Ausführliche Erklärung:
https://www.computerbase.de/2018-08/cpu-tdp-verbrauch-amd-intel/
Kürzere Erklärung:
TDP =
Thermal Design Power. Dieser Wert hat prinzipiell überhaupt nichts mit dem Maximalverbrauch zu tun (auch wenn er umgangssprachlich irgendwie gern in Zusammenhang damit verwendet wird), sondern ist ein vom Hersteller festgelegter Wert, wieviel Watt die Kühlung stemmen sollte um diese CPU betreiben zu können. Kühler hingegen haben selbst ebenfalls einen Wert, der die thermische Abführleistung beschreibt und demnach kann man diesen passend zur CPU wählen.
Viel mehr Relevanz als für den Privatanwender hat das aber eher für OEM-Hersteller, also Firmen die fertige PCs bauen.
In Selbstbau-PCs ist es oft so, dass standardmäßig die Boards alle Limits ignorieren (das wird dann meistens als "Easy OC"-Feature beworben). Sind die Limits aufgehoben, nimmt sich die CPU eben was sie braucht. Und wenn sie mehr erhalten kann (ohne dabei eine zu hohe Temperatur zu erreichen, sodass sie sich wieder drosselt), dann nimmt sie es.
Wenn man dann noch manuell übertaktet und bspw. vCore anhebt, steigt der Realverbrauch ziemlich schnell und weit über die Grenzen der angegebenen TDP hinaus. Das muss man dann natürlich wegkühlen können, ansonsten drosselt sich die CPU selbst.
Also welchen Wert muss ich nehmen, damit ich weiß wieviel Strom und er braucht und welcher Wert ist für die Kühlung zuständig?
Das hast Du tatsächlich selbst in der Hand. Wenn Du die Limits offen lässt, dann sollte deine Kühlung natürlich nicht zu schwach sein je nach verwendeter CPU. Was die CPU dann zieht kannst Du selbst testen, in dem Du die entsprechende Software mit Lastererzeugung laufen lässt und im Hintergrund mit bspw. HWInfo64 checkst, was die CPU sich nimmt. Genauer geht es mit einem Messgerät direkt an der Steckdose.
Du kannst aber auch ins BIOS gehen und dort die Limits (bspw. 105W) eintragen. Dann nimmt sich die CPU auch nur maximal 105 Watt. Der Effekt ist dann, dass die CPU evtl. nicht mehr ganz so hoch taktet bei hoher Last.
Intel hat hier noch PL1 und PL2. PL1 ist der "Normalverbrauch" und PL2 oft ein viel höheres Limit, was durch eine Zeitangabe "TAU" geregelt wird. TAU in Sekunden bestimmt, wielang PL2 maximal anliegen darf. Aber auch das kann man bei allen Intelboards selbst einstellen. Ich kann TAU auch deaktivieren und dauerhaft PL2 genehmigen lassen.
TDP und PPT bei AMD sind im Prinzip mit PL1 und PL2 zu vergleichen. Du kannst es aushebeln, musst es aber nicht. PPT ist somit auch nicht der wirkliche Maximalwert. Es gibt aber auch interne Sicherheitsgrenzen, moderne CPUs machen schon selbst dicht, wenn es ihnen zu viel wird.
Habe auch gesehen, dass Du im WaKü-Forum interessiert unterwegs bist.. bei einer Wasserkühlung ist der eigentliche Kühler nicht von größter Bedeutung. Sondern eher der Loop im Gesamten bzw. die Radifläche, um das Delta zwischen Raum- und Wassertemperatur klein zu halten. Wenn Du Dir einen Custom Loop baust, brauchst Du Dir über den Kühler selbst nicht wirklich gedanken machen. Jeder halbwegs vernfünftige CPU-Block ist da nutzbar für fast jede Verlustleistung - da limitiert vorher was anderes.