[User-Review] Cooler Master MasterCase Pro 3 - kompromissloses mATX Gehäuse?

karta03

Legende
Thread Starter
Mitglied seit
13.08.2014
Beiträge
11.602
Ort
NRW
Hallo Community!

Dank eines Lesertests durfte ich mich die letzten Wochen mit einem sehr schicken Gehäuse von Cooler Master beschäftigen - dem MasterCase Pro 3.
Es ist derzeit das kleinste Gehäuse der MasterCase Familie, ist aber alles andere als kompakt - trotz seines auf mATX basierenden Layouts.
Hier seht ihr das Gehäuse im Vergleich zu einem Dell T20, welches wie das MasterCase mATX Platinen aufnehmen kann.
Vom Volumen her ist das MasterCase Pro 3 vergleichbar mit herkömmlichen Midi Towern, wobei das MasterCase Pro 3 breiter, aber dafür auch kürzer ausfällt.
Natürlich eignet sich das MasterCase mehr für höherpreisige Hardware, aber dazu später mehr.

IMG_1190.jpg

Aufbau

Äußerlich macht das Gehäuse einiges her. Hier gefallen mir besonders die abgewinkelten Flächen und das aggressive, aber dennoch schlichte Erscheinungsbild. Ein Spagat,
den viele Hersteller so nicht schaffen. Die Lackierung besitzt eine interessante, metallische Oberfläche, welche im richtigen Lichteinfall Farben besonders schön reflektiert.
Farblich lassen sich keine Unterschiede zwischen Teilen aus Metall oder Kunststoff erkennen.
An der Oberseite befinden sich zwei Griffe zum Transport des Gehäuses, diese bestehen glücklicherweise aus Metall und sind direkt an das Gehäuse geschraubt,
sodass es keine Gefahr gibt, dass diese bei sehr schweren Systemen mit Wasserkühlungen nicht halten könnten.
Das Seitenfenster ist angenehm groß, sodass sich jede Komponente im Inneren sehr gut erkennen lässt. Es wird sogar eine schwarze Blende mitgeliefert, mit der man
den unteren Bereich des Gehäuses, welcher des Netzteil und die Festplatten beherbergt, verstecken kann. Diese sollte man jedoch nicht zu häufig an - und abmontieren,
da diese durch zwei Schrauben gehalten wird, dessen Gewinde sich direkt im Acryglas befinden.
Die Seitenteile werden ans Gehäuse befestigt indem man sie zuerst von unten einhakt, dann ans Gehäuse drückt und anschließend zuschiebt. Das ist besonders für das rechte
Seitenteil nützlich, da man das Gehäuse auch dann einfach schließen kann, selbst wenn viele Kabel gegen das Seitenteil drücken sollten.

IMG_1182.jpgIMG_1186.jpg IMG_1183.jpg IMG_1184.jpg IMG_1185.jpg IMG_1187.jpg IMG_1189.jpg

Apropos Kabel, das Kabelmanagement gefällt mir sehr gut. Dank des Covers für das Netzteil kann man im unteren Teil des Gehäuses die Kabel so verlegen, wie es am praktischsten
ist. Spezielle Klettverschlüsse helfen anschließend dabei, die Kabel vom unteren Segment weiter nach oben zu führen. Ausreichend viele Häckchen zum Anbringen von Kabelbindern sind
auch vorhanden. Zwischen dem Seitenteil und dem Mainboardtray ist genügend Luft auch für dickere Kabel wie dem 24 Poligen Stecker vorhanden.
Es wäre jedoch noch schön gewesen, wenn es zwischen dem Mainboardtray und dem Netzteilcover keinen 90° Winkel gäbe, da es an dieser Stelle doch recht eng wird, wenn man dort
mehrere Kabel entlangführen möchte. In diesem Cover befindet sich noch eine Aussparung, durch die man besonders einfach PCIe-Stecker hindurchführen kann, um beispielsweise
Grafikkarten mit Strom zu versorgen. Dieses Loch eignet sich jedoch nur für längere Karten, in meinem Fall ist meine Grafikkarte auch ein Stück zu hoch, sodass die Kabel nicht
gerade in dieses Loch führen.

IMG_1188.jpg IMG_1214.jpg

Im I/O - Bereich befindet sich neben dem Ein - und Ausschalter eine breite Power-LED sowie eine dezente LED zum Anzeigen der Festplattenaktivität. Ein Resetschalter ist ebenfalls vorhanden.
Hier hätte ich mir aber ein paar Ports mehr gewünscht. Neben zwei USB 3.0 Buchsen sind nur zwei Audioanschlüsse vorhanden. In Zeiten von VR-Headsets hätte ich hier mehr USB-Ports
und einen HDMI-Ausgang erwartet. Dank der modularen Bauweise des Gehäuses kann man hier jedoch weitere Ports nachrüsten, wenn diese benötigt werden.
Generell ist das modulare Konzept des Gehäuses eines der herausstechendsten Merkmale des MasterCase Pro 3. Anstelle von Nieten hat man sich an vielen Stellen für Schrauben entschieden,
sodass man viele Teile des Gehäuses wie das Netzteil-Cover, den Haltegriffen usw. einfach und ohne Bohrmaschine entfernen kann, sei es aus optischen Gründen oder zum Bearbeiten (modden)
der Teile.

IMG_1204.jpg IMG_1212.jpg

Der Einbau der Komponenten verlief ohne Probleme und aufgrund der Geräumigkeit des Gehäuses auch sehr einfach. Mein sehr hoher CPU-Kühler passt ohne Probleme in das MasterCase Pro 3
und auch bei meiner EVGA Classified Grafikkarte gab es keine Probleme. Neben den vier Standard Slotblenden ist auch eine fünfte vorhanden, sodass man bei Multi-GPU Lösungen auch genügend
Platz zwischen zwei Grafikkarten lassen kann. Die zwei vorinstallierten 140 mm Lüfter aus dem Hause Cooler Master sind für mich zu laut, auch wenn sie eine hohe Menge an Luft befördern.
Dementsprechend sind die Temperaturen meiner Komponenten aber auch sehr gut. Mein passiv gekühlter i5-6500 übertritt in Spielen selten die 50°C Grenze und auch die vergleichsweise sehr
heiße GTX 980 Ti wird trotz Übertaktung nicht wärmer als 75°C.
Es befindet sich außerdem genügend Platz für Wasserkühlungen. So kann man an der Oberseite und an der Front jeweils einen 280 mm großen Radiator befestigen.
Rechts vom Mainboard befindet sich außerdem genügend Platz, um Reservoirs anzubringen, eine passende Leiste mit vorgebohrten Löchern befindet sich dort bereits.
Beim Einbau sind mir noch einige Details ins Auge gefallen, welche ich nicht unerwähnt lassen möchte. So bleiben viele Schrauben wie beim Seitenteil, der SSD-Schlitten usw. stets an den Teilen,
sodass man diese nicht verlieren kann. Hingegen finde ich die Montierung von den Festplatten nicht so gut, die Festplattenschienen müssen dafür auseinander gebogen werden. Hier gefällt mir
die Lösung bei Phanteks viel schöner, bei denen die Seitenteile wie Flügel bewegt werden. zumindest können SSDs problemlos per Schrauben fixiert werden.

IMG_1198.jpg IMG_1195.jpg

Fazit

Insgesamt besticht das Gehäuse durch den großen Freiraum im Inneren. Heutzutage finde ich Boards im mATX als die sinnvollste Wahl, da man hier genügend Anschlüsse bei einer kompakten Größe
besitzt. Das MasterCase Pro 3 ist modular aufgebaut und bietet dadurch eine gewisse Zukunftssicherheit. Entwickelt man später Bedarf für beispielsweise mehr Speicherplatz, so können weitere
Festplattenschächte einfach dazugekauft werden, sodass man nicht das gesamte Gehäuse wechseln müsste. Das äußere Design ist sehr edel und leicht aggressiv zugleich und praktische Details wie
nicht-herausfallende Schrauben und die Blende für den Netzteil-Bereich runden das Paket ab.
Für einen vergleichsweise geringen Preis bekommt man ein Gehäuse, bei dem man kaum Kompromisse eingehen muss.

Hier sind noch die Spezifikationen des Gehäuses:

Bezeichnung: Cooler Master MasterCase Pro 3
Material: Stahl, Kunststoff
Maße: 235 x 505 x 467 mm (B x H x T)
Formfaktor: Micro-ATX, Mini-ITX
Laufwerke: 1x 5,25 Zoll (extern, nur für Lüftersteuerung und nicht für Laufwerke vorgesehen), 2x 2,5/3,5 Zoll (intern), 2x 2,5/3,5 Zoll (intern)
Lüfter: 2x 120/140 mm (Front, 1x 140 mm vorinstalliert, 1.200 U/min), 1x 120/140 mm (Rückwand, 1x 140 mm vorinstalliert, 1.200 U/min), 2x 120/140 mm (Deckel, optional)
Gewicht: 9,1 kg
Preis: 99 Euro (UVP)

Und noch ein paar Bilder :)

IMG_1196.jpg IMG_1205.jpg IMG_1209.jpg
 

Anhänge

  • IMG_1190.jpg
    IMG_1190.jpg
    50 KB · Aufrufe: 20
Zuletzt bearbeitet:
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh