Das Killerargument ist natürlich hieb- und stichfest.
Ich versuche es trotzdem mal mit einer Antwort:
Natürlich wollen die Provider Geld verdienen. Gern so viel wie möglich.
Trotzdem bekomme ich jetzt durch einen Vertragswechsel die vierfache Datenmenge + StreamOn für den gleichen Preis. Aus meiner Sicht eine klare Verbesserung und ein weiterer Schritt in Richtung echte Flatrate.
Aber trotzdem wird es immer so sein, dass eine intensivere Nutzung der Infrastruktur mehr Geld kostet. Warum auch nicht? Alle wollen immer bessere und schnellere Netze und Leitungen. Und Aufbau/Wartung/Verbesserung dieser Infrastruktur kosten Geld.
Wer beschwert sich darüber? Meist die Vielnutzer, weil sie sich sorgen machen, dass die Wenignutzer das System nicht solidarisch mitfinanzieren.
Nochmal die Frage: Warum sollte der Netflix-UHD-Heavy-User nicht mehr bezahlen als der Wikipedia-Surfer? Letzterem reicht schließlich die Netzqualität von vor 10 Jahren.
Ich find´s natürlich gut, wenn ich meine Streaming-Dienste alle in bester Qualität nutzen kann. Auch zuhause. Aber wenn mein 72-jähriger Vater fragt, warum er genausoviel bezahlen soll, könnte ich darauf keine vernünftige Antwort geben.
Kurzum: Ein Baukastensystem statt "Pauschalpaket für alle" kann für viele Nutzer auch das fairere Paket sein.
Die interessantere Frage finde ich: Sollten die Streamingdienste nicht stärker zur Kasse gebeten werden? Schließlich nutzen die eine Infrastruktur als Vertriebskanal, ohne dafür zu bezahlen. Die Qualität wird immer besser, das Angebot immer größer, die Gewinne/Umsätze steigen - und die Datenmengen werden gigantisch. Und die Telekom und Co. haben dafür zu sorgen, dass alles reibungslos und in perfekter Qualität beim Nutzer ankommt?