise, aber gutes Feature)
  • Objektiv wechselbar (nicht zwangsweise, aber vermutlich das Sinnvollste)
Spritz- und Staubgeschützt ist auch sinnvoll, aber da habe ich noch keine Kamera gefunden, die meinen Anforderungen entspricht.

4. Falls vorhanden: Was war an der alten Kamera (welche?) besonders gut oder eben nicht gut genug?
Ich hatte bisher nur günstige Digitalkameras (ca. 8-10 Jahre alt), die damals 300€ gekostet haben. Da gefällt mir mittlerweile alles nicht richtig gut.
Aktuell fotografiere ich nur mit dem Smartphone.

5. Hast Du schon Kameras in der engeren Auswahl?
  • Nikon D5500 (1080p60, schwenkbarer Touchscreen), die ist momentan mein absoluter Favorit.
  • Nikon D5300 (kein Touch), Alternative zur D5500
  • Canon 700D (leider nur 30 Bilder pro Sekunde Videoaufnahme)
  • Pentax K-500 (auch nur 1080p30, kein Touch, unbewegliches Display)
  • Pentax K-50 (unbewegliches Display, kein Touch)
  • Pentax K-S2 (kein Touch, nur 1080p30)
  • Panasonic Lumix DMC-FZ1000 (fast perfekt, leider eine Bridge-Kamera, somit lässt sich das Objektiv nicht wechseln)

6. Wieviel willst Du für die Kamera ohne Zubehör ausgeben?
Ich habe 1000€ für die Kamera und 1-2 Objektive eingeplant. Ich weiß allerdings nicht, welches Objektiv für meine Anforderungen das Richtige ist. Soll ich mir ein Reise-Objektiv holen um quasi alles ein bisschen abzudecken? Oder ein Objektiv für Makro-Aufnahmen und ein weiteres für Landschaften? Oder nur ein Kit-Objektiv? Allerdings sollen die meisten eher nicht so toll sein.

Ich habe mich bisher vor allem mit DSLR-Kameras beschäftigt. Systemkameras wären prinzipiell auch ne Option, allerdings liegen die meisten nicht so gut in meiner Hand. Ich kenne allerdings nicht jeden Kamera-Typ.
Vielen Dank schonmal für euere Hilfe.
 
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So mal was generelles: Mehrere spezielle Objektive sind qualitativ besser als "flexible" Objektive. Das ist dafür mit Wechseln verbunden. Das ist einfach ein Trade-Off den du machen musst. Kitobjektive sind aber nicht mehr das grottigste was du bekommen kannst, die Qualität hat sich in den letzten paar Jahren massiv verbessert. Dazu sind bei Canon ab "dreistellig" STM-Objektive dabei, mit lautlosem Autofokus für Videoaufnahmen. Im Canon-Lager wäre dann die 700D mit EF-S 18-135mm IS STM so die Kombi der Wahl die die die maximale Flexibilität mit Film etc. gibt.

Ich hab mit meiner 700D aber nicht viel gefilmt, deswegen kann ich da wenig Aussagen drüber machen wie gut das funktioniert. Eine Sache dazu: Nimm zum Filmen bei Canon wirklich die STM-Objektive. Die sind zwar weniger Lichtstark aber die "besseren" USM-Objektive sind mit Autofokus beim Filmen "überfordert".
Wenn Filmen der Fokus ist, wird so generell Panasonic empfohlen; Allerdings kenne ich mich in dem "System" nicht genug aus um da eine konkrete Empfehlung abzugeben.
 
Jup, über die STM-Objektive habe ich bei Canon auch schon was gehört. Allerdings gibt es irgendwie keine Canon-Kamera, die 60 Vollbilder pro Sekunde bei Full HD aufnehmen kann. Zumindest nicht in meinem Budget.
Und Nikon hat beim filmen scheinbar Probleme mit dem Autofokus, da wäre STM schon praktisch..
Der Fokus liegt nicht auf dem filmen, sondern die Fotografie ist mir wirklich wichtiger. Allerdings möchte ich dennoch ein "gutes" Ergebnis erzielen können, wenn ich doch mal filme.

Ich bin gerade am überlegen, ob ich mir zB die Nikon D5500 mit dem 18-55mm Kit-Objektiv hole. Allerdings höre ich immer wieder, dass das Objektiv teilweise viel wichtiger ist als die Kamera dahinter (natürlich sind die Fotografen-Skills noch wichtiger). Und da frage ich mich, ob ich nicht durch so ein Kit-Objektiv bald eingeschränkt bin, wenn ich dann die Grundlagen der Fotografie beherrsche?
Der Grundtenor ist irgendwie immer: "Objektive sind meistens wichtiger als Kamerabody". Nicht jedes Objektiv ist in der Lage, um die vollen Details der Kamera ausreizen zu können.
 
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Also es gibt bei Canon mit STM die Reihe 10-18, 18-55, 55-250mm, dazu das 40mm 2.8, ein 24-105 und ein 18-135. Die sind alle für die Crop-Sensoren optimiert, was durchaus positive Auswirkungen hat. Auch wenn sie nicht besonders lichtstark sind, kann man mit den Objektiven sehr gute Ergebnisse erzielen was Schärfe, Dynamik etc. angeht.
Mein Einstieg war das EF-S 18-200mm IS von Canon, das immerhin eine "Empfehlung" von dpreview bekommen hat - aber Qualitativ in keinem Bereich an die STM-Objektive (18-55 und/oder das 40mm) ran kam mit denen meine Schwestern so rumliefen. Das Tamron 17-50mm 2.8 ohne VC war dann ne sinnvolle Investition, zumal nicht sonderlich teuer. Aber: Lauter Autofokus und eben kein Stabilisator. Nix zum Filmen.

Zu Nikon kann ich nicht viel sagen, letztendlich bin sind bei mir im Freundeskreis auch alle bei Canon und dadurch kann man eher mal Objektive und Zubehör herumtauschen, zudem sagt mir das Handling von Canon mehr zu (ja ich hatte einige Nikons in der Hand...). Ohne im Laden das eine oder andere auszuprobieren geht's nicht ;)
 
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Schau Dir auch einmal die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 an.
Ist eine Bridge Kamera mit einem 1" Sensor und einem 16-fach Zoom (25 - 400 mm), F 2.8 - 4.0.
Filmt mit 1080 60p und 4K 30p.
Die Grösse entspricht den kleineren Systemkameras.

Man hat alle Brennweiten immer einsatzbereit ohne Objektivwechsel, wodurch auch ein Verschmutzung des Sensors beim Wechsel nicht möglich ist. Am staubigen Motocross Gelände sicher kein Nachteil.

In Tests schneidet sie sehr gut ab, insbesondere auch bei den Video-Qualitäten.

Ich habe seit einigen Jahren die kleinere FZ150 und finde sie hervorragend. Die FZ1000 ist mit dem grösseren Sensor in der Bildqualität nochmals ein gutes Stück besser.

Davor hatte ich lange eine Canon mit mehrere Objektiven - nie wieder. Viel zu mühsam und zu viel zu schleppen. Wenn sich ein Schnappschuss bietet, hat man garantiert das falsche Objektiv dran.
 
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Filmt mit 1080 60p
Im Highspeedmodus kann sie in FullHD sogar 100 (oder 120, wenn du eine amerikanische bekommst) Bilder pro Sekunde aufzeichnen!
Also für Actionaufnahmen, definitiv empfehlenswert.

Die hätte ich auch Empfohlen.. bleibt halt der Nachteil dass du etwas unflexibler bist, allerdings ist das feste Objektiv durchaus sehr gut. Und für Makroaufnahmen, gibt es einen zusätzlichen Aufsatz, wenn ich mich nicht irre.
 
Danke für eure Vorschläge, ich werde den Kauf aber um 1-2 Monate verschieben. Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 war für mich eigentlich ein No-Go, weil ich eben selbst über die Objektive entscheiden wollte. Allerdings hat ein festes Objektiv auch unabstreitbare Vorteile und so schlecht soll es ja auch nicht sein.
Dennoch schwanke ich momentan zwischen der Nikon D5500 und der Panasonic Lumix DMC-G6. Kann mich noch nicht entscheiden, ob ich nun eine DSLR oder eine Systemkamera benötige.

Demnächst (evtl. schon diesen Monat) soll ja angeblich die DMC-G7 vorgestellt werden. Vielleicht ist die ja was für mich. (Auch ein Grund, warum ich warte)
 
Nur kurz Klugscheissen, damit wir dir Begrifflichkeiten immer sortiert haben, falls ein Neuling im Thema hier einmal reinscchaut.
Systemkameras sind alle, bei denen Objektive gewechselt werden können. Also zB DSLRs und EVILs. Die genannte Panasonic gehört jedoch zu den Vertretern der sog. Bridge-Kameras ;)

Im Hinblick auf deine Kaufentscheidung hilft es nur, die beiden Kameras deiner engeren Wahl mal in die Hand zu nehmen und die Menüs anschauen usw. Dann wirst du vllt schon wissen, was dir zusagen könnte.
 
Nur kurz Klugscheissen, damit wir dir Begrifflichkeiten immer sortiert haben, falls ein Neuling im Thema hier einmal reinscchaut.
Systemkameras sind alle, bei denen Objektive gewechselt werden können. Also zB DSLRs und EVILs.
Oh, wieder was gelernt. Ich dachte, Systemkamera sei ein Synonym für die EVILs. Steht sogar bei Wikipedia, dass viele das oft falsch verwenden.
Die genannte Panasonic gehört jedoch zu den Vertretern der sog. Bridge-Kameras ;)
Da muss man unterscheiden. Die erwähnte Panasonic Lumix DMC-G6 gehört zu den EVILs bzw. ist eine DSLM. Die Panasonic Lumix DMC FZ1000 ist eine Bridgekamera.
Im Hinblick auf deine Kaufentscheidung hilft es nur, die beiden Kameras deiner engeren Wahl mal in die Hand zu nehmen und die Menüs anschauen usw. Dann wirst du vllt schon wissen, was dir zusagen könnte.
Seh ich auch so, leider hatte keins der drei Geschäfte hier im Umfeld eines dieser Geräte da (Nikon D5500, Pana G6, Pana FZ1000).
 
Ich werfe nochmal die Sony A5100/A6000 in den Raum. Beide bieten 60fps bei 1080p und einen brauchbaren Video-AF. Beide haben einen klappbares Display (wobei die A6000 nicht nach vorne klappbar ist) und beide verfügen sie über das recht variable E-Mount Wechselobjektivsystem. A6000 hat einen Sucher dabei, dafür kein Touchscreen, die A5100 hat Touchscreen dafür keinen Sucher.

Wenn Du häufig Sportbilder und nicht Videos machst sind sie sicher nicht das ideale, da die letzte Bastion der DSLR der Tracking AF ist, aber dafür wie gesagt haben sie Vorteile bei Videos.

Auch hier würde ich allerdings noch etwas abwarten, da in den nächsten Wochen mit dem Nachfolger der A6000 gerechnet wird.
 
Noch ein Gedanke bezüglich Wechselobjektiv / Bridgekamera mit fest montiertem Objektiv.

Die Lumix DMC-FZ1000 geht im Telebereich bis 400 mm (Kleinbild-Äquivalent). Am Computer kannst Du ohne nennenswerten Qualitätsverlust 2 fach vergrössern, das entspricht 800 mm. Bei längern Brennweiten, egal ob mit realen Objektiven oder vergrössert, ist das Hauptproblem die Verwacklungsunschärfe. Selbst bei Sonnenschein muss man mit Stativ fotografieren, das geht aus der Hand praktisch nicht mehr.

Ein längeres Tele ist also nur für Motive nützlich, bei denen ein Stativ einsetzbar ist, also unbewegten Motiven.

Die Möglichkeit zum Objektivwechsel ist also (meist) nur im Weitwinkelbereich relevant, also wenn die ca. 25 mm, bei denen die meisten Bridgekameras enden, immer noch zu lang sind.
Kürzere Brennweiten können durchaus spannende Bilder liefern - man muss sie aber situativ einzusetzen wissen. “Normale“ Fotos wirken oft unnatürlich verzerrt.

Die Qualität der Linsen ist besser als was man braucht. Man muss nur bedenken, mit was für Glasscherben aus heutiger Sicht einige der besten Fotos der Welt entstanden sind. Von Man Ray, Cartiere-Bresson, usw.

Mein persönliches Resumee:
Der Vorteil, immer den gesamten Brennweitebereich zur Verfügung zu haben überwiegt. Wechseloptik ist überholt. Ausser für Spezialisten (Insekten, Fotokunst, etc) - und Nostalgiker / Angeber, die mit einer teure Ausrüstung prahlen wollen, aber oft gar nicht fotografieren können. *sorry*

Nur so als Denkanstoss.
 
Um eine Lanze für Bridgekameras zu brechen: Für Videoaufnahmen mit "besserer" Qualität gibt es wohl kaum was besseres preisgünstiges. Da spielen die kleinen Sensoren ihre Vorteile voll aus. Weniger Licht führt zu weniger Wärmeeintrag und der kann dann auch noch besser gekühlt werden. Das ist ein Problem, dass die Aufnahmedauer bei APS-C und Vollformatkameras beschränkt. Wenn Video ein wichtiges Kriterium ist, dann führt da wenig dran vorbei. Sony kann man in der Hinsicht eher vergessen, da die stabilisierten Sensoren eben ein Kühlungsproblem haben.

Allerdings ist das was @awehring so an Kommentaren abgibt kann man so nicht ganz unkommentiert lassen: Bridgekameras haben wie alle Superzoomer, egal ob fest eingebaut oder als Wechselobjektiv leider eine bescheidene Lichtstärke. Die auch wenn F2.8 drauf steht, ist die Bildwirkung eine andere als 2.8 an mFT oder APS-C oder VF. Stichwort Äquivalenzblende.
Ganz blöd gesagt: Je spezialisierter ein Objektiv, desto besser ist es für seine Domäne. Hättest du mich vor 2 Jahren gefragt, hätte ich gesagt: Hauptsache großer Zoom/Verstellbereich. Wer braucht schon viele Objektive. Mittlerweile steht mein Schrank voll davon; Mit einer Festbrennweite (als Beispiel) macht man sich automatisch viel mehr Gedanken über das Foto als einfach draufzuhalten. Und es gibt einem mehr Freiheit in der Bildgestaltung, so blöd sich das vielleicht anhört.

Vielleicht ein blödes Beispiel, aber ich hab daheim ne Nikon Coolpix S10; Nicht ganz eine Bridgekamera, geht aber schon in die Richtung. Hat am "langen Ende" eine Äquivalenzbrennweite von 400mm. Das erreich ich an der 6D mit dem 100-400; die Kombination kostet locker das zehnfache von dem was die S10 gekostet hat und wiegt auch entsprechend viel. Der Unterschied? Bei der S10 ist es verdammt schwierig ein Foto bei bestem Licht zu halten, und die Bilder sind einfach nur ohne Details. Ich glaub der richtige Ausdruck dafür ist "kann alles, aber nichts richtig". Und das ist dann halt das Blöde: Was gesehen, in Szene gesetzt und am Ende doch verwackelt, unscharf, verrauscht oder Farben doof etc.

Auch sehr moderne Zooms, egal ob in Bridgekameras oder als Wechselobjektiv sind alten Festbrennweiten immer noch nicht ebenbürtig.
 
Auch sehr moderne Zooms, egal ob in Bridgekameras oder als Wechselobjektiv sind alten Festbrennweiten immer noch nicht ebenbürtig.
Sicher dass der BQ Unterschied den du ansprichst, vom Objektiv her rührt?
Schließlich hat deine 6D einen Vollformatsensor und die Nikon nur einen 1/2.5"...
Da ist die FZ 1000 schon eine ganz andere Liga (mit 1" Sensor).
 
Okay ich hab jetzt die 6D explizit wegen VF hergenommen, bei meiner 700D mit 70-200+1,4x-Konverter bleibt die Aussage die gleiche. Der Punkt ist doch, dass Bridge auf VF hochgerechnet wird, und dann behauptet wird alles ausser der Bridge wäre veraltet, sprich obsolet. Dass das nicht stimmt, zeigt ja gerade dein Post, genau darauf wollte ich hinaus. Die Kombination Bridge mit "Superzoom" und Cropsensor kann nun mal mit Systemkameras nicht mithalten. Das hat vom Standpunkt Systemkameras nichts mit "Angeberei" zu tun, sondern könnte im Zweifelsfall einfach anhand von Bildvergleichen belegt werden. Und dann merkt man erst, woher substanzlose Behauptungen oder Hypes herkommen und wieviel davon über bleibt.

Dann gibt es noch Edelkompakte mit APS-C-Sensor, gegen die die 1"-Bridgekameras auch wenig Licht sehen
 
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Bridgekameras haben wie alle Superzoomer, egal ob fest eingebaut oder als Wechselobjektiv leider eine bescheidene Lichtstärke. Die auch wenn F2.8 drauf steht, ist die Bildwirkung eine andere als 2.8 an mFT oder APS-C oder VF. Stichwort Äquivalenzblende.

Das ist grundsätzlich richtig.

Allerdings ist der Unterschied zwischen 1" Sensor (die erwähnte Lumix DMC-FZ1000), Micro-Four-Thirds und APS-C recht gering. APS-C oder Micro-Four-Thirds haben die günstigen Systemkameras. Nur die teuren Modelle haben Vollformat. Die entscheidende Kenngrösse ist der Crop-Faktor, der auch die Brennweitenverlängerung eines Objektivs bei kleineren Sensoren kennzeichnet.

Konkret ist der Crop Faktor:
2.7 bei 1 Zoll Sensor
2 bei Micro-Four-Thirds
1.6 bei APS-C
1 bei Vollformat

Der Unterschied zwischen APS-C und 1" entspricht demnach etwa zwei Drittel einer Blendenstufe. Wenn man bei einer APS-C Kamera Blende 2.8 hat entspricht das der Blende 3.5 bei einer Kamera mit 1" Sensor. Man muss bei letzterer also mit ISO 160 statt ISO 100 fotografieren, was ein klein wenig mehr Rauschen bedeutet.
Die APS-C hat auch eine minimal geringere Tiefenschärfe, was z. B. beim Tennen eines Portraits vom unscharfen Hintergrund ein Vorteil sein kann (Bokeh).

Dass der kleine Unterschied in einer konkreten Situation ein Foto misslingen lässt, wird vermutlich sehr selten der Fall sein.

Anders sieht es natürlich mit den weit verbreiteten kleinen 1/2.3" Sensoren aus, die auch die kleinen Bridge/Superzooms haben. Deren Crop Faktor ist 5.6. Blende 2.8 bei APS-C entspricht 9.5, ISO 100 entspricht etwa ISO 1200.


Kleine Anmerkung, damit nicht Leser verwirrt sind, die in der Fototechnik nicht so tief drin stecken: Man muss bei der Kamera nichts anders einstellen, wenn sie einen anderen Sensor hat. Das hier sind nur Rechenspiele um die unterschiedlichen Eigenschaften der Sensoren zu vergleichen.
 
Deine Anmerkung stimmt so nicht! Das sind keine abstrakten Rechenbeispiele weil sie eine sehr reale Wirkung auf das Bild haben UND die Usability der Kamera.

Eins vorweg: Der Vorteil der FZ1000 ist, dass sie einen 1"-Sensor verwendet. Manche Bridges haben trotz 1"-Beschriftung einen kleineren Sensor und damit eine andere Wirkung.

Wenn du nur den Cropfaktor als Grundlage verwendest, dann rechnest du allerdings auch nicht ganz richtig. Um einmal auszuholen:
APS-C hat "verliert" in der Theorie zu VF 2/3 Blendenstufen. Bei mFT zu VF sind es 3/3 und bei 1" zu VF sind es 5/3. Sprich, der Unterschied zwischen 1" und APS-C ist - theoretisch - so groß wie der zwischen APS-C und VF/KB.
Auf ISOs bei gleicher Verschlusszeit umgemünzt hast du natürlich Recht: um ISO100@KB zu erreichen brauchst du ISO160 @ APS-C, ISO200@mFT oder ISO320@1".
Blöderweise rauschen die kleineren Sensoren durch die höhere Pixeldichte bei steigender ISO stärker als bei größeren Sensoren. Wie viel genau hängt dann vom Hersteller ab. Das macht einen deutlichen Unterschied ob mein Bild bei max. Brennweite brauchbar ist oder nicht. Ich geh mal nen Schritt weiter: Nehm ich jetzt die FZ1000, die laut Bezeichnung 400mm@KB mit F4@1" hat, dann ist die Äquivalenzbrennweite bei F7.1@KB. Das ist schon ziemlich wenig Licht, was da komplett offen durchgeht. Und damit die Frage, ob diese Brennweite tatsächlich praktisch so nutzbar ist, und damit wirklich als "eins für alles" taugt.

Die FZ1000 wird aber tatsächlich mit
Der neu integrierte 1-Zoll-Hochempfindlichkeits-MOS-Sensor der FZ1000 sorgt bei der Aufnahme von Fotos selbst mit ISO12800 für gestochen scharfe Bilder mit minimalem Rauschen. Dank seiner Größe verarbeitet der Sensor eine enorme Lichtmenge und ermöglicht eindrucksvolle Aufnahmen mit Unschärfe-Effekt.
beworben. Sorry, das ist SO nicht nachvollziehbar oder als Marketinggeschwätz zu entlarven.

Und wirklich günstiger als eine kompakte DSLR mit entsprechendem Objektiv ist sie auch nicht ;)
 
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Naja, ist jejtzt kein extremeres Marketting als bei anderen Marken oder Produkten...
Und glaube in Sachen videofunktionen ist sie den Systemkameras dieser Preisklasse überlegen.
 
Ich kann mich nur wiederholen: Für Video gibt's wohl kaum was besseres unter 1000€, schon allein durch die Features die, die Kamera in dem Bereich bietet. Bei Fotografie kann man sich gut streiten ob man nicht besser in der Systemkamerawelt aufgehoben ist. IMHO schon.
 
@BX.P:
Bei der Berechnung stimmen wir beide vollkommen überein. :bigok:

Du beziehst Deine Rechnung auf Vollformat, ich auf den Unterschied zwischen APS-C und 1". Da ist auch das Rauschverhalten in der gleichen Grössenordnung, weil die Sensoren ähnlich gross sind.
Ich habe mich auf APS-C bezogen, weil eine Vollformat Kamera schon alleine vom Preis deutlich in einer anderen Liga spielt; und natürlich auch von Grösse und Gewicht, wenn man den Brennweitebereich von 25-400 mm abdecken will.

Ausserdem ist Vollformat für Video schlecht geeignet, wegen der weiter oben schon erwähnten Temperaturprobleme.

Deine Anmerkung stimmt so nicht! Das sind keine abstrakten Rechenbeispiele weil sie eine sehr reale Wirkung auf das Bild haben UND die Usability der Kamera.
Meine Schlussbemerkung hast Du vielleicht falsch verstanden, vielleicht habe ich sie auch zu undeutlich formuliert. Ich wollte die Vergleichsrechnung und ihre Bedeutung keineswegs in Frage stellen. Aber weil hier möglicherweise auch Leute mitlesen, die erst in die Fotografie einsteigen, wollte ich deutlich machen, dass das, was sie über ISO-Werte und Blendeneinstellungen wissen, nicht in Frage gestellt ist. Auf ihrer jeweiligen Kamera können Sie das jeweils nach Lehrbuch einstellen und die Fotos werden richtig belichtet sein.


Übrigens habe ich mir die FZ1000 heute mal im Laden angeschaut. Ich war von drei Dingen überrascht:

1. wie gross sie ist - das hat mit den 1/2.3" Bridgekameras/Superzooms nichts mehr zu tun.
2. wie leicht sie ist, trotz der Grösse. Mir kam sie halb so schwer vor wie eine Systemkamera mit einem ordentlichen Zoom dran.
3. Der elektronische Suche ist wirklich gut (ich fotografiere aus alter Spiegelreflex-Gewohnheit fast immer mit dem Sucher)

- - - Updated - - -

Und wirklich günstiger als eine kompakte DSLR mit entsprechendem Objektiv ist sie [die Lumix FZ1000] auch nicht ;)

An welche denkst Du da?

Beispielsweise die 700D mit EF-S 18-135mm wäre zwar ähnlich teuer, hat aber einen kürzeren Zoombereich (7.5-fach statt 16-fach). Die Lichtstärke wäre effektiv die gleiche, wenn man den grösseren APS-C Sensor der Canon berücksichtigt (3.5 - 5.6 mit APS-C entspricht den 2.8 - 4.0 mit 1").
 
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Ich kann mich nur wiederholen: Für Video gibt's wohl kaum was besseres unter 1000€, schon allein durch die Features die, die Kamera in dem Bereich bietet. Bei Fotografie kann man sich gut streiten ob man nicht besser in der Systemkamerawelt aufgehoben ist. IMHO schon.
Das Ding ist ja, dass ich vermutlich zum größeren Teil fotografieren werde. Super Videoqualität ist toll, allerdings ist mir die Fotoqualität wichtiger :)
Deswegen tendiere ich momentan zur Panasonic Lumix G6 bzw. warte ich freudig auf den Release der G7.

Hab morgen frei und bin in Dresden und werde mal versuchen meine Favoriten in die Hände nehmen zu können.
 
Ich konnte heute mal ein paar Kameras in die Hand nehmen. Unter anderem habe ich die Leica V-Lux ausprobiert. Bin begeistert vom Sucher und vom allgemeinen Handling der Kamera. Allerdings liegt diese mit ihren 1100€ außerhalb meines Budgets.
Dennoch hat mich diese Beratung wieder den Bridge-Kameras nähergebracht. Habe eingesehen, dass bei meinen Anforderungen an den Body zu wenig Geld für vernünftige Objektive übrigbleibt.
Ich werde mir mal die Pana DMC FZ1000 durch den Kopf gehen lassen.
 
Nur als Tip, die V-Lux basiert auf der FZ1000, ist nur deutlich günstiger.

@awehring

Das ist leider nicht richtig, so ist es korrekt:

"(3.5 - 5.6 mit APS-C entspräche einem ca 2.0 - 3.2 mit 1")."

Das Objektiv an der FZ 1000 ist somit vergleichbar mit einem 16-262 5.0 - 7,2 an APS-C
Somit ist schon das Tamron 16-300 am Ende Cropfaktor rausgerechnet Lichtstärker und hat eine höhere Brennweite.

Der Cropfaktor zwischen APS-C und 1" beträgt ca 1,8.

Das bedeutet, das in den APS-C Sensor der 1" nahezu 3 mal hinein passt und bei DX sogar mehr wie 3 mal.
Damit ergibst sich ein doch recht deutlicher Vorteil was die Isofähigkeit angeht der APS-C Sensoren.

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Beste Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Du beziehst Deine Rechnung auf Vollformat, ich auf den Unterschied zwischen APS-C und 1". Da ist auch das Rauschverhalten in der gleichen Grössenordnung, weil die Sensoren ähnlich gross sind.
Ich habe mich auf APS-C bezogen, weil eine Vollformat Kamera schon alleine vom Preis deutlich in einer anderen Liga spielt; und natürlich auch von Grösse und Gewicht, wenn man den Brennweitebereich von 25-400 mm abdecken will.

Das stimmt so einfach nicht. Ein APS-C-Sensor hat die zwei- bis dreifache Fläche eines 1"-Sensors.

An welche denkst Du da?

Dafür ist das EFS 18-135 zu teuer; Wenn man den Objektivtyp vergleichen will müsste man eher zu einem Superzoom alla 18-270mm oder ähnlichem Greifen. Damit ist man in der selben Größenordnung wie die FZ1000, mit dem Vorteil, dass man auch andere, hochwertigere oder speziellere Optiken verwenden kann ohne gleich eine neue Kamera kaufen zu müssen. Die FZ1000 hat nunmal Grenzen, die vielleicht weiter sind als andere Bridgekameras, aber diese sind Starr und nicht mal eben durch Ausleihen eines anderen Objektivs oder Investition von 100€ in eine 50mm Festbrennweite zu beheben.
 
@awehring

Das ist leider nicht richtig, so ist es korrekt:

"(3.5 - 5.6 mit APS-C entspräche einem ca 2.0 - 3.2 mit 1")."

Das Objektiv an der FZ 1000 ist somit vergleichbar mit einem 16-262 5.0 - 7,2 an APS-C
Somit ist schon das Tamron 16-300 am Ende Cropfaktor rausgerechnet Lichtstärker und hat eine höhere Brennweite.

Der Cropfaktor zwischen APS-C und 1" beträgt ca 1,8.

Das bedeutet, das in den APS-C Sensor der 1" nahezu 3 mal hinein passt und bei DX sogar mehr wie 3 mal.
Damit ergibst sich ein doch recht deutlicher Vorteil was die Isofähigkeit angeht der APS-C Sensoren.
Ja, stimmt, Du hast recht.

Wen die Rechnung interessiert, hier ist es genau beschrieben: Brennweite, Crop-Faktor und KB-Äquivalent- Die ganze Wahrheit über ein leidiges Thema
 
Definitiv Nikon ! Die sind von der Quali her die besten

Ja genau, die besten Sensoren hat derzeit Sony, die besten Objektive Canon.

Hätte ich vor 1,5 Jahren gedacht welche Ausmaße die Fotografie bei mir nimmt, hätte ich wohl direkt auf Sony Vollformat angefangen. So fühle ich mich in der Canonwelt und deren Vorzügen sehr wohl.
 
Falls jemand ähnliche Anforderungen hat: ich habe mich letztendlich für die Kamera entschieden, die ich von anfang an ausgeschlossen hatte. Hab mir letzte Woche die Panasonic FZ1000 bestellt. Bin soweit zufrieden mit ihr. Die ersten Bilder sehen gut aus und auch die Videos haben eine gute Qualität. Action-Fotos/Videos habe ich leider noch keine gemacht.
Finde es angenehm, dass ich nicht das Objektiv wechseln muss und immer eine große Brennweitenauswahl habe. Das ist doch ein ernormer Pluspunkt.

Diese Woche erhalte ich ein Fotobuch (Jacqueline Esen), Tasche (Lowepro Apex 120) und einen Zusatzakku. Dann ist die Kamera bereit für unterwegs!
 
feine Kamera, eigentlich alles dabei was man benötigt. Aber auch schon ein schöner Koffer ;)
 
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