[Tagebuch]: Projekt hitzestau one: Umbau Wasserkühlung

hitzestau

Neuling
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15.03.2012
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Hallo zusammen,

in diesem Thread möchten wir uns vorstellen und unsere Arbeit dokumentieren. Unser erstes WaKü-Projekt haben wir bereits (fast) abgeschlossen. Dieses werde ich in den nächsten Posts kurz zusammengefasst näher vorstellen. Zudem sind wir in der Brainstorming-Phase für einen weiteren WaKü-PC, denn wenn man mal mit Wasserkühlung angefangen hat, lässt es einen nicht mehr los...

Wer sind wir?
Wir sind ein Schweizer Schrauber-Duo und heissen Monk-Trader und Archangel. Für Technik und Design ist Monk-Trader verantwortlich. Archangel erledigt administrative Arbeiten und schreibt Blog- und Forenbeiträge. PC’s haben wir schon einige zusammengeschraubt im Laufe der vergangenen Jahre. Was Wasserkühlung anbetrifft, sind wir jedoch Newbies.

Wie hat alles angefangen?
Im Februar 2012 hat Monk-Trader in seinem PC eine neue Grafikkarte verbaut. Die Hitze staute sich im Gehäuse und wurde nicht mehr nach aussen abgeführt. Der GPU-Lüfter wurde unangenehm laut, trotzdem erreichte die Karte Temperaturen von rund 80 Grad und zog damit auch CPU und Mainboard in Mitleidenschaft. Nach mehreren erfolglosen Versuchen mit zusätzlich eingebauten Lüfter die heisse Luft aus dem Gehäuseinnere nach aussen abzuführen, war schnell klar, dass es einer anderen Lösung bedurfte. Monk-Trader entschied sich, seinen PC auf eine Wasserkühlung umzurüsten. Daraus wurde das Projekt "hitzestau one".

Warum tun wir das eigentlich?
Auch wenn unser erstes Projekt sozusagen „aus der Not heraus“ entstanden ist, haben wir schnell Spass am Thema Wasserkühlung gefunden. Wir haben beide Freude an Technik, die handwerkliche Arbeit ist eine willkommene Abwechslung von unseren anderen Tätigkeiten. Auch der aktive Austausch mit Gleichgesinnten via Forum ist eine Bereicherung und für uns ein wichtiger Teil des gesamten Projekts. Und das Arbeiten mit einem kühlen und ruhig laufenden Computer macht das Leben erst noch angenehmer.

Hier zeige ich euch schon mal unsere Ausgangslage von hitzestau one:

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pcausgangslage6004.jpg
 
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Nach einer unplanmässigen privaten und hitzebedingten Pause schildere ich euch nun unseren ersten Arbeitstag. Hier haben wir uns auf die notwendigen Metallarbeiten am Gehäuse konzentriert.

Als ersten Schritt haben wir das Gehäuse komplett leergeräumt, was dann so aussah:

203773-hitzestau1-metallarbeiten1.jpg


Als nächstes haben wir die Bohrlöcher angezeichnet:
- Mittelplatte für die Verbindung Pumpe zu AGB (im Bild)
- Schott für Schlauch zu externem MO-RA
- Bodenplatte: 4 Löcher für Montage Shoggy
- Mainboard Tray: Halterungen ABG

203769-hitzestau1-metallarbeiten2.jpg


Die Halterungen vom AGB haben wir so positioniert, dass die SATA-Anschlüsse vom Mainboard ohne Probleme genutzt werden können:

203770-hitzestau1-metallarbeiten3.jpg


203771-hitzestau1-metallarbeiten4.jpg


Nach den Bohrarbeiten haben wir das Gehäuse mit Druckluft ausgeblasen, da kein Dreck zurückbleiben darf. Besten Dank an die Fahrradwerkstatt um die Ecke, dass sie dies für uns gemacht haben. Das Loch in der Mittelplatte haben wir mit einem Lochbohrer vorgebohrt und dann mit einer groben Metallfeile (ebenfalls bei Fahrradwerkstatt ausgeliehen) ausgegradet.

Nach dem Abschluss der Metallarbeiten steht das leere Gehäuse da, sauber mit Druckluft gereinigt und entfettet.

203768-hitzestau1-metallarbeiten6.jpg


Hier noch im Detail das Loch in der Mittelplatte zwischen Pumpe und AGB:

203772-hitzestau1-metallarbeiten5.jpg


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Als nächstes haben wir die MO-RA Wandmontage in Angriff genommen. Wichtigste Erkenntnis: Die vom Hersteller Watercool gelieferten Montageschienen sind extrem mühsam. So werden diese an der Rückseite des MO-RA befestigt:

203808-mora-wandmontage1.jpg


203809-mora-wandmontage2.jpg


Der MO-RA hängt also an vier Schrauben.

Im Lieferumfang sind enthalten:

203811-mora-wandmontage5.jpg


So wollen wir unseren MO-RA an der Wand befestigen. Die beiden Hölzer dienen dazu, den Abstand zur Wand zu vergrössern, so dass die neun Lüfter mehr Luft ansaugen können. Auf dem linken, breiteren Brett sollen zudem die Stromanschlüsse für die Lüfter montiert werden. Später werden diese noch mit einer Box abdeckt.

203810-mora-wandmontage4.jpg


Als erstes haben wir die Bohrlöcher auf dem Holz angezeichnet. Zwei Schrauben (60mm) halten das Brett an der Wand, zwei weitere Schrauben (auch 60mm) dienen dem MO-RA als Aufhängung.

203812-mora-wandmontage6.jpg


Das erste Brett muss an der Wand mit der Wasserwaage ausgerichtet werden. Es empfiehlt sich, das Loch für die untere Aufhängeschraube erst definitiv zu bohren, wenn die Schiene an der Wand hängt. Je nach Grösse des Bohrlochs kann es zu kleinen Verschiebungen kommen, die dann schon ausreichen, dass die Schiene sich nicht mehr sauber aufhängen lässt.

Die viel grössere Herausforderung war jedoch, das zweite Brett zu montieren. Der Abstand zwischen den Aufhängepunkten muss genau stimmen. Am besten überträgt man Distanz und Ausrichtung mit einer Wasserwaage, wo der korrekte Abstand eingezeichnet ist.

203813-mora-wandmontage7.jpg


Geschafft! Der MO-RA hängt der Wand. Ein letztes Mal überprüfen wir, ob er grade hängt:

203814-mora-wandmontage8.jpg


203815-mora-wandmontage9.jpg


Abstand und Ausrichtung von Bohrlöchern und Schienen müssen genau stimmen, auch kleinste Abweichungen führen dazu, dass der MO-RA nicht mehr an den vier Schrauben sauber einrasten kann. Zwei getrennte Schienen so genau an der Wand zu befestigen ist nicht einfach. Watercool täte gut daran, dies zu vereinfachen, beispielsweise mit einem viereckigen Metallrahmen, der genau der Grösse des MO-RA entspricht. Dann müsste man nur diesen Rahmen an der Wand befestigen und könnte den MO-RA einfach einhängen, ohne sich um korrekte Ausrichtung und Abstände sorgen zu müssen.
 
Am nächsten Tag haben wir nochmal am Gehäuse gearbeitet und eine Kabelführung für SATA- und Datenkabel (Aquabus und Durchflussmesser) gemacht. Danach musste das Gehäuse nochmals mit Druckluft ausgeblasen und entfettet werden.

204005-a.jpg


Der Rest des Nachmittages bestand aus Lötarbeiten, für die wir viel mehr Zeit einplanen müssen, als ursprünglich gedacht war. Die Enermax-Lüfter für den MO-RA müssen längere Kabel bekommen, also müssen wir die bestehenden Kabel ablöten und neue dran machen. Leider sind nicht alle Lüfter gut geeignet, um an die Lötstellen ranzukommen, wie man auf dem nächsten Bild sieht:

204007-a.jpg


Dieser Enermax-Lüfter ist gut geeignet, da seine drei Lötstellen schön in der Mitte und somit gut erreichbar sind:

204006-a.jpg


204008-a.jpg


Mit der Crimpzange werden anschliessend die Crimpkontakte für die Molexstecker gefertigt:

204009-hitzestau-loten6.jpg


Am folgenden Tag haben wir nochmals ein paar Lötarbeiten erledigt, unter anderem das Stromkabel vom MO-RA zum PC. Dafür haben wir 2 D-Sub (9polig)-Stecker gelötet und das Kabel weiss gesleevt. Natürlich hätten wir auch einfach ein Kabel kaufen können, aber wir wollten halt ein schönes Kabel haben ;)
 
Reinigung aller Tüllen, MO-RA sowie GPU- und CPU-Block stand am nächsten Tag auf unserer Todo-Liste. Das Ziel war, am Abend einen Testkreislauf mit allen Komponenten aufzubauen und 24 Stunden laufen zu lassen.

Die Tüllen haben wir in zwei stark verdünnten Cillit Bang-Bädern eingelegt (rund 10 Minuten) und danach gut Leitungswasser und destiliertem Wasser gespült. Rotes und grünnes CB sollte man dabei aber nie mischen, sondern nacheinander verwenden. Dazu haben wir alle Dichtungsringe entfernt.

204416-tullenreinigung1.jpg


204417-tullenreinigung2.jpg


Die Schnellkupplungen von Koolance haben wir nur mit Spülmittel und Zitronensaft gereinigt, weil wir dort die Dichtungsringe nicht entfernen wollten.

GPU- und CPU-Block haben wir in ein Wasserbad aus Spülmittel, Zitronensaft und etwas Essigreiniger eingelegt. Beim GPU-Block haben wir damit ganz schlechte Erfahrungen gemacht, seitdem sind Zitronensaft und Essig sind für uns tabu!

204419-waterblocks-reinigungsbad.jpg


Um MO-RA, GPU-Block und CPU-Block gut mit Leitungswasser ausspülen zu können, aber wir uns im Obi einen Gardena-Adapter und günstigen PVC-Schlauch (10mm) besorgt. Dieser passt perfekt auf unsere Perfect Seal-Tüllen. Den Schlauch kann man so einfach an der Badewanne anschliessen:

204412-gardena.jpg


So lassen sich die Komponenten gut durchspülen, um allen Dreck und Reste der Putzmittel herauszukriegen. Den MO-RA lässt man am besten vor der Badewanne stehen...

204413-gpuwaterblock-durchspulen.jpg


204414-morareinigung1.jpg


Um das Gemisch aus Wasser und Putzmittel (CB) mit einem gewissen Druck in den MO-RA zu kriegen und ihn auch auch damit durchzuspülen, haben wir ein Druck-Sprühgerät aus dem Gartencenter verwendet, wie man es sonst für Pestizide einsetzt.

204415-morareinigung2.jpg


Wo sonst die Sprühdüse aufgesteckt wird, haben wir mit Kabelbinder unseren PVC-Schlauch befestigt und via Tülle kann man diesen direkt auf den MO-RA aufschrauben.

204410-druckspruhgeratmittulle.jpg


Auf diese Weise könnte man natürlich auf die anderen Komponenten reinigen.

Am Schluss haben wir den MO-RA mit dem Druck-Sprühgerät mit destiliertem Wasser durchgespült.

Als alle Komponenten sauber waren, haben wir einen Testkreislauf aufgebaut und mit Wasser befüllt.

204418-wakusystem-testaufbau.jpg
 
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