Review der CM NovaTouch
Seitdem Cooler Master vor zwei Monaten fragte, ob ich einen Bericht über die Novatouch schreiben möchte, tippe ich auf einer ebensolchen und teile jetzt die Erfahrungen.
Die NovaTouch sollte eigentlich heute auf den Markt (UVP: 179,90 Euro) kommen. Cooler Master hat mir aber mitgeteilt, dass sich der Start auf Mitte November verschiebt (für andere Regionen habe ich keine neuen Informationen). Falls es euch in den Fingern juckt, ihr neugierig seid oder Informationen braucht, seid ihr hier jetzt aber richtig. Solltest ihr mit der Tastatur noch nichts anfangen können: Es ist die erste solche, auf der Topre-Schalter (was ist das? Mehr dazu unten) verbaut sind, die mit einem zu Cherry-Caps kompatiblen Stem ausgerüstet sind.
Bilder findet ihr unten, damit hier nicht so viel scrollen nötig ist.
Behaltet dabei im Hinterkopf, dass ich ein Exemplar nutze, das noch aus der Testmuster-Phase stammt und nicht der Massenproduktion. Dieses Modell soll jedoch (bis auf das Layout [ANSI statt ISO]) fast mit dem in den Geschäften übereinstimmen. Darauf komme ich nochmal zurück.
Box
Die NovaTouch kommt in einem stabilen Karton, klappbarem Deckel und Schaumstoff-Einlage. Unter der Tastatur selbst finden sich ein 1,8 Meter langes Kabel (gesleevet und abgewinkelt), ein Keycap Puller (Draht-Modell, siehe Bilder), eine Tüte mit Gummiringen (dazu unten mehr), ein Stoffcase für den Transport und ein CM-Sticker. Man sehe mir nach, dass ich letzteren nicht auf die Tastatur geklebt habe, um Bilder zu machen. Das Stoffcase wird leider nicht Teil der Verkaufsversion sein. Meine Topre wird in der Tat ab und zu transportiert, aber da bin ich offenkundig in der Unterzahl.
Die Box, in der dieses Exemplar geliefert wurde, entspricht laut CM bis auf minimale Details (ich denke der Abbildung auf der Vorderseite) der finalen Verpackung. Detail am Rande: Die Verpackung war lange ein Rätsel, wie man z. B. im Thread auf DT nachverfolgen kann. Schon Mitte Juni hat CM jedoch einen Teaser für die NovaTouch veröffentlicht, der die Packung zeigt – es hat nur niemand gemerkt, dass sie da drin war.
Besonderheiten
Hier stelle ich den Produktflyer voran, der einen schnellen Überblick über die Tastatur gibt.
Die NovaTouch trägt das Kürzel TKL im Namen. Das weist darauf hin, dass sie keinen Ziffernblock aufweist („TenKeyLess“). Die NovaTouch ist meine erste TKL-Tastatur, und mir sagt das kleinere Format zu. In Zukunft könnten auch noch weitere Varianten, etwa eine 60%, auf den Markt kommen (Quelle)
Per Funktionstaste hat man Zugriff auf weitere Funktionen wie Mediatasten und die Pollingfrequenz. Letztere kann on the fly in Stufen von 125 Hz bis 1 kHz eingestellt werden. Die höchste Stufe ist im Alltag weniger sinnvoll, als man das von Mäusen kennt, weil Tasten in der Zeit, die ein normaler Anschlag dauert, mehrmals abgefragt werden und die resultierenden Texte eher sinnbefreit wirken. In Battlefield 2 ist schnelles Polling nicht vorteilhaft, manchmal gar hinderlich. Die Engine verschluckt sich regelmäßig und blockiert dann. In anderen Spielen kann das anders aussehen, das kann ich aber nicht beurteilen. Ich persönlich habe keine Verwendung für dieses Feature, bin aber auch keineswegs der einzige Usecase der Tastatur.
Sehr nett: Die Windowstaste kann mit Fn + F9 abgestellt werden, wenn man das möchte.
Das N Key Rollover ist ein nettes Feature. Eher formal getestet habe ich das mit dem Microsoft-Applet (LINK), aber auch in Battlefield 2 macht es sich hervorragend bemerkbar. (Notiz an selbst: Wer mit dem Applet herumspielen möchte, sollte den Test von CTRL+W hintenanstellen.).
Das Kabel ist hinten rechts per Micro-USB-Stecker mit der Tastatur verbunden und nach rechts abgewinkelt. Dadurch besteht die Möglichkeit, es einfach gegen ein nicht gewinkeltes Kabel zu tauschen, wenn das praktischer sein sollte.
Für viel Freude sorgt die Entscheidung von CM, auf der sichtbaren Seite der Tastatur auf ein Logo zu verzichten. Die NovaTouch bietet sich also auch für jene an, die keine „K!ll0R-GamEr“-Geräte auf dem Schreibtisch (oder Büro) wünschen. Auf der schmalen Rückseite findet sich ein Logo von „CM Storm“. Meiner Meinung nach ist das gut gelöst und wer sich die Seite der Tastatur anschaut weiß ohnehin, womit er es zu tun hat. Auch die Unterseite hat ein Logo, das zur Vollständigkeit erwähnt werden soll.
Die großen Tasten der NovaTouch sind mit Cherry-Stabilisatoren versehen (Link). Dadurch ist es sehr einfach, sie zu entfernen und wieder aufzusetzen (und zu tauschen… heh).
Schalter
Hier gehts ans Eingemachte. Die NovaTouch nutzt Topre-Schalter, und zwar uniform 45 Gramm Auslösegewicht. Diese sind vor allem vom HHKB (Link) und der Realforce (Link) bekannt und bisher ausgesprochen kostspielig (Ausnahme: TypeHeaven) und rar. Neu ist nun, dass CM eine Variante des Schalters geschaffen hat, deren Stem nicht mehr für „runde“ Topre- sondern für kreuzförmige Cherry-Tastenkappenaufnahmen ausgelegt ist. So hat der Nutzer Zugriff auf die mittlerweile enorme Auswahl an Sets verschiedener Muster, Materialien und Beschriftungen. Das mag als überflüssig erscheinen, ist aber in der Praxis faszinierend und eine ‚slippery slope‘. (Für Interessierte findet sich im Mecha-Blog.de eine Auswahl aktueller Sets.)
Was die Topre-Schalter individuell macht, ist der Mechanismus: Unter einer konventionellen Rubberdome-Folie findet sich eine Feder, die die Taste unterstützt. Das Signal wird aber nicht per Kontakt, sondern über einen Kapazitätssensor ausgelöst. Der Schalter kombiniert einen knackigen Anschlag mit einer Haltbarkeit von Millionen Anschlägen („quasi unendlich“). Ganz subjektiv gesprochen fällt auf, dass jeder Anschlag sicher registriert wird (keine „wo kommt das her?“ oder „die Taste war doch gedrückt!?“ – Momente).
Mehr Details zu den Topre-Schaltern finden sich etwa im DT-Wiki. Bei normalem Tippen ist es kaum möglich, den Bottom-Out (durchdrücken der Tasten) zu vermeiden. Daraus resultiert ein angenehmes, sattes „Plok“, wenn die Keycaps am Ende auf das Gehäuse aufsetzen. Die in der Schachtel beiliegenden O-Ringe sind dazu bestimmt, genau dieses Geräusch zu dämpfen. Wie von Cherry-Schaltern bekannt, werden sie dazu unter den Tastenkappen angebracht und verhindern, dass diese auf das feste Material schnellen.
Im Unterschied zu Cherry-Tastaturen haben die Ringe bei der NovaTouch allerdings bestenfalls einen marginalen Effekt. Der Klang ändert sich etwas, die Lautstärke sinkt minimal, aber beides bleibt hinter der gewohnten Größenordnung zurück. Die Farbe der Stems (lila) steht nicht in Verbindung mit der lilanen Farbe der normalen Silent-Topre-Schalter (falls ich hier die Quelle wiederfinde, kommt die hier rein).
Built quality
Das Gehäuse der Tastatur ist recht schwer (ca. 850 g) und steif. Auf Verwindung spricht es nicht an und knarzt auch nicht. Die Schalter sind auf einer Platte montiert, wodurch die Tasten stabil sind und auch beim Drücken nicht nachgeben. Im Vergleich dazu wirken die MX-Module anderer Tastaturen geradezu lose.
Die Oberfläche der Tastatur ist wie auf den Bildern zu sehen matt und dunkel. Die genaue Gestaltung ist mir nicht bekannt, aber es ist keinesfalls die von manchen Mäusen einschlägig bekannte Gummibeschichtung. Diese hält keinen Staub fest, zieht keine Tapsen an und ist leicht abwischbar, sollte das nötig werden. Ob sie kratzfest ist habe ich nicht ausprobiert, aber haltbar ist sie wohl.
Die Leertaste ist stramm gefedert und wird nicht durch ihr Gewicht herabgedrückt. LINK Die schon erwähnten Cherry-Stabis treten hier besonders angenehm hervor.
Alle vier Standfüße sind gummiert und rutschen im üblichen Rahmen nicht. Viel Vergnügen hatte ich mit einem Detail der hinteren, ausklappbaren Standfüße: Diese rasten in den Endpositionen ein und geben dabei ein sattes, wohlkonstruiertes Klicken von sich. Mangels Ausrüstung kann ich das leider nicht sinnvoll widergeben (auch Soundsamples der Tasten fallen daher weg). Die Tastatur wird durch ausklappen der Füße hinten um ca. 12 (+/- 2?) mm angehoben.
Auffällig ist, dass die Tastatur keine LEDs aufweist, allerdings sind auf dem PCB die Bohrlöcher für LEDs vorhanden. Die finale Version wird jedoch laut CM ebenfalls keine LEDs besitzen. Persönlich bevorzuge ich es, keine LEDs zu haben, gerade wenn ich am PC eine DVD schaue. Im Alltag fehlen sie mir auch nicht, aber das ist eine Frage des Geschmacks.
Das mir vorliegende Testmuster entstammt einer Vorserie. Das kommt dadurch zum Ausdruck, dass das Gehäuse schief ist und nur vorne rechts und hinten links auf dem Untergrund aufliegt. Die anderen beiden Füße hängen in der Ruhelage in der Luft. Beim Tippen wippt die Tastatur, was Geräusch verursacht und das Tippgefühl ändert. Als Workaround genügt ein gefaltetes Post-It unter einem Fuß. Cooler Master hat das Problem vor der Serienproduktion erkannt und mir versprochen, dass es behoben ist; selbst in der Vorserie soll es nur vereinzelt aufgetreten sein.
Vergleich mit einer Topre Realforce
Freundlicherweise hat mir r3m4 aus der Computerbase.de-Community seine Topre Realforce zur Verfügung gestellt (Vielen Dank dafür!), auf der ich gerade auch diesen Absatz tippe. Wir haben uns überlegt, ob sich das Tippgefühl der Topre-Switches durch die Hybrid-Stems geändert hat. Dieser Test soll das zeigen.
Auffällig ist zunächst das andere Geräusch der NovaTouch. Sie klingt heller als die Realforce, vor allem, wenn man die Tastenkappen leicht berührt/anfasst, ohne sie einzudrücken. Der Bottom-Out der Realforce klingt etwas lauter und „hohler“, und das Gehäuse schwingt merklich mehr. Bei der Gesamtlautstärke besteht fast kein Unterschied.
Ansonsten lässt sich kein Unterschied ausmachen. Die NovaTouch tippt sich wie die Realforce, und die Schalter sind genauso knackig und angenehm, wie die Besitzer von anderen Topre-Boards sie kennen.
Besten Dank an Cooler Master, die dieses Sample bereitstellen.
P. S.: In Kürze sollte mein Rainbow-Set eintreffen, dann liefere ich noch bunte Bilder nach.
Ebenfalls nachgeliefert wird (nach Möglichkeit) alles was ihr nachfragt.
(Anmerkung: Auf dem letzten Bild ist das angesprochene Kippeln zu sehen. Wie gesagt soll das definitiv behoben sein.)
Seitdem Cooler Master vor zwei Monaten fragte, ob ich einen Bericht über die Novatouch schreiben möchte, tippe ich auf einer ebensolchen und teile jetzt die Erfahrungen.
Die NovaTouch sollte eigentlich heute auf den Markt (UVP: 179,90 Euro) kommen. Cooler Master hat mir aber mitgeteilt, dass sich der Start auf Mitte November verschiebt (für andere Regionen habe ich keine neuen Informationen). Falls es euch in den Fingern juckt, ihr neugierig seid oder Informationen braucht, seid ihr hier jetzt aber richtig. Solltest ihr mit der Tastatur noch nichts anfangen können: Es ist die erste solche, auf der Topre-Schalter (was ist das? Mehr dazu unten) verbaut sind, die mit einem zu Cherry-Caps kompatiblen Stem ausgerüstet sind.
Bilder findet ihr unten, damit hier nicht so viel scrollen nötig ist.
Behaltet dabei im Hinterkopf, dass ich ein Exemplar nutze, das noch aus der Testmuster-Phase stammt und nicht der Massenproduktion. Dieses Modell soll jedoch (bis auf das Layout [ANSI statt ISO]) fast mit dem in den Geschäften übereinstimmen. Darauf komme ich nochmal zurück.
Box
Die NovaTouch kommt in einem stabilen Karton, klappbarem Deckel und Schaumstoff-Einlage. Unter der Tastatur selbst finden sich ein 1,8 Meter langes Kabel (gesleevet und abgewinkelt), ein Keycap Puller (Draht-Modell, siehe Bilder), eine Tüte mit Gummiringen (dazu unten mehr), ein Stoffcase für den Transport und ein CM-Sticker. Man sehe mir nach, dass ich letzteren nicht auf die Tastatur geklebt habe, um Bilder zu machen. Das Stoffcase wird leider nicht Teil der Verkaufsversion sein. Meine Topre wird in der Tat ab und zu transportiert, aber da bin ich offenkundig in der Unterzahl.
Die Box, in der dieses Exemplar geliefert wurde, entspricht laut CM bis auf minimale Details (ich denke der Abbildung auf der Vorderseite) der finalen Verpackung. Detail am Rande: Die Verpackung war lange ein Rätsel, wie man z. B. im Thread auf DT nachverfolgen kann. Schon Mitte Juni hat CM jedoch einen Teaser für die NovaTouch veröffentlicht, der die Packung zeigt – es hat nur niemand gemerkt, dass sie da drin war.
Besonderheiten
Hier stelle ich den Produktflyer voran, der einen schnellen Überblick über die Tastatur gibt.
Die NovaTouch trägt das Kürzel TKL im Namen. Das weist darauf hin, dass sie keinen Ziffernblock aufweist („TenKeyLess“). Die NovaTouch ist meine erste TKL-Tastatur, und mir sagt das kleinere Format zu. In Zukunft könnten auch noch weitere Varianten, etwa eine 60%, auf den Markt kommen (Quelle)
Per Funktionstaste hat man Zugriff auf weitere Funktionen wie Mediatasten und die Pollingfrequenz. Letztere kann on the fly in Stufen von 125 Hz bis 1 kHz eingestellt werden. Die höchste Stufe ist im Alltag weniger sinnvoll, als man das von Mäusen kennt, weil Tasten in der Zeit, die ein normaler Anschlag dauert, mehrmals abgefragt werden und die resultierenden Texte eher sinnbefreit wirken. In Battlefield 2 ist schnelles Polling nicht vorteilhaft, manchmal gar hinderlich. Die Engine verschluckt sich regelmäßig und blockiert dann. In anderen Spielen kann das anders aussehen, das kann ich aber nicht beurteilen. Ich persönlich habe keine Verwendung für dieses Feature, bin aber auch keineswegs der einzige Usecase der Tastatur.
Sehr nett: Die Windowstaste kann mit Fn + F9 abgestellt werden, wenn man das möchte.
Das N Key Rollover ist ein nettes Feature. Eher formal getestet habe ich das mit dem Microsoft-Applet (LINK), aber auch in Battlefield 2 macht es sich hervorragend bemerkbar. (Notiz an selbst: Wer mit dem Applet herumspielen möchte, sollte den Test von CTRL+W hintenanstellen.).
Das Kabel ist hinten rechts per Micro-USB-Stecker mit der Tastatur verbunden und nach rechts abgewinkelt. Dadurch besteht die Möglichkeit, es einfach gegen ein nicht gewinkeltes Kabel zu tauschen, wenn das praktischer sein sollte.
Für viel Freude sorgt die Entscheidung von CM, auf der sichtbaren Seite der Tastatur auf ein Logo zu verzichten. Die NovaTouch bietet sich also auch für jene an, die keine „K!ll0R-GamEr“-Geräte auf dem Schreibtisch (oder Büro) wünschen. Auf der schmalen Rückseite findet sich ein Logo von „CM Storm“. Meiner Meinung nach ist das gut gelöst und wer sich die Seite der Tastatur anschaut weiß ohnehin, womit er es zu tun hat. Auch die Unterseite hat ein Logo, das zur Vollständigkeit erwähnt werden soll.
Die großen Tasten der NovaTouch sind mit Cherry-Stabilisatoren versehen (Link). Dadurch ist es sehr einfach, sie zu entfernen und wieder aufzusetzen (und zu tauschen… heh).
Schalter
Hier gehts ans Eingemachte. Die NovaTouch nutzt Topre-Schalter, und zwar uniform 45 Gramm Auslösegewicht. Diese sind vor allem vom HHKB (Link) und der Realforce (Link) bekannt und bisher ausgesprochen kostspielig (Ausnahme: TypeHeaven) und rar. Neu ist nun, dass CM eine Variante des Schalters geschaffen hat, deren Stem nicht mehr für „runde“ Topre- sondern für kreuzförmige Cherry-Tastenkappenaufnahmen ausgelegt ist. So hat der Nutzer Zugriff auf die mittlerweile enorme Auswahl an Sets verschiedener Muster, Materialien und Beschriftungen. Das mag als überflüssig erscheinen, ist aber in der Praxis faszinierend und eine ‚slippery slope‘. (Für Interessierte findet sich im Mecha-Blog.de eine Auswahl aktueller Sets.)
Was die Topre-Schalter individuell macht, ist der Mechanismus: Unter einer konventionellen Rubberdome-Folie findet sich eine Feder, die die Taste unterstützt. Das Signal wird aber nicht per Kontakt, sondern über einen Kapazitätssensor ausgelöst. Der Schalter kombiniert einen knackigen Anschlag mit einer Haltbarkeit von Millionen Anschlägen („quasi unendlich“). Ganz subjektiv gesprochen fällt auf, dass jeder Anschlag sicher registriert wird (keine „wo kommt das her?“ oder „die Taste war doch gedrückt!?“ – Momente).
Mehr Details zu den Topre-Schaltern finden sich etwa im DT-Wiki. Bei normalem Tippen ist es kaum möglich, den Bottom-Out (durchdrücken der Tasten) zu vermeiden. Daraus resultiert ein angenehmes, sattes „Plok“, wenn die Keycaps am Ende auf das Gehäuse aufsetzen. Die in der Schachtel beiliegenden O-Ringe sind dazu bestimmt, genau dieses Geräusch zu dämpfen. Wie von Cherry-Schaltern bekannt, werden sie dazu unter den Tastenkappen angebracht und verhindern, dass diese auf das feste Material schnellen.
Im Unterschied zu Cherry-Tastaturen haben die Ringe bei der NovaTouch allerdings bestenfalls einen marginalen Effekt. Der Klang ändert sich etwas, die Lautstärke sinkt minimal, aber beides bleibt hinter der gewohnten Größenordnung zurück. Die Farbe der Stems (lila) steht nicht in Verbindung mit der lilanen Farbe der normalen Silent-Topre-Schalter (falls ich hier die Quelle wiederfinde, kommt die hier rein).
Built quality
Das Gehäuse der Tastatur ist recht schwer (ca. 850 g) und steif. Auf Verwindung spricht es nicht an und knarzt auch nicht. Die Schalter sind auf einer Platte montiert, wodurch die Tasten stabil sind und auch beim Drücken nicht nachgeben. Im Vergleich dazu wirken die MX-Module anderer Tastaturen geradezu lose.
Die Oberfläche der Tastatur ist wie auf den Bildern zu sehen matt und dunkel. Die genaue Gestaltung ist mir nicht bekannt, aber es ist keinesfalls die von manchen Mäusen einschlägig bekannte Gummibeschichtung. Diese hält keinen Staub fest, zieht keine Tapsen an und ist leicht abwischbar, sollte das nötig werden. Ob sie kratzfest ist habe ich nicht ausprobiert, aber haltbar ist sie wohl.
Die Leertaste ist stramm gefedert und wird nicht durch ihr Gewicht herabgedrückt. LINK Die schon erwähnten Cherry-Stabis treten hier besonders angenehm hervor.
Alle vier Standfüße sind gummiert und rutschen im üblichen Rahmen nicht. Viel Vergnügen hatte ich mit einem Detail der hinteren, ausklappbaren Standfüße: Diese rasten in den Endpositionen ein und geben dabei ein sattes, wohlkonstruiertes Klicken von sich. Mangels Ausrüstung kann ich das leider nicht sinnvoll widergeben (auch Soundsamples der Tasten fallen daher weg). Die Tastatur wird durch ausklappen der Füße hinten um ca. 12 (+/- 2?) mm angehoben.
Auffällig ist, dass die Tastatur keine LEDs aufweist, allerdings sind auf dem PCB die Bohrlöcher für LEDs vorhanden. Die finale Version wird jedoch laut CM ebenfalls keine LEDs besitzen. Persönlich bevorzuge ich es, keine LEDs zu haben, gerade wenn ich am PC eine DVD schaue. Im Alltag fehlen sie mir auch nicht, aber das ist eine Frage des Geschmacks.
Das mir vorliegende Testmuster entstammt einer Vorserie. Das kommt dadurch zum Ausdruck, dass das Gehäuse schief ist und nur vorne rechts und hinten links auf dem Untergrund aufliegt. Die anderen beiden Füße hängen in der Ruhelage in der Luft. Beim Tippen wippt die Tastatur, was Geräusch verursacht und das Tippgefühl ändert. Als Workaround genügt ein gefaltetes Post-It unter einem Fuß. Cooler Master hat das Problem vor der Serienproduktion erkannt und mir versprochen, dass es behoben ist; selbst in der Vorserie soll es nur vereinzelt aufgetreten sein.
Vergleich mit einer Topre Realforce
Freundlicherweise hat mir r3m4 aus der Computerbase.de-Community seine Topre Realforce zur Verfügung gestellt (Vielen Dank dafür!), auf der ich gerade auch diesen Absatz tippe. Wir haben uns überlegt, ob sich das Tippgefühl der Topre-Switches durch die Hybrid-Stems geändert hat. Dieser Test soll das zeigen.
Auffällig ist zunächst das andere Geräusch der NovaTouch. Sie klingt heller als die Realforce, vor allem, wenn man die Tastenkappen leicht berührt/anfasst, ohne sie einzudrücken. Der Bottom-Out der Realforce klingt etwas lauter und „hohler“, und das Gehäuse schwingt merklich mehr. Bei der Gesamtlautstärke besteht fast kein Unterschied.
Ansonsten lässt sich kein Unterschied ausmachen. Die NovaTouch tippt sich wie die Realforce, und die Schalter sind genauso knackig und angenehm, wie die Besitzer von anderen Topre-Boards sie kennen.
Besten Dank an Cooler Master, die dieses Sample bereitstellen.
P. S.: In Kürze sollte mein Rainbow-Set eintreffen, dann liefere ich noch bunte Bilder nach.
Ebenfalls nachgeliefert wird (nach Möglichkeit) alles was ihr nachfragt.
(Anmerkung: Auf dem letzten Bild ist das angesprochene Kippeln zu sehen. Wie gesagt soll das definitiv behoben sein.)
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