TheOpenfield
Urgestein
Thread Starter
- Mitglied seit
- 22.10.2011
- Beiträge
- 8.056
- Ort
- München
- Laptop
- ThinkPad X1 Carbon
- Prozessor
- AMD Ryzen 9 5900X
- Mainboard
- Gigabyte X570 Aorus Elite
- Kühler
- MO-RA3
- Speicher
- 64GB Crucial Ballistix Sport LT
- Grafikprozessor
- NVIDIA GeForce RTX 3090
- Display
- 42" LG OLED 42C2
- SSD
- SN750 1TB + 830 128GB + 850 Evo 1TB
- Soundkarte
- Hifiman Ed. XS + ModMic Wireless
- Gehäuse
- Jonsbo U4
- Netzteil
- EVGA SuperNOVA 850 T2
- Keyboard
- QuickFire TK
- Mouse
- G502
Lesertest: AntLion Audio ModMic 5
verfasst von TheOpenfield
Vorwort
Zunächst möchte ich mich bei hardwareLUXX für die Ermöglichung dieses Lesertests und Caseking.de für die Bereitstellung des Testsamples bedanken.
Ich bin ein sehr audiophiler Mensch, was die Nutzung eines normalen Headsets ausschließt. Und genau hier komm AntLion ins Spiel und deckt diese Marktlücke ab: Nun kann jeder den audiophilen Kopfhörer seiner Wahl zum Headset machen - ein geniales Konzept! AntLion hat schon mit den vorherigen Versionen bewiesen, dass sie sowohl bei der Aufnahmequalität, als auch bei der Verarbeitung punkten können. Dies möchte ich bei der neuen Revision auf die Probe stellen, da viele Details im Vergleich zu den Vorgängern verbessert wurden.
Dank Caseking.de gibt es auch einen Vertrieb in Deutschland. Das ModMic kann dort momentan für einen Preis von 79,90 € erworben werden. Dieser aufgerufene Preis erscheint hoch, mit dem Test möchte ich nun für mich und alle interessierten Leser die Frage beantworten, ob dieser gerechtfertigt ist.
Viel Spaß beim Lesen!
Inhalt
│
├ Lieferumfang
│
├ Aufbau und Ergonomie
│
├ Technische Features
│
├ Aufnahmequalität
│
└ Fazit
n4
Lieferumfang
Zunächst möchte ich mit einer kurzen Bilderserie beginnen, eine Art "Unboxing". Das ModMic wird gut verpackt in einem kleinen Karton verschickt. Darin befinden sich das 2m lange Kabelsleeve und eine kompakte Transportbox, welche einen wertigen und robusten Eindruck macht. Alles weitere findet sich bereits aufgeräumt in der Transportbox:
Zum weiteren Lieferumfang gehören das ModMic V5 mit Schaumstoff-Windschutz und Gegenhalterung, ein Mute-Schalter, zwei 3,5mm Klinke-Verlängerungskabel (1 m & 2 m Länge), eine Basishalterungen mit Neodym-Magneten und eine Anleitung.
In dem kleinen Päckchen befinden sich zusätzlich noch ein Alkohol-Reinigungstuch, zusätzliches doppelseitiges 3M-Klebepad, 10 Doppelclips, sowie eine weitere Basishalterung.
Das ganze Paket wirkt sehr durchdacht. Man kann klar erkennen, dass AntLion mit jeder weiteren Generation ein Schritt in die richtige Richtung gemacht hat und auf das Feedback der Community reagiert hat. Wirkte die erste Version des ModMic noch wie eine improvisierte Bastellösung, so bekommt man mit der nun fünften Version ein vollständiges Paket mit einer Menge Zubehör, welches nichts mehr missen lässt.
n4
Aufbau und Ergonomie
Für diesen Test durfte mein treuer Allrounder, ein Beyerdynamic DT 880 Edition mit 600 Ohm, herhalten. Die Montage des ModMics funktioniert mit der bewährten Basishalterung nach wie vor zuverlässig und schnell.
Hierfür legt man den Mikrofonarm samt Basishalterung am Kopfhörer an, um die ideale Position für das Mikrofon zu finden. Anschließend wird die entsprechende Oberfläche am Kopfhörer mit dem beiliegenden Reinigungstuch gesäubert und die Halterung mit dem vorangebrachten Klebepad aufgeklebt. Das Mesh und die gewölbte Oberfläche des Beyerdynamics stellt kein Problem dar.
Mit der bekannten Magnethalterung hält der Mikrofonarm sicher am Kopfhörer. Verglichen mit den Vorgängern wurde ein stärkerer Neodym-Magnet (N45) verwendet, sodass ein versehentlicher Zug am Kabel das Mikrofon nicht mehr vom Kopfhörer zieht.
Man kann nun den flexiblen Mikrofonarm zurechtbiegen, um die Position des Mikrofons weiter zu optimieren. Dieser lässt sich zwar nicht mehr so leicht biegen, wie beim ModMic 4, bleibt dafür im Anschluss bombenfest in seiner Position.
Wie schon beim Vorgänger kann der gesamte Arm um 90° nach oben angewinkelt werden, wenn das Mikrofon nicht benötigt wird. Dies funktioniert über die Zacken auf der Halterung einwandfrei, wobei sich dabei der Arm durch die starken Magneten auch nicht unbeabsichtigt löst.
Um dem Kabelgewirr Herr zu werden, hat sich Antlion auch etwas überlegt. Mit den Doppelclips lässt sich das dünne Kabel des ModMic am Kabel des Kopfhörer befestigen. Dadurch erreicht man eine ähnliche Ergonomie, wie bei einem klassischen Headset - ein Kabelstrang.
Aber nicht nur das, in der neusten Version des ModMic gehört zum Lieferumfang auch ein 2m langer Kabelsleeve. Mit Diesem lässt sich der Doppelstrang noch weiter verstecken, und verstärkt den Gesamteindruck eines Kabelstrangs. Allerdings franst das Kabelsleeve an den Ende leicht, was das ansonsten schicke Bild etwas trügt. Zudem schließt dieser an den Stellen der Clips nicht immer gänzlich ab. Der ganze Strang ist insgesamt etwas steif, was die Ergonomie einschränkt.
Das ModMic 5 ist modular aufgebaut. Das Kabelstück des Mikrofons ist etwa 20 cm lang, danach können nach belieben mit 3,5-mm-Klinke die Kabelstränge (1 m & 2 m Länge) angebracht werden. Das beim ModMic 4 bemängelte dünne Kabel, welches bei einigen Nutzern zu Kabelbruch führte, wurde in der 5. Version mit Kevlar verstärkt. Mit 2,5 mm Durchmesser ist es weiterhin sehr dünn, was in meinen Tests aber nicht nachteilig aufgefallen ist.
Dazwischen kann man den mitgelieferten Mute-Schalter (etwa 8 mm lang) anbringen. Diese Konstruktion ermöglicht hohe Flexibilität, da so auch das Mikrofon vom Kopfhörer entfernt werden kann, ohne dass es Probleme mit dem Kabelsleeve und Clips gibt.
n4
Technische Features
Die wohl interessanteste Neuerung ist der umschaltbare Aufnahmemodus. Anders als beim Vorgänger, wo man sich für ein Modell entscheiden musste, sind nun uni- und omnidirektionale Aufnahme per Schalter wählbar. Wie beim erwähnten Mute-Schalter funktioniert dies über einen Schieberegler.
Die technischen Spezifikationen der beiden Mikrofon-Kapseln sehen folgendermaßen aus:
Omnidirektional (geräuschunterdrückendes Kardioid-Mikrofon):
- Frequenzbereich: 30 Hz - 17,5 KHz
- Empfindlichkeit: -26 (+/- 3) dB(A)
- Impedanz: 2.200 Ohm
- SNR: > 58+ dB(A)
- max. Strom bei 2,0 V: 500 uA
- Frequenzbereich: 100 Hz - 10 KHz
- Empfindlichkeit: -38 (+/- 3) dB(A)
- Impedanz: 2.200 Ohm
- SNR: > 50+ dB(A)
- max. Strom bei 2,0 V: 500 uA
n4
Aufnahmequalität
Das ModMic 5 ist ein analoges Mikrofon und wird über 3,5-mm-Klinke angeschlossen. Demnach steigt und fällt die Qualität der Aufnahmen mit dem verwendeten Digital-Analog-Wandler. Da viele Nutzer nicht über eine (externe) Soundkarte verfügen, wird das ModMic wohl in den meisten Fällen direkt am Onboard-Sound des PCs betrieben. Dieser ist natürlich vielen Störquellen ausgesetzt. Je nach Mikrofon kann das in wahrnehmbaren und sogar störenden Hintergrundrauschen resultieren.
Für den ersten Test habe ich eine Neewer E-10 (externe Soundkarte) und den Onboard-Sound meines Testsystems genutzt, welches aus folgenden Komponenten besteht:
- Motherboard: AsRock P67 Extreme4 (Realtek ALC892 Audio Codec)
- CPU: Intel i7 2600k
- RAM: 32 GB Patriot Viper 3
- Grafik: Nvidia GTX 980 Ti
- Netzteil: EVGA SuperNOVA 850 T2
- Betriebssystem: Windows: 8.1 Pro
- Sound: DT 880 Ed. 600 Ohm am FiiO E17 (externer USB-DAC/KHV)
- Testaufnahme: Omni- und Unidirektional (Neewer E-10)
- Overwatch VOIP Test (Onboard-Sound):
Datenschutzhinweis für Youtube
An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Youtube-Video zeigen. Ihre Daten zu schützen, liegt uns aber am Herzen: Youtube setzt durch das Einbinden und Abspielen Cookies auf ihrem Rechner, mit welchen sie eventuell getracked werden können. Wenn Sie dies zulassen möchten, klicken Sie einfach auf den Play-Button. Das Video wird anschließend geladen und danach abgespielt.
Youtube Videos ab jetzt direkt anzeigen
In der Tat ist das Rauschen auf ein Minimum reduziert worden. Allerdings leidet die Sprachqualität etwas, da die Aufnahme nicht mehr so detailliert klingt, wie mit dem Onboard. Insgesamt aber eine deutliche Steigerung in der Verständlichkeit, aufgrund des geringen Hintergrundrauschen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Qualität der Aufnahme vor allem vom verwendeten D/A-Wandler abhängt. Meine vorhandenen Testgeräte genügen nicht, um das Potential des ModMic 5 vollends auszuschöpfen. Eine durchschnittliche Soundkarte reicht allerdings aus, um sehr gute Resultate zu erzielen.
Das Mikrofon schlägt sich bezüglich der Sprachverständlichkeit sehr gut. Im Alltag habe ich mich, trotz schlechterer Geräuschunterdrückung, für den omnidirektionalen Aufnahmemodus entschieden. Die Stimme klingt hier voller und natürlicher. Meine mechanische Tastatur (MX-Reds), sowie Maus und Audiowiedergabe der offenen Kopfhörer werden auch im omnidirektionalen Modus ausreichend unterdrückt. Zudem ist die Aufnahme in diesem Modus geringfügig lauter, als im Unidirektionalen.
n4
Fazit
AntLion Audio macht mit dem ModMic wiedermal vieles richtig. Die Montage geht weiterhin schnell von der Hand und ist mit sämtlichen Kopfhörern kompatibel. Die Verarbeitung wurde weiter gesteigert, die Kabel sind verglichen zum Vorgänger robuster. Eine Ausnahme ist die nicht ganz makellose Verarbeitung des Kabelsleeves. Der modulare Aufbau ermöglicht hohe Flexibilität und ist dank der 3,5mm-Klinke vielseitig und erweiterbar. Insgesamt ist der Lieferumfang sehr durchdacht und schafft ein tolles Produkt, welches am Ende eine ähnliche Ergonomie bietet, wie ein fertiges Headset - natürlich mit deutlich besseren Klangeigenschaften!
Die Kombination von omni- und unidirektionalen Aufnahmemodus ist eine willkommene Neuerung, da man sich nicht mehr für einen Modus beim Kauf entscheiden muss, wie es noch beim Vorgängermodell der Fall war. Die Audioqualität ist im Vergleich zum ModMic 4 besonders im omnidirektionalen Modus gestiegen, und setzt für ein Headset neue Maßstäbe - solange die D/A-Wandlung das Potential auch ausschöpfen kann.
Die Kehrseite ist allerdings der Preis - knapp 80 Euro müssen hierzulande über den Tresen wandern. Das grenzt natürlich die Zielgruppe deutlich ein. Man zielt hier besonders auf diejenigen Personen ab, welche einen höheren Anspruch an ihr Audio-Equipment stellen. Diese Personengruppe gibt in der Regel mehrere hundert Euro für den Kopfhörer alleine aus, was die Mehrkosten für den Schritt zum vollständiges Headset etwas relativiert.
Für viele andere, welche möglicherweise nicht mal 80 Euro für den Kopfhörer selbst ausgeben, gibt es weiterhin deutlich günstigere Alternativen zum ModMic - auch unter 10 Euro. AntLion bietet weiterhin ein in dieser Form einzigartiges Produkt, welches dem Preis zwar gerecht wird, allerdings nur für eine bestimmte Zielgruppe eine Kaufempfehlung ist. Ich persönlich habe für mich mit dem ModMic 5 in Kombination mit dem DT 880 ein nahezu ideales Headset gefunden, welches mich sicherlich lange begleiten wird.
Zum Abschluss noch die wichtigsten Punkte in tabellarischer Übersicht.
Pro | Contra |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Zuletzt bearbeitet: