Spaßige Sätze vom Stammtisch
Teslas brennen oft
Nein, weder in absoluten Zahlen, noch relativ zum Fahrzeugbestand. Über jeden brennenden Tesla wird aber zu 100% zuverlässig in Funk und Medien berichtet, während den täglich durch ...kapitalismuskritische Elemente angezündeten Benz in Berlin keine Sau interessiert.
Teslas brennen am längsten
Korrekt.
Teslas sind nicht löschbar
Da wenige Leute ihren Tesla für Brandtests spenden, wird derzeit noch Fall für Fall ausgewertet, um Brände effektiver zu bekämpfen. Richtig ist, dass anders gelöscht werden muss als bei einem Verbrenner (ha, da steht es schon im Namen…), die Hochvoltbatterie trotz 400V weniger ein Problem ist, aber eine Beaufsichtigung nach der Löschung angeraten wird, da sich beschädigte Zellen wieder entzünden können. Die Feuerwehren werden auch hier in Übung kommen, ähnlich wie es beim Aufkommen von Airbag-Fahrzeugen (mit lebensgefährlichen Fehlauslösungen bei der Bergung) der Fall war.
Teslas laden ewig
Wenn man es möchte, dann schon. 100kWh mit einem auf 8A gedrosselten UMC einphasig an amerikanischen 110V vollzutröpfeln dauert eine halbe Woche – aber wer macht das schon.
Die Schnellladung am SuC ermöglicht modellabhängig Nachladeraten von 1000km/h, teils 1600km/h. Auch mein gedrosseltes 85D macht anfangs über 600km/h mit. Die Ladestrategie für Langstreckenfahrten ist, anders als beim Verbrenner, nicht “von ganz leer auf ganz voll”, sondern voll loszufahren, mit leerem aber warmen Akku am SuC anzukommen und dort so viel nachzuladen, bis der Sprung zum nächsten oder übernächsten SuC bequem möglich wird, je nach deren Abstand. Quasi niemand lädt am SuC zu 100% voll, viele fahren bei 40-60% wieder weiter. Idealerweise kommt man leer am Ziel an und kann dort Destination Charging in Anspruch nehmen, um auf der Rückreise wieder den Sprung zum ersten SuC zu schaffen.
Teslas zieht man beim Laden den Stecker
Möglich, wenn man per Schuko lädt oder einen Adapter einsetzen muss. Typ2, CCS sowie CHAdeMO verriegeln während der Ladung und können nicht ohne Freigabe abgezogen werden. Im Falle von Tesla geschieht das entweder über das Display im Auto, über die Handyapp, oder über den Schlüssel (langes Drücken auf die Heckklappe öffnet den Ladeport oder löst die Verriegelung).
Teslas brauchen viel Strom
Jein, verglichen mit einem E-Kleinwagen bestimmt schon, das verursachen schon Fahrzeug-Stirnfläche (trotz exzellentem cw) und der größere Rollwiderstand einer 2t-Karosse. Mein eigener MS 85D kommt mit etwa 26kWh/100km aus, was laut Spritmonitor durchaus überdurchschnittlich viel ist -
https://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/198-Tesla_Motors/1315-Model_S.html
Zum Vergleich: Mein zuvor genutzter Golf 4 lag bei 7,40l Super/100km. Benzin hat einen Energiegehalt von ca. 8,7kWh/l, Diesel ca. 9,8kWh/l. Der Golf liegt also bei 64kWh/100km äquivalentem Verbrauch, bei einem weit kleineren und leichteren Fahrzeug und deutlich schlechteren Fahrleistungen.
Tesla-Akkus gehen binnen weniger Jahre kaputt
Da die meisten Batterien und Drive Units 8 Jahre Vollgarantie haben, ist das bisher noch das Problem von Tesla (siehe auch “Tesla geht nächsten Monat pleite”).
Für die Zeit danach sieht es nach momentanen Prognosen basierend auf hunderten gesammelten Datenpunkten so aus, dass der allergrößte Teil der Akkus 500000km deutlich überlebt, was auch deutlich über der durchschnittlichen Lebensdauer eines Autos liegt. Diese Prognose bezieht sich auf 80% Restkapazität des Akkus. Andere Hersteller setzen da aus Haftungsgründen durchaus andere Schwellwerte...
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steinbuch.wordpress.com
Tesla geht nächsten Monat pleite
Ja, und das schon seit bald 10 Jahren. Nächsten Monat ists dann bestimmt endlich soweit.
Teslas sind unnötig stark motorisiert
Prinzipiell ja, das ist aber auch so gewollt – zwischen dunkelgrünem Öko-Sparbrötchen und 250kW Leistung liegt kaum finanzieller Aufwand, aber letzteres fährt sich eben auch ganz nett. Kratzt man dagegen an die 1000Nm der Performancemodelle, wird es mechanisch langsam aufwändig, was sich Tesla auch durchaus bezahlen lässt. Für Normalofahrzeuge spricht aber wenig dagegen, denn die verwendeten Motoren sind kurzzeitig enorm überlastbar. Mein 85D hat eine Spitzenleistung von 310kW (421PS), die eingetragene Dauerleistung beträgt aber nur 67kW (91PS, übrigens weniger als der o.g. Golf mit 77kW/105PS). Sprich: Ich komme schnell vom Fleck, möchte ich das aber auf der Rennstrecke öfters machen (oder vmax = 250km/h fahren), bremst mich die Motorsteuerung recht bald ein. Der Kiste nur 67kW Spitzenleistung = Dauerleistung zu verpassen hätte vielleicht 1-2% des Kaufpreises eingespart, ganz anders als bei großvolumigen Verbrennern.
Wer wie seine Oma fahren möchte, kann jederzeit den Lässig-Modus ("Chill") aktivieren und hat dann ein softwarelimitiertes Leistungs- und Drehmomentprofil, das Reifen länger leben lässt.
Teslas haben nicht genug Reichweite für meine tägliche 600km-Pendelfahrt
Zieh endlich um, du Umweltsau.
Für Urlaubsfahrten gibt es Online-Routenplaner, falls einem die Onboard-Navigation nicht ausreicht (dort sind nur Supercharger hinterlegt, die aber live abgefragt werden können). Vielfahrer werden das Long-Range-Akkupaket nehmen und damit 400km+ reale Reichweite haben. Die wenigen Promill der Bevölkerung, die täglich nach Südosteuropa düsen müssen und dort nicht laden können, müssen dann noch einige Jahre mit ihrem 1000km-Turbodiesel vorlieb nehmen.
Teslas haben im Winter kaum genug Reichweite, um bis zum Bäcker zu fahren
Man verliert Reichweite, keine Frage, aber immerhin hat man anständig große Akkus (*zu BMW schiel*). Ab gewissen Minusgraden setzt die Akkuheizung ein, um die Zellen nicht zu beschädigen – die Tesla-Garantie erlischt, wenn die Akkutemperatur länger als 24 Stunden unter -30°C liegt. Das sollte in Mitteleuropa aber nirgendwo ein Problem sein.
Auch Verbrenner verlieren im Winter durch höhere Reibung an Reichweite, und ein Aufheizen des Innenraums bevor der Motor warm ist benötigt ebenfalls mehr Sprit. Zumindest letzteres kann man bei vielen E-Autos durch ein intelligentes Vorheizen umgehen, sofern das Auto über Nacht am Stromnetz hängt. Tesla kann über einen Bluetooth-synchronisierten Kalender automatisch laden (Akku zur Abfahrt warm) und vorheizen, alternativ kann man das per App starten.
Der vielzitierte GAU eines stundenlangen Staus ist überschaubar: Ein fahrbereites Model S benötigt etwa 250W, mit Heizung (Wärmepumpe!), Lenkradheizung und Sitzheizung auf fünf Plätzen lässt sich das auf 1kW steigern. Eine Stunde in diesem Wartezustand, d.h. 1kWh Verbrauch, entsprechen dann etwa 4 Kilometer verlorener Reichweite.
Tesla-Batterien blasen Unmengen CO2 in die Luft
Die tolle Schwedenstudie, die nicht nur vielfach widerlegt, sondern auch von den eigenen Autoren überarbeitet/zurückgezogen wurde. Nein, stimmt nicht, der Energieaufwand für die Produktion egalisiert sich durch den sparsameren Verbrauch nach wenigen 10000km, also weit unter einem Autoleben. Danach ist die Bilanz des Stromers auf jedem weiteren Kilometer grüner als die des Verbrenners.
Teslas rotzen mit Kohlestrom mehr Dreck in die Umwelt als ein guter Diesel
Durch einen immensen Effizienzvorteil in der Größenordnung 100% leider nicht, siehe auch “Teslas brauchen viel Strom”. Das kann aber für Wasserstofffahrzeuge durchaus gelten…
Tesla-Strom ist kein Ökostrom, sondern wird immer zusätzlich konventionell erzeugt
Strom kommt zwar eh nicht sortenrein aus der Steckdose, aber selbst wenn: In Deutschland wird jährlich Ökostrom für Milliardenbeträge ins Ausland gedrückt, da ihn keiner will und das Überangebot die Stabilität des gesamten Stromnetzes bedroht. Intelligente Ladesysteme in *trommelwirbel* E-Autos oder ausrangierten E-Auto-Batterien könnten einen Großteil davon aufnehmen. Weiterhin gibe ich zu bedenken, dass jeder Tropfen Öl irgendwo gefördert werden muss. Selbst die verschwenderische Stromerzeugung aus diesem Öl verursacht durch den besseren Wirkungsgrad des E-Autos insgesamt weniger Dreck als die Veredelung zu Benzin/Diesel, das dann in kleinen, ineffizienten und schlecht gefilterten Motörchen verfahren wird. Mehr Strom statt Öl ist also in jedem Fall ein Gewinn für die Umwelt.
Teslas sind bei Displaydefekt unbenutzbar
Benziner und Diesel sind bei Motordefekt unbenutzbar, so what? Ein D-Tesla kann seine defekte DU auf Durchzug schalten und mit der anderen weiterfahren...
Hintergrund ist der Ausfall von MCU0/MCU1 durch einen Softwarefehler, der den eMMC-Speicher übermäßig schnell totschreibt. Der Patch ist seit Ende 2019 ausgerollt. Behebung bei Ausfall ist nur durch Tesla möglich (Kosten etwa 3000€), vorbeugend kann der eMMC aber auch durch spezialisierte Drittfirmen ausgelesen werden. Danach wird der BGA-Chip getauscht und die Daten wiederhergestellt, Kosten etwa 500€. MCU2 ist durch größeren Speicher, also weniger Schreibzyklen pro GB, quasi nicht betroffen.
MCU und Display sind getrennte Einheiten, es wird also nur minimal Elektronikschrott dabei produziert.
Teslas werden für Blackouts sorgen
Schön, dann haben die Grünen endlich, was sie wollen. Solange aber nicht alle gleichzeitig einstecken und losladen, dürfte das Stromnetz auch die Komplettumstellung auf Elektroautos vertragen – lokal sicherlich mit einigen Anpassungen. Eigenes Beispiel: 17km Arbeitsweg einfach, Tagesverbrauch etwa 9kWh, bei 220 Arbeitstagen jährlich etwa 2000kWh zusätzlich. Das ist deutlich mehr als ich bisher überhaupt verbrauche, allerdings ist mein Verbrauch in der Nacht recht niedrig – Kühlschrank, Gefrierschrank, Router, Raspberry und ein bisschen Standbyverbrauch hier und da, alle großen Stromfresser laufen nur tagsüber. Sollte ich es also schaffen, diese 9kWh über Nacht reinzuladen, dann passt das schon. 3kW (über eine Schuko) über 3 Stunden sind bereits 9kWh…
Ob die Produzenten von grünem Zappelstrom, ganz vorn dran die Solarbranche, allerdings um diese Uhrzeiten liefern kann ist eine andere Frage. Ich wär mit Kernkraftwerken glücklich gewesen, die können das.
Teslas beschädigen mit ihren Asphalt-Trennscheiben unsre Straßen
Falscher Thread, das betrifft den BMW i3 mit 155/70R19 vorne und 175/60R19 hinten....
Mein 85D fährt mit 245/45R19 102Y, möglich sind auch 245/35R21 allseitig oder 265/35R21 hinten.
Model X stehen auf 255/45R20 105Y vorn / 275/45R20 110Y hinten, oder 265/35R22 102W vorn / 285/35R22 106W hinten
Model 3 haben die Auswahl zwischen drei Größen (je allseitig), nämlich 235/45R18, 235/40R19 oder 235/35R20.
Der hohe Lastindex ist natürlich dem Fahrzeuggewicht geschuldet, gerade die großen als Winterreifen sind schwer aufzutreiben und alles andere als billig, weswegen meist mit einem kleinen Satz im Winter und den großen Schlappen im Sommer gefahren wird.
Teslas haben größere Spaltmaße als andere Hersteller Türen
Das ist eine in Fremont perfektionierte Technik, die der Konkurrenz Schlagdistanz mittels vermeidbarem Luftwiderstand vorgaukelt. Sollte sich ein etablierter Hersteller erdreisten, ein Auto mit vergleichbarer Reichweite zu verkaufen, werden die Spaltmaße auf deutsches Niveau reduziert und der Konkurrent steht nach der EPA-/WLTP-Rezertifizierung (im Giftschrank vorliegend) blöd da.
Es ist noch ungeklärt, ob Fahrzeuge aus der GF4 auch mit diesem Feature ausgestattet sein werden, oder ob deutsche Facharbeiter aus Überzeugung deutsches Spaltmaß einstellen.
Teslas sind viel zu teuer
Am Stammtisch mit Heinz und Bernd verständlich, die haben sich als Häuslebauer ja auch für die nächsten 30 Jahre finanziell überhoben. Glücklicherweise sind wir hier aber in einem Hardwareforum, in dem allgemein bekannt ist, welchen Early-Adopter-Aufschlag man zahlt, wenn man unbedingt den neuesten Scheiß haben will. Das Model 3 für 45000€ ist der erste Schritt dagegen - dessen Erfolg zwingt andere Autobauer wiederum, etwas vergleichbares auf die Räder zu stellen. Spätestens 2025 wird mit den jährlich sinkenden Akkukosten Gleichheit zwischen neuem Verbrenner und Stromer in den meisten Klassen herrschen und auch ein reger Gebrauchtmarkt existieren. Die niedrigeren Betriebskosten werden dann rasch die Nachfrage nach Benziner und Diesel einbrechen lassen, ganz ohne unnötige Verbote und Steuerveränderungen seitens der Politik.
Teslas hört man nicht, das macht keinen Spaß
Einen gestarteten Verbrenner hört man dagegen schon, wenn er nur dasteht und drauf wartet, endlich loszufahren. Außerdem kommt Dreck aus dem Auspuff und der ganze Motor läuft heiß. Ist das nicht absurd?