Verständnisfrage: Blade Server

james23

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Hi zusammen,

ich habe eine Frage bezüglich von Blade Servern. Für eine Studienarbeit muss ich ein Rechenzentrum für ein produzierendes Unternehmen aufbauen. Dieses Unternehmen setzt unterschiedliche Software wie z.B. SAP ERP oder Lotus Notes (als GroupWare) ein. Ich möchte nun z.B. SAP ERP auf einen x86 Server unter Linux betreiben (z.B. mit einem Blade Server Modell). Läuft dann dieses auf einem Rack innerhalb des Blade Systems, oder müssen mehrere Racks über Virtualisierung zusammengeschachtelt werden? Welche Lösungen können z.B. verwendet werden, um eine hohe Verfügbarkeit zu erreichen? Beispielsweise durch Clustern oder? Wie funktioniert das technisch bzw. wie muss der Blade Server aufgebaut werden.

Ich hoffe ich war halbwegs genau mit meiner Beschreibung.
Vielen Dank schon mal im Voraus.

Viele Grüße

james23
 
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Hi,

du installiert auf "normalen" Servern das gleiche, wie auch auf einem Blade in einem Blade-Center (Rack). Da besteht von der Software wenig Unterschied.
"normaler Server": jeder Server hat seine Netzteile, jeder Server hat seine Festplatten oder ein Bootmedium. Beispiel: 3 Server und alle drei Server verwenden ein Speichermedium z.B. über Netzwerk / iSCSI angebunden. Wenn jeder Server nicht seine eigenen Platten verwendet, sondern ein gemeinsames Speichermedium im Netzwerk, kann ein Server bei defekt auch schnell durch einen anderen Server ersetzt werden, da die Daten nicht auf dem Server liegen, sondern auf dem Speichermedium. Dann müssen die Server auch noch über Switch verbunden werden, auch ja und alles redundant, d.h. Netzteile in jedem Server doppelt, Switche doppelt usw. Das braucht viel Platz und viel unübersichtliche Verkabellung. Bei drei bis vier Servern wäre das aber preislich o.k.

Blade lohnt sich ab 3-4 Servern. Dann wird nur einmal ein Bladecenter benötigt, das hat dann 2 oder 4 Netzteile. Der einzelne Server (das Blade) braucht diese Komponenten nicht. Damit ist das Blade dann billiger. Der oder die Switche werden einfach in das Bladecenter eingeschoben und schon sind alle Blades intern miteinander ohne LAN Kabel verbunden. Nur zum Storage geht eine oder redundant zwei Verbindungen. Das ist sehr übersichtlich und wartungsfreundlich.
Hohe Verfügbarkeit ist wie bei "normalen" Servern durch doppelte Komponenten gegeben. Auf dem Blade sind alle Stromversorgungspfade doppelt, doppelte LAN-Anschlüsse. Das Bladecenter kann mit doppelten Netzteilen und auch mit doppelten Switchen ausgestattet werden.
Fällt mal ein Blade aus oder soll durch ein anderes ersetzt werden, dann Blade ausschalten, rausziehen, anderes Blade einstecken und einschalten. Fertig. Alle Blades (z.B. 14 Stück) werden über einen KVM bedient und haben ein DVD Laufwerk, welches sich an jedes Blade schalten läßt. Bedienung und Installation funktioniert remote, wie bei "normalen" Servern auch.
Cluster: Auch wie bei normalen Servern: Entweder einzelne Blades clustern oder Blades clustern, die sich in verschiedenen Bladecentern befinden. Ich denke da gerade an die IBM Bladecenter und z.B. an ein Standard HS22-Blade.
Bei unseren Kunden z.B. im Krankenhaus hat ein Blade keine Festplatte, es wird remote gebootet. Reserveblades laufen mit, haben aber keine IP. Fällt ein Blade aus, schaltet die IBM Software das defekte Blade ab und sofort auf das Reserveblade um, das erhält die IP vom ersten Blade. Die Umschaltzeit liegt unter einem Ping, d.h. keiner merkt etwas ;-)
Am besten mal nach diesen Begriffen googeln...

Grüße,
DeLo

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Was Youtube nach 10 Sekunden Suche anbietet:
IBM BladeCenter Fundamentals https://www.youtube.com/watch?v=lA4i1Za_JxM demnächst Lenovo...
IBM HS23 Bladeserver https://www.youtube.com/watch?v=kFCe87Mz468
Der Intel Modular Server https://www.youtube.com/watch?v=0RaJ7kzrINs
oder was von Fujitsu oder HP...
über die Suchmaschine lassen sich auch PowerPoint Präsentationen zum Thema finden.

Grüße,
DeLo
 
Hi

bei einem Blade Center sollte man aber wissen das dieses auch mal ausfallen kann bzw. Störungen haben kann, ist zwar seltener aber es sollte nich unter den tisch fallen.
Wenn du Höchstverfügbarkeit haben willst, wird das etwas aufwendiger und teurer, aber derzeit ist die normal Industrie voll auf der Blade welle solange die IO Leistung der
Busse ausreicht.

lg
 
Vielen Dank für eure Antworten. Hilft mir schon mal weiter ;)

Hätte da noch ein paar allgemeine Fragen.
Ich tu mir allgemein damit schwer, wie ich das Ganze (also die Architektur) am Schluss darstellen möchte. Brauch ich z.B. für den DominoServer für Lotus Notes einen eigenen physischen Server oder lass ich den auf einer VM laufen. Wie viel physische Server benötige ich überhaupt?

Kann ich den Mail-Server auch auf dem gleichen physischen Server laufen lassen, auf dem auch das ERP läuft?

Wie viele VMs sind denn maximal pro Blade möglich?

Wenn ich z.B. einen FileServer habe der unter Windows Server 2012 läuft und diesen redundant betreiben möchte, benötige ich dann 2 Blades bzw. Server?
Bei Linux Servern kann man dies laut Google mit dem Heartbeat-Mechanismus clustern. Wie ist das hier möglich? Kann ich das nur indem ich das defekte Blade rausziehe und das funktionierende Blade einfüge?


Sorry für meine vielen Fragen

Vielen Dank schon mal ;)
 
Hi,

Man kann viele Rollen und VMs auf einen Server packen, es gibt auch Blades mit 192 GB RAM. In der Praxis wird man aber eher für EMail eine eigene VM nehmen. Dafür sind aber deine Fragen zu allgemein, sind es 20 Postfächer oder 500? usw. Wie bei normalen Servern geht das mit dem Heartbeat auch bei Blades.

Grüße,
DeLo
 
Ah ok. Vielen Dank für deine Antwort.

Wenn ich jetzt folgende Applikationen auf meinem Blade Server deployen möchte:

1. SAP ERP
VM mit Linux RedHat

2. Active Directory
VM mit Windows Server 2012

3. Lotus Notes/Domino Server
VM mit Linux Redhat

Welches Ausmaß bzw. Spezifikation von einem Blade-Server benötige ich hierfür?
Wie werden die Lizenzkosten für die VM`s berechnet? Laut VMWare geschieht dies immer nach CPU, ist das dann pro virtueller CPU oder der Anzahl der CPUs vom Blade Server?
Läuft eine VM immer auf "einem" Einschub oder kann diese sich auch über mehrere Blades laufen?
Wenn ich z.B. einen redundante MailServer erstellen möchte, kann ich dann eine VM auf Blade 1 und eine auf Blade 2 generieren um bei z.B. einen Ausfall von Blade 1 automatisch den Blade 2 anspringen zu lassen?

Hoffe ich stelle nicht allzu blöde Fragen :)

Vielen Dank
:wink::wink:
 
es gibt auch Blades mit 192 GB RAM.

Wir sind aktuell bei bis zu 768GB angelangt plus 32 CPU Cores (pro half size Blade)...
Zur Virtualisierung würde ich nicht auf Blade setzen. Das ist was für das Massengeschäft mit hoher Packungsdichte (Rechengrid und Co.).
Zwei Rechenzentren mit min. zwei dicken Rack Kisten plus zentraler Storage.
Oder falls es kompakt als all in one sein soll => je eine DELL VRTX pro Standort
 
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