Wann geht eine SSD kaputt?

HarryDerBanause

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Hi,

mich würde interessieren wie schnell den so eine SSD kaputt geht.
Vorallem wenn man sie als Systemplatte verwendet und zusätzlich dauernd Updates von League of Legends oder Steam hat. Das sind ja alles schreibzyklen ... sollte ich mir da irgendwie Gedanken machen?


Grüße
 
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Nein. Bevor eine SSD auf Grund der Schreiblast kaputt geht geht irgendein anderes Teil darin kaputt oder du wechselst sie selbst aus weil sie zu klein/alt geworden ist.

Solange du W7/8/8.1 hast brauchst du nichts anderes machen als besagtes Betriebssystem darauf zu installieren während keine anderen Festplatten angeschlossen sind da Windows die Angewohnheit hat bestimmte Partitionen auf andere Festplatten zu setzen und wenn du die irgendwann ausbaust bootet der Rechner nicht mehr.
 
Ich hab bei mir im Sys ne 128GB SSD. Hat inzwischen schon 2,6TB Schreibvorgänge runter und rennt wie am ersten Tag. Ich hab zwar noch keine durchgebracht, aber man sieht öfters Screens mit mehr als 5 TB Schreibvorgängen und keinen Problemen.
Die Lebensdauer hängt jedoch stark von den vom Hersteller verbauten Chips ab, hier gibt es verschiedene, die entweder einen höheren Durchsatz oder eine längere Lebensdauer erreichen.
Da solltest du dich also informieren und beim Kauf drauf achten.

EDIT:
@ DragonClaVV: Die Angewohnheit von Windows kenn ich, gut dass du drauf hinweist, ist echt nervig, besonders wenn die andere Platte stirbt..
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles klar! Wo kann ich denn die Schreibvorgänge nachschaun?

Ehm ich hatte eine HDD während der Windows installation drinn - aber die Festplatte ist 100% leer dann hab ich doch mit Windows keine Probleme oder?
 
Mit CrystalDiskInfo kannst du schauen was bereits gelesen/geschrieben wurde.

Geh mal in die Datenträgerverwaltung und schau nach ob auf deiner HDD Partitionen vorhanden sind. Wenn alles korrekt auf der SSD gelandet ist sollten auf allen anderen Platten im Normalfall nur eine einzige Partition vorhanden sein.
 
Die Schreibvorgänge kannst du mit CrystalDiskInfo auslesen, ist das Tool, welches hier im Forum immer wieder empfohlen wird. Kannst damit auch die SMART-Werte von HDDs auslesen, dann merkst du es meistens auch vorher, wenn eine HDD ausfällt (musst nur zwischendurch mal die Werte kontrollieren ;))

Nein, Probleme hast du in Windows nicht, nur wird meistens eine Reserve-Partition bei der Installation erstellt und ohne die kannst du nicht booten, da dort der Bootloader abgelegt ist. Die Partition ist ganze 100MB groß, musst dir also wegen dem Speicherplatz keine Sorgen machen.
Solltest du die HDD jedoch ausbauen lässt sich Windows nicht mehr starten, was du aber wenn ich mich nicht Täusche mit dem Installatonsmedium wieder korregieren kannst.
 
Das hängt von der jeweiligen SSD ab, nicht alle zeigen die Host-Schreibvorgänge an. Poste doch einfach mal den Screen von CrystalDiskInfo, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Hex-Werte bzw. Rohwerte vollständig sichtbar sind.

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Wenn Du wissen willst, wie viele TB SSD so schreiben können, bevor die NANDs kaputt sind, schau Dir doh mal den Dauerschreibtest auf xtremesystems.org an. Da wird zwar vor allem mit sequentiellen Zugriffen geschrieben und die SSDs werden auch nicht komplett voll gemacht sondern behalten einige GB frei, aber es gibt einem ein Vorstellung, was so machbar ist.

Von der Samsung 840 Pro 128GB gibt es hier einen Endurance Test, die schneidet dort aber bzgl. der Schreibgeschwindigkeit viel besser als bei Techreport ab, die auch einen Endurance Test mit einigen SSDs dürchführen und jetzt schon über 500TB sind. Die 128GB 840 Pro hat in diesem Test mehr als 3PB geschrieben, die 256GB müsste also etwa doppelt so viel schaffen, wird bei der "Geschwindigkeit" mit der Techreport arbeitet also noch einige Jahre brauchen und längst nicht mehr aktuell sein, wenn der Test zuende geht.

Übrigens sieht man dort auch gut, wie konservativ die Garantierten Zyklen der NANDs angegeben sind:

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Weiter sieht man gut, dass die Badblock wie bei vielen anderen SSD im Dauerschreibtest auf xtremesystems.org so etwa nach der Hälfte der Zeit anfangen zu steigen, aber erst wenn die ECC-Recoveries massiv ansteigen, dann wird es wirklich kritisch und die NANDs sind dem Ende nah.

Die Crucial m4 64GB hatte nach 1382.3TiB und 23748 P/E Zyklen noch keinen ECC-Fehler, bei 2156.46TiB und 37520 P/E Zyklen wurde sie zuletzt erwähnt, da war sie auch am Ende.

Wenn SSDs also schon im Neuzustand eine ständig steigende Anzahl an ECC-Fehlern zeigt, taugt deren NAND nichts und wenn man eine Consumer SSD für Enterprise Anwendungen nehmen will, dann braucht man sie noch lange nicht bei Erreichen der Garantierten Zyklen (MWI 1 oder 0, bzw. 10 bei Sandforce) auswechseln, wie die 840 Pro zeigt hält sie 6 mal so viel aus und der Verschleiß fing erst wirklich nach der dreifachen Anzahl von P/E Zyklen an, sondern wenn die ECC Fehlerrate anfängt massiv zu steigen.
840_Pro_128GB_Endurance1.png
840_Pro_128GB_Endurance2.png
 
Übrigens sieht man dort auch gut, wie konservativ die Garantierten Zyklen der NANDs angegeben sind:

Ja und nein, denn die Zyklen sind nach JEDEC für Home-User angegeben. Der NAND muss nicht nur eine gewisse Zyklenfestigkeit aufweisen, sondern eben auch eine spezifierte Datenspeicherdauer ohne refresh. Diese data retention time wird aber in den Langzeittests nicht überprüft und dürfte deutlich unter dem Grenzwert liegen. Für Enterprise-SSD gilt übrigens meist eine kürzere data retention time, weshalb hier durchaus höhere Gesamtschreibleistungen in den technischen Dokumenten zu finden sind, was aber nicht heißt, daß auch der NAND höherwertig wäre.
 
Das weiß ich ja, habe ich z.B. hier im April 2013 auch schon mal geschrieben.

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Pro 10°C halbiert sich die Data Retention Time, die Enterprise SSD NANDs müssen also praktisch die Daten nur halb so lange halten, nicht nur 1/4 so lange, wie es auf den ersten Block scheint. Man könnte also die SSD auf 60°C aufheizen und braucht die dann dann nur 6 Wochen bei der Temperatur liegen zu lassen um zu wissen, ob die Vorgaben eingehalten werden, aber selbst das ist ja nicht so banal.

Außerdem: Schaut man sich mal an, wie sich die DRT über die P/E Zyklen verhält, so erkennt man, dass man den NANDs die die garantierten P/E Zyklen um ein vielfaches überschreiten, die Norm beim Erreichen der garantierten P/E Zyklen noch eingehalten haben.

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Die Intel 520 120GB hat im Dauerschreibtest auf xtremesystems.org 419TiB geschrieben, bis der MWI erschöpft war und im ganzen dann 867TiB und Intel gibt im Datenblatt der 520 an: "The Intel SSD 520 Series meets or exceeds SSD endurance and data retention requirements as specified in the JESD218 specification." Daher gestehe ich jeder SSD dies zu, wenn die NANDs am Ende wenigstens doppelt so viele Zyklen wie die garantierten P/E Zyklen geschafft haben, denn die Vorgaben der JESD 218 gelten ja bis zum Erreichen der garantierten P/E Zyklen. Solche NANDs können dann auch als hochwertig angesehen werden, da sie die Norm erfüllt haben und die für diese NANDs versprochene Haltbarkeit besitzen.


Ob ein konkretes NAND hochwertig ist, ergibt sich daraus, wie es im Vergleich zu den anderen NANDs der gleichen Fertigung abschneiden. Andernfalls wären nur die frühen SLC NANDs hochwertig oder vielleicht die eMLC NANDs, aber alles andere wäre minderwertig. Das ermöglicht ja aber keine sinnvolle Unterscheidung von NANDs mehr. Minderwertig sind daher alle NANDs, deren individuelle so ungenau ablief, was für einige Dies auf jedem Wafer passiert, das sie nicht die Qualität erreichen, die man für diese konkreten NANDs erwartet. Solche NANDs hatten die OCZ SSDs im Dauerschreibtest auf xtremesystems.org (außer der zweiten Vertex Turbo, die aber nicht aus dem Handel kam, sondern als RMA auf Vermittlung eines OCZ Mitarbeiters geliefert wurde) und die Kingston V300 in diesem Test.

Die haben alle nicht einmal so viele P/E Zyklen erreicht, wie man aufgrund des Media Wear Indicators in den S.M.A.R.T. Werte erwarten müsste, die OCZ Octane hatte sogar noch einen MWI von 85, als die starb und der MWI der ersten Vertex Turbo war gerade bei 58. Da hatte sie 116TiB geschrieben, bei der zweiten war der MWI auf 0, als sie 275TiB hinter sich hatte, der Zählerstand stimmte also. Am Ende war die zweite Vertes Turbo dann bei 499TiB fertig, hat also nicht doppelte so viele P/E Zyklen wie die garantierten P/E Zyklen erreicht, aber alle anderen SSD die diese überreicht haben, habe eigentlich immer das doppelte garantierten P/E Zyklen geschafft oder sogar weit mehr. Das zeigt sich auch bei anderen Test wie bei ssdendurancetest.com, wo die 840 Evo bisher bei über 3100 Zyklen ist und "Test is Running", die SanDisk Ultra Plus auch über das Doppelte der garantierten P/E Zyklen und TBW erreicht hat (die testen ja steady state, also Worst Case und bekommen daher entsprechend wenige TB geschrieben) und nur die Kingston V300 mit 444 P/E Zyklen weit vor der Zeit gestorben ist, obwohl angeblich die gleichen 19nm NANDs wie in der SanDisk verbaut sind, nur eben von Kingston gebinnt und offenbar als minderwertige Qualität von Restwafern genommen. Anders können SSD Hersteller ohne eigene NAND Fertigung keine so günstigen Preise machen, das geht einfach nicht.



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