Truecrpyt + Sektor für Sektor-Backup mit "Komprimierung" möglich!

MoonTower

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Hi,

da google zu diesem Thema anscheinend noch nichts weiß, hier mal meine aktuelle Erfahrung zum Thema Vollverschlüsselung des Systemlaufwerks (SSD) mit Truecrypt + anschließendem Voll-Backup (Sektor für Sektor) mit Acronis Trueimage 11 (Boot-CD); andere Backup-Programme habe ich nicht getestet, was aber nicht heißen soll, dass es mit denen nicht funktioniert!

Es wird ja immer gesagt, dass ein Vollbackup (Sektor für Sektor) eines verschlüsselten Laufwerks IMMER die komplette Größe des Laufwerks benötigt.
Beispiel: 120GB SSD verschlüsselt = 120GB Backup-Image, da ja bei einer Verschlüsselung alle Sektoren mit Zufallszahlen "gefüllt" sind und diese sich nicht wirklich komprimieren lassen.
Klingt logisch, aber .... es geht unter gewissen Vorraussetzungen eben doch, dass man ein Komplett-Backup bekommen kann, dass deutlich kleiner ist, also in etwa nur so groß, wie echte Nutzdaten auf der SSD vorhanden sind.

Beispiel:
Belegter SSD-Speicher einer 128er = 54 GB
Gesamtgröße des Backup-Images (Sektor für Sektor Image!) = 52 GB

Wie kann das sein?
Und warum funktioniert das offensichtlich nur bei einer SSD?
Die Antwort hängt offenbar mit der Kombination aus "Quickformat" in Truecrypt (nur der tatsächlich belegte Speicher wird verschlüsselt) + TRIM-Modus der SSD zusammen.

Nun zum praktischen Beispiel mit meiner Hard- und Softwarekombination, die bei mir 100% funktioniert:

1. vorhandenes Windows 8 auf einer 128er SSD (Samsung 840)
- die komplette Speicherbelegung mit zusätzlichen Programmen liegt bei mir bei 54GB
2. mit Truecrypt wird diese Systemplatte verschlüsselt, kein Hiddenvolume und die schnellste Methode
wählen (NICHT Wipe-Modus). Falls noch vertrauliche bereits gelöschte Daten auf der SSD sind, sollte die
langsamere Wipe-Methode gewählt werden, was vermutlich auch am Ende zu einem "komprimierbaren" Image führt,
ABER nicht auf genau diesem Weg von mir getestet wurde!
3. Der Vorgang der Verschlüsselung dauert einige Minuten usw.
(wie man Truecrypt bedient, setzte ich hier voraus)
4. Wir haben nun ein mit Truecrypt verschlüsseltes Systemlaufwerk.
5. Jetzt geht´s los :)
6. manuelles "Trimmen" der SSD auslösen. Z.B. mit dem Samsung-Tool Magician: Performance Optimization
7. Danach 1x Neustart (kann fast nie schaden)
8. Mit Boot-CD von Acronis Trueimage booten
9. Nun wählen wir die System-SSD aus mit allen Partitionen + Sektor für Sektor + unbenutzten Speicher sichern!

10. Wir erstellen ein vollständiges Backup und wählen bei Komprimierung "normal".
Eine höhere Komprimierung bringt nichts, habe ich getestet! Es werden ja auch nicht die Nutzer-Daten komprimiert,
sondern nur der "freie, nach dem Trimmen nicht mehr von Truecrypt verschlüsselte Bereich".
11. die Image-Erstellung dauert nun je nach Rechner und angeschlossender Platte usw.
12. Nach dem Backup-Vorgang solltet ihr ein Image-File haben, das nun nur ca. der echten Nutzerdatengröße entspricht;
Glückwunsch .)

Bei einem Einspielen eines Backups habe ich "Sektor für Sektor" ausgewählt. Das heißt dann, dass die SSD in ihrer gesamten Größe 1x beschrieben wird.
Da man aber öfter ein Backup erstellt, als es zurückspielt, ist das für die Lebensdauer der SSD ja nicht weiter tragisch.
Nach dem Einspielen eines Backups kann ein erneutes Trimmen nicht schaden.

Bei Fragen klinke ich mich gerne hier wieder ein. Zunächst war´s das aber mal. Wie gesagt: dieser Weg funktioniert bei mir
zu 100% + anschließendem Einspielen des Backups.
Ich hatte dann auch mal getestet, wie es sich verhält, wenn ich meine SSD kurzfristig mit einem großen File fülle (30GB) und
dieses dann sofort wieder lösche. Danach habe ich sofort ein Backup erstellt. Das Ergebnis: Das Image war um etwa diese 30GB
größer geworden. Es muss also ein Trimmen noch nicht erfolgt sein. Der gelöschte Platz war sozusagen noch mit "Truecrpyt-Zufallsdaten" belegt. Diese wurden dann vom Backup-Programm mit eingeschlossen, als "beschrieben Sektoren".

Grüße
 
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>Wie kann das sein?
>Und warum funktioniert das offensichtlich nur bei einer SSD?
Dann hat TC es richtig gemacht und den unbelegten Platz getrimmt und nicht mit Müll überschrieben. Ob und unter welchen Voraussetzungen das passiert, darüber gibt es zahlreiche Diskussionen im Netz und ich halte mich da raus.

Tatsache ist aber, dass die Controller eigentlich aller SSDs immer 00 für getrimmte Daten zurückliefern und diese sich eben gut komprimieren lassen. Wenn also ein nicht unbedeutender Teil der Kapazität der SSD frei ist und es mal deutlich weniger war als aktuell (nicht das der freie Platz einfach nie beschrieben wurde und deshalb nur 00 zurückgeliefert wird!) und die Größe des komprimierten Imagefiles etwa der belegt Kapazität entspricht, dann funktioniert TRIM auch unter TC.
 
Bei TrueCrypt wird es immer als Vorteil verkauft dass von außen nicht nachvollziehbar ist wie viele Daten tatsächlich im Container liegen. Sprich die Verschlüsselung des nicht verwendeten Bereichs.
Ganz besonders interessant ist das wenn man mit dem zusätzlichen "versteckten" Bereich arbeitet.

Die Frage ist jetzt: Macht Truecrypt hier einen Fehler oder wurde Truecrypt bei der Erstellung des Containers so bedient dass dieses Verhalten deaktiviert ist? Das könnte z.B. vom Quickformat kommen.

Andere Frage: Was passiert wenn du aus deinen 54 GB was löscht, z.B. 50 GB draus machst? Wird das daraus resultierende Image dann entsperchend kleiner oder hat das dann immer noch die gleiche Größe?
 
Andere Frage: Was passiert wenn du aus deinen 54 GB was löscht, z.B. 50 GB draus machst? Wird das daraus resultierende Image dann entsperchend kleiner oder hat das dann immer noch die gleiche Größe?

Kann ich Dir genau beantworten. Ich habe einige VMs auf eine andere Platte verschoben. Danach war die echte belegte SSD-Größe = 36 GB
Danach habe ich manuell getrimmt. Das danach erstellte Sekor-für-Sektor-Backup-Image hatte eine Größe von ca. 33 GB.

zu Deiner anderen Frage. Bei einem Truecrypt-Container funktioniert das natürlich nicht. Der ist IMMER voll mit Zufallsdaten belegt. Da kann man die Größe des tatsächlich belegten Nutzerdateninhaltes natürlich nicht sehen.
 
Bei SSD ist der Gewinn durch TRIM (also dadurch, dass der Controller weiß welche Bereiche nicht gebraucht werden und diese vorweg löschen kann) sicher größer als der Nachteil, dass ein Angreifer erfährt, welche Adressen gültige Daten enthalten. Die Sicherheit von TC sollte ja eben nicht davon abhängen, dass man die Daten nur versteckt sondern eben davon, dass jemand die gefundenen Daten nicht entschlüsseln kann.
 
Hallo,

ich würde ein richtiges System-Backup niemals aus dem laufenden System heraus machen, welches gesichert werden soll.

Verwenden tue ich das Linux-Backup-Tool "Clonezilla", welches von CD-ROM bootet und meine mit Truecrypt voll-verschlüsselten Festplatten sektorweise sichert. Es kann auch auf ein entferntes NAS über das Netzwerk sichern.

Diese Software hat auch entsprechende Treiber integriert, so dass fast alle Controller, von Herstellern, wie Areca, LSI, etc. unterstützt werden.

Gruss
Freemen
 
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