Braineater
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung und Danksagung
Verpackung und Lieferumfang
Technische Daten
Optik und Verarbeitung
Serienlüfter
Montage
Testsystem und Ablauf
Kühlleistung
Fazit
1Einleitung und Danksagung
Mit dem Archon SB-E stellt Thermalright eine Neuauflage des sehr leistungsstarken und erfolgreichen Archon vor. Im Gegensatz zum Vorgänger fanden einige, kleine aber feine, Verbesserungen statt. Die augenscheinlichsten Veränderungen gab es dabei bei der Anzahl der Heatpipes sowie bei der Größe des Lüfters. Der Archon SB-E tritt ein schweres Erbe an, denn die Ur-Version zählt zu den leistungsfähigsten Tower Kühlern am Markt. Ob die Veränderungen Früchte tragen und ob es dem Archon SB-E dadurch gelingt die hohe Leistung seines Vorgängers zu übertrumpfen, dass wird sich im folgenden Review klären. Der Kühler wird ab dem 06.07.2012 zu einer UVP von 65€ in Handel erhältlich sein. Der Straßenpreis wird, wie immer, vermutlich etwas geringer ausfallen.
An dieser Stelle geht ein großer Dank, für die Bereitstellung der Testsamples, an
Außerdem geht noch ein riesen Dank an den User slot108, für die wunderbare Hilfe bei der Erstellung der Award Grafiken.
1Verpackung und Lieferumfang
Wo andere Hersteller mit bunten Farben und abgefahrenen Bildern auf sich aufmerksam machen, da fährt Thermalright eine ganz andere Schiene. Seit jeher zieht der Hersteller bei seinen Premium-Kühlern die Aufmerksamkeit durch die extrem simple Aufmachung der Verpackungen auf sich. Da reicht ein schlichter brauner Karton, um die Spannung auf das im inneren befindliche Produkt zu schürren. Leider ist das spartanische Design auch von einer starken Informationsarmut geprägt. Neben der Vermutung, dass der Kühler aufgrund der Namensgebung (SB-E) mit dem neusten Intel Sockel kompatibel ist, bleibt der Kunde sonst leider informationstechnisch auf dem Trockenen. Unter der, auf der Verpackung genannten, Internetpräsenz von Thermalright kann der wissbegierige Interessent jedoch alle benötigten Spezifikationen zum Kühler in Erfahrung bringen.
Als Serienlüfter befindet sich Thermalrights aktuell größter Lüfter im Lieferumfang – der TY 150, mit einem Impellerdurchmesser von satten 150mm. Das weitere Zubehör ist recht überschaubar. Antivibrationspads sorgen für eine leichte Entkopplung des Lüfters. Mit insgesamt zwei Paar Lüfterklammern kann man den Archon SB-E bei Bedarf noch um einen Lüfter erweitern. Ein universelles Montage-Kit ermöglicht die Befestigung des Kühlers, sowohl auf aktuellen Intel-, als auch auf AMD-Sockeln. Eine kleine Tube der hochwertigen Chill Factor 3 Wärmeleitpaste sorgt für einen zuverlässigen Wärmeübergang zwischen Kühlerbodenplatte und CPU Heatspreader. Die mehrsprachige Installationsanleitung geleitet den Käufer sicher durch die Montage.
1Technische Daten
Kühlkörper
Lüfter
weitere Daten gibt es direkt auf der Herstellerhomepage:
Thermalright Archon SB-E
1Optik und Verarbeitung
Die Optik des schlanken Archon SB-E orientiert sich sehr stark am direkten Vorgänger, so sind sogar die Maße des Kühlkörpers und die Form der Lamellen weitestgehend identisch. Die größte technische Veränderung gab es bei der Anzahl der Heatpipes, hier kommen nun acht anstatt sechs Heatpipes zum Einsatz. Weitere Unterschiede gibt es in kleineren, nicht sofort ersichtlichen Details. Dank der sehr schmalen Bauweise sollte es keinerlei Kompatibilitätsprobleme geben, selbst wenn alle RAMslots bestückt sind.
44 relativ schmalen Kühlfinnen, welche in einem Abstand von 2,5 mm verteilt wurden, sorgen für eine gleichmäßige Wärmeabgabe. Der Vorgänger hat hier noch sechs Lamellen mehr geboten, allerdings mit einem geringeren Abstand. Dank des relativ hohen Lamellenabstandes eignet sich der Archon SB-E hervorragend für langsam drehende Lüfter. Insgesamt acht Heatpipes mit einem Durchmesser von 6 mm durchdringen die Lamellen, welche mit einem speziellen Verfahren auf die Heatpipes gepresst. Auf ein kostenintensiveres Verlöten der Teile untereinander wurde verzichtet.
Aus selbigen Kostenreduktionsmaßnahmen wurden die Lamellen untereinander auch nicht verhakt. In Anbetracht des relativ dicken Alus und des geringen Abstands zu den stützenden Heatpipes scheint das auch nicht unbedingt erforderlich zu sein, denn die Lamellen bieten auch so eine ausreichende Stabilität. Eine Ausnahme bilden hier die unteren vier Exemplare. Diese wurden aufgrund der Krümmung der Heatpipes nur mit zwei der acht Kupferkapillaren verbunden, dadurch leidet an dieser Stelle die Stabilität ein wenig. In diesem Fall hätte das Verhaken der Kühlfinnen untereinander die gewünschte Stabilität gebracht.
Die Seitenflächen des Kühlkörpers haben eine konkave Wölbung. Bei einem montiertem Lüfter entsteht so ein Hohlraum zwischen Lüfter und Kühlkörper. Die Idee dahinter ist simpel, durch die Wölbung entsteht kein direkter Kontakt des Lüfters mit den dahinter befindlichen Lamellen, somit werden Hotspots in diesem Bereich verhindert und der Airflow des Lüfters kann sich besser entfalten.
Die konvexe und spiegelglatte Bodenplatte wurde direkt mit den acht Heatpipes verlötet, um einen perfekten Wärmeübergang zu gewährleisten. Augrund der hohen Anzahl an Heatpipes hat die Bodenplatte eine eher längliche, rechteckige Form und ist damit, wie es der Nahme schon vermuten lässt, auf den Intel LGA 2011 optimiert. Natürlich verrichtet der Kühler seinen Dienst aber auch ohne Einschränkungen auf allen anderen Sockeln! Alle kupfernen Elemente wurden sauber vernickelt. Damit wird ein, zu den silbernen Lamellen, homogenes Bild geschaffen, welches einen edlen Eindruck hinterlässt.
Der Gesamteindruck des Kühlers ist leider etwas zwiespältig. Auf den ersten Blick ist die Verarbeitung auf einem hohen Niveau und kann durchaus überzeugen. Schaut man allerdings etwas genauer hin, so fallen ein paar Dinge auf die das positive Gesamtbild leider etwas trüben. Die Kühlfinnen wurden zwar alle entgratet, sodass keine Verletzungsgefahr besteht, allerdings wirken die Kanten stellenweise irgendwie etwas unsauber bearbeitet. Auf der obersten und untersten Lamelle findet man zudem einige Dreckablagerungen, welche sich leider nicht entfernen lassen. Bei einem Premium-Kühler könnte das dem einen oder anderen anspruchsvollen Käufer sauer aufstoßen.
1Serienlüfter
Als Serienlüfter kommt beim Archon SB-E ein großer Thermalright TY150 zum Einsatz. Der Lüfter bietet einen Durchmesser von 150 mm und kann dadurch bei einer niedrigeren Drehzahl die gleiche Luftmenge fördern wie ein kleiner Lüfter. Dadurch wird natürlich der Lärmpegel bei gleichbleibender oder höherer Leistung deutlich optimiert.
Das Geräuschniveau ist in der Tat sehr angenehm, bei einer Betriebsspannung von 12V macht sich der Lüfter lediglich durch ein, als leise zu bezeichnendes Luftrauschen bemerkbar. Regelt man die Spannung auf 7V runter ist davon nichts mehr zu hören, der Lüfter agiert dann fast unhörbar und ist somit durchaus auch für Silentliebhaber zu gebrauchen. Leider ist bei geringer Drehzahl ein leichtes Lagerschleifen zu vernehmen, welches bei kugelgelagerten Lüftern leider häufiger auftritt. Das Geräusch ist aber nur aus nächster Nähe zu vernehmen, aus einem geschlossenen Gehäuse hört man davon nichts heraus.
Ein separates Review, welches sich nur mit dem TY150 Lüfter beschäftigt gibt es hier:
http://www.hardwareluxx.de/communit...upgrade-fuer-thermalright-kuehler-878483.html
1Montage
Die Größe und das Gewicht des Thermalright Archon SB-E erfordern es, dass man eine Backplate installieren muss um den Kühler sicher montieren zu können. Dazu ist es nötig das Mainboard auszubauen oder das man zumindest über eine Öffnung im Mainboardtray verfügt, um so von hinten an den Sockel zu gelangen. Bei der letzteren Alternative wird die Arbeit allerdings recht fummelig, da die Abstandshalter gerne mal von den Schrauben rutschen.
Je nach verwendetem System ist es zuerst einmal notwendig die Backplate des Kühlers mit Schrauben, in den des Sockels entsprechenden Bohrabständen, zu bestücken. Jede Schraube muss zusätzlich mit einem Abstandhalter bestückt werden, bevor man diese durch die Sockelbohrungen fädelt. Ist das erledigt können die Schrauben von der Gegenseite mit Rändelschrauben gesichert werden. Zum festen anziehen empfiehlt es sich einen Schraubenzieher zu nutzen, während man mit der anderen Hand auf der Gegenseite die entsprechende Rändelschraube fixiert. Nun muss nur noch der Retention-Rahmen mit Schrauben auf den Tumbscrews befestigt werden, dann kann man schon den Kühler aufsetzen. Dieser muss zum Abschluss noch mit einer Klammer mit dem Rahmen verschraubt werden.
Achtung: Der geschilderte Montageablauf bezieht sich auf die Montage auf einem LGA 1155 System. Auf anderen Systemen kann der Ablauf in bestimmten Schritten abweichen!
Die offizielle, deutschsprachige Montageanleitung gibt es auch hier in digitaler Form:
Thermalright Archon SB-E Montageanleitung
1Testsystem und Testablauf
Als Testplattform dient ein Intel System auf Sandybridge Basis. Zur höheren Temperaturentwicklung wurde die CPU für alle Tests auf 4,2 Ghz übertaktet, dabei lag eine Spannung von 1,17V an. Als Wärmeleitpaste kam Thermalright Chillfactor 3 zum Einsatz.
Der Testablauf wird sich in Tests mit Dual Lüfter Setup und mit Single Lüfter Setup bei jeweils 12V bzw. 7V Betriebsspannung gliedern. Im Dual Lüfter Setup kommen zwei Thermalright TY150 zum Einsatz.
Zur künstlichen Lasterzeugung wurde die CPU für jeden Test jeweils mit einer Stunde Prime95 mit einem Custom Run belastet. Als Einstellungen wurden dabei ein fester Wert von 12K sowie „FFTs in place“ genutzt. Die Temperaturentwicklung wurde während der gesamten Testdauer mit CoreTemp überwacht. Am Ende jedes Tests wurde das Mittel aus den maximal erreichten Werten der vier Kerne als Ergebnis gewertet.
Die verwendeten Bitfenix Spectre Pro Gehäuselüfter sind während des gesamten Tests mit der maximalen Spannung von 12V gelaufen und das Gehäuse war geschlossen.
1Leistung
1Fazit
Thermalright hat es mal wieder geschafft sich selbst zu übertrumpfen. Leistungstechnisch spielt der Archon SB-E ganz vorne mit, da kommt sogar schon mal der ein oder andere Twin-Tower Kühler ins Schwitzen. Auch der mitgelieferte TY150 Lüfter kann auf ganzer Linie überzeugen und ist im 7V Betrieb durchaus für Silentliebhaber zu empfehlen. Aufgrund der enormen Höhe von 180 mm ist der Kühler leider nicht für jedes Gehäuse geeignet, man sollte sich vor dem Kauf also Infomieren ob man den Kühler unterbringen kann.
Leider ist der Kühler qualitätsmäßig nichtmehr mit älteren Kühlern des Herstellers vergleichbar. Der Gesamteindruck ist zwar sehr gut, aber leider schwächelt der Archon SB-E etwas bei den Details. Es wäre wünschenswert, wenn Thermalright zurück zu seinen Wurzeln findet und wieder zu seiner herausragenden Verarbeitungsqualität zurückkehren würde, ohne bei den Produkten auf ein möglichst hohes Kosteneinsparpotenzial zu achten.
Ist man Twin-Tower Kühler aufgrund der Masse und des Umfangs abgeneigt, will aber nicht auf einer sehr hohe Kühlleistung verzichten, dann ist man mit dem Thermalright Archon SB-E derzeit sehr gut beraten.
Aufgrund der sehr guten Leistung und des sehr angenehmen Geräuschniveaus hat sich der Thermalright Archon SB-E ein „Cooling Brain“ sowie ein „Silent Brain“ redlich verdient.
Ich hoffe das Review gefällt euch. Für Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik könnt ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen.
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Das war übrigens erstmal mein letztes Review im Kühlerbereich, ich hoffe ihr hattet immer viel Spaß beim Lesen meiner Tests
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